Kompakte *Stereo* Studio-Mixer

Michael Burman

⌘⌘⌘⌘⌘
Welche kompakte analoge Studio-Mixer kennt Ihr, die ausschließlich Stereo-Kanalzüge haben?...
Also z.B. 8 Stereo-Kanalzüge, damit es schön kompakt bleibt. Ich habe zwar nicht besonders viele Klangquellen, aber alle Stereo.
Z.B. in etwa in der Größe eines Mackie 1202, nur halt statt 4x Mono + 4x Stereo lieber 8x Stereo.
Wenn EQ's in den Kanalzügen integriert, dann allerdings parametrisch! Nicht-parametrische sind fast so gut wie gar keine.
Ähnlich wie Mackie sollte es mindestens einen Recording-Stereo-Buss geben. Lieber mehrere. Vielleicht 2 Stereo-Recording-Busse?
Wenn EFX-Sends, dann natürlich auch Stereo. 2 Sends könnten reichen.

Ich wundere mich, dass die meisten aktuell angebotenen Mixer viele Mono-Kanalzüge haben. Wer braucht noch heutzutage so viel Mono in einem (Home-)Studio?... Und wer braucht bitte diese nicht-parametrischen EQ's heutzutage?...

Das Mackie 1202-VLZ3 kostet aktuell 349 €. Ich denke für 999 € wäre meine Vorstellung von oben machbar, oder?... Mein 1202-VLZ habe ich nun seit > 15 Jahren. So langsam denke ich aber über einen Nachfolger nach. Oder sollte ich in Richtung digital denken? Voll-parametrische EQ's, weitere Effekte wie Dynamics, Reverbs usw. bereits integriert...
 
Ich kann dir da nicht wirklich helfen hab aber schon mal gehört das es leute geben soll
die sich ihre Mixer aus einzelnen Channelstrips zusammenbasteln, evtl. wäre das ja eine möglichkeit?

Klingt aber teuer & auch kompliziert...
So hab ich auch mal gesucht aber leider nichts in die Richtung finden können, nichtmal für mehr Geld als 1000€...

Aber evtl. gibts ja noch andere hier die da was auf lager haben, das Thema ist aufjedenfall interessant...
 
Ja... also Ich habe es mir jetzt nochmal überlegt: Ein vollparametrischer EQ in jedem Kanalzug eines analogen Mischpults wäre in meinem Fall wahrscheinlich eine Verschwendung, da ich damit kein Mixing mache. Es ist nur manchmal ganz schön praktisch eine Klangquelle schnell frequenztechnisch anpassen zu können. So gesehen wären vielleicht stattdessen eher ein paar Sub-Gruppen mit EQ's interessant. D.h. ich hätte in jedem der 8 Stereo-Kanalzüge z.B. jeweils zwei Taster Sub1 und Sub2. Und in den Sub-Gruppen 1 und 2 dann jeweils vollparametrische EQ's. Wenn es minimalitisch analog sein soll. Digital wäre das Ganze natürlich viel flexibler. Sollte nur intuitiv bedienbar und übersichtlich sein. Und nicht zu teuer! ;-)
 
Ich persönlich halte ja von Digitalpulten nicht soviel.
Ich finde dann kann man auch direkt ein Audiointerface verwenden. (gibt ja auch welche mit sehr vielen IN/OUTs wie das Motu 24 I/O)
Der einzige Vorteil in meinen Augen wäre das man keinen PC braucht, gut den brauch ich aber sowieso da meine Musik sequenziert ist... (nehm mal an das es bei dir ähnlich aussieht?)

Wir haben bei uns in der Schule 3 Studios, nen 8 Spur analog Studio, nen Mixing Studio und nen Kreativ Studio/Beatproduktion
Im Kreativstudio steht ein Yamaha 02R das mit dem Rechner verbunden ist, ich kann das nicht so wirklich verstehen wieso die das so gemacht haben, ein teueres Interface hätte es wohl auch getan...
(Das Interface brauchen sie ja trotzdem noch um den PC mit dem Pult zu "verbinden")

Ich glaub auch nicht das die Effekte/Dynamics in dem Pult besser sind als diverse VSTs... (z.b. Waves Mercury)
Aber die werden schon ihre Gründe haben warum die das so machen...

Naja, passt jetzt aber auch nicht wirklich hier rein
nur mal kurz soviel zu meinem aktuellen Standpunkt gegenüber Digitalpulten

---

Achja, ob ein vollparametrischer EQ in jedem Kanalzug verschwendung ist würd ich mal dahingestellt sein lassen.
Haben ist immernoch besser als brauchen ;-)

Aber wie gesagt, alles nur meine persönliche Meinung ^^
 
Thx2 schrieb:
Der einzige Vorteil in meinen Augen wäre das man keinen PC braucht
Regler zum Anfassen wäre ein weiterer Vorteil. ;-)

Es geht außerdem nicht um das Mixing i.e.S., sondern in erster Linie um die Zusammenführung von mehreren Klangquellen wie verschiedene Hardware-Synthesizer, Rechner usw. auf der einen Seite, und ausgangsseitig Ansteuerung von Abhörmonitoren / Kopfhörern. Und wenn ich eine Klangquelle aufnehmen möchte - dafür ist der Recording-Bus. Und wenn ich z.B. mehrere Recording-Möglichkeiten habe (Computer-Interface, Hardware-Recorder), dann kann ich über mehrere Recording-Busse diese Geräte direkt anbinden ohne jedesmal umstecken zu müssen. Außerdem könnte man so sogar mit mehreren Geräten gleichzeitig aufnehmen, was beim reinen Umstecken so nicht ohne Weiteres möglich wäre. ;-) Alternativ wären mehrere Recording-Busse zu gebrauchen, wenn man mehrere Spuren gleichzeitig aufnehmen möchte. Am Recording-Mixer wählt man dann die Kanäle aus, die man aufnehmen möchte, durch Zuschalten auf die Recording-Busse.
 
Michael Burman schrieb:
Es geht außerdem nicht um das Mixing i.e.S., sondern in erster Linie um die Zusammenführung von mehreren Klangquellen

...jetzt darf nur der nordcore nicht mitlesen ;-) : das hört sich sehr nach einem Beispiel für analog-summing an?...

...also verschiedene Klangquellen (z.B. lauter bereits aufgenommene Spuren in einer DAW oder Spuren aus einer DAW und Signale aus Synths die sowohl Lautstärken als auch Pan-Regelung onboard haben) einfach analog (mit etwas Feen-Dreck öh?! - Staub) zusammenführen...

...ich löte gerade an einem Majestic Buzz herum, der 8 Stereospuren zusammenführen kann und durch Sowter-Trafos ( :supi: ) veredelt wieder ausgibt...theoretisch kann man das Konzept auch auf viel mehr Spuren aufblasen - allerdings nicht ganz so einfach/billig...

...was fehlt ist die Möglichkeit level oder pan am Mixer einzsutellen...

...dafür würde sich dann eher eine NYD Passive Summing Box anbieten (die zweite summing-Lösung an der ich gerade löte), hinter die man z.B. einen Gyraf G9 (Röhrenamp) hängt - zum Veredeln :mrgreen: ...bei dieser Variante kann man theoretisch beliebig viele Känäle zusammenführen, die dann alle durch den nachgeschalteten amp auf Level bringt...durch die Auswahl des amps kann man dann auch steuern, in welche Richtung sich der sound generell bewegen soll - je nachdem, welche Färbung der amp beiträgt - oder eben nicht...

Michael Burman schrieb:
und ausgangsseitig Ansteuerung von Abhörmonitoren / Kopfhörern

...das ist dann eine Anforderung über die ich mir noch keine Gedanken gemacht habe, weil ich das über die DAW (im Moment Studio One) und das Interface gelöst habe...
 
psicolor schrieb:
Was ist denn "Veredeln"?

...Schmutz draufmachen, der in eingeschworenen Fachkreisen Erleuchteter Feenstaub genannt und als Veredelung (Wärme, Luft, Das-Gewisse-Etwas) wahrgenommen und teuerst bezahlt wird...
 
:supi:
Jetzt weis ich endlich, was ich mit meinen kaputten Kabeln mache ;-)
 
psicolor schrieb:
Jetzt weis ich endlich, was ich mit meinen kaputten Kabeln mache ;-)

...das ist sicher die deutlich günstigere und wahrscheinlich im Vergleich sehr effektive Variante...
 
Also ich versuche das noch einmal zusammenzufassen. Du suchst einen

- komplett in Stereo aufgebauten Summingmixer,
- min. 8 Kanäle (mit Kanalzug?)
- mögl. parametrischen EQs,
- min. 2 Subgruppen,
- für 999 EUR.

In Mono wäre das eigentlich kein großes Problem. Gehe ich recht in der Annahme, dass dieser Wunsch einer gewissen Faulheit geschuldet ist? Du also nicht immer zwei Fader, Regler oder Schalter etc. bedienen möchtest?
Ich fürchte, für 999 EUR wirst Du da nicht fündig werden. Der Produktionsaufwand für einen guten Stereokanal ist einfach höher, die Bauteile müssen besser gematched sein etc. Das zieht sich durch das komplette Gerät. Aber vielleicht irre ich mich auch.

Die meisten Stereosummierer haben eher keine Subgruppen und sind im professionellen Bereich angesiedelt.

Nicht wenige würden Dir wahrscheinlich empfehlen mit entsprechenden Interfaces direkt in den Rechner zu gehen. Dann könnte man mit einem vernünfigen Controller (z.B. Mackie) arbeiten. Ist aber alles eine Frage der Arbeitsweise und liegt sicherlich auch außerhalb des Budgets.
Genauso wie eine Kombination aus SSL X-Desk, X-Rack und X-Patch, gibt Dir dann aber wirkliche Flexibilität, dafür auch 8-10 mal über dem Budget :)

Wahrscheinlich ist ein guter Mixer mit Mono-Kanalzügen und entsprechenden Subgruppen die kostengünstigere Variante. Oder Du schaust Dir mal die MixWizard3 Serie von Allen&Heath an, speziell den MixWizard3 20S.
 
Machs doch so, wie alle anderen das auch handhaben. Holst dir irgendeinen kleinen Mixer, nutzt die Stereokanäle die eben da sind und belegst für den Rest jeweils immer 2 Monokanäle dann für links und rechts (hart li + re gepannt). Ich finde Monokanäle immer recht praktisch, viele Kisten (kleine Dronesynthies, Noiseboxen, olle Drummies und Vintage Synthies usw.) sind ja eh immer in Mono.
 
Bernie schrieb:
Machs doch so, wie alle anderen das auch handhaben. Holst dir irgendeinen kleinen Mixer, nutzt die Stereokanäle die eben da sind und belegst für den Rest jeweils immer 2 Monokanäle dann für links und rechts (hart li + re gepannt).
Na so mache ich das ja auch derzeit mit meinem 1202-VLZ, das ich seit > 15 Jahren habe.

Bernie schrieb:
Ich finde Monokanäle immer recht praktisch, viele Kisten (kleine Dronesynthies, Noiseboxen, olle Drummies und Vintage Synthies usw.) sind ja eh immer in Mono.
Ich habe keine solche Mono-Kisten. Mein ganzes Zeug ist Stereo.

sbur schrieb:
Gehe ich recht in der Annahme, dass dieser Wunsch einer gewissen Faulheit geschuldet ist? Du also nicht immer zwei Fader, Regler oder Schalter etc. bedienen möchtest?
Im Prinzip ja. Zumal ich aktuell an meinem 1202-VLZ keine Fader, die man gleichzeitig schieben könnte, sondern Drehregler für GAIN habe. Habe bei der Kaufentscheidung vor > 15 Jahren u.A. aus Platzgründen so entschieden. Aber auch in der Breite nehmen solche Kanalzüge doppelt so viel Platz weg. Und wenn man an die EQ's greift, muss man dann wieder alles doppelt einstellen.

sbur schrieb:
Sieht auf den ersten Blick schon eher danach aus, was ich mir so vorstelle... Ich sehe allerdings keine Recording-Busse... Man könnte allerdings die Sends dafür verwenden...

ALLEN&HEATH schrieb:
AUX SENDS These work as described for the mono channel. The L and R sides of the stereo signal sum together to feed each aux in mono. This can be changed using an internal jumper option so that L feeds auxes 1,3 and R feeds auxes 2,4.
Ich sehe allerdings ein Problem:

In den 8 Stereokanälen sind EQ's nicht parametrisch, sondern fix: Untere Mitten sind fix bei 250 Hz, obere Mitten fix bei 2,5 kHz. Q-Faktor ist fix bei 1,8. Auf fixe EQ's kann ich verzichten. Geldverschwendung. Lieber wären mir dann schon gar keine integrierten EQ's, sondern Stereo-Insert-Busse, wo man ein paar externe voll-parametrische EQ's einschleifen könnte. Ähnlich sind doch Analog-Summing-Mixer konzipiert, oder? Zusätzlich würde ich allerdings ein paar Recording-Busse haben wollen, weil es mir nicht ums Analog-Summing, sondern um Monitoring und Gelegenheits-Recording geht.
 
Analoge Mixing-Monitoring-Recording-Stereo-Konsole

spookyman schrieb:
Unter 1'000 Euro wird's tatsächlich schwierig...
Naja, wenn man auf die EQ's in jedem Kanal verzichtet und stattdessen Inserts anbietet, um dort ein paar externe vollparametrische EQ's einzubinden, wären es nicht mehr Bauteile als in einem 300 Euro Mixer.

Ich habe hier mal meine ersten Überlegungen in eine Skizze übertragen:

 
Interessantes Teil!... Allerdings Mono-Sends auch bei Stereo-Kanälen. Es gibt zwar Routing Switches A / B in Stereo, allerdings keine Insert-Möglichkeiten mehr...

Die Spread-Regler in meiner Zeichnung habe ich außerdem so überlegt, dass sie das Stereopanorama verengen können (evtl. auch verbreiten - dann wäre normales Stereo die Mittelstellung und am Rechtsanschlag das Center komplett raus). Am Linksanschlag wären L+R zu Mono zusammengemischt.
 
Mal doof angemerkt, mir fällt auf anhieb kein mixer ein, bei dem die fx-send in den stereospuren NICHT zu einem monosignal zusammengefasst werden..... Ich habe schon immer lieber 2 richtige monokanäle mit inserts usw, als diese meistens abgespeckten stereokanäle....
 
CO2 schrieb:
Mal doof angemerkt, mir fällt auf anhieb kein mixer ein, bei dem die fx-send in den stereospuren NICHT zu einem monosignal zusammengefasst werden.....
Erst den Thread lesen, dann doofe Anmerkungen machen! :school: :twisted: :mrgreen:

-> viewtopic.php?p=873895#p873895

Bzw. hier nochmal das Zitat:
ALLEN&HEATH im Handbuch zum MixWizard3 20S schrieb:
AUX SENDS These work as described for the mono channel. The L and R sides of the stereo signal sum together to feed each aux in mono. This can be changed using an internal jumper option so that L feeds auxes 1,3 and R feeds auxes 2,4.
 
Jo stimmt, hatte ich überlesen. Aber bleibt wohl eher die ausnahme, was irgendwie schade ist, finde ich. Bei mir sind die stereokanäle frei, bzw. läuft darüber nur der abhörkanal ausm rechner, der garantiert kein fx mehr braucht...
 
Ich habe die Sends bisher auch gar nicht benutzt, weil ich keine externen Effektgeräte habe. Mono-Sends auf Stereo-Kanälen sind sowieso doof. Wenn man Mono-Kanäle zu Stereo zusammen fasst, dann reichen zwei Send-Wege auch nur für einen Stereo-Effekt. Oder alternativ für ein Stereo-Aufnahmegerät. Man muss aber wieder alles doppelt einstellen / schalten / regeln. Und außerdem geht unnötig viel Platz in der Breite verloren.
 


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