Drakvald schrieb:
Als ich noch klein war, habe ich während dem Spielen mit Flugzeugen und Eisenbahnen Musik aus einem alten Röhrenradio gelauscht. Der war damals schon eine Antiquität. An den warmen, voluminösen und sehr angenehmen Klang erinnere ich mich noch heute.
Eine ähnliche Diskussion findet ja auch bei Schwarzhörern (Vinylliebhabern) statt. Vinyl verbindet man ja auch gerne mit einem warmen Klang, während die CD kühl klingen soll. Dazu habe ich irgendwo mal gelesen, bei Vinyl soll die analoge Wärme eigentlich von einer subtilen Klangverfälschung in Form einer Verzerung kommen. Dabei sollen Obertöne generiert werden, welche das Klangbild aufwärmen.
Analog ist auch nicht gleich analog, Beispiel Vollröhrenamps:
Fender versus Marshall, Fender arbeitet(e) bevorzugt mit 6V6
bzw. 6L6 Röhren, Marshall mit EL34 oder EL84. Persönlich be-
vorzuge ich den "silbrigen" Fender Klang, Marshall hatte immer
etwas "muffiges" für mich, was natürlich bei entsprechenden
Rocksounds trotzdem richtig gut kommt, Vox mit seinen EL84
Amps ist ja auch ein Klassiker.
Aus der Praxis: Thomann hatte vor Jahren den HB GA5 Voll-
röhrenamp im Angebot, unschlagbares Preis/ Leistungsver-
hältnis. Bestückt mit preiswerten Röhren/ Speaker, EL84
in der Class A Endstufe, klang mir das auch zu muffig.
Also Röhren raus, eine gute in die Vorstufe und einen
(umstrittenen, nicht mehr hergestellt) EL95 Umrüstbau-
satz in die Endstufe, den NoName Speaker gegen einen
Jensen getauscht.
Und voila, es geht die Sonne auf, mehr silbrige Höhen
und gesenkter Output, Endstufenzerre im Wohnzimmer
tagsüber, nachts viel, viel zu laut. (ca. 4 Watt max).
Mich würde mal die ACB Technologie von Roland interessieren,
denn beim System 1m kann ich 'digital' nicht mehr hören,
tatsächlich betrachte ich System 1m und JX-03 als "analog",
rein vom Gefühl.