klingt analog immer warm?

tichoid schrieb:
Panko PanneKowski schrieb:
Andere sagen, dass die Alten heute nur deshalb so gut klingen, weil sie inzwischen physisch gealtert sind (wie ein guter Wein) und bei Erstauslieferung hätten sie eben genauso „steril“ geklungen.
Naja, Sägezähne und Rechtecke nutzen sich natürlich durch jahrzehntelangen Gebrauch ab, die Ecken/Spitzen werden runder und der Klang demzufolge 'wärmer'. Der Output von (digital!) Programmen bleibt immer technisch und kalt. :D (scnr)
Dabei fällt mir gerade das Fußballerzitat ein: 'Unsere Spitze muss breiter werden.'


nicht zu vergessen:
im Laufe der Jahre leiern die LFOs nach und nach aus und auch die OCS verlieren an Schwung.. Obertöne an Spannkraft.
Hüllkurven verlieren an Grazie und Sexyness und setzen Hüftspeck an.. was in einem fetteren Sound mündet. :mrgreen:
 
JM Jarre spielt wahrscheinlich die meisten Minimoog Besitzer mit einem PlugIn an die Wand :twisted:
 
Panko PanneKowski schrieb:
nicht zu vergessen:
im Laufe der Jahre leiern die LFOs nach und nach aus und auch die OCS verlieren an Schwung.. Obertöne an Spannkraft.
Hüllkurven verlieren an Grazie und Sexyness und setzen Hüftspeck an.. was in einem fetteren Sound mündet. :mrgreen:
Jack-Nicholson-YES-horny.gif
 
Ich finde es sehr schwierig, "warmen" Klang zu definieren. Mein Eindruck ist, dass es vor allem zwei Faktoren sind, die oft als "warm klingend" empfunden werden:

- Sättigung/Kompression des Signals in Verbindung mit einer Betonung der harmonischen Obertöne, wie sie z. B. auftritt, wenn man ein Tonband sanft in den "roten Bereich" fährt oder wenn man einen Röhrenverstärker leicht überfährt
- Schwebungen, die durch leichte Verstimmungen von Klang-Quellen gegeneinander entstehen - so zu hören bei jedem Streichorchester, bei zwei leicht gegeneinander verstimmten VCOs oder auch bei Einsatz eines guten Chorus-Effekts. Entscheidend scheint hierbei zu sein, dass die Schwebungen einen gewissen "unvorhergesehenen" Faktor haben.

Bei analogen Synthesizern treten beide Phänomene oft ungewollt als Nebeneffekt auf. Bei digitalen Synthesizern muss man sie in der Regel gezielt herbeiführen, sofern sie nicht schon von den Entwicklern vorab programmiert wurden.

M. E. ist spätestens seit DIVA und TAL UNO, seit System 1 und Boutique die Diskussion analog vs. digital überflüssig. Man sollte darüber reden, mit welchem Synthesizer man was, wie erreichen kann und wie gezielt das geschieht.
 
Ehrlich gesagt empfinde ich zB pg8x(jx8p VST) wärmer als mein Matrix 1000.
Wie SynthUser schon schrieb, wird es da keine großen Unterschiede mehr geben.
Es macht allerdings höllischen Spaß den Minibrute laufen zu lassen und an den Potis zu spielen.
 
Rolo schrieb:
Ein Kollege von mir meinte daß Döpfer eher kalt klingt.Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Es gibt die Theorie (weiß nicht, ob hier oder auf Muffwiggler), dass das daher kommt, dass Doepfer Module bei voll aufgerissenem Level-Regler (Input, Output, Gain) ziemlich zerren und das dann als kalt empfunden wird.

Wer diese Regler nach Gehör einstellt und nicht einfach stumpf auf volle Pulle, der kann die angebliche Kälte dann nicht nachvollziehen. Der Klang der Verzerrung ändert sich auch, wenn man die Opamps darinnen austauscht (meist LM324 oder 064er).

Beim Minibrute ist das ja auch ähnlich.

Ich kann mit den Begriffen warm und kalt aber prinzipiell in der Form nichts anfangen. Einen Lately Bass mit digitaler FM empfinde ich z.B. als warm. Sample & Hold Gedudel aus einem Analogen empfinde ich als kalt. Für mich liegt das also mehr an der Klangprogrammierung als am Synth selber. :dunno:
 
kinokoma schrieb:
PySeq schrieb:
rauschwerk schrieb:
Was mit dem Korg Poly-800 (sofern man da von "analog" sprechen kann) bewiesen ist. Analoge Klangwärme kann ich hier beim besten Willen keine erkennen.
Deswegen war das Ding ja auch so billig.

Ob der Poly-800-Oszillator analog ist, darüber scheiden sich ja die Geister... http://sequence15.blogspot.de/2013/08/how-korg-poly-800-dco-works.html
Ich dachte dabei viel mehr an das Filter des Poly-800, als an die DCOs. Aber egal. Das Teil klingt nach nichts, egal wie rum man es dreht.
 
SynthUser0815 schrieb:
M. E. ist spätestens seit DIVA und TAL UNO, seit System 1 und Boutique die Diskussion analog vs. digital überflüssig. Man sollte darüber reden, mit welchem Synthesizer man was, wie erreichen kann und wie gezielt das geschieht.
:supi:
Mit dem Quatsch das Plugins nicht so gut wie Analoge klingen können brauch mir auch keiner mehr kommen. Das Thema hat sich in den letzten Jahre endgültig erledigt.
 
MS20 - nicht "warm" eher krank, schräg, kaputt, aber irgendwie bei wenig Sättigung auch nett für Flächen, aber halt eher nett als "waaarm".
Früher hat man bei "warm" immer Oberheim gemeint - damit war dann kräftig gemeint auch voluminös und vollmundig, wie ein dickes Glas Heiße Schokolade und heiß.

Kein technischer Begriff. Es gibt eh zu wenig nichttechnische Begriffe. Was ist eigentlich mit grün-schilldernd? Bezaubernd? Schwurbel? Oszentativ? Labend-orgiastisch? Vogelwild? Wie klingt sowas?
 
könntest du bitte eine autokorrektur einführen die schwurbel mit kraftwerk und andersrum tauscht ... würde einige post wirklich einfacher versauen zu lassen.
 
Generator schrieb:
SynthUser0815 schrieb:
M. E. ist spätestens seit DIVA und TAL UNO, seit System 1 und Boutique die Diskussion analog vs. digital überflüssig. Man sollte darüber reden, mit welchem Synthesizer man was, wie erreichen kann und wie gezielt das geschieht.
:supi:
Mit dem Quatsch das Plugins nicht so gut wie Analoge klingen können brauch mir auch keiner mehr kommen. Das Thema hat sich in den letzten Jahre endgültig erledigt.
Ja und nein. Ich möchte mein Zitat nicht so verstanden wissen, da es einen Unterschied hinsichtlich der Arbeitsweise gibt. Viele Hardware-Synths sind direkter und intuitiver bedienbar. Sie klingen zwar nicht "per se besser", aber man erzielt klanglich dennoch oft bessere Ergebnisse damit, weil die "Beziehung" zwischen Musiker und Instrument anders ist.

Ein Moog Voyager z. B. bietet so viele Controller zum "Anfassen". Das kannst Du nicht mit Software ersetzen.

Außerdem ist die Diskussion "Software vs. Hardware" eine ganz andere als die Diskussion "Digital vs. Analog" ...
 
SynthUser0815 schrieb:
Ja und nein. Ich möchte mein Zitat nicht so verstanden wissen, da es einen Unterschied hinsichtlich der Arbeitsweise gibt. Viele Hardware-Synths sind direkter und intuitiver bedienbar. Sie klingen zwar nicht "per se besser", aber man erzielt klanglich dennoch oft bessere Ergebnisse damit, weil die "Beziehung" zwischen Musiker und Instrument anders ist.

Ein Moog Voyager z. B. bietet so viele Controller zum "Anfassen". Das kannst Du nicht mit Software ersetzen.

Außerdem ist die Diskussion "Software vs. Hardware" eine ganz andere als die Diskussion "Digital vs. Analog" ...
Es gibt auch immer noch klangliche Unterschiede, die allerdings mit jeder Generation an neuen Softwaresynthie immer kleiner werden.
Mittlerweile kann man bei statischen Sounds zwischen dem Original und dem VST-Clone oft keinen Unterschied mehr hören, bei Veränderungen der Regler meistens aber schon und bei einigen Sounds sogar sehr extrem.
Darüber muss man auch nicht zum tausendsten mal diskutieren, weil es einfach Fakten sind. Wer etwas anderes behauptet, der sei gerne mit seinem Rechner zu einem Vergleich in meinem Studio herzlich eingeladen.
Es gibt hier immer einen leckeren Kaffee und ein Tempo zum Tränen wegwischen habe ich auch parat.
Das macht aber nix, denn schlechte Musik klingt mit einem alten Minimoog ja auch nicht besser.
:phat:
 
Bernie schrieb:
Es gibt auch immer noch klangliche Unterschiede, die allerdings mit jeder Generation an neuen Softwaresynthie immer kleiner werden.
Mittlerweile kann man bei statischen Sounds zwischen dem Original und dem VST-Clone oft keinen Unterschied mehr hören, bei Veränderungen der Regler meistens aber schon und bei einigen Sounds sogar sehr extrem.
Die Frage ist halt nur, ob das an der Klangerzeugung an sich liegt oder an der Abstimmung zwischen Hardware-Controller und Softsynth. Wie auch immer. Mir ist das egal. Ich möchte nicht den Softsynths das Wort reden - meine Präferenz gilt eindeutig der Hardware. Die darf für mich aber auch gerne "VA" oder eben einfach digital sein.
 
SynthUser0815 schrieb:
Die Frage ist halt nur, ob das an der Klangerzeugung an sich liegt oder an der Abstimmung zwischen Hardware-Controller und Softsynth. Wie auch immer. Mir ist das egal.
Es ist nicht die Auflösung, sondern der meist statische Algorhythmus. Bei analogen FM-Klängen hört man das recht deutlich, die Schwebungen sind auch viel natürlicher, ein echter Schwingkreis klingt lebendiger.
Dafür punktet die Software mit mehr Stimmen, Midi, besseres Tuning usw., am besten nutzt man das Beste aus beiden Welten.
 
Das ist doch Unsinn. Gerade auf die Nichtlinearitäten wird großen Wert gelegt. Wann hast du denn die letzten Tests gemacht, vor ein paar Jahren?

Du meinst also der Mic lügt hier ab 13:07?
 
ppg360 schrieb:
Nein, der ARP 2600 kann eisig kalt, schneidend, präzise und sehr analytisch klingen, gerade im Bereich der FM-Sounds.

Stephen

Ich weiß nicht was für eine Rumpelkiste du da unter deinen Fingern hattest, aber meiner klingt zwar sehr agressiv aber trotzdem WARM WIE EIN KAMINOFEN.
Vielleicht hattest du ja wirklich diese "ominöse" G-clef version, die wie immer wieder behauptet wird "cold and hissy" klingt....... ;-)
 
Synthesizer sind dazu gemacht möglichst alle Aspekte abzudecken. Davon ist grün-schillernd, warmweiss und kühl-intolerant ja nur ein Aspekt, man kann auch kleine Wichtel mit langen Bommelmützen machen.


Dabei wird vielleicht auch erkennbar, dass Worte wie diese eine Beschreibung sind und man kann sich so an einen Sound heranbjörken, wenn man daneben sitzt und den Bediener bitten möchte, den Klang doch etwas .. "wärmer", "analystischer" oder eben graugrüner aber im Ganzen grau zu gestalten.

Feuriges Mausgrau!
 
Moogulator schrieb:
Synthesizer sind dazu gemacht möglichst alle Aspekte abzudecken. Davon ist grün-schillernd, warmweiss und kühl-intolerant ja nur ein Aspekt, man kann auch kleine Wichtel mit langen Bommelmützen machen.


Dabei wird vielleicht auch erkennbar, dass Worte wie diese eine Beschreibung sind und man kann sich so an einen Sound heranbjörken, wenn man daneben sitzt und den Bediener bitten möchte, den Klang doch etwas .. "wärmer", "analystischer" oder eben graugrüner aber im Ganzen grau zu gestalten.

Feuriges Mausgrau!

Schon ziehmlich treffend gesagt.
Bestes Beispiel und Mittel dies umsetzen zu können: CHROMA,...........................................deswegen heißt er ja auch wahrscheinlich CHROMA.......... ;-)
 
Das können die meisten. Es gibt per Definition wenige Synth die bewusst so eingeschränkt sind, dass sie dies oder das NICHT können, ggf. auch durch technische Beschränkung. Klar. Die Frage hier ist wohl aber was "warm" ist und da hatten wir ja genug zu, im Herzen versteht das vermutlich grob jeder und ist eine Abkürzung, so wie eben die gelblichen Riesen hinter den Bergen, die man jetzt klanglich umsetzen mag, es fehlt noch, dass sie etwas streng riechen, aber gut aussehen. Welcher Synth kann das? oder macht das die Bedienerin des Instruments?
 
Ich kann mit den Definitionen "warm" und "kalt" bezüglich eines Klanges überhaupt nichts anfangen. Weder von digitaler noch von analoger Quelle ausgehend.
Eine Suppe würde ich als warm oder kalt beurteilen können, aber keine schallenergetischen Ereignisse.
 
RealRider schrieb:
JM Jarre spielt wahrscheinlich die meisten Minimoog Besitzer mit einem PlugIn an die Wand :twisted:

Ganz bestimmt, wie er hier an anderer Stelle beeindruckend unter Beweis stellt:



Ab 4:20 -- "Patrick, isse kaputt. Ah, off/on."

Stephen
 
Sogyra schrieb:
Ich kann mit den Definitionen "warm" und "kalt" bezüglich eines Klanges überhaupt nichts anfangen. Weder von digitaler noch von analoger Quelle ausgehend.
Eine Suppe würde ich als warm oder kalt beurteilen können, aber keine schallenergetischen Ereignisse.
Ich glaube dir daß du damit nichts anfangen kannst wenn du das sagst.Allerdings hast du dann noch nie einem Röhrenradio gelauscht.
Wahrscheinlich würde dir warm um's Herz werden wenn du den Klang erlauschen würdest.
Also wie ich schon erwähnt habe , wenn ich den Sound von meinem Röhrenradio mit dem von meinem Transistorradio vergleiche
gibt es einen sehr deutlichen unterschied im Klang.Das Röhrenradio klingt total füllig und, wie gesagt "warm"
Wärme im Klang existiert also ohne Zweifel.
Das Transistorradio klingt auch sehr gut aber es fehlt die gewisse Fülle im Klang.
Wie sieht es denn aus mit Röhren Vca's bei Modularsystemen? Gibt es hier Leute die darauf schwören und nix anderes wollen?
Mir wurde schonmal gesagt das nimmt sich diesbezüglich nicht viel ob Röhren oder normaler Vca bei Modular.
Mich würde interessieren ob es Leute gibt die das anders sehen.Also wie gesagt, bei Radios ist der Unterschied wirklich deutlich.
Eine Schallplatte klingt übrigens auch viel Fülliger,wärmer als eine Mp3 Aufnahme.Wenn sie zudem noch leicht knistert ... 8)
 
Rolo schrieb:
Wie sieht es denn aus mit Röhren Vca's bei Modularsystemen?
Ich hab nen selbst gebauten Ken Stone Tube VCA, der klingt mir zu clean.

Dann hab ich noch nen Transistorgitarrenverstärker, der klingt nicht wärmer oder kälter als mein Röhrenverstärker, nur anders.

Und ich hab nen SPL Charisma, der ja durch die Röhren mega-warm klingen soll, für mich aber einfach wie ein normaler Overdrive-Effekt klingt.

Tja, vielleicht sind meine Ohren zu kaputt, Schwurbel hör ich ja auch nicht raus. :dunno:
 
Rolo schrieb:
Eine Schallplatte klingt übrigens auch viel Fülliger,wärmer als eine Mp3 Aufnahme.Wenn sie zudem noch leicht knistert ...
Ich hab meine Schallplatten digitalisiert und früher in MP3 umgewandelt (heute Ogg Vorbis), zwischen Original und MP3 höre ich keinen Unterschied, trotz Bitrate von nur 160 kbps (fest, nicht variabel).
 
Rolo schrieb:
Sogyra schrieb:
Ich kann mit den Definitionen "warm" und "kalt" bezüglich eines Klanges überhaupt nichts anfangen. Weder von digitaler noch von analoger Quelle ausgehend.
Eine Suppe würde ich als warm oder kalt beurteilen können, aber keine schallenergetischen Ereignisse.
Ich glaube dir daß du damit nichts anfangen kannst wenn du das sagst.Allerdings hast du dann noch nie einem Röhrenradio gelauscht.

Oh mein Gott!!! Ich bin 41 und wenn ich dir sage, was ich schon alles gehört habe, dann würdest dich wundern. Ich kenn sogar noch Schellacks die mir mein Opa vorgespielt hat ;-)

Mich würde eher interessieren, wie man klanglich "wärme" definiert. Meiner Meinung nach ist das ein Höhenabfall ab ca 12kHz und eine reduzierung der Bassfrequenzen bis ca 120 Hz. Oldscool deluxe :)
 
Na gut :nihao: ich höre es komischerweise, aber ich möchte mich auch nicht darüber streiten. :nihao:
also peace :peace:
 

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