Christian Böckle schrieb:
Hier hast Du wirklich einen sehr anschaulichen und lehrreichen Link hervorgekramt, in welchem der esoterische Einfluß, seine Vermarktung und der wahre technische Hintergrund sehr gut verdeutlicht werden!
Du hast mich dermaßen angefixt mit diesen Dönecken. Seit ich den 1. Thread gefunden habe, schau ich da rein, sobald ich etwas Zeit aufbringen kann. Ich hab 'ne Menge gelernt und bin dem Freitod nahe!
Als junger Bengel einen Onkyo-Amp gekauft. Einstiegsmodell, paar Boxen dazu, irgendwann wurde dann der CD-Player erfunden und elektrisch Licht.
Wie auch immer - das Ding hat mich über 20 Jahre durch div. Wohnungen, Häuser und Bundesländer begleitet. Vor 'nem halben Jahr hab ich ihn - völlig intakt - verscheuert. Der Onkyo hat seinerzeit 400 Mark gekostet.
Yo - unnu stell ich staunend fest, was ich in meinem Leben verpasst habe - Mist!
Ich werd mir 'n Strick nehmen! Erst neulich wär ich fast verreckt, als ich in einem anderen quasi-religiösen Branchenforum hochwertiges Equip sah. Da hat sich einer 'ne Canon 5D + weiße L-Tonne gekauft. Tolles Gerät, keine Frage, aber seine Ergebnisse hätte man auch mit 'ner Ixus machen können - ebenso keine Frage. Ich hab 'ne Ixus (und auch ein Pendant zu der Canon). Also ich bin der Meinung, "viel hilft nicht zwingend viel". OK, beim Musikhören muss man nix weiter können, als in den passenden Räumlichkeiten zuzuhören. Wahrscheinlich hapert's in den meisten Fällen schon an den Räumlickeiten (schließen wir die Augen und stellen uns diesen Emitter-Amp von neulich vor, mit Boxen von "Hastenichgehört" - in einem 20qm-Loch unterm Spitzdach).
Vielleicht ist es gerade dieses Passive beim Musikhören, das soviel Platz für die Einbildung lässt? Möglicherweise isses auch schmerzhaft, sich einzugestehen, dass der elend teure Super-Amp mit Boxen aus Affenschädelmarmor und weichgeflanschten, elequenzvermarmelten Dödelhochtönern letztendlich kaum einen Deut anders klingt, als der verwarzte Billigschrott für lumpige 3 Riesen von Manni aus dem Nachbardorf. Ich nehme an, solange man, wie bei Klang- und Bilderzeugern, keinen direkten Einfluss auf das Ergebnis hat, ist man willens, sich allen möglichen Unsinn erzählen zu lassen und diesen auch weiterzugeben. Man fühlt sich so elend elitär und hat 2 Missionen zu erfüllen:
- Gleichgesinnte von der Qualität des gewählten Produkts überzeugen
- auf die armen Schweine herabsehen, die nicht Willens oder nicht in der Lage sind, sich selbiges zu leisten - und ihnen ggf. Neid vorwerfen.
Es macht Spaß, bei sowas zuzusehen, besonders, wenn man davon ausgeht, dass die Protagonisten Erwachsene sind. Deswegen lese ich solche Threads sehr gerne, auch hier im Synthforum und bei anderen "Spezialisten" in der Foto/Video-"Szene". Die ein oder andere gehaltvolle Information lässt sich bisweilen trotz allem herausextrahieren.