Hallo
Früher, als ich noch sehr klein war, habe ich z.B. oft "nordborg" von "Adelbert von Deyen" gehört.
Auf dem LP-Cover ist er (gemeinsam mit seinen Apparaten) abgebildet gewesen, und die Hilflosigkeit (der vielen Knöpfe und Tasten wegen) stand ihm ehrlich "ins` Gesicht geschrieben".
Auf beiden Seiten der Schallplatte passiert eigentlich nicht sehr viel (genauer: Nichts), sondern:
Ein Klanggebilde zieht sich relativ konstant über die jeweilige Seite der LP (Adelbert weiß anscheinend während der Aufnahme nicht, wo er jetzt drücken oder drehen soll, ohne alles zu verbocken, und läßt es deshalb lieber ganz sein.
Er hat mein vollstes Verständnis, denn mir ergeht es meistens (genauer: immer) genauso.)
Später bin ich dann auf "Captain Beefheart and his Magic Band" umgestiegen (Besonders empfehlenswert: "Safe as Milk" oder "Shiny Beast").
Doch wieder zurück zur Kunst (allgemein):
Leitsatz:
Es ist eine Art "inneres Aufbegehren", frei von jeglichem "gesunden Schuldbewußtsein", ähnlich einem bildnerischen "Künstler", der gerade wieder etwas "verschüttet" hat, und dafür keine Ohrfeige (wie früher, als er noch "Kind" war) bekommt, sondern Beifall.
Zwischenbemerkungen:
Die Protagonisten blicken zudem mit einer derartigen Selbstverständlichkeit in die Kamera, daß ich mich oft fragen muß, WOHER sie eigentlich eine SOLCHE Selbstsicherheit beziehen, und WIE sie es schaffen ihre eigentliche Planlosigkeit derart perfekt zu verbergen.
Meines Erachtens ist Kunst aber natürlich KEINE Geschmacksfrage (denn "Geschmäcker" sind ja bekanntlich verschieden), sondern eine Frage des Gesamt-Kontextes.
Besonders heute, in einer Zeit, in der alles "übermüllt" ist.
Oft ist es nämlich wirklich äußerst schwierig, in der Kunstszene die "Patienten" herauslesen, also JENE "Künstler", die nach obigem (Verschüttet-)Leitsatz agieren, aber (aus unerfindlichen Gründen) diverse "Connections" zu Leuten haben, "die am "Drücker" sind", und dadurch eine "Plattform in der Szene" geboten bekommen.
Bei manchen "Kunstdarbietungen" kann ich einfach nichts anderes erkennen, als "psychische Erkrankungen", die "live vor Publikum" (oder über den Umweg des "Objekts" "an sich") therapiert werden.
(Hier klammere ich aber "etablierte Dinge" NICHT aus, weil die "Qualitäts-Frage" eigentlich GENERELL gestellt werden sollte.)
Oft muß man sich einfach fragen, was für Zeug manche Leute (früher) geraucht haben, welche Tabletten sie schlucken (oder geschluckt haben), oder wie viele Treppen sie schon hinuntergestürzt sind.
Und man weiß auch nicht, wieviele Räucherstäbchen sie früher (während ihres Indien-Aufenthalts) verzehrt haben und welche besonderen Inhaltsstoffe hier beteiligt gewesen sind.
Und wenn ich mir im Vorhinein die Beschreibungen diverser "Machenschaften" durchlese, wird mir oft "schwarz vor den Augen":
Denn meistens wird hier seitenweise "Zeug" in etwas HINEIN-INTERPRETIERT, wo eigentlich (in Wahrheit) gar nichts ist.
Das Eine (die Interpretation) hat also oft NICHTS mit dem Anderen (dem Werk) zu tun.
Kurzum:
Ich habe eigentlich nur ein Problem mit einem "Kunst-ANSPRUCH", der auf "Gedeih` und Verderb`", oder, anders formuliert "mit Gewalt" gefordert wird, und der dann oft im Endeffekt nur DAZU dient, daß sich die "Kenner" dieser Szene (dieser "Kenntnis" wegen) "intellektuell" von der restlichen Bevölkerung "abheben" können.
Gruß
Christian
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