Re: Iphone 5, am 12.sept.
In Bezug auf das Thema "stylischer Weltkonzern" vs. "Mitarbeiter schlafen im Dreck in frühkapitalistischen Schlafsälen" habe ich bei der Pressestelle von Apple eine sehr freundliche und Apple sehr gewogene journalistische Anfrage gestellt. Ich vermute mal ziemlich stark, ich bekomme sehr schnell eine stylische Antwort:
Keine.
@ Mookie
Wenn "Gewinne" die einzige Dimension unternehmerischen Handelns wäre, gäbe ich dir Recht. Unabhängig davon sind Rendite-Erfolge der Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft, und im Moment sieht es so aus, als ob die Konkurrenz aus Korea (Samsung) schon sehr deutlich aufgeholt hat. Geht man davon aus, dass Spiele-Apps für die meisten Smartphone-Anwender ein starker Anreiz sind, ist der softwareseitige Vorsprung des Apfeleifons womöglich garnicht so bedeutend - und die Enttäuschung vieler Applefans bezüglich der aktuellen "Keynote" umso folgenschwerer. Auch kann es eine Rolle spielen, wenn Apple schon bald nicht mehr der "coolste" bzw. "stylischte" Hersteller, äh, Konzern ist - und vergleichbare Produkte woanders für einen Bruchteil der Kosten zu haben sind.
Dann nutzt es nicht allzu viel, einmal der Erste und Beste am Markt gewesen zu sein. Image schleift sich ab, und auch das beste Markenimage kann schnell erodieren, wenn ein ehemals sehr innovatives Unternehmen plötzlich beginnt, den aktuellen Entwicklungen hinterherzuhinken. Ernsthaft, hätte ich genügend Geld, würde ich für die nächsten Jahre Put-Optionen auf die Apple-Aktie setzen. Denn kaum etwas ist teurer für eine Firma, als eine Situation, wo deren Stammkundschaft den Eindruck gewinnt, dass sie einfach nur abgezockt wird...
Insofern ist die Sache mit der alle Rekorde schlagenden Gewinnsituation von Apple schon etwas janusköpfig. Und sorry, wenn man sieht, dass Apple für ein "neues" 64-GB-Ipod (mp3-Player und Mini-Spieleplattform) 399 Dollar haben möchte, dann wirkt das auf mich, als ob man bei Apple, im Glanz alter Erfolge, so langsam den Anschluss an die Wirklichkeit verpasst.