Gründe für Renoise? / Workflow, Depeche Mode, Beispiele - Sammelbereich

ah okay...das mit dem beliebigen Einstarten hatte ich wohl so nicht drauf. Bisher hatte ich nur mal probiert, aber für mich erschien das wie ein Tracker im Tracker und ob ich nun die Sequez als Phrase antrigger oder gleich im Pattern hat für mich wenig Unterschied gemacht.
 
Themen:
- Allgemeine Benutzung
- Sequencer Basics
- Instrumente, Plugins und Midi
- Konvertierung von Plugins zu Instrumenten
- Instrumente Malen
- Phrasen
- Instrumenten Config mit Modulation und FX Chains
- Sample Processing

Anwendungsfall:
Wir nehmen Krach und machen daraus etwas tonaleren Krach. Malen uns noch mehr Krach und machen aus Krach noch sowas ähnliches wie ne Bassdrum.

Video

(Vlc, Firefox oder Chrome zum abspielen und so...)

(Hinweis: Ich bin kein professioneller Speaker und hab das Nachts um 02:30 aufgenommen. Denkpausenfüllwörter und Mikrofonierung per Headset seien mir bitte verziehen.)
 
:supi:
die Arbeit macht sich hier sonst keiner - also verdient das dicken Handkuss.
Ggf. nen HPF drauf für den Tiefschall auf dem Micro, sonst - super schön schräg und andere Arbeitsweise..
Vollkommen anders als ich das tun würde. Daher :supi:
 
Ich hab leider kein Video, dafür aber nach einer langen Phase des Leidens(*) endlich eine einfache Lösung gefunden, wie man mehrere bzw. einzelne Spuren in Renoise während einer Liveperformance als *.wav speichern kann:

http://www.voxengo.com/product/recorder/

Einfach als VST ans Ende jeder relevanten DSP-Chain packen, die GUI öffnen, einen Speicherort und Dateinamen wählen und START drücken. Ich hab noch keine Möglichkeit gefunden, alle VST-Instanzen gleichzeitig zu starten, weswegen jeder Kanal einen/mehrere Synchro-"Klicks" haben sollte, damit man die Spuren am Ende wieder bequem und einfach per Audacity synchronisieren kann.

(*) Diverse fruchtlose Versuche mit Rewire, Jack, ner Asio-Mehrspur-Version von Audacity, alles verbunden mit viel Frust und ungenügenden Ergebnissen.
 
Um was geht es hier?

Ich stelle hier einen rechnergestützten Editor für den Roland JV-880 vor, mit dem sich ein sogenannter Patch vollumfänglich bearbeiten lässt. Es wird immer nur der Patch im Arbeitsspeicher vom JV bearbeitet, d.h. alle Änderungen müssen entweder im internen Speicher oder auf einer Speichererweiterungskarte des JV abgelegt werden ODER aber es wird die Preset-Logik von Renoise dazu benutzt. Letzteres hat den Vorteil nahezu unbegrenzter Presets, aber den Nachteil, dass das Hochladen eines Presets vom Rechner zum JV-880 nun mal rund 10 Sekunden dauert. Es dauert deswegen so lange, weil sage und schreibe 482 einzelne Sysex-Parameter an das Gerät übermittelt werden müssen UND lt. Systemspezifikation von Roland außerdem nach jedem einzelnen Kommando auch noch eine Pause von 20 Millisekunden gemacht werden muss. Bei jedem Start von Guru wird außerdem immer der Patch vollständig an den JV gesendet.

So schaut es aus

Guru_Common.png


Guru_Patch_Part_1.png


Guru_Patch_Part_2.png


Warum das ganze?

Zunächst einmal ist es ein wenig schwierig, hier eine genaue Einordnung zu finden, denn dieses (gar nicht mal mehr so kleine) Projekt berührt so einige Themenfelder:

Die ursprüngliche Idee von mir war es, meine Oszillatorsammlung (Tides & A-110-2 im Eurorack, Microbrute & Dark Energy 2) durch ein möglichst
vielseitiges, polyphones Instrument zu erweitern, welches möglichst wenig Platz weg nimmt und dazu auch noch wenig kostet. Also die eierlegende Wollmilchsau...

Die Antwort lag auf der Hand:

Ein Rompler musste es werden. Nachdem ich ein wenig gesucht, recherchiert und viele Bedienungsanleitungen quergelesen hatte, bin ich beim Roland Integra 7 gelandet,
der nur ein einziges Problem hat: Er ist mir derzeit leider viel zu teuer.

Der Rompler musste außerdem gebraucht sein:

Also bin ich den Stammbaum dieses Expanders hochgeklettert und letzten Endes beim JV-880 gelandet,
den ich für 150 Euronen (inkl. Versand, PCM1-04 Piano- & Voice Crystal 1-Karten und einer AUSGEDRUCKTEN (!!!) Anleitung) schießen konnte. Vergleicht man dieses Ding mal mit den restlichen Eurorack-Sampler-Modulen,
die so auf dem Markt rumschwirren, so würde ich sagen, habe ich einen ganz guten Deal gemacht. Nachdem ich jetzt einige Stunden lang die Presets durchgeorgelt habe, weiß ich eines:
Hergeben tue ich das Ding nicht mehr.

Aber ich wollte und will immer noch mehr:

Ich möchte nämlich die in der Bedienungsanleitung versprochenen Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Nach ungefähr 5 Minuten langem Knöppedrücken war mir klar: Boah, wie kacke!
Das Editieren einzelner Sounds ist nichts anderes, als psychologischer Masochismus.

Für den Integra 7 gibt es App- und VST-Editoren.

Für den JV-880 auch:
Midi Quest (zu groß, zu teuer und ohne jede Garantie für eine funktionierende Zusammenarbeit mit Renoise 3)
Sounddiver 3 (zu alt, nicht mehr legal zu bekommen, Zusammenarbeit mit Renoise 3 unklar)
CTRLR (Programmierarbeit mit LUA erforderlich und Zusammenarbeit mit Renoise 3 ebenfalls fragwürdig)

Und da bin ich dann auch schon bei Guru angelangt, einem nativ lauffähigem Tool, geschrieben für Renoise 2.8. Es läuft auch noch mit Renoise 3 und es macht nichts anderes, als
1) eine GUI bereit zu stellen und
2) Sysex-Befehle an ein Midi-Device abzufeuern.

Keine Treiber, keine Lizenzgebühren und genau wie bei CTRLR wird hier LUA verwendet. Also beschloss ich kurzerhand, selbst eine Benutzeroberfläche zu schreiben.

Jetzt bin ich also mehr oder weniger so weit und eine funktionsfähige Beta werkelt so vor sich hin.
Die Anleitung und links zur benötigten Software folgen nun:

Welche Hardware wird benötigt?


Wie bringt man es zum Laufen?

  • 1. Die Demo-Version von Renoise herunter laden und installieren:
    https://renoise.com/download

  • 2. Guru herunter laden und ausführen:
    https://renoise.com/tools/guru


    Jetzt zieht der Schwierigkeitsgrad ein wenig an. Aber: DON'T PANIC!
    Gibt auch ein paar Bilder, die euch weiter helfen.

  • 3. Renoise muss mit der Entwicklerkonsole gestartet werden, damit ihr an die Code-Eingeweide von Guru herankommen könnt.
    Dazu öffnet ihr die Eigenschaften des Desktop-Icons mit einem Rechtsklick...



    step1.png


  • 4 ...und fügt im Textfeld "Ziel" folgendes hinten an:
    " --scripting-dev"
    (Ohne Anführungszeichen, aber das Leerzeichen vor den beiden Bindestrichen nicht übersehen!!)



    step2.png


  • 5. Startet Renoise und öffnet das Menü "Tools -> Scripting Terminal & Editor". Wenn ihr einen Fehler bei Schritt 3. gemacht haben solltet, dann werdet ihr diesen Menüpunkt
    nicht finden können!



    step3.png


  • 6. Navigiert in der Ordnerstruktur des Editors hier hin:
    User Scripts -> Tools -> corn.cornbeast.Guru und öffnet das Verzeichnis mit einem Rechtsklick. Explorer/Finder sollten jetzt im richtigen Verzeichnis gelandet sein.



    step4.png


  • 7. Die Datei "class_midi.lua" (download) muss nun umbenannt werden und durch die Version ersetzt werden, die ich umgeschrieben habe. Siehe Screenshot.


    step5.png


  • 8. Als nächstes müsst ihr von dort, wo ihr gerade seid in das Unterverzeichnis "synthdefinitions" wechseln und die von mir geschriebene "roland_jv880.lua" (download) einfügen.


    step6.png



    Nun wird es langsam wieder etwas entspannter, denn ab jetzt wird nur noch in Renoise selbst gewerkelt. Wir sind auch fast am Ziel.

  • 9. Wählt das Midi-Ouptut-Device aus, an dem der JV-880 hängt. Euere Midi-Hardware sollte eurem Betriebssystem natürlich bekannt sein!
    Die Treiberinstallation ist eure Sache, aber wenn das einmal erledigt ist, dann findet Renoise den Krempel auch.



    step7.png


  • 10. Scant nach neuen Synthesizer-Definitionen.


    step8.png


  • 11. Führt meinen Roland JV 880 Patch Editor aus.


    step9.png


  • 12. WARTET UNGEFÄHR 10 SEKUNDEN UND SAGT DEM AUFPOPPENDEN DIALOG "No!"


    step10.png

Ab jetzt müsst ihr selbst klar kommen. Aber ein paar letzte Hinweise gebe ich noch mit:
Den GUI-Elementen von Renoise echte Drehregler und Fader zuweisen: http://tutorials.renoise.com/wiki/MIDI_Mapping
Ein und ausgehende MIDI-Signale managen: http://tutorials.renoise.com/wiki/MIDI

Ich bin mir sicher, dass ich noch einen ganzen Haufen an Infos vergessen habe. Ich liefere das aber mit der Zeit nach und gehe den Moderatoren mit entsprechenden Änderungswünschen in Bezug auf diesen ersten Beitrag hier auf den Zeiger. :twisted:
 
Re: Roland JV 880 + Renoise + Guru = Editor & Midi-Controlle

Bin die woche zu hause und werde es mal endlich ausprobieren ;-) danke für die arbeit.
 
Meine ersten musikalischen Versuche hatte ich mit einem Tracker. Tief verwurzelt sind da natürlich die nostalgischen Gefühle dazu. Nun will ich mir mal eine Runde "Back to the roots" mit Renoise gönnen.

Gibt es da irgendwelche tollen Tipps/Seiten/Tuts oder sonst was, was mir den Weg mit Renoise etwas ausschmücken könnte?
 
Danke für die Links, aber nach ein paar Stunden des Rumprobierens habe ich gemerkt dass Tracker doch nicht mehr mein Ding sind.

Was hält dich auf? Vielleicht liegt es dir ja mehr als mir wieder mit einem Tracker wie Ende 80er Anfang 90er zu werkeln.

Ja, da merkt man doch wie bequem man es mit aktuellen Konzepten und Workflow hat. Um so weniger man irgendwo rumfrimel muss, umso mehr kann man sich auf die eigentliche Musik konzentrieren. Aber manch anderer mag Tracker mehr und manch anderer versucht alles nur mit Hardware zu lösen, will aber am liebsten die Leichtgängigkeit einer DAW damit erreichen. Na, jeder wie er will.

Ich bin mit Renoise extrem zufrieden. Die DAW ist schnell, verbraucht wenig Systemresourcen, hat ein durchdachtes Konzept und bekommt ständig neue Features, welch diese Bezeichnung auch wirklich verdienen.
Dann ist es noch extrem günstig und mit einer superliberalen Nutzungslizenz (auf beliebig vielen Rechnern installiert und GLEICHZEITIG benutzt werden, 32- und 64-Bit-Versionen & deren Legacyversionen; Mac & Win & Linux!) und kostenlosen Upgrades für zehn x.1-Versionsschritte ab Bestelldatum versehen worden.

Renoise frisst handelsübliche Midifiles und man kann sehr schnell VSTInstrumente, Samples und Hardware per Midi ansteuern, die Clocktimings sind sehr tight und akkurat und an mehreren Stellen lassen sich positive/negative Signalkorrekturen im Millisekundenbereich (auch Spurweise!) vornehmen.

Groovige Sequenzen lassen sich zur Laufzeit per Midieingabegerät ebenso einspielen, wie auch quantisierte Notenabfolgen. Umfangreiche Automatisierungsoptionen für jeden Effektparameter stehen ebenso zur Verfügung, wie auch die direkte Kontrolle per Midicontroller.

Und exportieren/rendern lässt sich ein Projekt dann am Ende in einzelnen Patterns, einzelnen Spuren oder sogar beides gleichzeitig. So kann man dann mit einzelnen Soundklötzchen, die zu 100% zusammenpassen, auch in einer anderen DAW nach Herzenslust herum arrangieren, wenn man nicht mit Renoise mixen & mastern will.

Ein richtiges Powerhouse, dass vielleicht mal als Tracker angefangen hat, aber mittlerweile ein echtes Arbeitstier geworden ist, an dem es nur sehr wenig dran auszusetzen gibt.

Renoise macht auch einen sehr guten Eindruck. Ich fühle mich nur nicht mehr mit dem Trackerkonzept wohl.

Alph4 schrieb:
Renoise macht auch einen sehr guten Eindruck. Ich fühle mich nur nicht mehr mit dem Trackerkonzept wohl.

Mir geht es da genau anders herum. Ich finde das horizontale Scrolling total übel. Leider ist das in so ziemlich jeder DAW in exzessiver Weise implementiert worden, so dass man selbst bei wenigen Spuren ständig nach rechts und links gleiten muss und das Mausrad so zu einem völlig unsinnigen Knopf verkommt.

Man stelle sich mal vor, dass man bei einem Buch einen Satz immer weiter auf einer einzigen Zeile fort schreibt und ständig die Seiten wechseln muss. Bei einem neuen Satz geht es dann erst in die neue Zeile, aber man muss zurück an den Anfang blättern. :selfhammer: Ziemlich hirnverbranntes Konzept, aber die "Marktführer" suhlen sich allesamt in dieser historischen Altlast, die auf handgeschriebenen Orchesternotensätzen basiert. Was interessiert es mich aber, wie die Spuren in einer oder vor fünf Minuten von der Cursorposition aussehen? Ich möchte lieber alle JETZT-Momente von möglichst allen Instrumenten gleichzeitig im Blick haben. DAFÜR muss ich z.B. bei Cubase dann hoch und runter scrollen. Sinn macht das nicht.

Es hat seinen Grund, warum Bildschirme bald doppelt so breit, als hoch sind, nämlich damit man alle relevanten Infos auf EIN Bild bringen kann, ohne dem Nutzer Handarbeit abzuverlangen. Ständiges links/rechts ist nämlich äußerst anstrengend, ergonomisch nicht besonders sinnvoll und brechen tut ein derartig erzwungenes Nutzerverhalten mit anderen Standard-Softwares wie Word oder 08/15-Browsern außerdem.

DerGanner schrieb:
Alph4 schrieb:
Renoise macht auch einen sehr guten Eindruck. Ich fühle mich nur nicht mehr mit dem Trackerkonzept wohl.

Mir geht es da genau anders herum. Ich finde das horizontale Scrolling total übel. Leider ist das in so ziemlich jeder DAW in exzessiver Weise implementiert worden, so dass man selbst bei wenigen Spuren ständig nach rechts und links gleiten muss und das Mausrad so zu einem völlig unsinnigen Knopf verkommt.

Man stelle sich mal vor, dass man bei einem Buch einen Satz immer weiter auf einer einzigen Zeile fort schreibt und ständig die Seiten wechseln muss. Bei einem neuen Satz geht es dann erst in die neue Zeile, aber man muss zurück an den Anfang blättern. :selfhammer: Ziemlich hirnverbranntes Konzept, aber die "Marktführer" suhlen sich allesamt in dieser historischen Altlast, die auf handgeschriebenen Orchesternotensätzen basiert. Was interessiert es mich aber, wie die Spuren in einer oder vor fünf Minuten von der Cursorposition aussehen? Ich möchte lieber alle JETZT-Momente von möglichst allen Instrumenten gleichzeitig im Blick haben. DAFÜR muss ich z.B. bei Cubase dann hoch und runter scrollen. Sinn macht das nicht.

Es hat seinen Grund, warum Bildschirme bald doppelt so breit, als hoch sind, nämlich damit man alle relevanten Infos auf EIN Bild bringen kann, ohne dem Nutzer Handarbeit abzuverlangen. Ständiges links/rechts ist nämlich äußerst anstrengend, ergonomisch nicht besonders sinnvoll und brechen tut ein derartig erzwungenes Nutzerverhalten mit anderen Standard-Softwares wie Word oder 08/15-Browsern außerdem.

Das ist mal ein Statement :supi:
 
Ich habe auch überlegt ob ich vielleicht mal alte Tracker Songs refreshen sollte :mrgreen:

Kein Zeit.. Keine Zeit..

Aber neue Songs würde ich damit nicht machen. Dafür bin ich zu sehr zufrieden mit meiner aktuellen Umgebung ;-)
 
DerGanner schrieb:
Ich bin mit Renoise extrem zufrieden. Die DAW ist schnell, verbraucht wenig Systemresourcen, hat ein durchdachtes Konzept und bekommt ständig neue Features, welch diese Bezeichnung auch wirklich verdienen.
Dann ist es noch extrem günstig und mit einer superliberalen Nutzungslizenz (auf beliebig vielen Rechnern installiert und GLEICHZEITIG benutzt werden, 32- und 64-Bit-Versionen & deren Legacyversionen; Mac & Win & Linux!) und kostenlosen Upgrades für zehn x.1-Versionsschritte ab Bestelldatum versehen worden.

Renoise frisst handelsübliche Midifiles und man kann sehr schnell VSTInstrumente, Samples und Hardware per Midi ansteuern, die Clocktimings sind sehr tight und akkurat und an mehreren Stellen lassen sich positive/negative Signalkorrekturen im Millisekundenbereich (auch Spurweise!) vornehmen.

Groovige Sequenzen lassen sich zur Laufzeit per Midieingabegerät ebenso einspielen, wie auch quantisierte Notenabfolgen. Umfangreiche Automatisierungsoptionen für jeden Effektparameter stehen ebenso zur Verfügung, wie auch die direkte Kontrolle per Midicontroller.

Und exportieren/rendern lässt sich ein Projekt dann am Ende in einzelnen Patterns, einzelnen Spuren oder sogar beides gleichzeitig. So kann man dann mit einzelnen Soundklötzchen, die zu 100% zusammenpassen, auch in einer anderen DAW nach Herzenslust herum arrangieren, wenn man nicht mit Renoise mixen & mastern will.

Ein richtiges Powerhouse, dass vielleicht mal als Tracker angefangen hat, aber mittlerweile ein echtes Arbeitstier geworden ist, an dem es nur sehr wenig dran auszusetzen gibt.
Kann ich nur unterschreiben.
 
DerGanner schrieb:
Ich finde das horizontale Scrolling total übel. Leider ist das in so ziemlich jeder DAW in exzessiver Weise implementiert worden, so dass man selbst bei wenigen Spuren ständig nach rechts und links gleiten muss und das Mausrad so zu einem völlig unsinnigen Knopf verkommt.
Hmm, ich scrolle sehr selten. Je nach Zoomlevel und Einstellung habe ich den ganzen Song auf einmal im Blick.

DerGanner schrieb:
Ich möchte lieber alle JETZT-Momente von möglichst allen Instrumenten gleichzeitig im Blick haben. DAFÜR muss ich z.B. bei Cubase dann hoch und runter scrollen. Sinn macht das nicht.
Das hängt von der Anzahl Spuren ab. Ist es denn nicht so, dass man bei Trackern pro Stimme einen eigenen Track braucht, so dass Akkorde zur echten Platzverschwendung werden?

Zumal kann ich mir Parts aus den Tracks auch alle gleichzeitg anschauen und editieren. In der Pianorollansicht sieht man dann die Schichten übereinander und farbig getrennt und kann dann für jede Spur entscheiden ob man sie sehen und/oder auch editieren möchte. So ist es jedenfalls bei Bitwig. Cubase hat das sicher auch.

Wie dem auch sei wenn du bei einer Nicht-Tracker DAW ständig scrollen musst dann hast du sehr viele Spuren und die nicht gruppiert oder du machst was falsch. Ich bin mir sicher mit 64 Spuren voller Akkorde usw. bis du auch beim Tracker am scrollen. sofern du nicht gruppierst.

Aber ist doch schön für dich dass du deine Lieblings-DAW gefunden hast. Ich habe meine auch gefunden und ich habe viele durch probiert.

Alph4 schrieb:
Hmm, ich scrolle sehr selten. Je nach Zoomlevel und Einstellung habe ich den ganzen Song auf einmal im Blick.

Ich bin sehr exaktes Positionieren gewöhnt. Das geht in Renoise z.B. mit der Delay-Spalte mit der ich selbst eine 64te-Note nochmal in 128 einzelnen Stufen bis zur Unhörbarkeit genau verzögern kann. Dazu brauche ich nur die ungefähre Position und zwei Hexadezimal-Ziffern im Pattern und der Käse ist gebissen.

Wie oft habe ich mir beim Arrangieren in Audacity dagegen schon einen Wolf "gedragged & gedropped" bis das endlich mal gepasst hat, inkl. Zoom- und Seitwärtsscroll-Orgien. Das ist einfach nur unnötiger Dummfick, um mal BW-Jargon zu verwenden. ;-)

Das hängt von der Anzahl Spuren ab. Ist es denn nicht so, dass man bei Trackern pro Stimme einen eigenen Track braucht, so dass Akkorde zur echten Platzverschwendung werden?
Bei Renoise ist es nicht mehr so. Da kann man jetzt sogar ganze 12 Noten in einen einzigen Track rein packen, wenn man das will.

Und wenn man das nicht will, kann man den Phrase-Editor benutzen, quasi ein Mini-Pattern-Editor im Pattern-Editor (Inception für Tracker ^^); Ist sehr geil, wenn man sich kleine polyphone Arpeggiator-Sequenzen bauen will, die man am Ende mit nur noch einer einzigen Note im Track in der dazugehörigen Tonlage transponieren und vorzeitig abbrechen oder ganz durchlaufen lassen kann.

Zumal kann ich mir Parts aus den Tracks auch alle gleichzeitg anschauen und editieren. In der Pianorollansicht sieht man dann die Schichten übereinander und farbig getrennt und kann dann für jede Spur entscheiden ob man sie sehen und/oder auch editieren möchte. So ist es jedenfalls bei Bitwig. Cubase hat das sicher auch.

Die Pianoroll ist sogar eines meiner Hauptprobleme. Da hat man sich ja geradezu ausufernde Mühe gegeben, um eine Klaviatur völlig ad Absurdum zu führen, indem man diese hochkant ausrichtet. Da muss ich mal ehrlich fragen, ob du so was übersichtlich findest:

http://s63.photobucket.com/user/action9 ... 2.jpg.html

Da springen meine Augen ständig nach links zur Klaviatur und wieder zum Arbeitspunkt und das ist dann genau die Art von Links-Rechts-Chaos, die ich nicht mag. Gruselig.

Wie dem auch sei wenn du bei einer Nicht-Tracker DAW ständig scrollen musst dann hast du sehr viele Spuren und die nicht gruppiert oder du machst was falsch. Ich bin mir sicher mit 64 Spuren voller Akkorde usw. bis du auch beim Tracker am scrollen. sofern du nicht gruppierst.

Ich meine ja das seitwärtige Scrollen. Das tritt bei Cubase & Co ja schon auf, wenn man nur eine eingespielte Audiospur hat und darin jetzt eine ganz bestimmte Stelle sucht und an dieser ein zweites Audiofile daran ausrichten will, was ein DAW-Standardszenario sein dürfte. In einem Tracker ist eine einzelne Zeile ja die Definition von Gleichzeitigkeit, während man sich in anderen DAWs dann an irgendwelchen Rasteroptionen die Zähne ausbeißt oder ganz auf eine solche verzichten muss, weil es anders nicht geht.

Aber ist doch schön für dich dass du deine Lieblings-DAW gefunden hast. Ich habe meine auch gefunden und ich habe viele durch probiert.

:supi: :supi:
 
scollen ist in jeder hinsicht und richtung überflüssig! mit einem von den neuen imac schirmen erübrigt sich das. ich halte renoise für die pound-for-pound beste daw der gegenwart. wers nicht glaubt einfach mal die neuen sachen von venetian snares anhören, das ist samplekunst vom feinsten in einer irren detailauflösung. das ist präzision und minimalismus zusammen, das geht anders gar nicht.



http://40.media.tumblr.com/ff8bf25a6ea5 ... 1_1280.png
 
Man kann mir ja viel nachsagen, aber ausprobieren tue ich wirklich viel. Ich schaue mir mit den neuen Infos hier nochmal Renoise genauer an. Wer sagt denn dass man nur eine DAW haben kann :mrgreen:

So, ab heute teste ich Renoise nochmal genauer. Damit es richtig nerdig wird, habe ich mir dafür sogar Linux im Dualboot installiert und man staue mein Steinberg UR22 wurde ohne Zutun erkannt und läuft out of the box. Auch mal eine gute Gelegenheit meine DAW Bitwig unter Linux zu testen und überhaupt mal zu schauen was audiotechnisch so mit Linux geht.
 
- Die tighte MIDI-Clock bzw. Synchronisation von internen und externen Klangerzeugern
- Das ich ohne den Sequenzer zu stoppen perfekt synchrone Audio-Loops aufzeichnen und direkt in meinen Jam mit einbauen kann
-Die Phrasen
- Die Modifikatoren, die ich per Step bei der Wiedergabe eines Samples auf eben dieses anwenden kann
- Der Preis
 
+ Plattformubabhängigkeit
+ Workflow
+ Klang
+ Preis/Leistung

Die Einfachheit, nach kurzer Einarbeitung war es für mich einiges an Ideen auszuprobieren deutlicher einfacher, als mit anderen Anwendungen, die Ergebnisse waren vom Klang gut.
Also man kann auch nur darin sehr kreativ sein, sich Drumsounds zeichnen oder Sounds editieren, die internen Effekte, sowie Plug-Ins (unterstüzt einige Formate) verwenden, kann das ganze dann schön in (farblich/beschrifteten) Blöcken arrangieren und bouncen/renderen.

Mir fehlte etwas an dem ganzen Virtuellen, daher nutze ich allgemein eine DAW oder ähnl. nur noch sehr selten,
allerdings erstelle ich hin und wieder mal ein paar Loops mit Renoise, Modulationen pro Step,
z.B: Ticks-Repeat, etc. kann wirklich Spaß haben. Auch die modularen Möglichkeiten über Metamodule und Signal-Follower fande ich einzigartig.
Wenn auch nicht immer brauchbar ;-)
 
j[b++] schrieb:
Das ich ohne den Sequenzer zu stoppen perfekt synchrone Audio-Loops aufzeichnen und direkt in meinen Jam mit einbauen kann

Das ist mir bis heute komplett entgangen! Nachdem ich das mal ausprobiert hab, ist mir dann aufgefallen, dass man sogar die Aufnahme während des Abspielens editieren kann, um aus einem halb gelungenem Take dann doch noch ein ordentliches Ergebnis raus zu holen.

Zu laut ins Mikro gesprochen, das Timing war nicht hundert prozentig korrekt, aber da man ja supereinfach winzigste Teile raus schneiden und anders wo wieder einfügen kann, sowie Knackser mit Fadeout und -in vermeiden kann, ist das echt ein gutes Powertool geworden.

Das Editieren funktioniert dann auch deutlich besser, als mit Audacity. Werde ich jetzt öfter mal einsetzen.
 
Hab mir mal aufgrund eurer Begeisterung die Demo runtergeladen und ein paar Einsteigertutorials angeschaut ... ist sehr spannend, weil es mal was völlig anderes ist und es viel zu entdecken gibt. Ich fürchte aber, man braucht 1-2 Jahre Erfahrung und viel Insiderwissen, um die Software einigermaßen in Griff zu bekommen. Weiß nicht, ob ich mir das in meinem Alter noch antun soll :opa:
Beeindruckend ist auch, wie gering die CPU-Auslastung bei den Demosongs ist. Ich glaube mit nem kleinen 11" MacBook Air, Renoise und einer Handvoll ausgewählter Plug-ins kann man richtig was reißen. Habt ihr ein paar Tipps für ein paar gelungene weiterführende Tutorials (am besten solche, wo nicht pausenlos gelabert, sondern auch mal was gezeigt und vorgespielt wird :selfhammer:)?
 
klangsulfat schrieb:
Habt ihr ein paar Tipps für ein paar gelungene weiterführende Tutorials (am besten solche, wo nicht pausenlos gelabert, sondern auch mal was gezeigt und vorgespielt wird :selfhammer:)?

Also die offiziellen Tutorials sind etwas langatmig ( https://youtu.be/pL_whEd-EnU?list=PLB7o ... Vfhaa76YkW ),
aber der Weg, erst mal ein Demosong laden, abspielen und analysieren hilft aber für einen groben Überblick.

Ich würde anfangen einfach Samples auszuwählen und dieses z.B. über die Tastaur (Buchstaben sind Noten und Shift ist Note-Off) in einen Track setzen.
Unten kann man dann für einen Track native Effekte einfügen und schon hat man eine solide Basis.

Billie Jean in Renoise in 5 Minuten (schon älteres Video, Slicen geht auch einfacher)
https://youtu.be/AFIOg5Tx4uI
 
Ich würde eher den Weg des offiziellen Wikis vorschlagen, sobald erst mal die grundsätzliche Orientierung im Programm da ist:

http://tutorials.renoise.com/wiki/Main_Page


Generell wichtig ist vor allem das hier:

0% — 00
10% — 1A
20% — 33
30% — 4D
40% — 66
50% — 80
60% — 99
70% — B2
80% — CC
90% — E5
100% — FF

Am besten einen Spickzettel machen, weil die Hexadezimalschreibweise im Patterneditor manchmal echt ein Fallstrick sein kann.
 
DerGanner schrieb:
Am besten einen Spickzettel machen, weil die Hexadezimalschreibweise im Patterneditor manchmal echt ein Fallstrick sein kann.
Ich habe mir einen Ausdruck mit Shortcuts neben die Tastatur gelegt. Ohne den geht hier gar nix :D Aber ich muss sagen, dass man das Trackerkonzept überraschend schnell verinnerlicht hat. Am meisten Schwierigkeiten habe ich mit dem Timingraster. Ich muss viel zu lange nachdenken, wo die nächste Notenposition sein soll. Wenn man 25 Jahre lang Pianorolle gewöhnt ist, ist das eine echte Herausforderung :selfhammer:
 
chain schrieb:
Sinusoid schrieb:
Was sind die Gründe für euch Renoise zu nutzen?

Es ist ein Tracker, der auf jeder Plattform läuft und auch von einem Stick überall bootbar ist.

Apropos, das Renoise Format "XRNS" ist auch von Menschen "lesbar", also ein Zip-Archiv mit XML.
Dafür gibt es dann auch Tools ( http://forum.renoise.com/index.php?/for ... ats-tools/ ) , z.B. um Songs zu mergen:
- https://github.com/connerbw/xrns-php/

Tools die z.B. Songs generieren und vieles mehr wurden besser oder teilweise erst möglich durch die Renoise LUA-API (Schnittstelle für Entwickler um auf alles mögliche zuzugreifen),
Tools sind einfach zu installierende Add-Ons (wie z.B. Arpeggiator, Instrumente etc.) :
http://www.renoise.com/tools
 
klangsulfat schrieb:
Ich muss viel zu lange nachdenken, wo die nächste Notenposition sein soll. Wenn man 25 Jahre lang Pianorolle gewöhnt ist, ist das eine echte Herausforderung :selfhammer:

Hilfreich könnten da die Tasten F9, F10 , F11 und F12 sein. Mit denen kann man nämlich an den Anfang eines Pattern-Viertels springen. Also F9 springt ganz nach oben, F10 an den Anfang des zweiten Viertels, F11 an den Anfang des dritten Viertels und F12 an den Anfang des vierten Viertels.

Außerdem hilft einem auch noch der Editstep weiter: http://tutorials.renoise.com/wiki/Patte ... trol_Panel

3.1_patterneditor-controlpanel.png

Das ist das zweite Textfeld mit der helleren 1. Macht man im Pattern Editor dann eine Eingabe, dann springt man sofort die vorher eingestellte Zahl an Steps nach unten. Bei der Einstellung wie im Bild springt man also nur einen Schritt weiter, aber sinnvoll sind zum Beispiel 2, 4, 8, 16, 32 (für Rhythmisches) oder auch 3, 5 oder 7 (für Grooviges) Schritte. Beschreibung dieses Labes s.o. Ein Editstep von "0" kann übrigens sinvoll sein, wenn man während des laufenden Patterns eine Note ändern will, ohne wild herum zu springen.

Dabei kann auch noch hilfreich sein, dass man einen kleineren Teil des Patterns loopen kann, indem man dies mit der Enter-Taste am NUMMERNBLOCK, (nicht die große Enter-Taste!!!) ein- und ausschaltet.

Coole GUI-Tipps in diesem Zusammenhang, die immer funktionieren, wenn neben dem Mauszeiger der Doppel-Oben/Unten-Pfeil erscheint:
1. Außerdem kann man mit einem RECHTSKLICK auf die entsprechende Pfeiltaste neben einer Nummer auch eine größere Änderung von üblicherweise zehn Zählern machen.
2. Drauf klicken, gedrückt halten und die Maus nach oben/unten ziehen funktioniert übrigens auch.
3. Dieser Wert lässt sich auch mit dem Mausrad editieren, indem man einfach nur den Mauszeiger über die Zahl zieht und das Rad dreht.

Sonst noch interessant beim Nummernblock:
1. Mit den Zahlentasten kann man direkt die Instrumente 1 bis 9 anwählen.
2. Mit der Taste "0" ruft man die Instrument-Eigenschaften auf. Bei einem VSTi zum Beispiel dessen GUI!
3. Mit + und - kann man auch einfach die Instrumentenliste durchwandern.
4. / (Oktave runter) und * (Oktave hoch) ändern die Eingabe-Oktave, was man aber NIRGENDWO angezeigt bekommt; das muss man wissen oder durch Noteneingabe ausprobieren.

Mit der Maus kann man im Pattereditor auch allerhand Drag- und Drop-Aktionen durchführen und mittlerweile (neu seit 3.1!) sogar Teilspalten einer Spur in eine andere ziehen. Einfach ausprobieren. Tipp: Teile des Patterns mal markieren und dann mit Rechtsklick die Optionen anschauen. Ist echt ne Menge an Möglichkeiten, die da drin steckt!
 
So ein geiles Programm. :supi:
Ich glaub das wird meine neue DAW - Zurück in die Zukunft. Ich bin nicht mit Trackern aufgewachsen, trotzdem oder gerade deshalb find ich das unglaublich spannend. Herausfordernd und nerdig - mit etwas mehr Übung glaube ich wird es wirklich schnell.

Jippy. Juhu. :invader2:
 

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