...Aber manchmal vertraue ich einem Besitzer eher als einem Tester, da dieser im Gegensatz zum Besitzer nur eine kurze Zeit Zugriff auf das Gerät hat. Klar könnte der Besitzer eher subjektiv an einen Test rangehen. Aber das muss ja nicht so sein.
Ich habe mal einen Test für einen recht komplexen monophonen Synthesizer durchziehen müssen, den ich nach der Arbeit von der Post abgeholt habe und der am nächsten Tag schon wieder weitergeschickt werden musste (natürlich vor der Arbeit
). Dementsprechend war der Test ausgefallen, für den ich mich heute noch schäme. Ich hätte es nicht tun dürfen, aber hinterher ist man immer klüger. Ist mir auch nie wieder passiert und wird es auch nicht mehr.
Dem Synthesizer hat es nicht geschadet (hoffe ich).
3 - 4 Tage sollte man so ein Gerät schon in der Mangel haben, um es kennenzulernen, sich Notizen zu machen und auch nebenbei Aufnahmen zu generieren. Dann hat man als erfahrener Hase ein Bild gewonnen und kann beginnen, das Erlebte in strukturierte Worte und Bilder zu fassen, um es mit den dazugehörigen Audiodateien zu garnieren.
Du wirst dem Gerät/Hersteller einigermaßen gerecht und du hast vieles (nie alles) mit dem Gerät erlebt, um zu einem vernünftigen, wenn auch immer etwas subjektiv gefärbten Urteil zu kommen. Schließlich trägt man mit einem Testurteil auch ein gewisses Maß an Verantwortung.
Als Besitzer schleppst du schon Erkenntnisse mit dir herum und hast immer einen gewissen Tunnel für die Klangbereiche, in denen du dich tummelst. Das, was dir an einem Gerät gefällt, kann für andere Leute etwas Abstoßendes/Störendes sein, was dir als Besitzer völlig egal ist.
Falls du jetzt deine Pappenheimer, Besitzer wie Tester, kennst und einschätzen kannst, wirst du den Berichten einige Dinge entnehmen können, die für deine eigenen Interessen wichtig sind.
Ich habe da gewisse Präferenzen bei Autoren beider Couleur, aber auch Leute, die ich gar nicht lesen kann, weil sie mir das, was ich wissen möchte, irgendwie nicht mitteilen können, sei es sprachlicher oder intellektueller Natur.
Deswegen ist für mich der Unterschied zwischen einer Story und einem Test schon recht wichtig.