Depeche Mode - Memento Mori

Das neue Album mit allen Stücken ist…


  • Umfrageteilnehmer
    49
Das weglassen hat vielleicht auch Energie gekostet.

Leider!

Wie ich schon schrub, gefällig.

Ich vermisse aber doch etwas das auf den Punkt gebrachte „theatralische tschaka bumm“ eines People are People, Strangelove oder World in my Eyes etc. Vermutlich fehlt da für sowas wirklich Alan Wilder.
Die verschachtelten Arrangements, welche DM unterschwellig groß machten sind ja leider schon seit gut 20 Jahren vorbei.
 
Ja das ginge (Album tauchte ja schon vor 1 oder 2 Tagen im Netz auf). Aber ich bevorzuge Musik die mir wichtig ist von physischen Datenträgern zu konsumieren :huepfling:
Ich auch, aber zum ersten Reinhören nutze ich halt YT und in der Regel veröffentlichen die Bands das ja auch ganz offiziell auf ihren Accounts, sodass man da kein schlechtes Gefühl hat.
 
Unterm Strich kann ich nach mehreren Durchläufen sagen, in der Summe ein gelungenes Album, runde Sache und klanglich eine Freude. Kompositorisch ist noch Luft nach oben …zumal da doch recht viele Personen beteiligt waren, hab ich mir „ein bisschen“ mehr erhofft. Und aus „My favourite stranger“ hätte man mE noch einen richtigen Dancefloor-Kracher machen können. Naja, so ist das halt mit der künstlerischen Freiheit.

.. also mal inne "Runde" gefragt..

ist das Album "für alle" klanglich eine Freude?

( hab hier n Covid Impfkopf und traue mir da gerade nicht so wirklich ..)
Es gibt viele Stereospielerein und das macht über Kopfhörer Spaß.
 
Die neue Scheibe ist nun heute schon paar mal durchgelaufen und gefällt mir (wider Erwarten) tatsächlich gut bis sehr gut als Gesamtwerk. Die nächsten Tage kommt dann noch ein intensives Hören im Sessel über Headphones ohne Nebenbeschäftigung.

Delta Machine musste ich mir ja "schönhören". Ich hab die so oft im Auto und beim Rasenmähen angehört bis mir tatsächlich gut die Hälfte davon gefallen hat. Hat bei SOTU auch geklappt, bei Spirit überhaupt nicht.

Tatsächlich schwingt bei mir so ein leichter Depri mit, daß es das dann gewesen sein könnte und vielleicht kein weiteres Album mehr kommen könnte. Naja, das Alter lügt halt auch nicht. Daves Hüftschwung hat ja auch schon kräftig nachgelassen, evtl. wohl aus Angst sich den Bürzel zu verrenken. Irgendwann sind auch nicht nur die Gesichter runzlig und das will dann wohl auch keiner mehr sehen.
 
Man merkt inzwischen deutlich, dass sie alt sind. Es ist aber ein anderes alt, als man vermuten würde.
 
Ok, etwas ausführlicher...

"We started work on this project early in the pandemic, and its themes were directly inspired by that time. After Fletch's passing, we decided to continue as we're sure this is what he would have wanted, and that has really given the project an extra level of meaning."

— Martin Gore on the creating process of the album — 

Ich hätte mir ein Album mit Balladen gewünscht. Irgendwas mit Einfühlungsvermögen...im Stil von "Freelove". Sie treten häufig als (Dirty-Electronic) Rockband auf, die sie ja auch sind. Gerade mit Bezug auf Fletchers Tod hätte ich mir allerdings den Weg zurück zu den leiseren Tönen ("Waiting for the Night" - ohne viel Pathos, so schwer das auch für Gahan sein mag). gewünscht, zu denen sie ja absolut fähig sind. Aber gut...man muss eben auch beachten, was Gore zum Kreativitätsprozess gesagt hat. Insgesamt sind sie aber einfach alt geworden. Die Energie geht verloren, was natürlich nicht verwundert. Dennoch ist es ein anderes "Alt" (durchaus stilvoll, nicht das "saftlose", dahinvegetierende "Alt").
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich hoffe ich bin nicht zu böse wenn ich mich nicht direkt als Balladenmann in die andere Ecke stelle (auch wenn SP's Killing Game auch eine Ballade ist). Ich bin gegen Somebody aber für alles andere.
 
Ok, etwas ausführlicher...

"We started work on this project early in the pandemic, and its themes were directly inspired by that time. After Fletch's passing, we decided to continue as we're sure this is what he would have wanted, and that has really given the project an extra level of meaning."

— Martin Gore on the creating process of the album — 

Ich hätte mir ein Album mit Balladen gewünscht. Irgendwas mit Einfühlungsvermögen...im Stil von "Freelove". Sie treten häufig als (Dirty-Electronic) Rockband auf, die sie ja auch sind. Gerade mit Bezug auf Fletchers Tod hätte ich mir allerdings den Weg zurück zu den leiseren Tönen ("Waiting for the Night" - ohne viel Pathos, so schwer das auch für Gahan sein mag). gewünscht, zu denen sie ja absolut fähig sind. Aber gut...man muss eben auch beachten, was Gore zum Kreativitätsprozess gesagt hat. Insgesamt sind sie aber einfach alt geworden. Die Energie geht verloren, was natürlich nicht verwundert. Dennoch ist es ein anderes "Alt" (durchaus stilvoll, nicht das "saftlose", dahinvegetierende "Alt").
& sehr schön, und es erklärt nun einiges.


Ich bin zwar auch nicht der Balladenmann, kann es aber aus deinen genannten Gründen nachvollziehen wenn man es denn gerne so gehabt hätte.

( btw.; Waiting for the Night ist / war grossartig, Somebody hingegen konnte ich nie so wirklich gut leiden 😉)
 
Skippe gerade bei Spotify durch:
Aua...irgendwie ziemlich übertrieben mit dem "Plattform Mastering". Mir bluten hier gerade leicht die Ohren...

Die Vocal Effektkette find ich auch irgendwie komisch. Zu wenig Pre-Delay auf dem sehr reichlichen Vocal-Reverb würde ich sagen. Ich finde die Vocals jedenfalls häufig gleichzeitig zu laut und zu weit hinten.

Ansonsten bleibe ich gerade bei "My Favourite Stranger" zum ersten mal hängen. Gefällt mir. Einerseits sehr eingängig aber auch mit schönen Wehtuhmomenten. Cool!

Jeder Song bislang mit zusätzlichen Martin Vocals wenn ich das richtig mitbekommen habe. Das funktioniert einfach jedesmal perfekt und finde ich immer wirklich stark.

Ha! "People Are Good" ist süß. Schöne Kraftwerk Anspielungen.

"Always You" gefällt mir auch.

"Never let Me Go" ist ja richtig Dark Wave! Wow! Das hätte ich so auch nicht erwartet. Gefällt mir aber auch.

"Speak To Me" ist ein sehr schöner Abschluss.

Insgesamt mal wieder ein Album das ich mag. Hat einige Schwachstellen aber viele Lichtblicke. Brutale Reverbschlacht so insgesamt und damit wird natürlich Fülle geschaffen, die das etwas spärliche (wenn auch gut gemachte) Instrumentarium etwas kaschiert. Kann man aber durchaus so machen ;-)
Für mich persönlich am wichtigsten: Ich mag Daves Stimme wieder. Fand die auf den letzten Alben so schlimm, dass ich auch die alten Alben nicht mehr hören konnte. Ich glaube "Memento Mori" könnte das heilen.
 
Weiß ja nicht wie ihr so Musik macht, aber der Ansatz „Fletch ist gestorben, da machen wir mal ein Album mit 10 Balladen“ dürfte in der Realität kaum funktionieren oder das Ergebnis wäre eher bemüht konstruiert.

Das Argument „alt“ oder „kraftlos“ zieht für mich nicht, dann könnte man schon 2001 mit der Exiter diese Band abschreiben. Ich würde mir die Wucht von „Stipped“ vereinzelt wünschen, machbar wäre das… aber sonst…vielleicht wäre es nicht gut.

Ich persönlich finde, auf diesem Album ist DM frischer als gedacht, der an Joy Division erinnernde Track - für mich die größte Überraschung - hat auch Wucht, aber halt nicht Akai-Sampler like.

Je öfter ich nun reinhöre, desto mehr finde ich, das ist ein Album was zumindest in Teilen tatsächlich den alten DM Spirit wieder intus hat ohne alte Standards zu kopieren. Finde auch, dass Dave Gahan hier angenehm normal singt und nicht den Pseodo-Blues raushängen lässt was 93 auf der SOFAD schon nervig war.

Wäre das nun das letzte Album, so wäre der Abschluss gelungen. Aber ich glaube das aktuell nicht….
 
Musikalisch gesehen kann es die Band nicht jedem Recht machen und ich denke sie machten einfach das, was sie gerade fühlten, wonach ihnen der Sinn stand. Alles im Zeichen der Pandemie, dann der Tod, das dürfte etwas Hoffnung in die Musik gebracht haben. Qualitativ sind sie nicht mehr up to date würde ich sagen. Das gilt für das Mixing als auch für Dave’s Intonation, die deutlich gelitten hat.
 
Depeche Mode sind für mich im Grossen: „Everything counts“, „People are people“ und „It‘s called a heart“ und im Kleinen: „Fools“, „In your memory“ und „Work hard“. Alles das hat mich begeistert und sofort mitgerissen.
Das neue Album höre ich mir an, nicke wohlwollend mit dem Kopf und denke mir: „Wohl getan…was gibt´s heute zu Essen ?“ (ist das zu böse ?)

Meine Beispiele sind ziemlich alt und eine Band muss sich weiter entwickeln. Es wäre schon seltsam, wenn DM noch genauso klänge wie in den 80ern. Die aktuelle Musik gefällt mir, begeistert mich aber nicht sehr.
Ein bisschen mehr Schwung wäre schön.
Ich bezweifle, dass eine neue Band mit diesem Album als Debut zur Kultband würde (obwohl das bei „Speak and spell“ sicherlich auch nicht klar war).
Natürlich liegt es auch an mir, ich bin wie jeder Andere älter geworden und ich will auch nicht so tun als hätten DM das Album für mich gemacht.
Trotzdem musste ich früher nicht überlegen, ob mir „das Neue“ von DM gefällt, es war selbstverständlich.

Aus den vielen Kommentaren hier lese ich eine sehr positive Grundhaltung gegenüber dem neuen Album aber Enthusiasmus spüre ich weniger.

Täusche ich mich ?
 
Spreche nur für mich, vermutlich trifft das aber auf viele zu. Meine musikalische Prägung war zwischen 12 und 20, was ich in der Zeit gehört habe, ist tief in mir drin.… bis zum heutigen Tag. Es ist auch die Zeit, in der fast alles neu und zum ersten Mal war. Man verbindet somit vieles mit bestimmten Alben, die erste, zweite, dritte… Freundin, die Scheunenfete, das Ablenken mit Musik wenn mal was schief gegangen ist.. etc. … bei mir ist es vor allen Dingen die „Musik for the Masses“ und die „Black Celebration“, die diesen enormen Stellenwert aus Musik und Gefühl haben. Das lässt sich so nicht wiederholen.

Ein weiterer Faktor ist sicherlich auch das Überangebot. Klar, auch in den 80s gab es viel Musik, aber die für einen jungen Menschen verfügbare Masse war übersichtlich, vieles kanalisierter im örtlichen Plattenshop, Importe und Seltenes schwierig…

Beide Punkte führen dazu, dass bei mir heutzutage nur selten ein Gefühl der absoluten Begeisterung entsteht (aber das gibt es, Neues wie auch Altes was ich entdecke). Bei den etablierten Bands wie DM und jetzt bei diesem Album ist das dann eine wohlwollende Einschätzung und einige Tracks werde ich mir auf den Player ziehen und gerne hören. Aber die Nackenhaare bleiben halt unten…
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute im Auto wieder gehört. Es gibt so ein paar Stellen die mich richtig stören.
DGs Gesang klingt an vielen Stellen wie eine Amateur-Demo.

Ich glaube das Hauptproblem (seit Jahren) ist, dass eine übergeordnete Autorität fehlt, DM haben den Status der Könige, wer soll es denen noch ehrlich sagen wenn was schlecht klingt?

Oder wer entscheidet als unabhängiger Schiedsrichter, dass das jetzt grottig war?

Als es noch Jungspunte waren gab es da noch solche Leute.
 
Hab mir das Album jetzt über Bandcamp gekauft. Da kann man auch wav downloaden.

Kinners...was hier gemacht wurde ist echt krass. Loudnesswar auf dem nächsten Level (inkl. Intersamplepeaks bis über +1 dB). Auf Monokompatibilität wird komplett geschissen.
Ich dachte ich hab schon wirklich schlimme Sachen gesehen aber das ist echt einfach mal...tja...ich bin sprachlos.

Wo kann ich das reklamieren?


Edit:
Ich glaub es hackt!

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Zuletzt bearbeitet:
Als es noch Jungspunte waren war es egal. Da hat man viel weniger kritisch gehört weil das alles neu war.
Der Gesang war damals disziplinierter und weniger schräg bzw. auf den Punkt ge-coachter.

Vermutlich haben da diverse Leute noch gesagt: Nochmal bitte und jetzt weniger gequält und tonal auf den Punkt! Danke!
 
Der Gesang war damals disziplinierter und weniger schräg bzw. auf den Punkt ge-coachter.
Da hab ich eine völlig andere Wahrnehmung. Vieles von den ersten Sachen klingt für mich völlig schräg, vor allem wenn es mehrstimmig wurde. Damals wäre mir das gar nicht aufgefallen. Heute bin ich da viel empfindlicher.
 
Da hab ich eine völlig andere Wahrnehmung. Vieles von den ersten Sachen klingt für mich völlig schräg, vor allem wenn es mehrstimmig wurde. Damals wäre mir das gar nicht aufgefallen. Heute bin ich da viel empfindlicher.
Ok, früher auch mal schräg im Tuning, mit teilweise unerträglichem Schepperhall, dafür aber straighte (theoretische) Melodieführung ohne Versuch dem Theatralischen zu viel Raum zu geben.

Empfindet aber wohl jeder anders.

PS: Mit „früher“ meine ich ab „Some Great Reward“
 
Ok, früher auch mal schräg im Tuning, mit teilweise unerträglichem Schepperhall, dafür aber straighte (theoretische) Melodieführung ohne Versuch dem Theatralischen zu viel Raum zu geben.

Empfindet aber wohl jeder anders.

PS: Mit „früher“ meine ich ab „Some Great Reward“
Mir ging es gar nicht darum was ich persönlich besser oder schlechter finde. Anders war es auf jeden Fall und auf mich wirkte es freier und ehrlicher. Ich selbst war aber auch weniger kritisch und habe nicht so analytisch gehört.
 


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