...also ich habe jetzt ca. vier Wochen mit dem DM12 verbracht.
Am Anfang war ich eher enttäuscht, dass er irgendwie in allem so "gleich" klang.
Das Problem mit den Presets ist, dass die Standartklänge mit sehr sehr sehr heisser Nadel gestrickt worden sind. Deshalb klingt alles so knallbummzwitscher - ich finds kaum erträglich.
Wenn etwas Zeit ins Land gegangen ist, werden immer klarere, detailverliebtere und eigenständigere Presets erhältlich sein.
Ich habe mir zwei, drei Bänke von unterschiedlichen Leuten runtergeladen, und die Vielfalt die da angeboten wird ist extrem!
Man kann mit dem DM12 sehr eigenständige, eigentümliche Sounds entwickeln. Bin gespannt was da noch kommt. Die Bänke, von den Soundtüftlern sind in sich und im Vergleich so unterschiedlich, wie zwei Menschen eben sind. Das muss ein Synth erstmal können...
Er kann so butterweiche Flächen, und trotzdem auch sehr sehr knarzig klingen!
Ich wüsste nicht, was mir am DM12 fehlt.
Die Effekte find ich persönlich noch nicht so toll. Das mag aber auch daran liegen, dass ich davon weitestgehend sehr überfordert bin. Die Mode-Ansteuerungen diesbezüglich sind schon sehr verwirrend und umfangreich. Klanglich bin ich mir bei den Effekten auch nicht ganz so sicher.
Vor allem aber muss ich konstatieren, dass meine Geringschätzung in allen Belangen, was den DM12 angeht, komplett revidiert sind. Sicher brauche ich noch viele Monate um mich treffsicherer mit den Effekten zu beschäftigen.
Das Design gefällt mir echt gut!
Sehr eigenständig im Spannungsverhältnis zu "billig-Behringer". Finde die Kombination sehr gut, langlebig und extrem eigentümlich. Er ist für mich irgendwie zeitlos.
Sein funktionelles Design verzichtet geradezu auf alle designtechnischen Moden, sodass einem ein reiner Rechenschieber mit Holzteilen übrig bleibt. In meiner Version habe ich die Fader "bunt"gemacht, dass sieht jetzt aus wie bei der Juno, oder Jupiter Serie. Ich mag diese Analogie. Klanglich ist das mit den Vorvätern überhaupt nicht vergleichbar: kurz um, es sind alles gute Geräte!
Er ist sehr klein (habe die Tastatur), und sehr handlich. Vergleichsweise jedoch sehr solide gemacht. Die Faderpotis sind definitiv "billig", und dennoch bin ich von dem Konzept komplett überzeugt. Drei, vier Potis zur gleichen Zeit ziehen/schieben: super, besser geht nicht!
Auch wenn die Potis wackeln, sie gehen daher sehr leicht, was beim Sound erstellen nur Vorteile hat.
Ich habe jetzt zwei-dreimal "billig" als Attribut verwendet. Das ist jedoch Leiden auf hohem Niveau. Ich mag seine Eigenständigkeit und lobe dies. Er hat in sich versteckt sehr viele Möglichkeiten, die auf dem ersten Blick nicht leicht verständlich sind, zumindest für einen Anfänger wie mich.
Das "große" Problem des DM12 ist, meiner Meinung nach, das "nach-nichts-aussehen" und dennoch ziemlich gut klingender Synth. Und selbst gut klingende Sounds deklassiert man immer wieder zu unrecht, weil er halt von Behringer ist. Das ist echt ein großes Problem. Der Aldi-oder Volkssynth deklassiert sich selbst, und da muss man erstmal durch.
Ich persönlich bin froh drum, das ich nicht gezögert habe, sondern der DM12 mein erster Synth ist, nach dem Juno 106 vor dreissig Jahren.
In nächster Zeit werde ich wahrscheinlich das interne Netzteil und das Audioboard tunen. Auch bekommt mein DM12 ein besseres Netzkabel, was den Klang deutlich präziser und teilweise nicht mehr so harsch klingen lassen wird. Wenn Interesse für Beschreibungen und Erläuterungen für diese Modifikationen bei Euch bestehen, dann sagt mir bescheid (sonst kann man sich das ja sparen).
Vielen Dank für Eure Unterstützung hier, war immer sehr hilfreich. Bis später..