Clavia NordLead 4

@Flair:
Ach komm, mit den alten Gurken geht das meiste was dort so schön gezeigt wird nicht.
Und da gehts nicht um "Layern&Splitten" oder Multimode.

Allein die ganzen Syncfeatures etc., das war doch immer ein Graus mit den alten Geräten(gab's hier diverse Anfragen wegen LFO-Sync z.B.), Patterns usw....
 
tom f schrieb:
die idee der impulse morph taster ist ja bei ensoniq schon seit ende der 80er in den geräten implemetiert.

natürlich etwas spartanischer aber immerhin.

Spartanisch ist anders. Die bei Ensoniq "Patch Select" genannten beiden Taster sind ja ziemlich frei programmierbar und erlauben teils drastische Klangänderungen, Kurzweil hat das irgendwann auch aufgegriffen und geht dabei sogar noch weiter. Dort isses eigentlich nur einer dieser Knöppe, aber der daneben fürs Arpeggio läßt sich einfach umprogrammieren, allerdings sind das da keine Taster, sondern sie fungieren als Schalter.

Clavia hat hier halt 4 dieser Taster spendiert. Die meisten werden davon eh nur 2 Stück benutzen ...

@xpander: das würde ich mal nicht zu laut sagen, die "alten Gurken" konnten da einiges, waren aber in der Programmierung dieser Buttons deutlich aufwendiger als der NL4.
 
Naja, so drastisch würde ich das mit dem Manual-Mode nicht fomulieren.
Man ist mit der Init-Tasten-Kombi sofort an einem "Startpunkt" mit Sägezahn und sonst einmal ohne alles.
Im Alltag ist das absolut ok. Und so recht kann ich mir einen Manual-Mode auch gar nicht vorstellen bei dem gesamten Konzept.
Jedenfalls nicht so richtig sinnvoll.

Ich hätte mir eher noch mehr Routing-Möglichkeiten für den 3. EG gewünscht.
GGF sogar so eine Zuweisung, wie es mit Morph funktioniert.
 
Leute, das Ding kann keine unabhängigen LFO-Modulationen pro Stimme!

Zitat Bedienungsanleitung Seite 23 (Chapter 7, Panel Reference):

The LFOs in the Nord Lead 4 are monophonic.
:shock:

Also keine polyphone PWM für dichtere Pads, kein unabhängiges Vibrato... man könnte noch viele Sachen aufzählen, und zwar Basic-Zeugs und nicht abgefahrenes Sounddesign.

Für mich hat sich die Sache somit jedenfalls erledigt. :gay:
 
Kannst Du bitte mal genau beschreiben, wo jetzt genau dein Problem liegt(Anwendungsbeispiel vielleicht)?
Ich verstehe deinen Einwand leider nicht komplett.
Ich denke der NL hat schon für jede Stimme einen eigenen LFO, die aber nicht voneinander unabhängig schwingen können sondern alle die gleiche Frequenz haben!?
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Kannst Du bitte mal genau beschreiben, wo jetzt genau dein Problem liegt(Anwendungsbeispiel vielleicht)?
tim schrieb:
Also keine polyphone PWM für dichtere Pads, kein unabhängiges Vibrato...
;-)
Weiteres Beispiel wäre Emulation von Analog Drift via langsamer smooth random-LFO.

Im Prinzip braucht man sowas überall wo man durch Dekorrelation der Modulationen der einzelnen Stimmen (in irgendwelcher Form) mehr Klangfülle erzielen möchte. Und das möchte man doch öfters. Ich jedenfalls.

Xpander-Kumpel schrieb:
Ich denke der NL hat schon für jede Stimme einen eigenen LFO, die aber nicht voneinander unabhängig schwingen können sondern alle die gleiche Frequenz haben!?

Monophoner LFO heisst technisch ebendies: ein einziger LFO, der auf alle Stimmen wirkt. Alle Stimmen modulieren im Gleichtakt. Dass das oft nicht so spannend klingt (zuwenig Eigenleben in den einzelnen Stimmen), ist ein alter Hut. (Bereits beim Prophet5 konnte man genau darum den zweiten Oszillator via Poly-Mod als polyphoner LFO zweckentfremden.)

Die haben das vermutlich so konzipiert, um gerade in Kombination mit Impulse Morph alles überschau- und kontrollierbar zu halten. Und viele stört das vielleicht auch garnicht. Für mich hingegen ist's aber ein absolutes KO-Kriterium.

Ist aber auch voll OK so. Gibt eh zuviel Gear wofür man sich interessieren könnte. :)
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Allein die ganzen Syncfeatures etc., das war doch immer ein Graus mit den alten Geräten(gab's hier diverse Anfragen wegen LFO-Sync z.B.), Patterns usw....
Nur der Vollständigkeit halber und um Irrtümern vorzubeugen: Sync zu externer MIDI-Clock ist für beide LFOs (und damit auch den Arp) beim NL 2x problemlos möglich. Das einzige, was nicht geht, ist Key Sync/Retrigger - ist bei einem polyphonen Synth aber m. E. auch nicht so wichtig.

@Tim:
Ich glaube, Deine Ansprüche liegen da schon weit über dem Durchschnitt. Ich z. B. höre zum ersten Mal, dass es so etwas wie polyphone LFOs überhaupt gibt ;-) ...
 
Das mit dem LFO is Quatsch.
Die laufen für jede Stimme mit separater Geschwindigkeit.
Also bis zu 8 verschiedene Tempi und Zuweisungen pro Programm.
 
Soljanka schrieb:
Das mit dem LFO is Quatsch.
Die laufen für jede Stimme mit separater Geschwindigkeit.
Also bis zu 8 verschiedene Tempi und Zuweisungen pro Programm.
Ich habe den Verdacht dass wir nicht dasselbe meinen. Die Rede ist davon das jede Stimme ihr eigenes LFO-Tempo haben kann, und zwar gleichzeitig. D.h. wenn ich einen zehnstimmigen Akkord drücke, höre ich 10 verschiedene LFO-Phasenlagen und/oder -Geschwindigkeiten gleichzeitig.

Das macht beim NL4 aber sowieso nicht mehr so richtig Sinn, weil es ja kaum mehr Möglichkeit gibt, die einzelnen LFOs gegeneinander zu dekorrelieren. Schliesslich wurde das (äusserst nützliche) Keyboardtracking-Morphing des NL3/NW/G2 einfach weggelassen. (Interessant dass das niemand bemerkt hat.) Da bliebe nur noch Velocity auf LFO-Frequenz -naja.

Ich zitiere nochmals das Handbuch, S.23:
The LFOs in the Nord Lead 4 are monophonic.
Ebenfalls auf eine strikt monophone Betriebsart hin deutet die Funktionalität des "KBS"-Knopfes, beschrieben auf S.24:
When KBS is enabled, the LFO will be restarted when a key is pressed.
Also Neustart bei Tastemdruck -fein. Das würde zwar nicht sonderlich flexibel dekorrelierbare aber immerhin unabhängige LFOs pro Stimme implizieren. Nur kommt aber der pikante Zusatz:
All keys must be released for a restart to occur."
Also müssen für ein Retriggering alle Tasten losgelassen werden, was unmissverständlich auf strikte Monophonie der LFOs hindeutet.

Ich habe sehr gern Unrecht, denn der NL4 gefällt vom Klang sonst sehr. Aber so wie's ausschaut...
 
eine Noob FRAGE zu der LFO Sache jetzt:

wenn ein LFO monophon ist und man spielt einen Akkord mit einem Sound, dann bleibt dieser LFO für jede gespielte Stimme "gleich" und wenn ein LFO polyphon ist und man spielt einen Akkord, dann variiert der LFO je gespielter Stimme, ODER?

EDIT:
Danke an Tim, Du hast es gleichzeitig schon erklärt, als ich diese Frage schrieb ... :mrgreen:
 
Gut, dann habe ich das wohl falsch verstanden.
Bei welchen Synthies geht das denn, und wie läuft das genau?
Welche Parameter sind da dann veränderbar? Wo nach richtet sich die jeweilige Geschwindigkeit pro Stimme etc. ?
 
das richtet sich doch nach der gespielten Tonhöhe, also je Taste eben die gespielt wird bei einem Akkord ... ? Und bei jeder gespielten Stimme startet / läuft der LFO anderes ... ich find aber grad nur VSTs wo das geht, zum Beispiel der Surge kann das, der hat sowieso die geilsten LFOs die ich je gefunden hab, vielleicht liegts grad daran ... ? :mrgreen:
 
Soljanka schrieb:
Bei welchen Synthies geht das denn, und wie läuft das genau?
Das wird unterschiedlich implementiert. Meine pers. Lieblingslösung ist die im NM G2, wo man für jeden LFO die Betriebsart "poly" oder "mono" wählen kann. Bei "mono" moduliert alles im Gleichtakt, bei "poly" individuell pro Stimme.
Soljanka schrieb:
Welche Parameter sind da dann veränderbar? Wo nach richtet sich die jeweilige Geschwindigkeit pro Stimme etc. ?
Auch hier kommt's auf den Funktionsumfang der jeweiligen Mod-Matrix draufan. Die Nord Leads haben ja nicht wirklich eine, darum war ja eben das oben erwähnte "Keyboard Morph" so nützlich -so konnte man entlang der Tastatur LFOs minimal schneller (oder langsamer) werden lassen, sodass bei gegriffenen Akkorden jede Stimme eine minimal andere Modulationsgeschwindigkeit hat, was z.B. PWM-Flächen einfach lebendiger klingt. Echt schade dass die das weggelassen haben.
 
Soljanka schrieb:
Und was moduliert der LFO in dem Fall, den du dann vermissen würdest?
Das hat er aber nun wirklich schon gesagt. Z. B. die Pulsweite bei Flächen-Sounds. Macht Sinn - das Klangergebnis ist dann natürlich sehr viel "bewegter" ... Oder, so hat er gesagt, man könnte damit über FM mit Zufallswellenformen der LFOs auch das "Driften" analoger VCOs imitieren.

Aber andererseits ... na ja ... das ist schon ein ziemlicher Luxuswunsch ;-) ...
 
Der Jupiter-8 kam auch mit monophonen LFOs aus.

Schnell noch einen Schluck Rotwein und ein Stück Käse, bevor Ihr über mich herfallt.
 
Wie man's nimmt: Der Prophet-5 konnte den zweiten VCO – auch im Niederfrequenzbereich – als Modulationsquelle nutzen…
 
serge schrieb:
Der Jupiter-8 kam auch mit monophonen LFOs aus.

na ja aber bei einem analogen Synth muss man zumindest das Driften ja nicht mehr mit LFOs simulieren oder ... ?? :wegrenn: :mrgreen:

Also wäre ein wirklich cooles Feature oder nicht? Und super dass das angesprochen wurde, jetzt hab ich endlich mal richtig gerafft warum das so anders klingt wenn ich einen polyphonen LFO verwende anstatt eines monophonen ... :mrgreen:
 
Kann mir jemand mal aufzählen, welche Synths so einen polyphonen LFO haben? P5 hatten wir schon. Ich kenne sonst erstmal keine.

Soll so ein polyphoner LFO nur für langsame Modulationen eingesetzt werden? Dann Finger benutzen und polyphonen Aftertouch. Gibt's auch nicht so viele Synths. Beste aktuelle Lösung: Haken Continuum und individuellen Fingerdruck variieren. Das Continuum ist für mich quasi der moderne CS-80… (und geht noch drüber hinaus). Meine Meinung.
 
SynthUser0815 schrieb:
Aber andererseits ... na ja ... das ist schon ein ziemlicher Luxuswunsch ;-) ...
Klar ist das relativ bzw. subjektiv. Aber gerade der druckvolle, aber tendenziell eher präzis-statische Clavia-Grundsound profitiert für meinen Geschmack ungemein von solchen Klangbelebungen.

Ausserdem hatten der NL3 und der NW ja polyphone LFOs (beim NL2 weiss ich's nicht mehr, zu lange her), daher empfinde ich das klar als Rückschritt.

Ich vermute es hat mit der Implementation dieser Impuls-Morph-Geschichte zu tun, sowie auch mit dem implementationstechnischen Minenfeld, in welches man sich beim Design von flexiblen LFOs (polyphon/monophon, freerun/key-synced, Hz/MIDI-Clock) begibt.

Hans Nordelius ist ja ein bekennender simplicity freak, und persönlich finde ich die "reduce to the max"-Philosophie von Clavia begrüssenswert. Aber hier ist mir das dann halt schon leider etwas zu simpel, resp. über das Ziel des Reduktionismus hinausgeschossen.

Sometimes less is... less. :mrgreen:
 
Nun gut.
Dennoch verstehe ich das nicht als ein Totschlagargument. (monophone LFOs)
Der NL4 bietet genügend Möglichkeiten, die das im Ergebnis sicher ausgleichen. (Unison / Layering)

• Unison 1 adds one slightly de-tuned voice, slightly panned and with no decrease in polyphony .
• Unison 2 adds two extra voices, with increased de-tuning and pan- ning, each key will use three voices of polyphony .
• Unison 3 adds three extra voices, with even more de-tuning and pan- ning, each key will use four voices of polyphony .
 
Tim Kleinert schrieb:
Aber hier ist mir das dann halt schon leider etwas zu simpel,

Naja. Ich habe eher das Gefühl, dass man bei Clavia eher ergebnisorientiert einfach denkt.
Nach meinem Gefühl hatten andere Neuerungen beim NL4 einfach die Nase vorn und machen andere Dinge ggf unnötig.
Für lebendigkeit und Dickheit gibts jedenfalls m.M.n. jede Menge Möglichkeiten.
Ich hatte keinen NL vorher. Kenne aber Videos und kann das mit dem "statischen" Klang der älteren Modelle nachvollziehen.
Den NL4 finde ich überhaupt nicht statisch klingend.
 
Soljanka schrieb:
• Unison 1 adds one slightly de-tuned voice, slightly panned and with no decrease in polyphony .
• Unison 2 adds two extra voices, with increased de-tuning and pan- ning, each key will use three voices of polyphony .
• Unison 3 adds three extra voices, with even more de-tuning and pan- ning, each key will use four voices of polyphony .

Und was hat jetzt das Unison mit den polyphonen LFOs zu tun? Bei polyphonen LFOs hast Du im Prinzip einen LFO PRO Note die Du spielst, da das ja jeweils variiert etc. .. !! Unison wirkt doch auch wieder auf das gesamte ...

Gut ob das jetzt ein Totschlag Argument gleich ist ... hängt halt davon ab was man machen will, ich find den NL4 immer noch gut, ich mag den Sound den man so hört davon und das Impulse Morph find ich geil ... aber jetzt wieder auf Biegen und Brechen den Beschützermodus hochfahren brauchts auch nicht oder ... ?
 
Soljanka schrieb:
Ich hatte keinen NL vorher. Kenne aber Videos und kann das mit dem "statischen" Klang der älteren Modelle nachvollziehen.
Den NL4 finde ich überhaupt nicht statisch klingend.
Na ja, auch bei den alten NLs kann man da mit den von Dir selbst genannten Features (Unison und Layering) durchaus Abhilfe schaffen. Die Adjektive "kalt" und "statisch" für den Klang der Nord-Synths sind meiner Meinung nach eher Klischees. Viele Leute umschreiben damit, dass die Nord-Synths stets kalkulierbare, vorhersehbare Klangergebnisse liefern. Das ist etwas, das ich z. B. gerade für eine Stärke dieser Instrumente halte.
 
wobei man eines schon sagen muss: die reduktion in punkto aftertouch und polyphone lfos ist wenigstens stimmig..

zumindest für mich da ich gerne lfo geschwindiglkeiten auf den aftertouch des nl3 lege und den ammount auf das tracking oder umgekeht... wobei da polyphoner aftertouch eigentlich am besten wäre - lol

naja - ich denke bei einem va-synth x-ter generation sollte man lieber die funktion erweitern als zu verlagern.
ist ja nicht so dass man deswegen mehr material hätte verbauen müssen

dennoch könnte man schon lust auf den nl4 bekommen - der sound wirkt recht edel
 
na ja das mit den Funktionen erweitern anstatt zu reduzieren ist ja heutzutage immer mehr die Regel oder nicht, ist halt vielleicht nicht mehr "zeitgemäß" was ihr Euch da wünscht ... ? Wurde ja auch in dem Interview Thread ausführlich diskutiert wie das so ist heutzutage scheinbar und warum ... :lollo:

Aber das Ding kommt klanglich sehr gut rüber und mit dem Impulse Morph kann man ja auch ein bissle verpeilen, ist natürlich was anderes aber wenn es verpeilt ist hört man ja so manch anderes vielleicht dann nicht mehr raus, was eben jetzt nicht geht ... :mrgreen:

Mich reizt der NL4 grad auch wegen Sequenzen in die Mangel nehmen, wenn halt auch User Pattern möglich wären ... :sad:
 
SynthUser0815 schrieb:
Die Adjektive "kalt" und "statisch" für den Klang der Nord-Synths sind meiner Meinung nach eher Klischees. Viele Leute umschreiben damit, dass die Nord-Synths stets kalkulierbare, vorhersehbare Klangergebnisse liefern. Das ist etwas, das ich z. B. gerade für eine Stärke dieser Instrumente halte.
Das sehe ich genau so. Bin ja nicht grundlos seit vielen Jahren Clavia-User.

Aber oft will ich eben einwenig "Unkalkuliertheit" in den Sound einbauen, den einzelnen Stimmen einer polyphonen Textur etwas Eigenleben einhauchen -und genau dafür brauche ich u.A. gerne polyphone LFOs. Gerade in Kombination mit "echtem" Unisono (wie es der NL4 bietet) ist das besonders ergiebig.

Und das ist mein 100% subjektives, an meinen ganz persönlichen Klangvorlieben gemessenes, "Totschlag-Argument" für den NL4. Das soll kein "Bashing" sein, darum bitte keine sinnlosen Debatten. :) Ich finde den Grundklang des NL4 wirklich einen Schritt nach Vorne für Clavia (die neuen Filtermodelle), dann endlich FX pro Slot, etc., etc.. Hab' mich eigentlich darauf gefreut. Aber so wird nix draus. Schade.
 


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