Behringer Wave

...das ist kein Museum, sondern Teil eines aktiven Studios.
Aus meiner Sicht ist sowohl die Sounds die sich damit erzeugen lassen als auch die Arbeitsweise aus einer anderen Zeit.
Man kann ITB oder OTB Musik machen.
Ich sehe da kein entweder oder, das Werkzeug womit ich meine Idee umsetzen kann ist in dem Moment auch das Richtige. Man könnte jetzt lange darüber diskutieren was man verpasst oder mit einem macht wenn man sich in der Beziehung einschränkt und wie sich die Arbeitsweise auf das Ergebnis auswirkt, aber letztendlich befinden wir uns hier im Forum in der Vintage Blase und jede Diskussion in der Beziehung wurde irgendwann schon mal geführt und wer bin ich dir in der Beziehung Vorschriften machen zu wollen.
Aber für mich wirkt das Bild eher wie ein Blick in die Vergangenheit ;-)

Die PPG aus drei Generationen haben ihren eigenen Charakter (der Unterschied zwischen 2.2 und 2.3 bzw EVU ist unerheblich). Im Studio sind sie gegenüber den oftmals komplexeren modernen Synths für uns im Vorteil, weil sie mit so wenig Parametern auskommen. Ruck-zuck ist das Release etwas kürzer oder der Klang etwas brazzliger. Das geht alles mit wenigen Knöpfen und Tastern. Daher betreiben wir 2.2 und 2.3 im "2.2er" Modus also monotimbral.
Ich bin was meine musikalischen Ziele betrifft doch recht "Oldschool" ;-) Mir geht es doch eher darum Musik zu machen die so klingt als wäre sie in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit entstanden - also eher das was man früher mit Synthesizer Musik verbunden hat - mit Sounds ohne Datumstempel, auch wenn ich den digitalen Charakter von PPG & Co mag - als Textur/Gewürz.
Für schnelle Anpassungen baue ich Macros in meine Sounds ein, alles andere würde mich zu sehr vom Musik machen ablenken, entsprechend sollten die Synthese Engines meiner Synths ausgestattet sein.
Ich kann voll verstehen, wenn man lieber moderne Geräte wie 3rd Wave, Behringer Wave oder Quantum etc. einsetzt. Gerade live (also mit Transport- und Temperaturwechselstress) würde ich die PPG auch nicht quälen. Wenn sie aber gut gepflegt wurden, laufen sie auch im Studio problemlos Tag für Tag. Es gibt ja ein paar hervorragende Techniker, die sich bestens auskennen und alles wieder zu Laufen bringen.
Mir reichts wenn der Behringer Wave den Sound/Charakter des gebräuchlichsten Modells gut bzw. kaum unterscheidbar emuliert, nicht um unbedingt damit Musik zu machen, sondern einfach nur um ihn bei Bedarf nachzubauen zu können.
 
Es ist sogar ein ganz anderer Weg Musik zu machen. Die Limitierung zwingt einem dazu, andere Wege zu gehen. Man wird ungleich mehr gefordert. Das ist Ergebnis ist anders.
Wir arbeiten hier im Studio auch noch mit viel Vintage HW. Allerdings manchmal auch komplett an der DAW. Beides führt zum Ziel. Nur eben zu unterschiedlichen Ergebnissen.
 
Die Limitierung zwingt einem dazu, andere Wege zu gehen.
Das lässt sich nur schwer vorstellen, wenn alle die selben alten Kisten und die selbe Methoden verwenden. Von Selbstgeißelung halte ich nicht viel, die Limitierung sollte im Kopf stattfinden, dazu sollte natürlich ein Ziel haben und die Möglichkeiten des Equipments gut genug kennen um selbst vorab das nötige Auswahl vornehmen zu können und dem Impuls widerstehen irgendwas zu nutzen, nur weil es zufällig im Raum steht.
Wir arbeiten hier im Studio auch noch mit viel Vintage HW. Allerdings manchmal auch komplett an der DAW.
Ohne DAW (am Anfang MultiTrack MIDI Sequencer Software, Mitte der 90er kommt HD Recording dazu) geht bei mir gar nix, ob jetzt mit oder ohne HW Klangerzeuger und das seit 1986 dem ich meinen ersten eigenen Synth hab', der Poly 800 des Kumpels war für sowas ja eher suboptimal ;-)
 


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