Sequential Circuits Prophet-5 (1978):
Der erste kommerziell erfolgreiche Polysynth mit Klangspeicher. Die polyphonen Synthesizer begannen erst sich zu verbreiten, als dieser Synthesizer auch noch eine Speicherung der Klänge ermöglichte. Damit war es möglich, schnell den Sound für ein neues Stück zu wechseln. Damit waren nun auch Pop-Songs mit Polysynths auf der Bühne spielbar, ohne Preset-Synths oder immer den selben Klang nehmen zu müssen. Zuvor hatte nur der CS-80 mit seinen 4 Sätzen von Miniaturreglern eine Speichermöglichkeit. Der Polymoog Synthesizer hatte arbeitete mit phasenstarren Teilern wie damalige Orgeln und die meisten Streicher-Keyboards. Korg PS-3200 hatte Speicher und sogar Vollpolyphonie, aber leider auch einen Preis, den sich nur wenige Profimusiker damals leisten konnten.
Prophet-600 und
Roland Jupiter-6 (1983):
Diese beiden Synths waren die ersten Synthesizer mit MIDI. Sie wurden auf der NAMM 1983 per MIDI verbunden. Wenig später waren eigentlich alle professionellen Synths mit MIDI ausgestattet. Heute ist MIDI nicht wegzudenken (außer vielleicht beim Nonlinear Labs C15, s.o.). MIDI ermöglichte erst die Verbreitung von Rack- und späteren Desktop-Synths, da man diese per MIDI von anderen Synths oder universell nutzbaren MIDI Tastaturen spielen konnte. Davor musste man dafür eine Tastatur des Herstellers des Rack- oder Synths-Expanders nehmen, da jeder sein eigens Übertragungssystem verwendete (Oberheim, Roland, PPG, …). Und CV keine praktikable Alternative bei mehrstimmigen Synthesizern ist.
Yamaha DX-7 und DX-9 (1983):
Mit diesen wurde neben einer klanglich neuen FM Synthese auch noch Velocity als Klangparameter erst so richtig umfassend bei Polysynths eingeführt. Somit konnten die, die richtig Klavier spielen können, ein Ausdrucksmittel gegeben. Vielleicht gab es deshalb so viele FM Pianos in den beiden folgenden Jahren im Radio zu hören. Heute ist Velocity neben Filter und Lautstärke meist noch in der Modulationsmatrix für Anschlagsveränderungen im Klang zu finden. Das war vor diesen Yamaha Synths nur recht selten überhaupt in Synths.
Seiko DS 202 + DS 310 (1984):
Additive Synthese zur Erstellung von drei Spektren (z.B. je eins für Attack, Sustain und Release Phasen). Diese wurden dann entsprechend überblendet. Ähnelte so etwas klanglich den Wavetables der 10x so teuren PPG waves. Nur das man hier diese Verläufe selber gestalten konnte. Durch das Konzept konnte man seine eigenen Spektren erstellen und konnte die dann einfach als bei anderen additiven Synthesizern über die Zeitachse manipulieren, wenn auch nicht so komplex. Meine Seiko Kombination habe ich dann 1987 verkauft, um einen gebrauchten PPG wave 2.2 (Seriennummer 1413) in Lörrach zu kaufen.
Nonlinear Labs C15 (2017):
3 Synthese-Arten zu einem Klang vereint (also nicht als „Paticials“ oder so): FM, Subtraktive und Physical Modeling (Resonator). Zusätzlich Feedback des polyphonen Signals zurück in die einzelnen Stimmen als Modulationsquelle. Dazu noch extrem feinfühlig (hoch auflösende Parameter, minimalste Latenzen) und in bester Audio-Qualität (inkl. dem Hall Effekt!). MIDI ist allerdings nur mit einer kleinen Erweiterung und nur per USB möglich (kein Problem, wenn man nicht mit DAW arbeitet). Und er ist, so ändert sich Geschichte, billiger als ein gebrauchter PPG wave 2.2/2.3 heute