Die innovativsten Synthesizer

Völlig abgefleddert, aber der Roland SH-101 und der Juno-106 dürften für extrem viele Geräte Pate gestanden haben: simple, gut bedienbar und klanglich über alle Zweifel erhaben.

Wirkliche Meilensteine sind definitiv der DX7, PPG oder auch die ersten VA wie der Nordlead.
 
Innovativ? Damals gab es schon Synths mit Multimode und mehr Synthese. ESQ1 zB. Ich fand den DW damals sogar etwas konservativ. Aber er hatte einen schönen Grundsound.
 
Sequential Circuits Prophet-5 (1978):
Der erste kommerziell erfolgreiche Polysynth mit Klangspeicher. Die polyphonen Synthesizer begannen erst sich zu verbreiten, als dieser Synthesizer auch noch eine Speicherung der Klänge ermöglichte. Damit war es möglich, schnell den Sound für ein neues Stück zu wechseln. Damit waren nun auch Pop-Songs mit Polysynths auf der Bühne spielbar, ohne Preset-Synths oder immer den selben Klang nehmen zu müssen. Zuvor hatte nur der CS-80 mit seinen 4 Sätzen von Miniaturreglern eine Speichermöglichkeit. Der Polymoog Synthesizer hatte arbeitete mit phasenstarren Teilern wie damalige Orgeln und die meisten Streicher-Keyboards. Korg PS-3200 hatte Speicher und sogar Vollpolyphonie, aber leider auch einen Preis, den sich nur wenige Profimusiker damals leisten konnten.

Prophet-600
und Roland Jupiter-6 (1983):
Diese beiden Synths waren die ersten Synthesizer mit MIDI. Sie wurden auf der NAMM 1983 per MIDI verbunden. Wenig später waren eigentlich alle professionellen Synths mit MIDI ausgestattet. Heute ist MIDI nicht wegzudenken (außer vielleicht beim Nonlinear Labs C15, s.o.). MIDI ermöglichte erst die Verbreitung von Rack- und späteren Desktop-Synths, da man diese per MIDI von anderen Synths oder universell nutzbaren MIDI Tastaturen spielen konnte. Davor musste man dafür eine Tastatur des Herstellers des Rack- oder Synths-Expanders nehmen, da jeder sein eigens Übertragungssystem verwendete (Oberheim, Roland, PPG, …). Und CV keine praktikable Alternative bei mehrstimmigen Synthesizern ist.

Yamaha DX-7 und DX-9 (1983):
Mit diesen wurde neben einer klanglich neuen FM Synthese auch noch Velocity als Klangparameter erst so richtig umfassend bei Polysynths eingeführt. Somit konnten die, die richtig Klavier spielen können, ein Ausdrucksmittel gegeben. Vielleicht gab es deshalb so viele FM Pianos in den beiden folgenden Jahren im Radio zu hören. Heute ist Velocity neben Filter und Lautstärke meist noch in der Modulationsmatrix für Anschlagsveränderungen im Klang zu finden. Das war vor diesen Yamaha Synths nur recht selten überhaupt in Synths.

Seiko DS 202 + DS 310 (1984):
Additive Synthese zur Erstellung von drei Spektren (z.B. je eins für Attack, Sustain und Release Phasen). Diese wurden dann entsprechend überblendet. Ähnelte so etwas klanglich den Wavetables der 10x so teuren PPG waves. Nur das man hier diese Verläufe selber gestalten konnte. Durch das Konzept konnte man seine eigenen Spektren erstellen und konnte die dann einfach als bei anderen additiven Synthesizern über die Zeitachse manipulieren, wenn auch nicht so komplex. Meine Seiko Kombination habe ich dann 1987 verkauft, um einen gebrauchten PPG wave 2.2 (Seriennummer 1413) in Lörrach zu kaufen.

Nonlinear Labs C15 (2017):
3 Synthese-Arten zu einem Klang vereint (also nicht als „Paticials“ oder so): FM, Subtraktive und Physical Modeling (Resonator). Zusätzlich Feedback des polyphonen Signals zurück in die einzelnen Stimmen als Modulationsquelle. Dazu noch extrem feinfühlig (hoch auflösende Parameter, minimalste Latenzen) und in bester Audio-Qualität (inkl. dem Hall Effekt!). MIDI ist allerdings nur mit einer kleinen Erweiterung und nur per USB möglich (kein Problem, wenn man nicht mit DAW arbeitet). Und er ist, so ändert sich Geschichte, billiger als ein gebrauchter PPG wave 2.2/2.3 heute ;-)
 
Damals gab es schon Synths mit Multimode
Bringt wenig, wenn keine mächtige Effekt-Sektion verbaut ist. Plan B wären Einzelausgänge.
Da waren es Kurzweil KDFX und E-mu RFX-32, die in diesem Bereich etwas boten.
Multimode ohne eine dazu passende Effekt-Sektion bringt wenig. Außer über Einzelausgänge.
Kronos/Nautilus scheinen zumindest auf dem Papier eine passende Effekt-Sektion zu bieten. Oder Kurzweil K2700.
Richtige Innovation war Cubase VST. Multimode, Effekte – alles machbar. DAW ist der innovativste Synthesizer selbstverständlich bzw. um so mehr auch heute. Richtig analog geht damit natürlich nicht, analog ist aber auch so was von konservativ. :sowhat:
 
War damals nicht jeder Synthesizer innovativ?
Naja, der Pro One war nur eine Stimme des P5, wurde sicher nicht so empfunden, damals sondern als "Billigversion" - so auch beim Eingabesystem wie Poly61 und so - das war zwar "digital" - aber das wollte "so" natürlich nicht jeder - auch einen Polysix betrachte ich jetzt nicht als große Innovation - allerdings ein Zugang zu Polyphonie in jenen Tagen.

Ich will aber auf keinen Fall hier den Meckerer machen, so wie oben beim DW, Korg wollte damals auch näher an Sampling sein, hat sich für diese Waves entschieden, davon gab es nicht sooo viele - aber halfen natürlich ein bisschen mehr damit zu machen als Grundwellenformen. Aber es gab durchaus schon Teile mit Samples - in unterschiedlichen Qualitäten. Das bildete sich über die Zeit dann aus.

Auch Casio galten schon als Innovativ mit dem CZ und VZ, waren auch günstig, sodass viele den Zugang bekamen. Richtig cool war aber erst die VZ Ebene, meiner Ansicht nach. Aaaaber - anders war das schon.
 
Wenn's denn um innovativ geht, fehlt der erste kommerzielle mit Resynthese, der Technos Acxel.






War halt ähnlich teuer und exotisch wie 10 Jahre davor der/das Fairlight CMI.
 
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