Behringer BBG - Der PPG Wave 2.2/3 Klon

Man kann mit und ohne billige und teure Instrumente Ziele erreichen. Es spielt keine Rolle - so sie fähig verwendet werden.
Inspirativ kann vieles sein. Früher mehr weil es überhaupt ging, heute weil es jeder erreicht ändert an der Sache gar nicht so viel, nur dass es eben mehr Leute sind die es potenziell können. Nichts dagegen zu sagen.

Und zu Behringer zurück - ihr Projekt ist es eben Klassiker als Nachbauten zu bringen.
Die, die jetzt gebaut werden gibt es nicht mal in großer Menge von anderen Herstellern, es sind eben die Synths der 70/80er. Viel Potenzial für andere Hersteller, etwas anderes zu tun als das.

Es wird sicher noch mehr kommen und zwar auf gleichem Wege wie bisher. Bilder und Co. und nach gut 2 Jahren kommt dann das Produkt selbst. Meist für sehr wenig Geld im Vergleich zu anderen - geschweige denn zum Originalpreis.

Der Behringer Bär macht was er will.
 
Ich weiß gar nicht, warum das Teil so viel Aufmerksamkeit erhält. Ich hatte damals einige Monate ein PPG-Komplettsystem bei mir stehen und mich hat die digitale Grütze damals schon tierisch abgenervt, ganz zu schweigen von der undurchsichtigen Bedienung. Ich finde zwar die PPG Wavetables schön aber die hab ich auch in meinem Blofeld. Das Teil kauf ich bestimmt nicht.
 
Ich weiß gar nicht, warum das Teil so viel Aufmerksamkeit erhält. Ich hatte damals einige Monate ein PPG-Komplettsystem bei mir stehen und mich hat die digitale Grütze damals schon tierisch abgenervt, ganz zu schweigen von der undurchsichtigen Bedienung. Ich finde zwar die PPG Wavetables schön aber die hab ich auch in meinem Blofeld. Das Teil kauf ich bestimmt nicht.

Ich gebe Dir Recht, was die Bedienung des PPG-Systems angeht, muß aber widersprechen, was die Vergleichbarkeit des Klanges von Wavetables im PPG und im Blofeld angeht -- ich hätte mir sofort einen Blofeld gekauft (oder schon vor 25 Jahren einen MicroWave), wenn er so klänge wie ich das von klassischen PPG-Tracks her kenne.

Kein Mensch tut sich freiwillig die Quälerei mit einem originalen PPG an, es sei denn, es gibt keinen anderen Weg.

Oder man hat eine gewisse Neigung zu Masochismus.

Stephen
 
Na ja die Wavetables sind die Gleichen, nur halt in gut, also ohne das ganze Aliasing, Knacksen und rauschen.

Und das ist genau das, was den Charakter des PPG ausmacht -- alle anderen Instrumente haben genau diese klanglichen Unzulänglichkeiten durch verbesserte Technik immer weiter minimiert, und am Ende haben sich alle gefragt, was denn nun eigentlich fehlt, und warum trotz derselben Wavetables der Klang nicht mehr so wirkt.

Ein PPG ist wie ein Mellotron oder ein CS80 -- eigentlich klingt er scheiße, aber so gut, daß nichts ihm das Wasser reichen könnte.

Und man es auch gar nicht will.

Stephen
 
Hallöchen..

Bin gerade ein wenig am Überlegen, ob man im Degenerator auch Wavetables abspielen könnte. Genug Arbeitsspeicher steht ja zu Verfügung (1MByte). Sogar mehr als im PPG ;-)

Mir ist das Wavetable Prinzip im PPG noch nicht so klar. Ich versuche das mal mit eignen Worten zu erkläre. Ihr könnt mich gerne korrigieren wenn ich etwas Falsches sage.

Ich habe zB eine Wavetable mit 32 hintereinander gespeicherten Wellenformen. Die Auflösung jeder Wellenform beträgt 16Bit und ist 256 Samples groß. Diese lade ich über das
Wave Term in den 12Bit breiten Arbeitspeicher des PPG. Wenn ich jetzt eine Note spiele, wird die erste Wellenform im Speicher auf Adr. 0 - 255 im Loop-Modus abgespielt.
Mit zunehmender Abspielzeit verschieben sich die Loop-Punkte in Richtung zweite Wellenform und spielen diese ab. Das geht bis zum Ende der 32.Wellenform und beginnt dann von vorne.

Hab das mal auf dem Degenrator versucht händisch zu simulieren. Funktioniert erstaunlich gut und ohne Störungen sofern die Wellenform-Übergänge gleich sind (siehe Video).

Wavetable Simulation



Gruß Rolf
 
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Eine weitere interessanter Geschichte, ist die Möglichkeit (gewesen), im Wave Term des PPGs aus einem Sample eine Wavetable zu erstellen.

Thorsten hatte das in seinem PPG Video kurz erwähnt.
Ich finde das hoch interessant und würde gerne mehr darüber erfahren. Wie funktionierte das genau :achso:
 
Mir ist das Wavetable Prinzip im PPG noch nicht so klar. Ich versuche das mal mit eignen Worten zu erkläre. Ihr könnt mich gerne korrigieren wenn ich etwas Falsches sage.

Ich habe zB eine Wavetable mit 32 hintereinander gespeicherten Wellenformen. Die Auflösung jeder Wellenform beträgt 16Bit und ist 256 Samples groß. Diese lade ich über das
Wave Term in den 12Bit breiten Arbeitspeicher des PPG. Wenn ich jetzt eine Note spiele, wird die erste Wellenform im Speicher auf Adr. 0 - 255 im Loop-Modus abgespielt.
Mit zunehmender Abspielzeit verschieben sich die Loop-Punkte in Richtung zweite Wellenform und spielen diese ab. Das geht bis zum Ende der 32.Wellenform und beginnt dann von vorne.
Das Original-Wavetablekonzept in den PPGs verschiebt keine Loop-Punkte irgendwo innerhalb eines Satzes, sondern es wird immer eine der Wellenformen abgespielt. Der Index der abgespielten Wellenform kann durch alle möglichen Einstellungen (Startpunkt, Mod, Env etc.) modifiziert werden. Sprich, es sind harte Übergänge zwischen den Wellenformen. Eine Wavetable hat 128 Einträge (genauer gesagt 64 + 64 für die "Upper Wavetable", die von Haus aus für alle Wavetables gleich ist).
 
Eine weitere interessanter Geschichte, ist die Möglichkeit (gewesen), im Wave Term des PPGs aus einem Sample eine Wavetable zu erstellen.

Thorsten hatte das in seinem PPG Video kurz erwähnt.
Ich finde das hoch interessant und würde gerne mehr darüber erfahren. Wie funktionierte das genau :achso:
Simpler. Man konnte einen Startpunkt (sinnvollerweise ein positiver Nulldurchgang) im Sample Set bestimmen und dann mittels Fouriertransformation in seinen Spektralgehalt umwandeln. Die ersten 32 Obertöne werden dann zur Synthese einer Wellenform verwendet. Funktionierte allerdings nur dann wirklich gut, wenn das verwendete Sample Set eine Grundfrequenz hatte, die einem Ein- oder Vielfachen von 128 Samples entspricht.
 
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Das sind Schwingungsformen und keine Wellenformen, ihr Spezialisten.
Wer wäre ich, darüber zu debattieren ... nur so viel: in der deutschen Waveterm-Dokumentation wird das als "Wellenform" bzw. "Welle" bezeichnet (so einig waren sie sich da offenbar selber nicht :cool: ), in der englischen als "waveform". Wir sind also in guter Gesellschaft :)
 
Der eine findet Meerschweinchen streicheln spannend, der andere PPG Synths. Ich gehöre zu den letzteren. Wirklich schlimm ist die Bedienung nicht, für mich geht sie wirklich einfach zur Hand. Gerade die vielen Regler sind doch eine Offenbahrung. Und der Rest ist ein Kinderspiel. Ich finde den DX7 deutlich komplexer und uneleganter in Sachen UI und Bedienung.
 
Das Original-Wavetablekonzept in den PPGs verschiebt keine Loop-Punkte irgendwo innerhalb eines Satzes, sondern es wird immer eine der Wellenformen abgespielt. Der Index der abgespielten Wellenform kann durch alle möglichen Einstellungen (Startpunkt, Mod, Env etc.) modifiziert werden. Sprich, es sind harte Übergänge zwischen den Wellenformen. Eine Wavetable hat 128 Einträge (genauer gesagt 64 + 64 für die "Upper Wavetable", die von Haus aus für alle Wavetables gleich ist).

Hallo Hermann. Danke für die Info.
Also ist das genau so, wie ich es händisch im Video gemacht habe.
Das ganze klingt einfach. Mal schaun ob ich das in die bestehende Software einbinden kann.:pcsuxx:

Das Speicherkonzept im Degenerator
XRAM.jpg

Die ersten beiden 4K Speicherblöcke sind für die Bandlimitierten Wellenformen von Osc1+2 reserviert. Danach folgt der Speicherblock für die Sample-Files.
Osc1 u. Osc2 teilen sich dynamisch diesen Speicherblock. Im hinteren Teil des Speichers werden die Wellenform-Bänke für Oszillator 1+2 von SD Karte geladen.
Jeder Oszillator kann dadurch unabhängig auf eine eigene Wellenform-Bank zugreifen oder auf das eigne Sample-File.


Gruß Rolf
 
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Immerhin hat Behringer es geschafft, dass ich jetzt endlich mal die Anleitung des Waldorf PPG v2 gelesen habe, hab das schon so lange installiert und gestern ein tolles Pad gebaut; an einem Punkt springt es in der Wavetable so schön (war aber eher Zufall^^) was wunderbar zum "Gefühl" passt, das ich erzeugen wollte.


Das sind Schwingungsformen und keine Wellenformen, ihr Spezialisten.
Theoretisch natürlich richtig, Wellenform und Waveform haben sich allerdings so im Sprachgebrauch festgesetzt...ich denk zwar jedesmal dran, schreibs dann trotzdem lieber "falsch".
 
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Eine weitere interessanter Geschichte, ist die Möglichkeit (gewesen), im Wave Term des PPGs aus einem Sample eine Wavetable zu erstellen.

Simpler. Man konnte einen Startpunkt (sinnvollerweise ein positiver Nulldurchgang) im Sample Set bestimmen und dann mittels Fouriertransformation in seinen Spektralgehalt umwandeln. Die ersten 32 Obertöne werden dann zur Synthese einer Wellenform verwendet. Funktionierte allerdings nur dann wirklich gut, wenn das verwendete Sample Set eine Grundfrequenz hatte, die einem Ein- oder Vielfachen von 128 Samples entspricht.

Oh ha.. Das ist zu hohe Mathematik für mich. Ich fürchte mich vor der Fouriertransformation bzw Fourier-Analysis. Ich glaube, ich muss mal einen Freund anrufen. Der ist Physiker ;-)

Gruß Rolf
 
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WELLENREITER Ein schöner Name für ein zukünftiges Produkt :)
Gibt es schon. Oder gab es.

Bzw Wellenformreiter. Leider ist der Protagonist aber auch gestorben.

Hui - hier gibts ja jetzt alles, Schwingendiskussion vs. Original - also was ich da sagen kann - alles, was anders klingt ist bereits Legitimation für etwas, egal in welche Richtung. Dh - das schnarrende am PPG fand ich jedenfalls gut, Clipper ist toll und bretzelt sehr schön. Mir ist ja eigentlich egal, wie harmonisch das eigentlich mal werden sollte. Ich kaufe zwar keinen BBG oder PPG, weil mir die zu oft kaputt waren und unfassbar viel Platz brauchen und eigentlich sehr eingeschränkt sind - aber das ist, wieso ich damit überhaupt gearbeitet habe - dieses komische Wellenklavier-Ding, Schwingungsformenklavier von mir aus. Also bei Kraftwerk ist es jedenfalls das Wellenklavier.

Die Wellen werden nicht einfach nur hintereinander aufgerufen sondern von irgendeiner Quelle nach vorn geschoben. Bei W'dorf hat man inzwischen den "Travel", was nichts anderes als ein "großer Vorwärts" ist - Das hat man beim PPG mit der Hüllkurve oder dem LFO gemacht, fast nur - und bei den heutigen Dingern ist es jede Quelle die du haben kannst - Sequencer, LFOs, Modulatoren, EGs. .. Multistage am besten noch.

Die wichtige Sache ist Interpolation zwischen den Waves - deshalb nimmt man bei den Originalen auch 60 - davon sind die meisten Überblendungen, damit das nicht zu krass läuft, dennoch sind auch die radikal verschiedenen Upper Wavetables interessant. Den Salat kann man in neueren Waldorfs dann auch wieder machen, nur ist der dann nicht so krisp, es wurde nämlich immer mehr HiFi.
Die WT Synthese ist brüchig, weil sie ja nur mit so einfachen Wellen arbeiten kann und mit metallisch-rauschhaften Sounds und noch mehr mit Schwebungen nicht dienen kann aus vermutlich bekannten Gründen. Du brauchst also nicht nur Waves und Tables sondern Platz zwischen denen und kannst dann Stepped oder Smooth einstellen und außerdem bist du schon auf dem richtigen Weg, wenn du das anders auflöst. Mehr Arbeit muss man beim herstellen der Waves machen, idR additiv - also mit einer Reihe Harmonischer Obertonreihen-Einstellungen - Grundton so viel, 2 Ton so viel.. und daraus bekommst du eben die Welle.
Anders waren noch die algorithmischen Waves aka UPAW aus dem MW. Und per Audioanalyse gibts so rauhe Verläufe, kann man auch machen - machen inzwischen faktisch auch alle.

Aber irgendwo muss man anfangen - bei dir ist das sicher erstmal Wavetables zu implementieren und diese modulierbar machen ohne das es knackst. 256 ist luxuriös. Damit kann man einiges tun.
 
Immerhin hat Behringer es geschafft, dass ich jetzt endlich mal die Anleitung des Waldorf PPG v2 gelesen habe, hab das schon so lange installiert und gestern ein tolles Pad gebaut; an einem Punkt springt es in der Wavetable so schön (war aber eher Zufall^^) was wunderbar zum "Gefühl" passt, das ich erzeugen wollte.



Theoretisch natürlich richtig, Wellenform und Waveform haben sich allerdings so im Sprachgebrauch festgesetzt...ich denk zwar jedesmal dran, schreibs dann trotzdem lieber "falsch".
Heinz Funk hat mit dem Unsinn angefangen, das wurde dann von dem einen oder anderen Autor im FACHBLATT, KEYBOARDS und KEYS unreflektiert nachgeplappert, Einsicht ist bis heute nicht eingetreten. Ich bin Lektor bei drei Online-Magazinen, da ändere ich das.
 
"Der WELLENREITER" Ein schöner Name für ein zukünftiges Produkt :)
Gibt es schon. Oder gab es.

Übrigens auch in der englischen Variante "Waverider" :D. (Mindestens) der jetzt unter dem etwas eigenartigen Namen "Klang Stadt" - ja, in 2 getrennten Worten - angebotene Wavetableoszillator des britischen Anbieters Frequency Central hieß in den Vorgängerversionen noch "Waverider".

Ein Link zum Waverider: https://zergon.org/2015/01/26/frequency-central-waverider-digital-vco/
Und zum aktuell angebotenen Klang Stadt: https://frequencycentral.co.uk/product/klang-stadt/
 


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