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Hallo,
habe mir das Teil die Tage gekauft und da hier noch nichts zu finden war, will ich mal einen ersten Erfahrungsbericht abgeben.
Die Optik ist natürlich Geschmackssache und ich kann mir sogar vorstellen, dass das in USA ziemlich gut ankommt. Mir gefallen die blauen Leds (die im übrigen in verschiedenen Stufen abschaltbar sind) und diese "Alienware"-Optik nicht wirklich sonderlich, weiße LEDs wären schon mal schicker und zeitloser gewesen, aber was bleibt ist der meiner meiner Meinung nach der beste Sampling Drumcomputer, den ich je hatte... Und die Betonung liegt wirklich auf Sampling Drumcomputer, bzw. die Nutzung als Studiowerkzeug. Für den Liveeinsatz ist das Gerät eher weniger geeignet, da sich die Patterns nicht nahtlos umschalten lassen. Evtl. könnte man das mit 2 Geräten umgehen, aber auch dann, würde ich zumindest Einzelausgänge vermissen.... naja...
Das Design mal außen vorgelassen, ist die Bauweise und Verarbeitungsqualität erstklassig. Das ganze Gehäuse ist komplett aus Metall und wirkt sehr wertig. Die Pads lassen sich super spielen, da die sehr empfindlich reagieren (hab ich bei der MPC oder Maschine immer vermisst) und die Kiste ist, obwohl es auf den ersten Blick nicht so aussieht, richtig schwer; geschätzte 3-4kg. Eine gute Idee finde ich auch, dass ein Akku eingebaut ist. So kann man das Gerät auch überall einsetzen, wo keine Steckdose in der Nähe ist, z.B. bei schönem Wetter mit dem Kopfhörer auf der Terrasse, oder im Garten. Wie lange der Akku hält kann ich noch nicht sagen, habe es hier im Studio ca. 2 Stunden ohne Netzteil laufen lassen, danach musste ich aufladen. Allerdings war der Akku vorher auch nicht voll geladen gewesen. Mit dabei ist eine riesige Soundlibrary, die die Bereiche HipHop/RnB abdeckt. Die Sounds sind alle erstklassig produziert, für mich ist da aber eher nur ein Bruchteil interessant... Für die HipHop-Freaks sieht es da anders aus.
Wichtig waren mir bei dem Gerät vor allem folgende Funktionen:
- einfache Bedienung, schnell erreichbare Funktionen
- gute Spielbarkeit der Pads
- Top Soundqualität
- festes Timing
- 100%ige Unabhängigkeit vom Rechner
- Samplingfunktion
- direktes Laden von meinen Samples (wav 24bit)
- Exportfunktion, um die Sounds wieder in die DAW einzuladen
Das alles erfüllt das Teil ziemlich gut. Besonders die Exportmöglichkeiten sind wirklich hervorzuheben.
Man hat insgesamt 16 parallele Spuren, die den internen Sampler oder externe Midigeräte steuern können und kann unabhängig von der Patternlänge alle Spuren einzeln mit einem Befehl als 24 bit wav auf die SD Karte rendern lassen.
Die Länge der einzelnen Spuren orientiert sich dabei an der Länge des längsten Patterns; kürzere Patterns werden so lange geloopt, bis sie die Länge des längsten Patterns erreicht haben.
Noch besser ist allerdings, dass man nicht nur die komplette Spur, sondern auch jedes einzelne verwendete Pad ebenso als einzelne Spur rendern lassen kann. Das macht es für mich wirklich interessant. Im Vergleich zur MPC und anderen Geräten dieser Art fällt damit das Soloschalten/Muten und Schneiden komplett weg.
Ob die Midispuren dann auch als Midifile gerendert werden, müsste ich nochmal ausprobieren.
An Effekten gibt es Delay und Reverb als Send, sowie einen Mastereffekt (Kompressor, Bandsättigung, etc) sowie einen zweiten Mastereffekt (Filter, Reverse, Flanger, Phaser). Das Klangniveau ist ok, aber auch nicht besonders herrausragend. Die Filter (LP, HP, BP, Notch) die es pro Sound und pro Spur gibt, sind klanglich auch so im "oberen Mittelfeld" anzusiedeln und vergleichbar mit dem, was es auch bei Akai, Korg, etc. gibt.
Was mir noch gefallen hat, ist das Klangverhalten beim Hoch- und Runterpitchen von Sounds.
Hier klingt die Kiste ziemlich "rough". Genauso, wie ich es erhofft hatte. Wer die SP1200 kennt, weiß was ich meine, jedoch ohne die typischen Aliasing Artefakte. Im Vergleich zu verschiedenen Sampling Plugins, z.B. Battery wird hier nicht "gekünstelt interpoliert", was mir nie gefallen hat; sondern es kling genauso druckvoll, wie man das kennt, wenn man eine Schallplatte verlangsamt, oder beschleunigt.
Klanglich gibt es nichts zu Meckern. Die Sounds klingen wenn man sie unverändert abspielt exakt wie aus dem Rechner mit einem guten Audiointerface. Sampling und Mikrofoneingang, der u.a. auch Phantomspeisung bietet, habe ich bis jetzt noch nicht getestet.
Die klassische Recycle-Funktion, um Loops zu zerteilen und direkt auf die Pads zu mappen, gibt es natürlich auch. Um die Slice-Punkte zusetzen kann man einen Frequenz- und einen pegelabhängien Threshold setzen. Eignet sich u.a. auch, wenn man ein File mit vielen Einzelsounds erzeugt und dann automatisch mappen lässt. Geht deutlich schneller, als manuell jedes Sample zuzuweisen. Jeder Sound kann nochmal mit bis zu 15 Layern gedoppelt werden... brauche ich nicht, aber vielleicht ist es für den ein- oder anderen von Interesse. Die Bedienung mit den beiden Endloswheels geht nach etwas Übung recht flott. Es gibt links an der Seite ein Pitch Wheel, das entweder global für alle Spuren, oder für den ausgewählten Track die Tonhöhe ändert. Auf der rechten Seite ist ein Modwheel, dass für den Filter zuständig ist. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig und schon alleine wegen der besseren Handhabung hätte ich mir da lieber zusätzliche Endlosregler gewünscht, die permanent über eine Matrix bestimmte Parameter eines ausgewählten Sounds steuern.
Dabei war auch noch eine DVD mit einer Testversion des "Beat Thang Virtual". Praktisch die Emulation der Hardware als Plugin und Standalone Groovebox. Die Bedienung ist exakt der Hardware nachempfunden, was aber nicht so viel Sinn macht, da manche Menüs nur erreichbar sind, wenn man vorher Shift, Strg oder Alt drückt. Ich glaube da ist der Spaßfaktor ziemlich schnell wieder vorbei, wenn man sich nicht intensiv mit der Bedienungsanleitung, bzw. mit den Youtube-Schulungvideos auseinandersetzt. Mit der Hardware sieht das anders aus. Da ist das Bedienkonzept ziemlich schlüssig.
Wer jetzt noch Fragen hat, kann sie gerne stellen. Ansonsten glaube ich, dass man sich, wenn man so ein Gerät sucht, von der Optik erst mal nicht abschrecken lassen sollte und das Teil definitiv selber testen muss, um herauszufinden, ob es für die eigenen Belange tauglich ist, oder eher nicht.
habe mir das Teil die Tage gekauft und da hier noch nichts zu finden war, will ich mal einen ersten Erfahrungsbericht abgeben.
Die Optik ist natürlich Geschmackssache und ich kann mir sogar vorstellen, dass das in USA ziemlich gut ankommt. Mir gefallen die blauen Leds (die im übrigen in verschiedenen Stufen abschaltbar sind) und diese "Alienware"-Optik nicht wirklich sonderlich, weiße LEDs wären schon mal schicker und zeitloser gewesen, aber was bleibt ist der meiner meiner Meinung nach der beste Sampling Drumcomputer, den ich je hatte... Und die Betonung liegt wirklich auf Sampling Drumcomputer, bzw. die Nutzung als Studiowerkzeug. Für den Liveeinsatz ist das Gerät eher weniger geeignet, da sich die Patterns nicht nahtlos umschalten lassen. Evtl. könnte man das mit 2 Geräten umgehen, aber auch dann, würde ich zumindest Einzelausgänge vermissen.... naja...
Das Design mal außen vorgelassen, ist die Bauweise und Verarbeitungsqualität erstklassig. Das ganze Gehäuse ist komplett aus Metall und wirkt sehr wertig. Die Pads lassen sich super spielen, da die sehr empfindlich reagieren (hab ich bei der MPC oder Maschine immer vermisst) und die Kiste ist, obwohl es auf den ersten Blick nicht so aussieht, richtig schwer; geschätzte 3-4kg. Eine gute Idee finde ich auch, dass ein Akku eingebaut ist. So kann man das Gerät auch überall einsetzen, wo keine Steckdose in der Nähe ist, z.B. bei schönem Wetter mit dem Kopfhörer auf der Terrasse, oder im Garten. Wie lange der Akku hält kann ich noch nicht sagen, habe es hier im Studio ca. 2 Stunden ohne Netzteil laufen lassen, danach musste ich aufladen. Allerdings war der Akku vorher auch nicht voll geladen gewesen. Mit dabei ist eine riesige Soundlibrary, die die Bereiche HipHop/RnB abdeckt. Die Sounds sind alle erstklassig produziert, für mich ist da aber eher nur ein Bruchteil interessant... Für die HipHop-Freaks sieht es da anders aus.
Wichtig waren mir bei dem Gerät vor allem folgende Funktionen:
- einfache Bedienung, schnell erreichbare Funktionen
- gute Spielbarkeit der Pads
- Top Soundqualität
- festes Timing
- 100%ige Unabhängigkeit vom Rechner
- Samplingfunktion
- direktes Laden von meinen Samples (wav 24bit)
- Exportfunktion, um die Sounds wieder in die DAW einzuladen
Das alles erfüllt das Teil ziemlich gut. Besonders die Exportmöglichkeiten sind wirklich hervorzuheben.
Man hat insgesamt 16 parallele Spuren, die den internen Sampler oder externe Midigeräte steuern können und kann unabhängig von der Patternlänge alle Spuren einzeln mit einem Befehl als 24 bit wav auf die SD Karte rendern lassen.
Die Länge der einzelnen Spuren orientiert sich dabei an der Länge des längsten Patterns; kürzere Patterns werden so lange geloopt, bis sie die Länge des längsten Patterns erreicht haben.
Noch besser ist allerdings, dass man nicht nur die komplette Spur, sondern auch jedes einzelne verwendete Pad ebenso als einzelne Spur rendern lassen kann. Das macht es für mich wirklich interessant. Im Vergleich zur MPC und anderen Geräten dieser Art fällt damit das Soloschalten/Muten und Schneiden komplett weg.
Ob die Midispuren dann auch als Midifile gerendert werden, müsste ich nochmal ausprobieren.
An Effekten gibt es Delay und Reverb als Send, sowie einen Mastereffekt (Kompressor, Bandsättigung, etc) sowie einen zweiten Mastereffekt (Filter, Reverse, Flanger, Phaser). Das Klangniveau ist ok, aber auch nicht besonders herrausragend. Die Filter (LP, HP, BP, Notch) die es pro Sound und pro Spur gibt, sind klanglich auch so im "oberen Mittelfeld" anzusiedeln und vergleichbar mit dem, was es auch bei Akai, Korg, etc. gibt.
Was mir noch gefallen hat, ist das Klangverhalten beim Hoch- und Runterpitchen von Sounds.
Hier klingt die Kiste ziemlich "rough". Genauso, wie ich es erhofft hatte. Wer die SP1200 kennt, weiß was ich meine, jedoch ohne die typischen Aliasing Artefakte. Im Vergleich zu verschiedenen Sampling Plugins, z.B. Battery wird hier nicht "gekünstelt interpoliert", was mir nie gefallen hat; sondern es kling genauso druckvoll, wie man das kennt, wenn man eine Schallplatte verlangsamt, oder beschleunigt.
Klanglich gibt es nichts zu Meckern. Die Sounds klingen wenn man sie unverändert abspielt exakt wie aus dem Rechner mit einem guten Audiointerface. Sampling und Mikrofoneingang, der u.a. auch Phantomspeisung bietet, habe ich bis jetzt noch nicht getestet.
Die klassische Recycle-Funktion, um Loops zu zerteilen und direkt auf die Pads zu mappen, gibt es natürlich auch. Um die Slice-Punkte zusetzen kann man einen Frequenz- und einen pegelabhängien Threshold setzen. Eignet sich u.a. auch, wenn man ein File mit vielen Einzelsounds erzeugt und dann automatisch mappen lässt. Geht deutlich schneller, als manuell jedes Sample zuzuweisen. Jeder Sound kann nochmal mit bis zu 15 Layern gedoppelt werden... brauche ich nicht, aber vielleicht ist es für den ein- oder anderen von Interesse. Die Bedienung mit den beiden Endloswheels geht nach etwas Übung recht flott. Es gibt links an der Seite ein Pitch Wheel, das entweder global für alle Spuren, oder für den ausgewählten Track die Tonhöhe ändert. Auf der rechten Seite ist ein Modwheel, dass für den Filter zuständig ist. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig und schon alleine wegen der besseren Handhabung hätte ich mir da lieber zusätzliche Endlosregler gewünscht, die permanent über eine Matrix bestimmte Parameter eines ausgewählten Sounds steuern.
Dabei war auch noch eine DVD mit einer Testversion des "Beat Thang Virtual". Praktisch die Emulation der Hardware als Plugin und Standalone Groovebox. Die Bedienung ist exakt der Hardware nachempfunden, was aber nicht so viel Sinn macht, da manche Menüs nur erreichbar sind, wenn man vorher Shift, Strg oder Alt drückt. Ich glaube da ist der Spaßfaktor ziemlich schnell wieder vorbei, wenn man sich nicht intensiv mit der Bedienungsanleitung, bzw. mit den Youtube-Schulungvideos auseinandersetzt. Mit der Hardware sieht das anders aus. Da ist das Bedienkonzept ziemlich schlüssig.
Wer jetzt noch Fragen hat, kann sie gerne stellen. Ansonsten glaube ich, dass man sich, wenn man so ein Gerät sucht, von der Optik erst mal nicht abschrecken lassen sollte und das Teil definitiv selber testen muss, um herauszufinden, ob es für die eigenen Belange tauglich ist, oder eher nicht.