Off topic gequatsche:
Ich war bis vor einigen Monaten absoluter Analoganhänger.
Impact, RD-6 und reichlich modulares Klöppelzeug waren bzw. sind mit mir am Start.
Seit dem Kauf der DTt2 und DTn2 frage ich mich allerdings, weshalb ich da lange derart vernagelt war.
Weil analog immer noch voll im Trend liegt und dir von allen Seiten erzählt wird, wie toll das ist und influencer überreagieren. Auch hier im Forum wird weitaus mehr über den Klang von analogen geredet und beschrieben, wie diese klingen.
Das könnten wir in dem Maße auch genauso mit digitalen machen, nur gesteht man digital im öffentlichen bewusstsein viel weniger dessen Eigenständigkeit zu.
Wir reden hier natürlich oft über Neuerscheinungen und diese sind oft analog oder wollen es sein. Die Hersteller wie Korg, erzählen uns und vermarkten ihren multi/poly als analog klingend. Also reden wir darüber. Dazu kommt noch die Vintagegeschichte, denn das ist auch etwas, worauf die Aufmerksamkeit gelenkt wird. Vergleicht mal was in reviews zu analogen(vintage) instrumenten gesagt wird und zu digitalen. Bei Ersterem wird viel mehr auf den Klang eingegangen.
Digitale Klangerzeugung ist oft noch zu sehr an analog geknüpft.
Teilweise bricht das auf. Bei wavetable synthese zum Beispiel. Oder auch interessant, dass casio phase distortion auf einmal cool ist. Ist nicht all zu lange her, das diese Synth kaum einer wollte.
Dennoch liegt die Diskussion ihren Fokus mehr auf Vintagevergleiche. Der ganze Markt ist darauf ausgerichtet.
Digitale Technik bietet noch sehr viel Potential für eigenständige und interessante Konzepte.
Ansonsten muss der Unterschied heute nicht mehr groß sein. Digital kann analog sehr gut.
M.e. hat digital immer noch schwierigkeiten, distortion/sättigung, resonanz, audioratemodulation nachzunahmen. Gibt noch ein paar andere Dinge.
Trotzdem gibt es richtig gute digitale Pondons.
Die distortion in meinem evolver kann analog nicht.
An den rein analogen bekomme ich selbst mit massivem FX-Einsatz nur einen Bruchteil des Spektrums der digitalen hin.
Das war schon immer die Stärke vom digitalen Instrumenten.
Also wird nun Analoges erforderlichenfalls gesamplet oder bei Bedarf ergänzend beigefügt. Sei es per reinem Trommler oder mittels Synth. Best of both worlds also.
Das ist heute ganz normal. Man muss sich nicht mehr überlegen auf was man setzt. Man kann alles gleichzeitig im Studio haben.
Ist mir auch ein Rätsel, warum die Hersteller nicht erkennen, warum ein Octatrack heute noch so interessant ist, neben seiner Multifunktionalität. Da hat elektron einen Nerv getroffen. Der sequencer mit parameterlocks, resampling, die echtzeitmanipulation mit dem fader und den scenes und pitching/timestretching. Und all die Jahre kommt nichts Vergleichbares.
Die möglichkeit alle samples live in windeseile auf unterschiedliche Arten zu verändern, pro track oder sogar pro step ist bis heute unerreicht.
Keine Ahnung was da los ist.
Das ist zwar eher ein oben nicht erwünscht gewesener Grundsatzbbeitrag zur analog/digital-Diskussion. Aber in einem Thread, in dem der TE eigentlich ja nur diskutieren und grundsätzlich etwas beklagen wollte, und nun mit Kaufvorschlägen überzogen wird, dürfte das ja auch nicht mehr allzu sehr als OT ins Gewicht fallen.
Aus diskussionen entstehen ständig ganz oft andere interessante diskussionen. Das ist halt der Nachteil vonn "on topic" aber hier gut geregelt.
Wenn etwas neues interessantes entsteht, dann wird es ausgelagert.
Ein Dank dazu mal an
@Moogulator und co, die sich jeden Tag mit unserem Zeug auseinandesetzen müssen. Da muss man schon eine engelsgleiche Geduld haben, gepaart mit teuflischer Disziplin.
Chapeau.