Alesis Fusion 6HD

kpr schrieb:
60 Seiten, das sagt ne Menge. Vor allem kann man sich anschauen, wie verheerend das Bashing war und wie leistungsstark die Maschine sich dagegen durchgesetzt hat.

Wollte nur beweisen dass hier im Thread die Menschen und nicht der Synth gebashed wurde....
Q.E.D.

;-)
 
Das ist ein interessanter Aspekt.

War denn beim Fusion möglichst großzügige Polyphonie Konzept, dessen Priorität auf Kosten der Bandbreite ging?

Die Polyphonie beim Fusion ist tatsächlich eine angenehme Sache, man muss sich einfach nie Gedanken machen, ob es mal auf Kosten der Stimmen geht, was man da so tut. Obwohl sich im Program Mode die Zahl der Stimmen auch definieren lässt, vom Legato Mode mal abgesehen, der ja mit der Wirkung der Envelopes zu tun hat.

Was das Frequenzspektrum nach oben betrifft, und das gilt sowohl für VA als auch FM, fallen mir jedenfalls keine Limits auf, die blöd wären. Im Gegenteil, gerade beim VA bin ich immer wieder überrascht, wie brillant das geht und Sounds möglich sind, die man sonst eher FM zuschreiben würde.

Echte Kritik habe ich z.B. beim Filter und da insbesondere in der Abteilung Resonance. Jedoch speziell beim Processing von Samples und bei 8-Pol Mode.

Ich meine sogar, dass trotz der gar nicht knappen Möglichkeiten genau das Filter der schwächste Punkt ist. Das liegt Lichtjahre unter den Möglichkeiten des Andromeda und ist vor allem bei Resonance empfindlicher als mir das lieb ist. Insofern kann ich die Kritik an der FX Section nicht nachvollziehen, die angesichts 2 FX Bus plus 4 Inserts relativ komfortabel ist, wenn auch in der Chain logischerweise Kompromisse eingegangen werden müssen. Die Troubles mit dem Filter sind m.E. schwerwiegender.
 
Resonance ist aut. deutlich hörbar angehoben - das geht ab 4pol los.
Mit 8pol habe ich noch keine Samples kommen lassen......
Weiß nicht, ob du etwas in der Richtung meinst.

Flexibel ist das Routing - klar.
Es sind halt ein paar Effekte die nicht ganz so klingen, wie die Konkurrenz.
nun habe ich aber auch gerade die Sonic Cell hier und im Vergleich dazu klingen einige Effekte aus dem Roland geradezu hart ( speziell Distortionabteilung .
Einiges ist sicherlich Geschmacksache, aber das was ich teilweise aus einem Motif oder Triton an Effekten höre, ist meiner Meinung nach doch schon besser abgestimmt.

Polyphonie und Contr. sind natürlich prima.
Layerdinge, bei dem man dynamisch mal eben mehrere Sounds zusammenfügen kann, geht so bei anderen WS meist nicht in dem Umfang. Kurzweiler können ein Lied davon singen.
 
Ich nehm' dir das sogar oder dass du wie Waldorfer ein Vorliebe fuer cleane Klangerzeuger hast, genau aus diesem Grund will ich das ja bei Gelegenheit mal nachmessen. Trotzdem muss man jemand der anderer Meinung ist nicht unbedingt mundtot machen, und seine Meinung in's Laecherliche ziehen, nur weil man fuer 'ne Firma arbeitet oder gearbeitet hat...

Fuer jeden den das interessiert...

Siehe Seite 2:

http://www.alesis.de/downloads/manuals_ ... rmanSM.pdf
 
Ich persönlich finde das auch völlig in Ordnung.
Gegen eine fundierte Messung ist nichts einzuwenden - im Gegenteil.Ich hatte es ja mal versucht, aber so wirklich bin ich nicht weiter gekommen.


Selbst wenn die Baesse angehoben werden, was nicht selten bei Synths ist, duerfen die Hoehen nicht einfach verschwinden. Ist jetzt nicht nur wegen dem Fusion interessant, sondern waere generell ein gutes Beispiel wie man Polyfonie auf Kosten der Bandbreite erzeugt...

Ja deswegen. Also wenn der Sound zu voll wird untenrum, hat es bei mir schon den Effekt, dass ich den Wasserhahn nicht mehr höre, weil der Staubsauger läuft.
Ich persönlich vermute keine großen Bandlimitprobleme. Eher das der Synth über das Spektrum nicht zu den einfachsten gehört.
Es gibt dann auch wieder Sägetahnsounds die schon fast zu spitz klingen - Einige Solosounds....

Also ich würde mich über eine Messung freuen, weil letztendlich kann es mir auch nur helfen.
 
Das liegst du gründlich falsch aus, meine Referenzliste ist weitaus umfangreicher, womit ich aber niemals hausieren gehe.

Meine Website ist verlinkt und wer sich dafür interessiert, der sieht sich das aus freien Stücken an.

Hier im Forum ist das doch aber eher weniger businessorientiert, sondern mehr in Sachen Kunst unterwegs, selbst wenn das Equipment oft im Vordergrund steht.

Wenn man das so abschätzig auslegen wollte, und du diesen Thread dafür missbrauchen willst, dann würden meine positiven Äußerungen über Logic meinem Engagement für Steinberg in die Quere kommen, die Tätigkeit für Muse Research dann vielleicht Korg? Oder dem Musik Media Verlag?

Ab einem bestimmten Moment wird das ulkig, denn Freelancer heißt vor allem Free. Doch auch die innigste Suche nach Verbindung von meiner Person zu Companies ist irrig, habe ich doch mein eigenes Unternehmen, für das ich es noch nicht mal nötig habe hier Promotion per Website Link oder sonstigen Anlässen Werbung zu machen. Tja, ich bin schon hin und wieder von Wadenbeißern mal angebaggert oder von der Seite angesprochen worden, das gehört dazu, wenn man als Indie, und genau das kann man mir zuschreiben, versucht weltweit klarzukommen.

Wenn mich mal jemand so anpinkelt, dann denke ich: Ach, hättste das Angebot von Kimball damals wahrnehmen sollen. Die wollten mir ein Klavier nach Hause liefern, wenn ich ihnen die Vetretung im Rhein-Main-Gebiet organisieren würde. Das war 1983. Ich habs nicht gemacht. Und bin froh dafür, diese Einstellung nie in Frage gestellt zu haben.
 
Haette ich jetzt an deiner Stelle auch behaupted ;-) Aber Freelancer bedeutet nicht Free, sondern vor allem dass man sich mit moeglichst vielen Firmen gut stellt, was ich ehrlich gesagt nicht besonders gut drauf hab', sonst wuerd' ich hier nicht dauernd staenkern ;-)
 
Nu lassen wir das vielleicht mal mit dem Stänkern.
Zu spekulieren ob jemand vielleicht Leute niedermacht weil sie Kritik an einer Firma äußern für die man mal gearbeitet hat ist nicht die feine Art.

So, und jetzt geh ich meine Ohren putzen und an der Matratze horchen. ;-)
 
Staenkern aus der Sicht der Firmen, man sollte die Kritikkpunkte schon offen aufdecken koennen ohne dass Besitzer/Liebhaber etc. Parteien Geraets gleich zu unfairen Massnahmen greifen. So weiss ein potentieller Kaeufer sofort womit er zu rechnen hat, ob er wirklich zur moeglichen Zielgruppe gehoert...
Ich hab' dem Kumpel den Fusion sogar als Einsteigergerat empfolen, weil es damit erst mal das Groebste abdeckt, preislich sehr attraktiv ist und man spaeter den Sound durch div. Spezialisten ergaenzen kann.
Der Bruder des Fusion Users, mit dem ich frueher Musik gemacht hab, hat mir im uebrigen, was die Hoehen des Fusion betrifft, ohne dass ich ihn vorher darauf hingewiesen haette, zugestimmt. Das spricht imho gegen ein Hoerproblem ;-)
 
@ Summa

Zur Sache mit der Muffigkeit, bzw. wie du sagst, dem "muffigen Grundklang der Synth-Engines":

Am Anfang fand ich das auch. Der Eindruck hat sich beim Selber-Sampeln und Soundprogrammieren aber komplett verflüchtigt. Ich denke, der Ersteindruck hat mit den Presetklängen zu tun (besonders: Bank 1 und Bank 2). Ich glaube, da wurde der Fusion betont "amerikanisch" programmiert. Man merkt auch, dass regelmäßig der EQ ziemlich brutal eingesetzt wurde - mit sanfteren Einstellungen (und: Eher Ent-zerren als EQ reindrehen) bekommt man dann schon mal bessere Ergebnisse, veränderte FX-Einstellungen sind auch was wert - und schon fangen muffige Fusionklänge an zu klingen!

Hatte ich tatsächlich ein paar Mal.

Und noch mal anders ist es, wenn man selber sampelt oder programmiert, wobei ich allerdings finde, dass die FM-Abteilung (ich finde das inzwischen sogar gut!) grundsätzlich "amerikanisch" klingt, ansatzweise fast schon analog. Man bekommt bei der Fusion-FM aber - nach meiner Erfahrung - die Obertöne doch gut ganz gut rein, auch wenn die ersten Ergebnisse Brillanz vermissen lassen.

Beim Sampling ist es anders - hier war ich positiv überrascht, einmal über die Dynamik, aber auch "oben rum". Zum Spaß habe ich einige Digital-Sounds z.B. sehr lang und mit viel FX- und Hall-Klang gesampelt. Nun: Das Ergebnis auf der Fusion stimmte immer! Da klingt nichts muffig.

@ KPR

Jau, ich hab inwischen eine ganze Menge mit dem Fusion gesampelt. Der fehlende Crossfade-Loop ist ein Manko, aber was die Switches auf Sample-Ebene angeht: Man könnte sogar 100-fache Velocity-Switches für sein Multisample veranstalten...

(außerdem gehöre ich zu den Dinosauriern, die ganz gern mal direkt am Gerät programmieren)

Bei der Sample-FM (mit der ich immerhin ein paar Mal richtig sinnvolle Dinge anstellen konnte), muss man ein wenig Glück haben, sowie ein normalisiertes, mittiges und lautes Sample zur Grundlage. Der Fusion ist leider so eingestellt, dass bei Sample-FM die FM bei Vollaussteuerung nur einen Maximalwert von 25 Prozent erreicht. Und die Auflösung der Sample-FM scheint auch eher ziemlich grob zu sein. Aber trotzdem gut, dass es beim Fusion Sample-FM gibt.

Was das "Resonanz-Problem" bei Fusion angeht: Leider gibt es vor dem Filter beim Fusion keine Sättigungsstufe oder einen sättigenden Kompressor. Der Witz ist nämlich, dass oft erst ein (ggf. mit Tricks) laut gemachter Sound (im Bereich Sample - bei FM und VA sehe ich wenig Probleme) eine schöne Resonanz entwickelt. Es hängt auch nicht selten am Basismaterial - da sind durchaus auch sehr schöne Filtersweeps drin.

Die Entwickler bei Alesis hatten - das ist meine Vermutung - Angst vor Übersteuerungen, und daher den Filter etwas gezähmt. Wenn man - und sei es aus Neugier - mal zur Abwechslung bzw. Ergänzung die Filter der Effekt-Abteilung einsetzt, wird man mitunter von einem besonders schönen Filter-Klang überrascht. Trotzdem: So hundertprozent zufrieden bin ich mit dem Fusion-Filter nicht (und ausgerechnet im Drum-Modus, wo ich mich wie ein Kind darauf gefreut habe, da haben sie es gründlich verkackt - ein echt übler Programmierfehler, bislang auch in den Fusion-Foren undokumentiert. Vermutlich kam vor mir noch niemand auf die Idee, sich im Drum-Modus mithilfe von Rausch-Fahnen und Rausch-Oszillatoren eigene, quasi "analoge" Drumsounds basteln zu wollen. Schade - wie auch das Fehlen eines pro Dum-Oszillator einstellbaren FX-Parameters.)

Garnicht selten sample ich darum Filtersweeps (sogar aus dem SY99) - und lege das Fusion-Filter drüber. Die Ergebnisse (quasi "Doppel-Filter-Technik) sind dann ganz wunderbar und bezaubernd.

Das Fusion-Filter, liebe Noch-nicht-Fusionisten, bitte nicht falsch vestehen: ist garnicht übel, ziemlich flexibel - und z.B. deutlich besser als der SY99. Manchmal ist es auch wirklich Top - aber ich bin in Sachen Filterklang extrem verwöhnt - und für mich ist da der Maßstab z.B. ein OSCar-Filter. Mit der "Doppel-Filter-Technik" (s.o.) kommt man da aber ganz nah ran.

Was ich am Fusion total mag, ist die Einfachheit und Geschwindigkeit, mit der man auf Sound-Ebene Klänge schichten und anpassen kann. Und zusätzlich kann man der Sache dann mit Modulationen allerhand Dreh geben - das nimmt sich mitunter wie ein Sample-Modular-Synthesizer aus. Abgesehen von drastischen Sachen liebe ich da auch die subtilen Möglichkeiten, z.B. ein sanftes Modulieren der Envelopes durch einen langsam laufenden LFO. Hat man sich an das Modulationskonzept vom Fusion gewöhnt (geht schnell!), ist das auch schnell und bequem zu bedienen. Manche Details am Fusion, die man sich erst später erschließt, erstaunen auch in Hinblick auf ihre klanglichen Möglichkeiten, z.B. die Anpassbarkeit des Kurvenverlaufs von Envelopes in jeder einzelnen Phase. Auch finde ich, dass das Portamento (vielleicht bin ich der einzige Mensch auf der Welt, der darauf achtet) vom Fusion besonders gut klingt und recht schön einzustellen ist.

Je länger man den Fusion hat, umso mehr entdeckt man. Echt geil. Das ist ein bisken so, als ob man alle paar Monate einen neuen Synthesizer bekommt. :P
 
Lothar Lammfromm schrieb:
@ Summa

Zur Sache mit der Muffigkeit, bzw. wie du sagst, dem "muffigen Grundklang der Synth-Engines":

Am Anfang fand ich das auch. Der Eindruck hat sich beim Selber-Sampeln und Soundprogrammieren aber komplett verflüchtigt.

Bei Samples scheint das Problem auch nicht zu bestehen, hat wohl eher was mit der Oszillatore-Emulation zu tun...

Ich glaube, da wurde der Fusion betont "amerikanisch" programmiert.

Hat weniger mit Amerikanisch zu tun, sondern eher mit dem Gefuehl dass bei den oberen Frequenzen einfach nix passiert. Das ist so aehnlich wie beim Haare schneiden, drannschneiden geht nicht, ausser durch's anschweissen von Fremdhaaren, aber das waere dann das Equivalent zum Sampling. Man kann subtraktiv halt nur mit dem arbeiten was die Oszillatoren so ausgeben, ist die Decke zu kurz ist die Position meist ein Kompromiss... ;-)


Und noch mal anders ist es, wenn man selber sampelt oder programmiert, wobei ich allerdings finde, dass die FM-Abteilung (ich finde das inzwischen sogar gut!) grundsätzlich "amerikanisch" klingt, ansatzweise fast schon analog. Man bekommt bei der Fusion-FM aber - nach meiner Erfahrung - die Obertöne doch gut ganz gut rein, auch wenn die ersten Ergebnisse Brillanz vermissen lassen.

Das waere mir an der FM wichtig (neben Operatoren bei 0Hz und anderen Spielereien), schaffen aber auch die Softies haeufig nur mit Haengen und Waveshaping Tricks.

Das Fusion-Filter, liebe Noch-nicht-Fusionisten, bitte nicht falsch vestehen: ist garnicht übel, ziemlich flexibel - und z.B. deutlich besser als der SY99.

Waere schlimm wenn nicht, ich kenne ja nur den TG77 Filter, aber der klingt schon sehr steril. Dafuer ist die FM nicht zu verachten, alleine was man mit der Kombination von 0Hz und Phase Parameter beim Traeger fuer nette Sachen anstellen kann :D
 
Ich würde doch hier sehr sehr bitten, ein bisschen dahin zurückzufinden. Ich hoffe, es klappt auch so. Der Ton geht so nicht. Es geht doch nur um den Klang eines Synthesizers, könnte man das auch anders regeln?

Ich schließe mich auch dem an, was Jörg schreibt. Manchmal ist die Form doch wichtiger als der Content.

Hintergrund sind auch 2 PMs, die über die Form der Diskussion besorgt sind. Dem stimme ich leider zu.
 
@ Lothar
lass uns mal Sounds tauschen - vielleicht auch drüben im Fusion Forum Du scheinst dich ja schon ordentlich betätigt zu haben.

@
Diskussion

Ich denke auch, es geht im Prinzip wieder um das Muffige.
Der SY 99 ist oben rum schon nett. Was man aber schnell übersehen kann - nicht Speialisten On Board mal ausgeschlossen - das vieles doch die Exiterklänge machen.
Dem extremen schädlichen EQ Einsatz muss ich beiplichten.
Sounds sind teilweise im Filter gedrosselt worden und dann mit EQ angehoben - nur mal ein Beispiel.
Der Sampler macht wirklich Höhen satt und klingt ausgezeichnet. Hier steht ja die größte Polyphonie zur Verfügung und viele rechnintensivere Dinge sind ja aus dem VA - ebenfalls strukturell vorgebeben - fast 1 zu 1 auch im Sampelmodus vorhanden.
Rein Logisch betrachtet müsste eine geringere Polyphonie im Fm und VA Mode eigentlich übertriebenes Bandlimiting kompensieren.

Aber wie gesagt - eine Messung fände ich wirklich mal toll - so wie das beim Z1 und anderen Geräten gemacht wurde, hilft das wirklich mal grundsätzlich was zu erfahren - neben Mutmaßungen.

Mein Eindruck ist jedenfalls das evtl. eine Beschneidung durch die FX Section statt findet. Während andere Geräte hier sogar nochmal ordentlich draufpacken. man hört das gut bei einigen Effekten. Der Multichorus klingt zum Beispiel wunderbar offen. Einige andere Modulationseffekte scheinen den Sound zu "belegen". Die Frage bei dem kumpel ist ja nun auch - was hat er für Sounds gehört ?
ich habe was ganz anderes noch festgestellt. Der Samplerom macht bei einigen Sounds leicht metzallische Britzelgeräusche. Eigene Samples haben das nicht. Ich frage mich, ob das evtl. an der nur im ROM vorhandenen Kompression liegen kann.
 
Ich habe den Eindruck dass manche Synths nicht nur "unten rum" sondern auch "oben rum" künstlich aufpoliert werden. Bei Roland habe ich manchmal das Gefühl. Früher klangen die Yamahas gegen die Rolands gerne mal leicht "bedeckt".
 
Waldorfer schrieb:
Der Sampler macht wirklich Höhen satt und klingt ausgezeichnet. Hier steht ja die größte Polyphonie zur Verfügung und viele rechnintensivere Dinge sind ja aus dem VA - ebenfalls strukturell vorgebeben - fast 1 zu 1 auch im Sampelmodus vorhanden.
Rein Logisch betrachtet müsste eine geringere Polyphonie im Fm und VA Mode eigentlich übertriebenes Bandlimiting kompensieren.

So ein VA-Oszillator mit Wellenformsymmetrie (Pulsweite&Co) oder FM mit 8 Operatoren ist halt deutlich aufwendiger zu berechnen als einfach nur ein Sample abzuspielen.
 
...als einfach nur ein Sample abzuspielen
Wobei hier eventuell auch noch Oversampling etc. dazu kommt, was bei VA und FM aber eigentlich auch drin sein sollte..(?)
Von Alesis werden 180 Stimmen beim Sample Playback, 40 bei VA (steht nicht mehr da) angegeben. Das alles aber als Maximalangabe mit dem Hinweis auf dynamische Stimmenverteilung, je nach Komplexität
Die Frage ist, ob das Verhältnis von Stimmenanzahl und Rechenleistung im Vergleich wirklich hinkommt UND was genau "nach Komplexität" bedeutet, also im Sinne des Anstiegs der geforderten Rechenleistung pro Stimme.

Und es sind 6 Operatoren bei FM, nur der Vollständigkeit halber.
 
Also mir gefällt der Sound des Fusion, mir hat insbesondere die
Stelle gefallen ab 2:10 http://www.wusik.com/song.php?id=1333 , hat Charakter. Ob bandlimiert oder nicht das Ding hat Sound. Für den Preis kann man nichts falsch machen ,besser als jede VST Software , dagegen klingt Massive und Konsorten einfach nur grottig.
 
stromzaehler schrieb:
Und es sind 6 Operatoren bei FM, nur der Vollständigkeit halber.

Sollten das nicht mal 8 werden, oder hab' ich da irgendwas verwechselt?
 
Sollten das nicht mal 8 werden, oder hab' ich da irgendwas verwechselt?
Bestimmt verwechsbuchtelt. der FM7/8 hat glaube das Filter und noch irgendwas wie nen Operator eingebunden, somit wären dass dann theoretische 8.
Aber die Fusion hat definitiv 6, auch im Handbuch. Alle frei verschaltbar mit beliebigen Feedback-Schleifen und alles per Modmatrix zu beleben. Und Filter gibts auch, nur nicht als Operator, sondern als "Rattenschwanz" einer klassischen subtraktiven Klangerzeugung.
 
Yep, die Specs. kenne ich an sich schon durch studieren der Anleitung und Mails/Postings mit Waldorfer. FM-Synths mit 8-FM-Operatoren fallen mir im Moment auch nur drei ein, FS1R, Octopus und der seltene FVX-1...
 
Nochmal was zum Frequenzgang. Also ein typisches E-piano mit Ratio 14 auf dem ersten Strang und zwei weiteren Strängen, bei denen die Carrier eine Oktave über den Modulatoren liegen - kennt man ja, als Chorusbauch - klingelt sehr sehr hoch.
Da wirkt die Fusion sogar noch feiner als die SY Abteilung.
 
Ja, nur muss der Vergleich mit SY99 eigentlich gar nicht sein.

Einerseits ist die Brillanz der FM Section tatsächlich "fein", wie du das beschreibst, und vor allem sehr klar definiert und verschafft dem Ton eine deutliche Präsenz. Man kann das aber auch gut anzerren, und zwar von sensibel bis krass mittels prozentualer Werte, so dass es, vor allem in den oberen Mitten, deutlich rauh klingt. Werden die Höhen dagegen nicht durchgelassen, was entweder mit niedrigwertigen Harmonischen geht oder auch mit Filterung, und es bekommt eine warme Attütüde, die schon fast analog (wie beim A6) und damit teuer klingt.

Da die Herangehensweise sich doch sehr vom SY99 oder den anderen Yamaha FMs unterscheidet, passieren schon beim Experimentieren ganz andere Sachen. Denn Versuche müssen sein, alleine um das Verhalten der OPs untereinander herauszufinden. Beim Fusion würde ich das Verfahren als "heiß" bezeichnen, d.h. man muss ordentlich aufpassen, wenn das alles nicht als Krach enden soll. Was umgekehrt ein Vorteil dann ist, wenn es eben brachial klingen muss.

Sowohl FM als auch VA profitieren bei bestimmten Sounds, die keine verwaschene Definition haben dürfen, vom Verzicht auf nahezu alle Effekte, insbesondere Finger weg von allem was Hall oder Echo heißt. Das presst sich dann sehr unmittelbar aus den Speakern und bei der gebotenen Dynamik muss man sogar aufpassen, sich da keine unvermuteten Spitzen zu holen, die sowohl Hochtöner als auch Bass-Speaker killen könnten. Vor allem wenn mit hohen Werten moduliert wird, insbesondere Filter. Das stimmt, was LL sagt, nur haben die das Filter nicht soweit runtergetrimmt, dass es keine Spitzenimpulse mehr machen würde, es ist eher so, dass sie die Verzerrungsgefahr halbwegs minimiert haben. Für meinen Geschmack nicht ganz geglückt, bei 8-Pol und Resonanz von oberhalb 50% und viel Cutoff und entsprechendem "kritischen" Samples passiert das trotzdem, leider. Ich mag eigentlich sehr spitze Filterbuckel, vor allem beim Attack. Das klappt dann beim Fusion nicht immer so wie erhofft. Das bezieht sich insbesondere auf einige Samples. Auch hier kann ich LL bestätigen, die Kombination fertig gesampelter Filterverläufe (Minimoog etwa, oder auch Jupiter 6 und solche Sachen) plus dynamische Verwendung des Fusion Filters macht schon was her. Im Gegensatz dazu ist das Filter beim VA eher kindersicher, also voll Power rein damit, wenn man´s braucht.

Zurück zu FM: Mit den Controllern kommt man an Dynamik, die zumindest für mich neu ist. Vielleicht geht das mit anderen auch, keine Ahnung, aber die frei definierbare Zuordnung verschiedener Amounts, z.B. Osillator Modulationen untereinander, auf Control Knobs vermittelt ein ganz eigenes Soundgefühl, ihn also permanent "ankratzen" oder "verschwimmen" lassen zu können.

Auch das ist ja eigentlich nur ein kurzer Ausriss all der klanglichen Optionen, weshalb LL auch hier das gleiche meint wie ich auch: Man entdeckt alle paar Monate einen neuen Synth im Fusion. Allerdings nicht unbedingt so anbiedernd, der Fusion legt sich einem keinesfalls von selber so ganz devot um die Füße, man muss ihn echt anpacken.

Otherworld, mal was Anderes also

Eher das Übliche

In Kombination mit Moog Samples
 
Waldorfer schrieb:
Nochmal was zum Frequenzgang. Also ein typisches E-piano mit Ratio 14 auf dem ersten Strang und zwei weiteren Strängen, bei denen die Carrier eine Oktave über den Modulatoren liegen - kennt man ja, als Chorusbauch - klingelt sehr sehr hoch.
Da wirkt die Fusion sogar noch feiner als die SY Abteilung.

Du meinst jetzt wegen der Bass oder Hoehenanhebung, weil Audio-Bandbreite und Frequenzgang sind zwei komplett verschiedene paar Schuhe...
 
Kommt schon deutlich undefinierter und weniger klare scharfe Obertöne. Kommt das durchs mp3? Scheint mir schon, dass da mit den Yamahas doch mehr geht.

Sprich: Muss man da nicht mehr gegen mumpf, unklarheit und verwaschenheit kämpfen? Ich hatte eher so einen Eindruck wie Summa mit "dranschneiden" beschreibt.

Ich habe leider immernoch den Eindruck, dass die neueren Yamaha FMler immernoch deutlich klarer klingen können und ich hab pers. eher ein spitzes Ohr bei leicht zum http://sequencer.de/synth/index.php/Schwurbel Schwurbel™=Exciter-ähnliche Artefakte neigenden Grundsounds. Schlecht klingt das nicht, was da von kpr drin ist, jedoch höre ich da auch rel. wenig obenrum an gezielter Bewegung. Etwas, was mit einem SY99 oder TG77 sicher klarer wäre, nur kann ich das mit und durch ein mp3 nicht wirklich beurteilen. JA, das ist relativ und natürlich etwas überspitzt. Es ist ja nicht KEIN OBERTON da, aber im Vergleich kann mans evtl vermissen?

Wollts nur mal einwerfen, hab einige Seiten nicht gelesen. Möglich, dass dies schon dran war. Und nein: Es geht nicht ums Bashing, es ist nur ein subjektiver Höreindruck. Müsste man nochmal konkret nachchecken. Vielleicht wäre es eh gut in dem Rahmen auch ein allgemeins Schwurbel-Mess-Fest zu veranstalten. Das dürfte alles mit der Verwachsenheit von tieferen Modulationen zu tun haben.
 
Ich hab nix gepostet, was jetzt extra Höhen oder sowas hervorhebt, Mic, meine mp3s haben ja so für sich schon existiert und vermitteln lediglich eins von vielen Bildern, vielleicht ein teilweise buntes in diesem Fall. Ich bin ja auch kein Freund von "Beweisen", sowas machen Marketingfritzen ja schon verbal, und können sich dann hinterher mit den "Einwänden" befassen :)

Das mit der Fixierung auf Höhen und Brillanz ist ein ganz anderes Phänomen, und ja auch völlig berechtigt wenn man da sein Ohr drauflegt. Das ist ja auch was Rolands Sampleabteilung mit dem vehementen Einsatz von Excitern versucht hat zu bedienen.

Meine eigene Art ist eher bassbetont, untenrum muss es stimmen. Diesen Aspekt beim Fusion zu beleuchten wäre mal mindestens genauso eine gute Idee.

So ganz nebenbei ist es aber auch erlaubt, diese Höhensache zu relativieren, und zwar im Songkontext. Dumpfe Sounds sind ja nicht grundlos existent, sie nehmen einem anderen Part im Mix den Platz nicht weg. Isoliert für sich ist ein Sound immer so eine Sache, außer es handelt sich um Solo, Intro und sowas. Ist aber ein Aspekt der Rubrik Produktion und da sind ja erst recht Evangelisten unterwegs. In dem Fall ist das aber gut so.
 
Wie du an meinen Formulierungen auch in anderen Threads siehst, bin ich auch kein "Beweisesucher". Wenn es zB schwurbelt, dann brauche ich da kein Messgerät für. Ich höre und weiss es. Das reicht mir als Beweis. Ich wollte damit sicher auch nicht deine Sounds per se runtermachen, nur mal checken ob das Hand und Fuß haben kann?

Hatte etwas in der Art auch beim Fummeln, was aber schon lang her ist.
Müsste es nocheinmal selbst gegenchecken, mangels Fusion aber nicht machbar zzt.

Das Excitern ist ja wie das Komprimieren eine Art von Modeerscheinung. Laut und grell ;-)

Unten stimmt es, wenn es oben auch stimmt. Das ist ja eine Rechnung mit allen Richtungen, sonst wird das nicht wirklich was. Ja, mir gings eher um die Frage: Klingt das so ausgefranzt oder nicht? Die Sounds als solche können da nichts dafür. Es kann hier sicher auch das Mp3 noch was dafür. Also nicht als Bashing gedacht, eher als Frage, da ich mich nicht mehr 100% gut erinnere. Ist ja schon was her. Die Funktionen des Fusion fand ich gut und für eine Workstation sogar extrem gut. Sowas wollte ich früher immer haben.
 
Ich schätze dass der Fusion diese Phase der "Beweise" eh hinter sich hat, denn der ist so von seinen Besitzern in deren Musik integriert, da hat es sich damit. Ist Aussage genug. Hab ja selber eine vergleichsweise anspruchsvolle Longplay damit gemacht, also ich hatte da wenig Anlass zur Klage und kann mir das Equipment eigentlich auch aussuchen. Das mit dem Schwurbeln würde mich nach wie vor interessieren, vielleicht musst du dir da mal eine Gelegenheit suchen, das herauszufinden, ob der das tut. Ohne den jetzt "vorverurteilen" zu wollen, würde ich dem das zutrauen, dass der zumindest mal irgendwie schwurbelt.

mp3s würde ich jetzt nicht gerade heranziehen für echte Beurteilungen, im WAV und mit ner korrekten Anlage passt das schon eher.

Auch macht es einem der Fusion schwer mit Schablonen. Würde ich jetzt sagen: Der ist basslastig, dann stimmt das für eine bestimmte Menge an Sounds. Andere aber überhaupt nicht, denn die sind anders gebaut und es britzelt nur in den oberen Mitten und ganz oben. Was immer wieder nahelegt, dass man dem mit dem groben Kamm einfach nicht beikommt.

Die wirklich authentische Wahrheit ist: Wenn man sich mit dem nicht wirklich superintensiv selber befasst, dann lernt man den nicht kennen. Dann tappt jemand im Dunkeln, vermutet, schätzt ein und all das. Selbst sich die Sounds vorspielen lassen, und ich mach ja nix anderes als meine Ideen vordudeln, das sagt nur jemandem was, dem diese Jacke auch passt. Hat jemand andere Ideen, dann muss er sich die Mühe machen und sich in den Kasten reinknien. Ich finde dass LL das eigentlich ziemlich lebensnah rübergebracht hat. Und der hat ne Menge Stunden da reininvestiert, das ist sicher!
 
Es geht nicht so sehr um den Excitersound, den ich ganz gerne mit dem JP8000 verbinde, das hoert man einfach und funktioniert selten wirklich gut ueber den ganzen Tastaturbereich. Die volle Bandbreite am Stueck ist fast nur fuer bestimmte Analog-Baesse interessant, ansonsten schneidet sich je nach Sounds happen aus dem Spektrum raus und wenn bestimmte Frequenzbereiche unterbesetzt sind, kommen bestimmte Sounds auf rein subtraktivem Weg einfach nicht besonders gut.
Ob der Fusion sich durchgesetzt hat spielt fuer mich keine Rolle, mir geht's zum einen darum dass man bestimmte Fakten ansprechen darf ohne (im uebertragenen Sinne) Ketzer genannt zu werden und darum um typische Schwachstellen, die's auch bei anderen Synth gibt, aufzuzeigen.
 


News

Zurück
Oben