analoger synthesizer soll gebaut werden...

Sodele. Ich hab gestern das nächste 12er VCA-Modul fertiggestellt, heut wird das Baseboard umgebaut, um es einzubinden.

Heute Morgen hab ich das mal vorbereitet und alle Module auf dem Tisch ausgebreitet. Es sieht echt imposant aus - in dem Ding sind bis jetzt 116 ICs verbaut, und das alles auf Lochraster :) Es werden wohl 140-150 ICs werden, wenn die beiden noch fehlenden Module fertig sind und zumindest dieses Voice Board steht.

Allerdings wird auch schnell klar, daß das Projekt in der Form wirklich nicht marktfähig ist, da dieser Klotz mit 140-150 ICs ja 8 mal in einem Gerät vorhanden wäre. Da muß noch einiges passieren, um das ganze Ding etwas zu entschärfen. In der jetzigen Form wird das unbezahlbar. Aber ich hab am Ende glaub nen ziemlich geilen Monosynth für mich :)

Also wird dieser Proto 1 noch komplettiert, bekommt eher kein User Interface, sondern wird irgendwo hingestellt, vermutlich bekommt er ein Plexiglasgehäuse, und gilt dann eigentlich als das Resultat der Fragestellung "bin ich fähig, einen Synthesizer zu bauen?". Ich denke, jetzt weiß ich, daß es funktioniert, und kann mich mit der Planung der marktfähigen Variante beschäftigen.

Das bedeutet auch, daß zwar die wichtigsten Komponenten entwickelt sind, aber einige andere Dinge völlig neu entwickelt werden müssen, dann muß der Kram natürlich wieder zusammengelötet werden, vermutlich setze ich mehr auf SMD, und Ziel ist auch, daß alle Ideen, die so eingelaufen sind (auch per PM) insofern einfließen, daß das alles eine Sammlung diverser Platinen wird, die in diversen Varianten zusammensteckbar sind und die verschiedensten Funktionen erfüllen können. Vom MIDI-to-CV bis zur kompletten Polykiste sollte unter Verwendung weniger universeller Module alles möglich sein. Und ich hab sogar schon ne Idee für ein modulares, offenes System, wie im letzten Post beschrieben, das soll dann auch richtig Plug'n'Play sein, einfach Module reinstecken, wenn man was zusammengesteckt hat, was keinen echten Sinn macht, wirds einem die CPU schon sagen, aber kaputt machen kann man damit nix.

Also gut, Schluß aus all dem ist - dieses Monsterprojekt ist noch weit von der Marktreife entfernt, wird also auch noch nicht 2007 erhältlich sein, aber möglicherweise gibts auf dem Weg bis zu einem potentiellen Verkauf diverse andere nützliche Produkte. Ich werd mich mal im Urlaub im September mit der IHK unterhalten und mich beraten lassen, schließlich ist für das kommerzielle Vermarkten solcher Dinger doch so einiges zu beachten, und meine Ideen sind als Bausatz eher nich so geeignet, weil doch ein Haufen Zeug drin steckt, und wenn ich dann noch auf SMD setze, ist das eh nicht mehr so für jedermann geeignet, da hab ich schon selber so meine Bedenken, das daheim in den Griff zu bekommen.

So, ich halte die Mitlesenden auf dem Laufenden, bis der momentane Prototyp fertig ist, für alles, was danach kommt, schlage ich neue Threads vor.

An der Stelle schon mal einen großen Dank an alle, die mit Ideen und Motivation auch einen großen Teil zum Projekt beigetragen haben, die diversen offenen PMs werden nicht vergammeln, ich melde mich da auf jeden Fall zu Allem mal, mittlerweile wirds ja zeitlich auch wieder etwas übersichtlicher bei mir.

Und falls dieser Post jetzt komisch klingt - nein, ich gebe definitiv nicht auf, und all das Mitfiebern war nicht umsonst. Ganz im Gegenteil - jetzt gehts erst richtig los. Aber ich werde mir nach dem ersten Prototyp auch eine kleine Pause gönnen, es ist noch viel Papier aufzubereiten zu dem Ding, ich hab das Problem, daß ca. 80% der Kiste immer noch nicht als Schaltplan irgendwoanders als in meinem Kopf gespeichert ist :)
 
Aber mal ne blöde Frage:

Willste nicht erst mit was kleinerem anfangen?

Dafür aber mit ner übersichtlichen Oberfläche mit Regler für möglichst jeden Parameter?

Auch heute gibt es meines Erachtens noch einen Bedarf für analoge Maschinen im Stile von Juno 6/60/106 oder Polysix, die einfach gestaltet, aber dafür auch idotensicher und mit wenig Frust zu bedienen sind. :idea:

Überhaupt steht und fällt das ganze mit einer guten Benutzeroberfläche.

Wenn das Teil zwar superviel kann, aber die Bedienung nervt, wird es auch weniger verkauft.
 
sonicwarrior schrieb:
Aber mal ne blöde Frage:

Willste nicht erst mit was kleinerem anfangen?

Dafür aber mit ner übersichtlichen Oberfläche mit Regler für möglichst jeden Parameter?

Auch heute gibt es meines Erachtens noch einen Bedarf für analoge Maschinen im Stile von Juno 6/60/106 oder Polysix, die einfach gestaltet, aber dafür auch idotensicher und mit wenig Frust zu bedienen sind. :idea:

Überhaupt steht und fällt das ganze mit einer guten Benutzeroberfläche.

Wenn das Teil zwar superviel kann, aber die Bedienung nervt, wird es auch weniger verkauft.

Kann mich dieser Meinung nur anschliessen.
 
sonicwarrior schrieb:
Auch heute gibt es meines Erachtens noch einen Bedarf für analoge Maschinen im Stile von Juno 6/60/106 oder Polysix, die einfach gestaltet, aber dafür auch idotensicher und mit wenig Frust zu bedienen sind. :idea:

Klar gibts den Bedarf. So Geräte bauen aber schon so viele Andere, die Konkurrenz ist zu groß, und mir ists ehrlich gesagt auch ein wenig zu "langweilig" :)

sonicwarrior schrieb:
Überhaupt steht und fällt das ganze mit einer guten Benutzeroberfläche.

Das auf jeden Fall. Ich wills nicht so undurchsichtig wie bei Yamaha, und es wird auch "Schwierigkeitsgrade" geben bei der Konfiguration. Mein Konzept ist zu komplex für eine einfache Konfiguration. Und würde ich für jeden Parameter einen eigenen Regler einbauen, würde ich die 100er-Marke an Potis/Encodern auf jeden Fall sprengen, das Ganze geht dann natürlich auf den Preis. Das Ding bekommt also ein paar (24-32) Regler rein, dazu ne dicke Menüstruktur, mehrere Betriebsarten, einmal den Expert Mode, in dem man an alles rankommt, einmal den User Mode, in dem man mit Templates (die man im Expert Mode erstellen kann) arbeiten kann, wie mit jedem anderen Analogsynth auch, je nachdem, wie das Template (das ist eigentlich ein Modell eines Synthesizers) gestaltet ist. Und wer da Realtime-Access an alles braucht, darf sich nen externen MIDI-Controller ranhängen, wenn die internen Controls nicht ausreichen. So hab ich im Moment auf dem BCR2000 daheim für einen relativ simplen Standardpatch glaub im Moment an die 50 Knöppe mit Funktionen belegt, dazu noch 8 Controller vom AN1x. Und man kann an sehr viele Parameter greifen. Von den wichtigen. Die interne Struktur des ganzen Gerätes hat auch verschiedene Arten, Parameter zu setzen, das können einerseits statische Parameter sein, die zwar per Menüs, aber nicht per Controller geändert werden können (intern läuft das per SysEx), andererseits können in der Routingtabelle Controller aus der Controllermap an beliebige Ziele geroutet werden und dazwischen auch noch umgerechnet werden. Beispiel Hüllkurven - nehme Modulationsprozessor 1, der ein Programm für ne ADSR-Hüllkurve enthält und sich für seine Parameter aus Registern 16, 17, 18 und 19 holt, die von 4 Controllern da hin geroutet werden, multipliziere den Wert mit einem weiteren Controller und schreibe das Ergebnis auf den Level eines VCAs. Diese internen Dinger sind im Expert Mode konfigurierbar (inklusive des Modulationsprogramms), im User Mode sieht man nur noch die 5 beteiligten Controller. Und wenn man keinen Echtzeiteingriff in die Hüllhurve benötigt, können diese Parameter auch im Patch fest drin stehen, damit sind sie im Hüllkurvenprogramm verankert, und stehen quasi als "austauschbare Werte" dem User zur Verfügung, der sie dann nur mit den Namen Attack, Decay, Sustain und Release antrifft. An der Stelle ist also alles offen, die Architektur stellt quasi einen "Synthesizerbaukasten" dar, und sowas hat natürlich eine gewisse Komplexität.

Da aber jeder fähig ist, ein VST-Plugin zu bedienen, wirds am Ende mit der Bedienung kein Problem geben, weil der User Mode im Prinzip genau das darstellt. Der Expert Mode ist dann für die Leute, die das VST-Plugin programmieren. Wenn man so will. Der einzige Unterschied - mein Gerät ist an den wichtigen Teilen komplett analog, nur die Ablaufsteuerung ist digital, und aus der digitalen Ecke kommen auch die flexibelsten Modulationen. Dennoch kann man einen VCO auch als LFO benutzen, wenn mans denn gerne analog hätte. Und analoge Hüllkurven wirds auch geben, da muß ich noch ein wenig am Konzept arbeiten, denn diese Analogen Hüllkurven sollen die komplette Funktionalität der Modulationsprozessoren bekommen, streng genommen werden sie nämlich von genau diesen gesteuert. Also sind auch die analogen Hüllkurven im laufenden Betrieb "umbaubar". Aber das ist ein Feature, was in Proto 2 erst reinkommt, weil ich meine digitalen Hüllkurven einfach für zu unbrauchbar halte, da sie in gewissen Situationen den digitalen Charakter zu deutlich spüren lassen.

sonicwarrior schrieb:
Wenn das Teil zwar superviel kann, aber die Bedienung nervt, wird es auch weniger verkauft.

Das ist ganz klar. Im Moment wird er mit Eclipse bedient durch Editieren von Textfiles. Das ist natürlich nicht das, was man irgendeinem normalsterblichen User zumuten kann.

Wie gesagt - mein neues Konzept ist ausreichend flexibel, daß ein simpler Monosynth auch möglich ist. Der ist dann aber nach Belieben aufrüstbar mit Features oder mehr Stimmen und sowas. Aber einen reinen simplen Synth werde ich nicht bauen. Der Markt ist zu gesättigt mit sowas. Ich konzentriere mich eher auf die Dinge, die es noch nicht oder nur in unzureichender Form gibt.
 
MiK schrieb:
So Geräte bauen aber schon so viele Andere, die Konkurrenz ist zu groß, und mir ists ehrlich gesagt auch ein wenig zu "langweilig" :)

Ich kenne keinen einzigen Hersteller, der aktuell sowas baut. :?
 
Moogulator schrieb:
nunja, ich denke, er will DIESES teil.. einfach ist vielleicht was, was nicht reizt.. ;-)

Schonklar, aber das Konkurrenz-Argument zieht nicht,
dass er darauf keinen Bock hat, ist was ganz anderes. ;-)
 
Kein Produkt?

Lies mal:

MiK schrieb:
Also gut, Schluß aus all dem ist - dieses Monsterprojekt ist noch weit von der Marktreife entfernt, wird also auch noch nicht 2007 erhältlich sein, aber möglicherweise gibts auf dem Weg bis zu einem potentiellen Verkauf diverse andere nützliche Produkte.

Bock und Lust ist bei DIY ok, aber bei vermarktbaren Produkten auf lange Sicht fehl am Platz.
Da muss man hauptsächlich auf die User achten.

Mit einem einfachen Projekt hätte man:

- schon ein Produkt am Markt und kann sich einen Namen machen
(Image ist halt doch wichtig)
- gewinnt grundsätzliche Erfahrungen (Vertrieb, Garantiefälle, Referenz-Kunden, ...)
- hat eine Basis auf die man aufbauen kann,
so etwas könnte ja quasi als sehr abgespeckte Version des hier genannten Projektes realisiert werden
 
Hm...

ich sehe, daß meine Situation hier mal gar net wirklich beachtet wird. Ich bin nicht Dave Smith oder jemand, der da schon Fuß gefasst hat. Ich hab im Moment nen festen Job in der IT-Branche, den ich benötige, um meine Miete und den Kühlschrankinhalt zu finanzieren. Mein Kontostand ist eine bipolare Hüllkurve, deren Attack-Rate nur gerinfgügig größer als Decay/Release ist, ich bin schon froh, daß zumindest Sustain noch relativ nahe bei 0 EUR liegt, optimaler wärs natürlich, wenn da ein 5-stelliger positiver Wert der Fall wäre.

Der Unterschied zwischen dem "Monster" und einem simplen Gerät ist vom Aufwand her erschreckend gering. Ein paar hundert Analogschalter weniger, das wars. Das bedeutet, daß der Preis für das simple Gerät immer noch sehr hoch wäre, wenns ein polyphon werden soll, es ist schlichtweg die aufwändige Elektronik. Ich habe nicht die Möglichkeit, mir wie z.B. Alesis, meine Ideen mal gschwind in ein paar ASICs ätzen zu lassen, ich habe (zumindest im Moment) nur die Möglichkeit, mit unzähligen Opamps, Widerständen, Kondensatoren und Transistoren meine Ideen zu realisieren. So wie "damals". So etwas hat seine Kosten in der Fertigung. Neben den Anfangsinvestitionen, die ich schlicht zum Bau einer Kleinserie hätte, müsste ich hintenraus vom Ertrag auch leben können. Ich kann zumindest die Entwicklung im Moment nur "nebenher" machen. Und wenn dann ein Produkt rausfällt, was vom Preis/Leistungsverhältnis uninteressant ist, und wo genug Konkurrenz vorhanden ist, die durch bereits vorhandene Infrastruktur auch billiger fertigen kann, oder die Fertigung aufgrund ausreichend hoher Stückzahlen und genügend Startkapital gleich nach Fernost umlagern kann, dann brauch ich mir über irgendwelche Zukunft keine ernsthaften Gedanken machen, weil mein Business Plan, den die Bank für nen Kredit haben möchte, nach der Gewerbeanmeldung gleich mal die Konkursanmeldung mit beinhalten wird.

Möchte sagen - mir fehlts nicht an Bock oder Lust, sondern schlichtweg an nem ordentlichen Startkapital und evtl. auch noch ein paar Leuten drumrum, mit denen man sowas hochziehen kann. Selbst wenns mal ein massentaugliches Produkt wird (was mit einigen anderen meiner Ideen durchaus der Fall sein könnte), ist das alleine eh nicht mehr zu stemmen.

Der Wille ist im Prinzip da - nur der Weg ist zu steinig. Und ich sags ganz ehrlich - ob sich jemals was kommerzielles aus meinen Ideen machen lässt, wage ich in Angesicht der Gesamtsituation sogar stark zu bezweifeln. Auf Dauer kann ich das auch nicht "nebenher" machen, einerseits aufgrund von rechtlichen Gründen (Stichwort "Arbeitnehmererfindung") und andererseits aufgrund der benötigten Manpower für das ganze Thema, eine Nebenbeschäftigung in Form von Selbständigkeit wird vom Arbeitgeber ja nur akzeptiert, wenn es das Arbeitnehmerverhältnis nicht negativ beeinträchtigt. Und Teufelskreis - ich bin auf meinen Job eben angewiesen, weil nur da zuverlässig die Kohle fliesst, daß ich Miete und Futter und all das Zeug zahlen kann.

Und, um auf "Bock" zurück zu kommen - nein, ich habe keinen Bock, 20 Stunden am Tag zu schaffen, um beides zu stemmen. Kaputt machen will ich mich damit eben auch nicht.

Drum werd ich auch erstmal zur IHK marschieren, wenn ich Urlaub hab, und mich da beraten lassen. Und wenn ich dann da rauslaufe, dann gibts eigentlich genau 2 Möglichkeiten, das Endergebnis wird dann hier landen.

Variante 1: Ich erfreue mich daran, weiter DIY-Zeug zu basteln und schreib auch gerne meine Ergebnisse hier zusammen, aber im Endeffekt hat außer mir keiner was davon, außer, ich verkaufe meine Werke privat, weils irgendwann zu viel Equipment wird, was rum steht. Vielleicht mag dann tatsächlich der Eine oder Andere ausreichend Geld für ein Gerät abrüsten, in das hunderte EUR für Material und hunderte Arbeitsstunden geflossen sind, daß ich hinter den Materialkosten noch ein wenig was rausbekomme, was ich ansparen kann, um irgendwann ein Startkapital zu haben. Der Gedanke ist aber lächerlich, wenn ich ein Jahr brauche, um ein Gerät zu bauen, und dann vielleicht 1000-2000 EUR Gewinn draus mache (und das ist schon utopisch hoch), dann brauch ich wohl mindestens 10 Jahre, bis mal was geht, und bis dahin gibts dann wohl auch keine Analogelektronik mehr :)

Variante 2: Es gibt sinnvolle Wege, alles in den Griff zu bekommen und ich trau mich, das auch in Angriff zu nehmen.

Mein Hauptproblem an der Sache ist auch, daß mit so einem Plan nicht nur die Leidenschaft zur Technik und die Entwicklung verbunden ist, sondern auch extrem viel Verwaltungsoverhead, der jetzt auch nicht so mein Ding ist. Ich seh einfach schwarz, das alleine zu machen, da hab ich zwar mittlerweile auch ein wenig Kontakt in der Richtung, da nen kleinen Betrieb aufzubauen, aber ich glaube, das Problem Startkapital ist überall vorhanden.

So, hoffe, es wird etwas klar, wo mein eigentliches Problem liegt.

Primär will ich meine Kreativität ausleben. Mein Prototyp ist jetzt schon dermassen überladen mit Features, ich könnte vieles weglassen und trotzdem ein extrem leistungsfähiges Gerät bauen, ich hab da ausreichend Ideen für Gags, die sonst keiner hat, aber unterm Strich lässt sich die Hardware mit käuflichen Komponenten kaum unter 70% vom momentanen Prototypen runterschrauben, dessen Leistungsfähigkeit eh primär in der Software liegt, die Elektronik ist an für sich primitiv.

Edit: Es gibt übrigens nichts, was mir wichtiger ist, als eine vernünftige Harmonie von Features und Usability. Hab ich schon immer so gehalten, wenns auch bisher nur Softwareprojekte waren, bei denen ich ein wenig die Kreativität einbringen konnte.
 
Also ich hab zwar immer alles hier gesagte für voll genommen,
es aber doch mehr als ein "lautes Denken" verstanden.
eine Geschihcte aus der mehr werden kann, aber nicht muss.
Die realisierung eines Traums nunächst in Form des eingenen Fullfeature-Synth, dann mit dem weiteren Gedanken den auch anderen Zugänglich zu machen.
Ich finde das sehr cool



eigenntlich wäre es schon logisch zuerst nen einfachen Synth zu bauen,
hankerum glaube ich, dass gerade aus dem Megasynth die erfahrung erwachsen kann,
um dann vielleicht den kleinen zu bauen der dann die gewissen Rafinessen bietet auf die es ankommt.


Aber ich selbst hoffe ja auf gewisse "Abfallprodukte" .......................... :)
 
Es ist wirklich kein Problem, aus dem vorhandenen Material einen einfachen Synth zu bauen. Hilft mir nur halt nicht wirklich.

Die "Abfallprodukte" sind dagegen durchaus realistischer, aber aus den ja ausführlich geschilderten Gründen wird das auch ne Weile dauern, bis da was bei rumkommt, sprich bis da ausreichend Drumrum aufgebaut ist, um es überhaupt verkaufen zu können.

Und so ein "Abfallprodukt" wie ein 64fach MIDI-to-CV von Hand aufzubauen, ist unrentabel. Da löte ich 2 Wochen dran rum, leg nochmal 1-2 Wochen den Dremel ins Gehäuse, programmier 4 Wochen Firmware, hab also knappe 2 Monate Arbeit investiert, und was soll das dann kosten? Natürlich nicht unter 500 EUR.

Sowas funktioniert einfach nur, wenn Startkapital da ist, um ausreichend Stückzahlen anzufertigen, daß sich eine Fertigung überhaupt rentiert, da gerade Dinge wie Gehäuse, Platinen, evtl. Bestückung definitiv "raus" müssen. Sonst siehts halt einfach echt nach Selbstbau aus und frisst viel zu viel Zeit.

Und Stückzahlen größer als, sagen wir mal 5, machen es einfach erforderlich, das Ganze als Gewerbe anzumelden. Und dann gehts richtig los mit dem ganzen Krempel drumrum. CE-Prüfungen und all das Zeug. Wenn ich das alles nicht mache, brauch ich mir keine Gedanken über irgendwelche Zukunft machen.

Willkommen in Deutschland.

Aber abwarten. Wie gesagt - Gespräch mit der IHK steht an, und wenn da Chancen bestehen, entsprechend noch Gespräch mit dem Arbeitgeber, um auch sicherzustellen, daß das "nebenher" trotzdem sauber laufen kann.

Bei der Bank hab ich dann eher wieder so meine Schmerzen. Ich hatte schonmal ein Gewerbe angemeldet und da meine Erfahrungen gemacht. In erster Linie sehen die so aus - wenn Du sichergehen willst, daß es scheitert, geh zur Bank.
 
Ach ja...

Das tolle redmonter Drecks-OS hat sich soeben entschlossen, größere Sabotageakte am Projekt vorzunehmen. Gut, daß das CVS mit Allem auf ner Unix-Kiste liegt, aber ich denke, es wird mich wieder eine ganze Weile aufhalten, bis ich alles repariert habe und der Scheisskasten wieder irgendwie zuckt.

Echt mal. Die Tiefschläge sammeln sich im Moment wieder massiv. Aber gut, wer hoch fliegt, fällt tief. Mal schaun, wann ein lauter Schlag aus der Abstellkammer kommt und alles im Eimer ist.
 
MiK schrieb:
Da löte ich 2 Wochen dran rum, leg nochmal 1-2 Wochen den Dremel ins Gehäuse, programmier 4 Wochen Firmware, hab also knappe 2 Monate Arbeit investiert, und was soll das dann kosten? Natürlich nicht unter 500 EUR.

Programmieren macht man im Idealfall ja nur einmal, das fällt also eher unter Entwicklungskosten.
Dremel?
Ist ja nicht besonders professionell, da gestaltet man doch lieber nen Gehäuse und gibt das in Auftrag, das geht sogar in DIY, wie die ML-303 Gehäuse zeigen und die von Helium sehen wahrlich professionell ausl
Bleibt die Lötarbeit.

Aber wer braucht ein 64fach MIDI-to-CV?

Ich fänd da eher ein höher auflösendes Interface (16 Bit vielleicht) oder eins mit Glättung interessant.

Konkurrenz wären: Kenton, Doepfer und Encore Electronics.

Den MIDI-to-CV Interface Markt halte ich daher für wenig lukrativ.

Überhaupt sieht's bei den Abfallprodukten dünn aus.
Filterboxen gibt es z.B. wie Sand am Meer und in allen Preis- und Qualitätsstufen.

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Wegen Murphys Gesetz:

Kopf hoch, nach Regen kommt auch Sonnenschein.
 
Ich sehe am Midi interface Markt sehr grosse Lücken.
Aber ob er lukrativ ist kann ich nicht beurteilen
Das doepfer wär cool, bietet aber für modulationen nur 8 bit, was mir zuwenig ist. ( hierzu hat mich mal jemand aus dem Lötworkshop aufgeklärt. 12bit ist ein muss, vielleicht sogar besser 16 bit )


Dies sind die Lücken die ich sehe:
___voll billig mit genügend CVs
(am besten für 4 mono stimmen und genügend modulations CVs. Insgesammt 32 outs wär luxuriös , aber doch nicht zuviel falls man es mal auf die spitze treiben will ),
___und voll fett ohne Kompomiss ( d. h. es muss Temposynchronisierbare LFOs bieten und am besten auch ebensolche Hüllkurven, und zwar in stattlicher Anzahl.
Zudem muss es gengügend encoder oder Potis bieten, am besten eine oder zwei 16er Reihen. Dies wär dann eher ein digitaler Modulationsgenerator denn ein midi Interface )

Und hierin sehe ich ein Teil der Zukunft im modularbereich.
Das beste aus beiden Welten nutzen und vereinen.


zumindest ist beides genau das was ich brauche und haben will.
Wie gesagt:
___das erste muss möglichst billig sein, drum am besten als Kit damits für beide Seiten finanziell interessant ist
___Das zweite darf richtig kosten, muss dann aber ausgereift sein.
Im Entwicklungsstadium müsste ich es als Kit haben, so dass ein komromiss aus Leistung, Preis und ertrag für den Entwickler zu erreichen ist.
 
sonicwarrior schrieb:
Programmieren macht man im Idealfall ja nur einmal, das fällt also eher unter Entwicklungskosten.

Ich rede hier von Einzelstücken. Daher erwähne ich es. Sicherlich ist da viel recycelter Code drin, aber solangs keine großen Stückzahlen werden, fallen die Entwicklungskosten halt schon ins Gewicht. Das Problem an der Fertigung mehrere Geräte habe ich glaub schon ein wenig aufgezeigt.

sonicwarrior schrieb:
Dremel?
Ist ja nicht besonders professionell, da gestaltet man doch lieber nen Gehäuse und gibt das in Auftrag, das geht sogar in DIY, wie die ML-303 Gehäuse zeigen und die von Helium sehen wahrlich professionell ausl


Siehe oben. Wenn ich ein einzelnes Gehäuse in externe Fertigung gebe, wird es auch nicht gerade billig. Gut, daß dieses MIDI-to-CV-Interface am End 2000 EUR kostet. Wir habens immerhin versucht.

sonicwarrior schrieb:
Aber wer braucht ein 64fach MIDI-to-CV?

Du scheinbar nicht, aber ich hab da schon Anfragen.

sonicwarrior schrieb:
Ich fänd da eher ein höher auflösendes Interface (16 Bit vielleicht) oder eins mit Glättung interessant.

16bit hats auch. Glättend ists nicht, kann man auch nicht generisch lösen. Aber eine ähnliche Idee muß ja eh noch an meine analogen Hüllkurven.

Wobei ich mit diesen ganzen Diskussionen langsam die Lust verlier, den Proto 2 anzufangen. Irgendwie ist das alles ziemlich kontraproduktiv.

sonicwarrior schrieb:
Konkurrenz wären: Kenton, Doepfer und Encore Electronics.

Und die haben halt auch alle nen etwas längerem Atem wegen mehr Geld.

sonicwarrior schrieb:
Den MIDI-to-CV Interface Markt halte ich daher für wenig lukrativ.

Okay. Dann lass ichs bleiben. Nach Durchlesen der Anleitung des MCV24 hatte ich zwar den Eindruck, daß mein Konzept gut laufen könnte, aber gut, vielleicht wars ein Irrtum. Auf jeden Fall bau ich mir eins für meinen Formant, damit der auch mal Hüllkurvenprozessoren und sowas hat.

sonicwarrior schrieb:
Überhaupt sieht's bei den Abfallprodukten dünn aus.
Filterboxen gibt es z.B. wie Sand am Meer und in allen Preis- und Qualitätsstufen.

Synthesizer gibts auch wie Sand am Meer. Ich kann der Welt scheinbar nix Interessantes bieten. Dann rentiert sichs nicht, sich den Stress anzutun, sich in der Richtung selbständig zu machen.

Und zu Funky40:

"billig" ist schlichtweg unmöglich, diese bereits beschriebene Punkte. Ich bin nicht Behringer, daß ich den Kram hier entwickel und in Fernost bauen lassen kann.

Aber schön, daß Du wenigstens auch siehst, daß es am MIDI-to-CV-Markt noch Lücken gibt. Abgesehen von Deinen Eingabegeräten da dran (das ist IMHO wieder Aufgabe von nem BCR2000 oder sowas, solche bereits in rauhen Mengen vorhandenen Dinge würde ich erst reinnehmen, wenns in ne Massenproduktion rausläuft) entspricht ja Deine Vorstellung dem, was ich auch vor hatte. Kurz gesagt wäre das Ding eigentlich der Selbstbausynth ohne die Klangkomponenten gewesen. Und der Synth bezieht seine Leistungsfähigkeit ja aus der Software.

Aber gut - es geht halt nicht. "Billig" geht schonmal nicht, wenn ein Platinen-Prototyp extern gefertigt schon mal 50 Öcken kostet und der DAC auch nochmal mit 30-40 Öcken zu Buche schlägt. Die restlichen Teile sind nicht so teuer, aber Gehäuse muss noch drumrum, und zusammenbauen sollt das Ding auch jemand. Und für ein einfaches 32CV in 16bit halte ich einen Preis von 200 EUR für billig. Für 200 EUR minus ca. 150 EUR Material, also 50 EUR, hock ich mich aber nicht hin und investier noch mehrere Tage um das Gehäuse hinzuflexen, die Platine zusammenzulöten und das Ding zusammen zu bauen. Hat man die Mittel und kann auf Massenpreise bei den externen Lieferanten zugreifen, wäre z.B. ein 32CV in 16bit mit einem guten Grad an Flexibilität (Routing Controller->CV) vermutlich für 200 EUR realisierbar. Und das Ding als Bausatz raushauen - es würde definitiv auch mal bedeuten, daß die Platine auch getestet sein muß, also eventuell mehrfache Prototypen-Fertigung, bis alles tut, und dann rentiert sich die externe Platinenfertigung auch erst ab 50-100 Stück rum. Naja, mal Warten, was noch bei rauskommt in Punkto Platinen.

Ich berichte bis zum Ende über den Bau. Auch wenn meine Motivation mittlerweile dahin geht, daß das dann auch wirklich das Ende ist. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt nochmal versuchen, was auf die Beine zu stellen, wenn Kohle da ist und so. Für den Moment wirds wohl darauf rauslaufen, daß es wirklich nur ein Tagebuch der Entwicklung eines Synths darstellt. Bis hin zu dem Schluß, daß das Ding zu teuer ist, um es kommerziell zu realisieren.
 
MiK schrieb:
Primär will ich meine Kreativität ausleben. Mein Prototyp ist jetzt schon dermassen überladen mit Features,
Hallo Mik,
ich bin beeindruckt daß du es soweit geschafft hast. Dein 'Pflichtenheft' las sich wie eine Anforderung unseres Vertriebs :D
Und ja, zur Serie ists noch ein steiniger Weg. Falls du interesse an einem Plausch hast, können wir uns zusammensetzen. Der Stress mit Zulieferern, Distris, Dienstleistern und insbesondere Chinesen ist übler als eine Entwicklung selber. Meine Babys sind Industrie-PCs...
lg,
Micha
 
MiK schrieb:
Dann rentiert sichs nicht, sich den Stress anzutun, sich in der Richtung selbständig zu machen.
Ach MiK, "rentieren" kann sich das doch eh nicht. :gay:
Wenn du die Kosten und die Zeit zusammenrechnest, kann das nur eine "Labour of Love" sein. ;-)
Ich find´s toll! :)
 
Jörg schrieb:
Ach MiK, "rentieren" kann sich das doch eh nicht. :gay:
Wenn du die Kosten und die Zeit zusammenrechnest, kann das nur eine "Labour of Love" sein. ;-)
Ich find´s toll! :)

Jo, zweifelsfrei ein interessantes, durchgeknalltes DIY-Projekt. Und ich werd an dem Ding auch weitermachen. Zumindest der Proto 1 in monophoner Version wird fertig werden. Was danach kommt, weiss ich noch nicht.

Vielleicht optimier ich dann den noch ein wenig, lass Platinen dafür machen und bau tatsächlich die Poly-Version auf der Basis oder ich setz doch meine Ideen fürs neue Konzept um. Aber das wird alles dauern - macht aber nix, mich drängt keiner. Vielleicht find ich dazwischen ja sogar mal wieder ein wenig Zeit, das Ding auch zu benutzen und Musik zu machen :)
 
So, mal wieder schräge Töne:



Setup - der Eigenbau und dahinter ein Delay, den ich erst so ab 01:30 zuschalte.
Dazu noch ein Cubase, was die paar Töne raushaut und ein BCR2000 zum Rumschrauben. Sonst nix.

Hüllkurvenknackser - ja, sind mir auch aufgefallen :) Da muss ich mir noch was überlegen. Die sind lästig, wenn die Filter mal etwas zu sind.
Hüllkurvenrauschen gibts auch, wenn sie auf 5ms oder sowas stehen, der Nachteil an digitalen Hüllkurven.
Timingprobleme gibts auch, und eher langsames Controller-kurbeln, weil das im Moment alles 14bit NRPNs sind. Die scheißen den Bus zu mit der übertragenen Datenmenge und sind auch eher nicht so schnell zu kurbeln. Da, wo ich mal schnell kurble, gibts ordentliche Aussetzer in der Sequenz.

Ab 05:00 hört man gut raus, daß da 2 Filter arbeiten, der vordere ist ziemlich zu, der hintere oszilliert recht hoch.

Ab 05:40 hört man, was passiert, wenn beide Filter oszillieren, und die Cutoff-Frequenzen unterschiedlich sind.

Ab 11:00 Zuschalten der Suboszillatoren

Ab 13:30 etwas Pitch schrauben und den Sync einschalten mit VCO2 nen gutes Stück höher (eigentlich ein Glide von weiter oben nach 0, aber bei den Tonlängen ist der nicht so rauszuhören, der steht auf 5s)

So. Es besteht also noch Optimierungsbedarf, aber das Ding klingt ansonsten doch ganz okay.
 
hi mik,



also ich bin gerade mal sehr stark begeistert von deinen neuesten demos,.....
gefällt mir sehr gut das ganze!!!! und ich würde es mehr als schade finden wenn du das projekt nicht beendest.
also bleib tapfer :lol:

gruss lfo
 
Werd wohl mal ein wenig was musikalisch wertvolleres damit basteln müssen, aber ich wart damit noch, bis die letzten 2 Module auch fertig sind, dann sind die Filter nämlich auch mal richtig gestimmt und so :)

Aber wie gesagt - es wird zu Ende geführt. Wenn auch vorerst nur in der Mono-Version. Ich steck sicher net ein halbes Jahr Entwicklungszeit (und das wars vor 3 Tagen :) und hunderte Euro rein, um nicht wenigstens selber ein funktionsfähiges Gerätle zu haben. Außerdem ist der gesamte Code, der da rausfällt, für den zweiten Prototypen, den ich irgendwann anfange, recycelbar, und wenn mir das Gesamtdesign dann besser gefällt, durch SMD die Fertigungskosten ausreichend gesenkt sind, daß das Ding ne Vermarktungschance hätte, und vor allem - wenn ich ausreichend Geld beisammen habe, um mir Platinen fertigen zu lassen, dann denke ich wieder drüber nach, ob ichs verkaufen will.

Die momentane Version ist einfach konstruktionsbedingt viel zu teuer für ne Vermarktung, die Fertigungskosten sind das Problem. Außerdem bin ich noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden, das Ding hat zu viele Macken. Hüllkurvenknackser, Schnarren bei ungünstigen Geschwindigkeiten der Hüllkurven, da muss noch mehr Analogtechnik rein, das Routingsystem ist im Moment noch etwas suboptimal, da hab ich auch schon ne Idee für ne Verbesserung, und es fehlen noch einige Features, die ich drin haben will.

Proto 1 ist "Proof-of-concept" und Übungsstück, ich musste ja erstmal in das Thema Elektronik reinkommen, ich hab ja seit 15 Jahren nix mehr in der Richtung gemacht und davor nur Digitalelektronik, Analogelektronik hatte mich nie interessiert.
 
MiK schrieb:
Hüllkurvenknackser, Schnarren bei ungünstigen Geschwindigkeiten der Hüllkurven, da muss noch mehr Analogtechnik rein

Knacksen hatten wir glaub ich schonmal in irgendnem DIY-Thread.

Irgendwo habe ich die simple Empfehlung her, dafür einfach nen Kondensator zu nehmen.
Allerdings habe ich selber ja keinen Plan von Schaltungen.
Ich würde jetzt einfach mal vermuten, dass der hier direkt hinter dem DAC der Hüllkurve hängen müsste und da blos CV, müsste ja ein Keramikkondensator, also das billigste, reichen. :?
 
Ehm, nö. Das ist nicht die optimale Lösung.

Es gibt 2 "Artefakte" bei Hüllkurven, eins davon nur bei digitalen:

1) Das Knacksen
Tritt auf, wenn der VCA, der durch die Hüllkurve gesteuert wird, ganz schnell "aufreisst" (ja, meine Hüllkurven sind ganz schnell :). Das Knacksen kommt daher, daß von Spannung 0 auf die (eventuell verstärkte) Eingangsspannung des VCAs "geschaltet" wird. Die kann, je nachdem in welcher Phase sich der Input grad befindet, zwischen 0V liegen (Idealfall, wir haben einen Nulldurchgang erwischt) oder eben auch Maximum (dümmste Situation). Das liegt einfach in der Natur der Funktion. Um das zu verhindern, gibts nur wenige Varianten:

- Das "Aufreißen" des VCAs verlangsamen, sinnvollerweise durch nen langsameren Attack in der Hüllkurve, oder vielleicht auch durch einen Kondensator, wie Du es beschrieben hast, aber der bedeutet, daß die Hüllkurve generell nen langsameren Attack haben wird. Das ist also nicht das, was man als generelle Lösung haben möchte. Weil das Knacksen bei ausreichendem "Lärm" am Eingang nämlich gar nicht auffällt. Nur, wenn z.B. was sehr niederfrequentes reinkommt, was sich dummerweise grad fernab der Nulllinie bewegt. Für ne deftige Kick wäre diese Verlangsamung in Form eines weicheren Attacks bemerkbar.
- Eine Nulldurchgangserkennung einbauen, die den VCA-Level nur bei Nulldurchgang des Inputs ändern. Auch ungeeignet, weil dann bei z.B. 20Hz satte 50ms delay bis zum Aufreißen des VCAs entstehen.

Die Richtige Lösung ist, das Ding je nach Bedarf einzustellen. Ein Attack von 1ms ist, wenn rein analog, normalerweise ausreichend, um einen Knacks zu vermeiden. Aber da kommt das zweite Artefakt, was nur Digitale Hüllkurven betrifft:

2) "Schnarren". Wenn ich von 0 auf Maximum in 5ms gehe, mein Attack also 5ms lang ist, und eine Update Rate von 1ms habe, wird der komplette Übergang von 0 auf Maximum in 5 Schritten durchgeführt. Das ergibt also eine Treppe. Wenn jetzt mein Input wieder auf einem Wert jenseits der 0V hängt, hört man die Schritte raus (ist auch in dem Sounddemo zu hören). Es ist zwar weniger störend als der Knacks, aber es stört eben auch. Eine Abhilfe hierfür wäre wieder ein Tiefpassfilter für die CV an den VCA, der dann aber eben auch generell wieder Attack langsamer macht. Bei Analoghüllkurven gibts diesen Effekt nicht, weil die "fliessend" von 0 auf Maximum gehen, drum schnarrts nicht, und für ein Knacksen ists zu langsam.

Meine Abhilfe, die aber erst in Proto 2 realisiert wird, ist etwas komplizierter, ich will ja sowohl schnelle Hüllkurven haben als auch die Flexibilität meiner Modulationsprozessoren. Also wird der in 2) erwähnte Tiefpassfilter eingebaut, aber auch mit CV steuerbar. Technisch ist das im Endeffekt die Regelung des Ladestroms für einen dahinter liegenden Integrator, diese Kombination ist genau das, was in einem analogen EG auch drin steckt. Nur ersetze ich die statische Steuerung eines analogen EG, z.B. ADSR, durch die Software im Modulationsprozessor. Ich hab das noch nicht komplett überlegt, wie ich das mache, aber es wird von diesen "Highend-Hüllkurven" 2 oder vielleicht sogar 4 Stück geben, die die komplette Ablaufsteuerung des Ladens/Entladens übernehmen. Ein wenig Analogelektronik wird da auch zum Einsatz kommen, um nicht auf die ausreichend schnelle Reaktionszeit der CPU angewiesen zu sein, um den Lade/Entladevorgang des Kondensators zu stoppen.

Das Resultat sind dann semi-analoge Hüllkurven, die fast beliebig viele Stages haben können (na gut, die Modulationsprogramme sind in der Größe begrenzt :), die weiterhin über den digitalen Weg modulierbar sind, außerdem kann man sie auch als LFOs einsetzen, eben alles, was mit den Modulationsprozessoren jetzt schon geht. Hardwareseitig ists übrigens sehr einfach zu imeplementieren, ein Integrator (also Opamp + Kondensator), ein Analogschalter zum Unterbrechen des Lade/Entladestroms und ein Komparator, um das Limit zu erkennen und den Analogschalter umzuschalten, nebenher wird ein Interrupt an der CPU ausgelöst, die den nächsten Step im Programm ansteuert.

Da an dem Ganzen aber wieder mehrere CPUs beteiligt sind, weil die CVs aus ner anderen CPU kommen, wirds in der Software dann ein wenig komplexer :)

Der Kondensator wäre also eine schnelle Abhilfe, aber ich find meine momentanen 0.046ms Attack-Rate so schön, daß ichs lieber gscheit mach. Und ich denke, der Benefit von analogen LFOs/Hüllkurven, die den Komfort digitaler Äquivalente haben, ist nicht zu verachten.
 
MiK schrieb:
0.046ms Attack-Rate

:shock:

Daran, dass der Kondensator den Attack eventuell unnötig verlangsamt hatte ich jetzt gar nicht gedacht. :oops:

Danke, dass Du das so schön anschaulich erläutert hast. :supi:
 
So, noch einer vorm Wochenende:



Simpler Kickdrum-Test. Die Übersteuerung in den lauten Teilen ist nicht der Synth selber, aber er könnte es auch, war nur zu faul, grad die passenden Routings zu verdrahten.

Der Hüllkurven-Knack an dieser Stelle ist nun wirklich ein Problem. Weil man genau bei solchen Sounds ja Turbo-Attack haben will, und das ist rein physikalisch eben mit nem Knack verbunden. Hier wäre dann ein Nulldurchgangsdetektor tatsächlich sinnig. Alternativ kann mans vielleicht auch mit anderen Tricks durch die Ablaufsteuerung unterbinden oder zumindest abschwächen. Aber ich wills gscheit haben :)
 
Der Matrix 1000 hat wahlweise (ca.)10Hz Filter in den CVs. Die Engine arbeitet mit ca 120Hz CV-Refresh. Die CV-Mimik ist S/H mässig mit einem DA-Wandler, einem CMOS-Schaltergrab und sehr vielen Hold-Kondesatoren aufgebaut. Und für jeden Ausgang gibts einen 2. CMOS-Schalter und einen RC-Tiefpass. (Weniger billige Teile geht kaum...)
D.h. die Engine kann einen Ausgang schnell oder langsam ansteuern.

Viele digitale Synths können (eben hauptsächlich zum 'Drum'-bauen) ihre Oszilatoren ggfls. auf Tastendruck (neu) starten. Das Umschifft das Problem mit den Einschaltknacksern. K.A. ob es das Analog auch gibt, machen könnte man das aber.
 


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