König Alfons schrieb:
Klang – Die 24 Stunden des Tages ist der letzte Werkzyklus von Karlheinz Stockhausen, den er zwischen 2004 und 2007 schrieb. Den Einzelstücken verlieh er die Werknummern 81–101. Bedingt durch seinen Tod blieb der Zyklus unvollendet, die letzten drei „Stunden“ fehlen. Die Gesamturaufführung der vollendeten 21 Stunden des Zyklus fand am 8. und 9. Mai 2010 an wechselnden Aufführungsstätten im Rahmen der Musiktriennale Köln in der vom Komponisten vorgesehenen Form durch die musikFabrik statt, während ein Teil der Stücke bereits vorher uraufgeführt worden war.
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13. Stunde – Cosmic Pulses
Der 2006 entstandene 13. Teil des Zyklus Cosmic Pulses ist reine elektronische Musik, die über acht Lautsprecherpaare übertragen wird und aus 24 melodischen Schleifen besteht. Diese wiederum sind in verschiedenen Tonhöhen von 1 bis 24 notiert. Die melodischen Schleifen laufen in 24 unterschiedlichen Tempi und 24 Registern ab, die etwa sieben Oktaven umfassen.[20]
Karlheinz Stockhausen erklärte die Schleifen und Schichtungen folgendermaßen:
„Die Schleifen werden nacheinander von der Tiefe zur Höhe und vom langsamsten bis zum schnellsten Tempo übereinandergeschichtet und setzen danach in dieser Reihenfolge nacheinander aus. ... Das für mich vollkommen Neue ist die neue Art von Verräumlichung: Jeder Abschnitt einer der 24 Schichten hat seine eigene Raumbewegung zwischen acht Lautsprechern, so dass ich 241 verschiedene Raumbahnen zu komponieren hatte. ... Ich habe zum ersten Male eine Überlagerung von 24 Klangschichten ausprobiert, als hätte ich die Rotationen von 24 Monden oder 24 Planeten zu komponieren. [...] Ob man alles hören kann, weiß ich noch nicht; es hängt davon ab, wie oft man eine 8-kanalige Aufführung erlebt.“
An anderer Stelle verglich Stockhausen diese Komposition, die er als eine Art „Sternensystem“ verstand, mit der Aufgabe „24 Planeten um eine Sonne mit individuellen Rotationen, Tempi und Flugbahnen zu synchronisieren.“
Dieses Werk ist der Schlüssel zum zweiten Teil des Zyklus, der auf unterschiedlichen Mixturen von Schichten aus Cosmic Pulses basiert.
Zur Abspielung sind an technischen Geräten ein 8-Spur-Magnettonband, 8 x 2 Lautsprecher und ein Mischpult für die Klangregie erforderlich.
Die Uraufführung des Werkes in der Abmischung von Karlheinz Stockhausen fand am 7. Mai 2007 im Auditorium Parco della Musica, Sala Sinopoli in Rom statt.
Die Abspieldauer beträgt 32 Minuten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Klang_%28Stockhausen%29
Das klingt für mich leider fast eindeutig nach dem üblichen mehr wollen und scheinen wollen als können.
Pseudo, weder Fisch, noch Fleisch.
Wenn man sowas schon macht, dann :
-erstens zB ein System das einerseits selbstemergent ist,
das wäre zB ein tatsächliches quasiphysikalisches System, aus dem zB auch die "Bahnen" hervorgehen,
-zweitens eines das andererseits zwingend ist, dh Paramter die in sich und dem Konzept nach zwingend so und nicht anders liegen, die so und nicht anders wirken, usw
-drittens aber dennoch vollkommen dem künstlerischem Willen zum Ausdruck und Emotion unterworfen
und diese, aber nicht jene Ästhetik und Perzeption anspricht.
Die erzielte Bahn, und was sonst noch so Element ist, ist auch die primär gewollte, die man - wie er es tut - willkürlich festlegen wollte - nur besser, denn
es ist sowohl die
gewollte, als auch die
richtige, die sich unabhängig davon ergibt.
Das würde im Übrigen auch ein Eins-Sein zwischen Schöpfer und Schöpfung, Idee und Umsetzung, Werk und Kosmos vorraussetzen bzw - darin resultieren.
Soweit ich das aus der Beschreibung sehe ist aber statt aller, wie notwendig, nicht einer dieser Punkte erfüllt,
so daß das ganze nur das übliche willkürlich Zeugnis von mit Großemwahn gepaartem Unvermögen scheint
das der ganze Szene und ungezählten Projekten anhaftet.
(NB - gemeint ist nicht, ein paar Zahlen und schlechte Mathematik festzulegen und das Ergebnis - quasi schuldlos - zu übernehmen.
Das wäre genauso willkürlich nur schlecht kaschiert und und
noch schlechter gewählt.
Leider ist das noch viel öfters der Fall.
Gemeint ist - die richtige und zwingende Form zu finden, die aber selbst emergent ist und der gedachten entspricht.
Das ist nur der Fall wenn diverse unabhängige und schwer vereinbare Punkte erfüllt sind).
Dazu der nichtssagende, etwas peinliche Titel, der dem eigenen Anspruch ebenfalls nicht gerecht wird,
aber in meinen Augen zumindest treffend die inherente Mediokrität des ganzen Unterfangens unterstreicht.
Es wird aber so getan, als ob. Der Kaiser ohne Kleider ist hier der Künstler ohne Werk.
Bzw das Werk ist halt kein Werk das Respekt abringt weil es nicht ist was es vorgibt zu sein, sondern nur eine leere Pose dessen.
Es traut sich aber nicht nur keiner das zu sagen, den Mitposern fehlt es auch an allem, dies von selbst zu erkennen.
Und ja, diese Kritik ließe sich mit Sicherheit Stück für Stück belegen.
Der Beleg liegt schon in dem Satz :
", so dass ich 241 verschiedene Raumbahnen zu komponieren hatte. ... Ich habe zum ersten Male eine Überlagerung von 24 Klangschichten ausprobiert, als hätte ich die Rotationen von 24 Monden oder 24 Planeten zu komponieren. [...] Ob man alles hören kann, weiß ich noch nicht; es hängt davon ab, wie oft man eine 8-kanalige Aufführung erlebt."
und dabei belasse ich den Beleg, es ist wie gesagt exemplarisch für die ganze Szene, nicht nur der Musik.