Zum Verständnis von Elektronischer Musik

König Alfons schrieb:
. Werden solche Sinustöne dynamisch geformt - und zwar durch sogenannte Hüllkurven - so sind sie musikalisch unbeschränkt verwendbar.

Dann sind sie aber keine Sinustöne mehr. Die Multiplikation mit der Hüllkurve führt zu einen geräuschhaften Anteil.
 
König Alfons schrieb:
Solche Tongemische lassen sich kompositorisch orten, so dass die Klangstruktur zu einem Teil der Werkstruktur werden kann. Ist ein klangliches Gebilde durch eine besonders dichte Teiltonfolge unharmonischer Lage definiert, so spricht man von einem Geräusch.

Der Teil wäre der Preis gewesen.

Damit ist dann auch klar, das meine Überlegung zur Hörgewohnheit korrekt ist. Denn ab wann ein Tongemisch "besonders dicht" ist und somit zum Geräusch wird, lässt sich sicher nicht objektiv fest legen. Und dass die Hörer heute deutlich mehr an Tongemische gewohnt sind, finde ich jetzt nahe liegend.
 
König Alfons schrieb:
Nu, die ganze Sinusstapelei vom Stockhausen ist effektiv daran gescheitert, dass sie die Mathematik dazu nicht kapiert hatten.
Da sind ein paar nette "mein erster additiver Patch" Sounds bei rum gekommen, die er ja auch ordentlich in eine Komposition eingebaut hat.
Aber mit dem, was sie theoretisch vor hatten, hatte das so viel zu tun wie ein Haufen Hundescheiße mit einem Drei-Sterne-Menü.
 
Wer von euch muss denn vor Rührung bei der einen oder anderen Passage weinen?
Oder dreht es im Auto auf wenn das Meer in Sicht kommt?

Welche Bilder, Gedanken und Emotionen kommen denn da so? Farben, Gerüche? Schmerzen?
 
VINTECH schrieb:
ich habe bei der musik den eindruck eine uralte sprache , die wir evtl noch irgendwo her kennen , zu hören.
verstehen tue ich sie aber noch nicht :D
Also das ist ja auch ein Bild bzw Emotionen oder was immer ich meinte, halt ein spezielles.

zT kann ich es nachvollziehen, aber da gibt es eben anderes wo das bei mir besser funktioniert
 
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http://www.elektropolis.de/arbeitsbericht_1952.pdf
http://www.elektropolis.de/entstehung_d ... usik_1.jpg
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Für diejenigen unter euch, die mehr über die Entstehung der Elektronischen Musik und der ihr zugrunde liegenden Gedankenwelt von Karlheinz Stockhausen wissen möchten. Entnommen aus "Karlheinz Stockhausen - Texte zur Musik, Band 1".
Zu beziehen unter http://www.stockhausen-verlag.com/Verla ... _Books.htm
 
Herr Eimert, und da bezieht sich Freund Nordcore offensichtlich drauf, erläuert die Begriffe unter "Musiktheoretische Grundbegriffe der Elektronischen Musik", eine Lehrschallplatte aus dem Jahr 1963 für den Musikunterricht. Wir sollten die Diskussion hierzu beenden, wird irgendwie doch zu lächerlich. Beiträge zum Thema sind, sofern ich als Threadstarter das überhaupt sagen darf, herzlich wollkommen.

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Herbert Eimert (* 8. April 1897 in Kreuznach; † 15. Dezember 1972 in Düsseldorf) war ein deutscher Komponist, Musiktheoretiker und Musikjournalist.

Leben

Herbert Eimert wurde in Bad Kreuznach als Sohn eines Gymnasiallehrers und einer Geigenlehrerin geboren. Aus der Oberprima des humanistischen Gymnasiums wurde er 1914 als Freiwilliger zum Kriegsdienst eingezogen. 1919 kam er aus der Kriegsgefangenschaft frei und bestand im Februar das Abitur.

Von 1919 bis 1924 studierte er Musiktheorie und Komposition am Kölner Konservatorium bei Hermann Abendroth, Franz Bölsche und August von Othegraven. Die Veröffentlichung der Atonalen Musiklehre führte zum Streit mit Bölsche, der ein Streichquartett Eimerts solcher Richtung von der Abschlussprüfung absetzte und Eimert aus seiner Kompositionsklasse wies. Eimert verließ daraufhin das Konservatorium und begann 1924 ersatzweise das Studium der Musikwissenschaft an der Kölner Universität, das er mit der Promotion 1931 abschloss. Ab 1927 war Eimert Mitarbeiter beim WDR und bei Musikzeitschriften. 1933 verließ er seine Stellung beim Rundfunk und „überwinterte“ als Redakteur bei der Kölnischen Zeitung. Solchermaßen unbelastet wurde er 1945 der erste Angestellte des NWDR. Diese Stellung ermöglichte es, sein Streben nach Erneuerung der Musik fortzuführen. So begründete er 1951 ebenda das weltweit erste Studio für Elektronische Musik, dessen Leitung ab 1963 Karlheinz Stockhausen übernahm. Von 1951 bis 1957 war er außerdem Dozent bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt. 1965 wurde er Professor an der Hochschule für Musik Köln berufen, dort unterrichtete er Komposition und war (bis 1971) Leiter des dortigen Studios für elektronische Musik. Zum Thema Elektronische Musik besprach er auch eine Schallplatte, die als Lehrmittel im westdeutschen Schulunterricht verwendet wurde.

Die musikalische Ausrichtung Eimerts spiegelt exemplarisch die nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende Erweiterung der Ideen der Zwölftonmusik in die des Serialismus wider.

Werke

Schriften

Atonale Musiklehre, Leipzig: Breitkopf & Härtel 1924
Lehrbuch der Zwölftontechnik, Wiesbaden: Breitkopf & Härtel 1950. ISBN 3-7651-0015-3
Grundlagen der musikalischen Reihentechnik, Wien: Universal Edition 1964
Aufsätze, u.a. in Melos
die reihe - Informationen über serielle Musik, mit Karlheinz Stockhausen, 8 Hefte, 1955-1962
Einführung in die elektronische Musik, Doppel-LP, Wergo 1963
Lexikon der elektronischen Musik, mit Hans Ulrich Humpert, 1972

Kompositionen

Streichquartett, 1925 (erste zwölftönige Veröffentlichung)
Der weiße Schwan für Saxophon, Flöte u. selbstgebaute Geräuschinstrumente, 1926
2. Streichquartett, 1939
Vier Stücke (zusammen mit Robert Beyer), 1953
Struktur 8, Elektronische Musik, 1953
Glockenspiel, Elektronische Musik, 1953
Etüde über Tongemische, 1954
Fünf Stücke, 1956
Zu Ehren von Igor Strawinsky, 1957
Selektion I, 1960
Sechs Studien, Elektronische Musik, 1962
Epitaph für Aikichi Kuboyama für Sprecher und Sprachklänge, 1962

Literatur

Helmut Kirchmeyer: Kleine Monographie über Herbert Eimert. Stuttgart: Hirzel 1998. ISBN 3-7776-0925-0

Weblinks

Werke von und über Herbert Eimert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Kurz-Biographie von Herbert Eimert

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Eimert
 
Bei uns in einem Laden, wurden einmal zwei Bilder angepriesen. Bild 1 zeigte einen verformten "Kreis", welcher wohl aus Tonpapier heraus geschnitten wurde, da man auch die Schnittkanten sah. Daneben hängte das Tonpapier, von welchem dieser "Kreis" wohl ausgeschnitten wurde. Preis je "Bild": 400 €

In einer Zeit wie unserer, in welcher viele Dinge schon bis an ihre Grenzen ausgereizt wurden, versuchen scheinbar immer mehr Leute Grenzen zu überschreiten, die eigentlich gar keine sind und auch noch nie welche waren. Dadurch entstehen allerdings Chancen, so gut wie alles als "Kunstwerk" darstellen zu können!

Dagegen wäre auch nichts einzuwenden, wenn so mancher "Künstler" nicht dann auch noch glauben würde, dass er mit seinen Werken Gott nahe kommt und alle um ihn herum einfach nur zu primitiv sind, dass zu erkennen. Aus Scheiße Gold zu machen ist ein Privileg, welches jedem zusteht, aber sich über alles und jeden zu stellen ist wirklich primitiv und stammt noch aus einer Zeit, als Menschen ihre ersten Laute erlernten! :D
 
Möchtest du den Beispiel auf Karlheinz Stockhausen übertragen wissen?
 
Na ja, bei Stockhausen wird es schwierig, denn wie schon gesagt, hat er ja wirklich Dinge zu einer Zeit gemacht, die es da noch nicht gegeben hat! Also das ist ein Großer der Musik, auch für mich. Aber viele seiner Zitate sind einfach völlig daneben und deshalb werde ich auch nie Respekt vor ihm haben, egal was er geleistet hat. Mit Menschen, die gleich so dermaßen arrogant sind, würde ich niemals zusammen arbeiten und mir auch nichts von ihnen sagen lassen, egal wie gut oder schlecht sie sind. Ich lerne lieber von Leuten, bei denen man nicht bei jedem zweiten Satz das Gefühl hat, ein Vollidiot zu sein, solche Lehrer konnte auch in der Schule kaum einer leiden! Und für mich ist eine Ansammlung von Disharmonien nun einmal keine Kunst die Gott nahe kommt. Weil diese Grenze können auch Kleinkinder schon überschreiten, indem man sie ans Klavier setzt und sagt, hau rein wie Du Lust und Laune hast ...
 
Mir ist von seinem Mitarbeiter einmal zugetragen worden, dass er mit einem Ensemble-Mitglied nicht mehr arbeiten wollte, da dieser Mundgeruch habe. Und das käme vom Magen und wer Magenprobleme habe, sei unausgeglichen und so ein schlechter Mensch und ungeeihnet für seine Musik. Er hat mich angerufen und gefragt, ob ich einen Musiker nenen könnte, der für sein Konzert in Mailand den Synthesizer-Part übernehmen könnte. Hmm ...
 
Na ja, was soll man da drauf sagen, ich hätte ihm vor die Füße gekotzt und wäre lächelnd gegangen! :D

Wobei, ich lege ja auch sehr viel Wert auf gesunde Ernährung und nicht rauchen usw., aber ich bilde mir nicht ein, das anderen auch noch diktieren zu wollen und wenn sie es nicht tun, sie regelrecht direkt auch noch als schlechten Menschen abzustempeln ...
 
Ich kann zwischen der privaten Person und der Musik mit den zugrunde liegenden Gedanken durchaus unterscheiden.
 
Na ja, ich versuch das schon aus mehreren Blickwinkeln zu sehen, denn Direktheit ist ja eigentlich sogar was gutes! Wenn einer wirklich aus dem Mund stinkt wie Sau, dann ist das Beste, ihm das auch mal zu sagen, damit er das ändern kann. Weil vielleicht kriegt er das gar nicht mit und es wird vielleicht sogar über ihn gelästert hinten rum.

Aber das ist immer eine Frage des Wie und der Kommunikationsfähigkeit und gerade das ist das Kernfeature bei Team Arbeit, wer das nicht kann, hat in einem Team nichts verloren! Und da ist auch egal wie wertvoll er durch sein Wissen wäre, selbst ein Team von insgesamt weniger wissenden Leuten, erreicht ohne so Jemanden letztendlich mehr!
 
Es ging mir um die Verknüpfung von Mundgeruch und schlechter Mensch, somit ungeeignet. Vielleicht habe ich mich ungeschickt ausgedrückt.
 
Das hab ich schon verstanden und diese Verknüpfung ist an Arroganz nicht mehr zu überbieten, wer das so verknüpft, ist für mein Empfinden einfach nur völlig abgehoben ... was hat der geglaubt wer er ist, Gott? Nach Gott hören sich seine "Sinfonien" allerdings für mich nicht an. :D
 
... oder verrückt, wie mir Anfang der 70er Jahre einer seiner engsten Mitarbeiter gesagt hat. War auf der Wendeltreppe im WDR Funkhaus. Kann mich noch gut daran erinnern, weil ich überlegt hatte, mich auf die vakante Stelle als Assistent zu bewerben.
 
Das kann sein, zwischen Genie und Wahnsinn soll ja angeblich nur eine ganz schmale Brücke sein. Wenn das tatsächlich so wäre, dann könnte er im Prinzip sogar nicht mal was dafür, aber wenn solche Zitate dann heute noch als Argumente heran gezogen werden, dann wirken die eben entsprechend!

Versteh Du mich auch nicht falsch, ich will den nicht mit aller Gewalt als nutzlos hinstellen oder so! Wenn man sieht, wie der gearbeitet hat und was der alles an Intellekt da rein gesteckt hat, der war schon ein Großer!
 
Manchmal beschleicht mich das gefühl dass bei herrn stockhausen eine menge LSD im spiel war.

Soll jetzt aber nicht abwertend gemeint sein und genaues weiss man eh nicht.

Guten tag
 

Stockhausen im Interview ab 9:08 - nicht unsympathisch. Heute würde man sagen: coole Sau. Schlips ist auch sehr gut.

Kommentatorin ab 5:00 und das Zitat 5:48 :supi:
 
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Schlips gehört sich bei Elektronischer Musik.


Ohne Schlips ein Vortrag zu Studie 1 und Kontakte.

Man muss danach Stocki lieb haben.
 
Unglaubliches Statement am Schluß ab ca. 1:36:30, er fast den Tränen nahe. Große Verbeugung.
 


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