Damals wie heute gibt es jede Menge Musik abseits derer, die „angesagt“ ist.
Das ist ein guter Punkt, aber leider nur ein Allgemeinplatz, der nicht zum Erkenntnisgewinn beiträgt.
Wußtest Du, daß es da draußen Quadrillionen von Sternen gibt -- da ist bestimmt auch einer drunter, der Deinen Namen trägt -- hast Du die Zeit und die Muße und die Geduld, Dich Nacht für Nacht auf die Suche nach ihm zu begeben?
Ich persönlich habe die nicht, sondern erfreue mich an dem, was da ist -- ich versuche gerade,
Shadow Of The Heirophant von Steve Hackett herauszuhören und für mich spielbar zu arrangieren. Ist 45 Jahre alt, die Kamelle, und es gibt bestimmt irgendwo d adraußen irgendwen, der irgendwas entfernt Ähnliches oder sogar Besseres macht, aber für den habe ich keine Zeit.
Außerdem -- falls ich Dich an den Titel der Diskussion erinnern darf -- geht es hier um die Frage,
warum man mit dem, was die Kinder heute hören, nichts anfangen kann -- die meisten Kinder (ungefähr 99,9999%) dürften das hören, was in ihren sozialen Netzwerken (real oder virtuell) angesagt ist; mir mußt Du das also nicht sagen, sondern den Kindern, daß sie mal über ihren Tellerrand (oder ihren McDonald's-Becher) hinausschauen sollen.
Moin. Das wird Dir auch nach 100 Seiten niemand erklären können. Das kannst Du nur selber wollen und/oder auch nicht. [...]
Auch das ist ein guter Punkt -- ich für meinen Teil will es nicht, weil ich gar nicht die Zeit -- und erst recht nicht das Interesse -- habe, mich durch 250.000 Bandcamp-Einträge durchzuhören in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, was mir gefällt (oder von dem ein Algorithmus glaubt, daß es mir gefallen könnte). Oder 2.500.000 Einträge bei YouTube.
Vielfalt ist nicht zwangsläufig das, was sie dem Konsumeten suggeriert, sondern das Risiko ist ziemlich groß, daß es in Beliebigkeit endet -- es ist wie im Supermarkt: Ich brauche keine 25 Sorten Erdbeermarmelade, mir reicht eine, die wirklich ganz hervorragend ist. Und wo kommt die her? Aus meinem Kochtopf, aus selbstgepflückten Erdbeeren aus meiner Nachbarschaft (und nicht aus China), mit einer von mir kontrollierten Menge und Art an Zusätzen.
Es dürfte einleuchten, worauf ich hinauswill -- ein Überangebot macht die Marktlage nur unübersichtlicher, nicht besser. Verwirrung zu stiften auf dem Schlachtfeld, ist die oberste Tugend.
Stephen