Gibt ja Leute, die vor lauter Begeisterung einfach mal alles gut finden, alles total toll und da frage ich mich, wie ein A&R damals heutige Musik bewerten würde?
Das war damals immer eine subjektive Bewertung und wird dann auch sehr schwammig, wenn es darum geht, dass auszudrücken oder zu hinterfragen.
Glücklicherweise sind wir noch nicht dabei uns Superlative um die Ohren zu klatschen, das ginge auch irgendwie am Thema vorbei, denn auch unter der eher einfach, elektronischen Musik gab es damals wie heute gut gemachtes, innovatives Zeug und einfach nur die Kopie, der Kopie, der Kopie ... Gerade einfach zu machende Musik leidet heute daran, dass jeder mit DAW Mitteln, die bei der Komposition oder beim Mix helfen, "irgendwas" schaffen kann.
Aber es ist, wie es ist: Einfach irgendwas.
Dabei macht jemand, der was kann, auch was einfaches zu etwas besonderem.
Dass es da nichts gäbe, ist ja auch nicht so richtig, aber diese Masse an Irrelevanz, die auch noch die Playlisten füllt, kann eben schnell den Eindruck des Themas erwecken.
Ich finde es aus Konsumentensicht nicht gut, dass der Anspruch so ungefiltert sinkt. Da war die Hürde, über eine Plattenfirme resp. A&R gehen zu müssen und irgendwie überzeugen zu müssen, auch für den Konsumenten besser.
Da war Gutes oder besondere Ideen in besserem Gleichgewicht zu einfach irgendwas, dass so klingt wie alle, egal ob nun virtuose Genialität oder einfache Musik. Selbst Müll konnte man im damaligen Kontext besser ertragen, weil dieser Müll ne gleich klang. Weder vom Sound, noch von der Idee, jeder kochte sein eigenes Süppchen, hatte seine eigenen Arbeitsweisen und geheimen Tricks. Man konnte sogar die Eigenarten unterschiedlicher Abhörungebungen deutlich raushören ... Heute klingt alles gleich, gleiches Arrangement, alle Spuren im gleichen Verhältnis und Sound und Spielweisen relativ ähnlich. Wenn sich dann doch mal jemand zu was neuem traut, gehts relativ schnell, dass es eine Horde Honks nachbaut.
Es macht mich als Hörer müde, wenn selbst gute Musik unterschiedlicher Interpreten so gleich klingt, als wäre es ein Interpret.
Ich tu mich da schwer Begeisterung länger zu halten, da stumpf ich schnell ab