Wie mache ich diese Bassline (Techno)?

Der Opsix kann sicher sehr viel und klingt auch toll, aber er ist eben auch relativ komplex aufgebaut, da er zusätzlich zur "klassischen" FM noch subtraktive Elemente (und anderes) bietet. Eher eine moderne Interpretation des Themas.

Der MEGAfm hat den Vorteil, dass quasi alle Parameter als einzelne Regler vorliegen, und man damit auch als Anfänger sehr intuitiv an die Sache herangehen kann, auch ohne groß zu wissen, was man tut. Man bekommt aber sehr schnell ein Gefühl dafür, was es bedeutet, wenn man die Frequenz-Ratio, den FM-Amount (bzw. Level eines Operators), die Hüllkurve oder den Algorithmus verändert. Beim Korg und auch beim Digitone wird man sich mehr durch Menüs steppen müssen, und da hilft es schon, wenn man eine ungefähre Ahnung hat, was man machen will. Natürlich klingt der MEGAfm ziemlich LoFi (mit Charme auf seine eigene Art), aber didaktisch finde ich ihn unschlagbar.

Aber vielleicht ist der Opsix in Zusammenhang mit der Software doch der beste Tipp: Ich kenne die Software selbst nicht, aber übersichtlicher als der Synth selbst dürfte sie sein. Der Opsix ist halt klanglich sehr flexibel und geht weit über das hinaus, was "typischerweise" mit FM-Synths möglich war.

Was ich an Software auch nett fand, ist Sines von Cherry Audio. Da hat man 4 (Sinus-)Oszillatoren, die man auf unterschiedliche Weise (eben auch FM und Waveshaping) kombinieren kann. Allerdings ist die Engine relativ ressourcenhungrig (mit Oversampling zumindest) und die UI kann auf den ersten Blick überladen wirken (man findet aber schnell rein).

Der MEGAfm ist in der Tat sehr speziell - Sonic the Hedgehog lässt grüßen ;-) Da brauche ich ein neues Netzteil (ich denke, war ein 9V), wie mir gerade einfällt. Einfach aber solide gebaut.

Vom Gefühl her tendiere ich auch zum Opsix native. Das GUI ist gut skalierbar und wirkt übersichtlich. Den Sines habe ich mir eben angeschaut. Ich persönliche finde den z.B. nicht überladen, da alles in vier identischen Reihen unterteilt ist (ist aber ein Bildschirmfresser, und auf einem Notebook wird es wohl anstrengend).

Zu den Elektron-Sachen: Von der Verarbeitung und Haptik her, finde ich das ganz toll. Das hat auch bei meinem Bruder eine gewisse Zeit gedauert, bis all das in Fleisch und Blut übergegangen ist. Womit ich "freiwillig" ein wenig Erfahrung sammeln konnte, war der Analog Rytm MKII.

Ende der Suche: Ich schaue mir jetzt einfach die Tage den Opsix native an, um das alles mehr zu verstehen. Danach ein paar Trockenübungen in Voltage Modular, und wer weiß, vielleicht schaffe ich es auch im nächsten halben Jahr, dass ich eine Möglichkeit finde, das ganze Studio wieder aufbauen zu können. Dann kann ich mich an Hardware austoben.
 
Guten Morgen,

ich habe das mit Opsix verworfen und bin direkt in Voltage Modular. Das ist weitaus übersichtlicher, als in Tabs herumzuwühlen. Ferner vermeide ich die Anwendung von softwarespezifischen Dingen, die es wohlmöglich so in der modularen Welt nicht gibt. Ich mache aber keinen Hehl daraus, dass dieses Rumgestecke mit virtuellen Kabeln und Mouse nicht sonderlich Spaß macht. Mir fehlt es einfach, dass ich z.B. mit beiden Händen Regler etc. simultan bedienen kann (es komme mir jetzt bitte keiner mit MIDI-Mapping, faderfox und Co. :)). Aber besser als gar nichts. Ich bin am Überlegen, ob ich mir demnächst eines der Doepfer-Module bei meinen Eltern hole. Es sind insgesamt 5 breite Koffer (die ganz breiten, ich schätze 90-100cm,) mit je 9HE (vollbestückt) und zwei schmälere Koffer mit 6 HE (nur teilweise bestückt): Ich weiß nicht, was ich genau benötige (nicht alle Module sind von Doepfer). Aber ich denke, dass man mir hier sicherlich weiterhelfen kann, wenn es so weit ist.

Drei Fragen, die ich mir nicht beantworten konnte:

1.) Wie bekomme ich das mit dem Feedback eines OSC hin? Er muss sich ja selbst "füttern". Das Ausgangssignal müsste also gesplittet werden, richtig (für sich selbst als Modulationsquelle und auch für den Amp)?

2.) Wie realisiere ich das mit der Hüllkurve für den Modulator? Modulator-OSC -> Amp mit ADSR -> Ampausgang in Modulationsquelle des Träger -OSC?)?

3.) Und ich suche eine Möglichkeit, wie in einem solchen modularen Aufbau stufenlos die Phase eines OSC einstellen kann?

Ntaürlich google ich auch. Nur: Mir fehlt oftmals die richtige Terminologie, um eine Frage korrekt stellen zu können :cool:

Und so nebenbei: Ich möchte mich bei euch allen bedanken, dass ihr mich hier so großartig aufgenommen habt und mich nicht im Regen stehen lässt.

Joe
 
1.) Wie bekomme ich das mit dem Feedback eines OSC hin? Er muss sich ja selbst "füttern". Das Ausgangssignal müsste also gesplittet werden, richtig (für sich selbst als Modulationsquelle und auch für den Amp)?
Das geht nicht mit jedem Oszillator, im Idealfall ist es ein spezieller FM Operator mit Feedback Option.

Du könntest aber alternativ einen Wavetable Oszillator nehmen und zwischen Sinus + (verschiedene) obertonreiche Wellenformen morphen.

2.) Wie realisiere ich das mit der Hüllkurve für den Modulator? Modulator-OSC -> Amp mit ADSR -> Ampausgang in Modulationsquelle des Träger -OSC?)?
Modulator -> VCA -> Carrier

Der VCA wird dann von der Hüllkurve moduliert.

3.) Und ich suche eine Möglichkeit, wie in einem solchen modularen Aufbau stufenlos die Phase eines OSC einstellen kann?
Das geht i.d.R. nur mit Wavetable Oszillatoren.
 
Das geht nicht mit jedem Oszillator, im Idealfall ist es ein spezieller FM Operator mit Feedback Option.

Du könntest aber alternativ einen Wavetable Oszillator nehmen und zwischen Sinus + (verschiedene) obertonreiche Wellenformen morphen.
Ich nehme an, dass es bei diesem OSC (Cherry Audio) so geht:

1695809772395.png

Was ich hier nicht kontrollieren kann, ist natürlich eine Hüllkurve.
 
Ja, aber du machst da halt 'ne Feedback Schleife. Für richtige FM benötigst du einen zweiten Oszillator.
Da hast du meine Fragestellung nicht richtig gelesen:

1.) Wie bekomme ich das mit dem Feedback eines OSC hin? Er muss sich ja selbst "füttern". Das Ausgangssignal müsste also gesplittet werden, richtig (für sich selbst als Modulationsquelle und auch für den Amp)?

Es geht um Feedback :)
 
Nicht wenn sie ein analoges Vorbild emulieren. Du kannst mal 'nen Gate/Trigger Signal in den Hard Sync Input stöpseln, meistens kann man sie zumindest rücksetzen....
Das ist mir klar, in diesem Fall wird aber immer die gleiche (konstante) Phase verwendet. Das ist dann so limitiert, wie bei Dune 3 von Synapse der Fall ist (für mich leider der Grund, warum ich dieses eigentlich sehr gute VST kaum noch verwende).

Also nicht dafür geeignet, um z.B. den typischen "Klick" zu reduzieren / eliminieren.
 
Ok, aber wieso? :)

Sinus + Feedback ergibt u.a. ein Sägezahn, dreht man weiter auf, dann geht das Richtung Noise. Das kann man auch einfacher haben, in frühe DX Kisten ging das oftmals nicht anders.... ;-)
Warum? Ich möchte doch das imitieren, was die typischen FM-Synthesizer doch in ihren Algorithmen anbieten, und da findet sich doch auch Feedback. Es geht als rein um das Lernen und Verstehen.
 
Also nicht dafür geeignet, um z.B. den typischen "Klick" zu reduzieren / eliminieren.
Der Klick ist hinterher im Mix weniger ein Problem, als du jetzt möglicherweise denkst. Ganz leicht mit der Haupt-VCA Hüllkurve abmildern und es ist okay. Ein nicht-konstantes klicken finde ich schon ehr problematischer.
 
Warum? Ich möchte doch das imitieren, was die typischen FM-Synthesizer doch in ihren Algorithmen anbieten, und da findet sich doch auch Feedback. Es geht als rein um das Lernen und Verstehen.
Voltage Modular hat doch bestimmt ein Crossfade oder Mixer Modul, da würde ich die Ausgänge vom Oszillator reinpacken und so mir ein obertonreiches Signal mischen. Die Wellenformen haben ja alle die gleiche Phase. Das wäre noch eine Alternative zum Feedback.

Ansonsten kann ich noch VCV Rack und den FM-OP von Bogaudio empfehlen.

Noch zwei Videos zu dem Thema FM/PM....

EXP vs LIN | 4 Flavors of FM in VCV Rack | Part I


TZFM vs PM | 4 Flavors of FM in VCV Rack | Part II
 
Der Klick ist hinterher im Mix weniger ein Problem, als du jetzt möglicherweise denkst. Ganz leicht mit der Haupt-VCA Hüllkurve abmildern und es ist okay. Ein nicht-konstantes klicken finde ich schon ehr problematischer.
Das kommt darauf an, was du erreichen möchtest. Bei einer klassischen Psytrance-Bassline möchtest du genau in diesem Punkt 100% Kontrolle, da der Klick und dessen Intensität ein Gestaltungsmittel ist. Hier wäre das das Abmildern keine Lösung. Ein weiteres Beispiel: Du hast einen Subbass, der z.B. aus einer SAW und einem Sinus besteht (nehmen wir einfach Trance). Hier möchte ich zu 100% die Phasen beider OSC getrennt einstellen können und ebenfalls etwas "Klick", um leicht eine Transiente anzudeuten, was oftmals den Groove unterstützt und auch eine gute Alternative zur übertriebenen Sättigung darstellt, um den Bass auch auf schwachen Endgeräten (Handy und Co.) andeuten zu können.
 
Voltage Modular hat doch bestimmt ein Crossfade oder Mixer Modul, da würde ich die Ausgänge vom Oszillator reinpacken und so mir ein obertonreiches Signal mischen. Die Wellenformen haben ja alle die gleiche Phase. Das wäre noch eine Alternative zum Feedback.
Ja, gibt es alles. Und danke für den Tipp, den ich ausprobieren werde, prima!
 
Das ist dann so limitiert, wie bei Dune 3 von Synapse der Fall ist (für mich leider der Grund, warum ich dieses eigentlich sehr gute VST kaum noch verwende).
Dune hab ich tatsächlich nicht, allerdings hab ich gerade mal in die Anleitung geschaut, weil ich mir dass fast nicht vorstellen kann. Es gibt den Parameter Osc Init Phase in der Mod Matrix, damit soll dass möglich sein.
 
ich habe das mit Opsix verworfen und bin direkt in Voltage Modular. Das ist weitaus übersichtlicher, als in Tabs herumzuwühlen.
Ok, das Verkabeln von FM fänd ich dann eher unübersichtlich, speziell wenns über 2 Operator/Oszillatoren hinaus geht.

1.) Wie bekomme ich das mit dem Feedback eines OSC hin? Er muss sich ja selbst "füttern". Das Ausgangssignal müsste also gesplittet werden, richtig (für sich selbst als Modulationsquelle und auch für den Amp)?
Meine Real World Modular Erlebnisse gehen nah an Null, bin gerade am überlegen wie ich das vor 15 Jahren beim Clavia G2 gemacht hab', hatte auf jeden Fall eine Mixer Modul pro Oszillator, in das die Ausgänge anderen Oszillatoren und das eigene rein geschickt wurden und das Ganze wurde natürlich auch noch über einen Mixer mit dem Output verbunden.
Keine Ahnung ob man in der realen Welt noch sowas wie ein Verstärker und Splitter benötigt oder ob das im Mixer Modul eingebaut ist, da ich vorwiegend polyfon arbeite kommt für mich so ein HW Modularsystem nicht in Frage. Man kann (wenn man nicht aufpasst) mit dem Kauf von Modulen auch 'ne Menge Geld verbrennen.

3.) Und ich suche eine Möglichkeit, wie in einem solchen modularen Aufbau stufenlos die Phase eines OSC einstellen kann?
Stufenlos wär' noch zu früh, ich würde eher die Oszillatoren mit dem Tastendruck/Note synchronisieren, dem Keyboard als Trigger.
 
Ok, das Verkabeln von FM fänd ich dann eher unübersichtlich, speziell wenns über 2 Operator/Oszillatoren hinaus geht.
Das ist mit Sicherheit auch tatsächlich der Fall, wenn mehr hinzukommt. Aber für die ersten Schritte habe ich alles direkt auf einer Oberfläche. Und das tolle daran: Ich lerne dadurch auch mehr den Umgang mit einem modularen System. Das ich mich hier angemeldet und die Bassline-Frage gestellt habe, hat letztendlich dazu geführt, dass ich neugierig geworden bin. Ich bin ja nicht mehr bei meiner eigentlichen Fragestellung.

Man kann (wenn man nicht aufpasst) mit dem Kauf von Modulen auch 'ne Menge Geld verbrennen.
Ja, das stimmt, und so es ist es auch mit klassischen Plugins. Hardwaremäßig kann ich traurigerweise doch sehr aus dem Vollen schöpfen, und was die Software angeht: In Voltage Modular habe ich genug Module. Ich habe auch nicht vor, dass ich jetzt alles Voltage Modular mache. Das Ding ist ohnehin selbst auf performanter Hardware mitunter ein CPU-Killer.
 
Natürlich probiere ich, sonst wäre ja auch der Screenshot nicht entstanden ;-) Und man hört es auch mit diesem Setting, dass er sich selbst moduliert.
Es ist manchmal hilfreich ein Oszilloskop anzuschließen, die Module machen auch nicht immer das was sie sollen, bzw. was normalerweise zu erwarten wäre.

Das verstehe ich nicht. Also eine Art Morphing?
Nee, kann man so nicht sagen. Es ist schon eine Art Selbstmodulation.

Warum? Ich möchte doch das imitieren, was die typischen FM-Synthesizer doch in ihren Algorithmen anbieten, und da findet sich doch auch Feedback. Es geht als rein um das Lernen und Verstehen.
Das wird vermutlich daran scheitern, dass man keine Ratio Verhältnisse einstellen kann.


So sieht das übrigens beim FM-OP von Bogaudio aus, wenn der Feedback Regler auf 30% steht....

fm-op-feedback.png
 
Es ist manchmal hilfreich ein Oszilloskop anzuschließen, die Module machen auch nicht immer das was sie sollen, bzw. was normalerweise zu erwarten wäre.


Nee, kann man so nicht sagen. Es ist schon eine Art Selbstmodulation.


Das wird vermutlich daran scheitern, dass man keine Ratio Verhältnisse einstellen kann.


So sieht das übrigens beim FM-OP von Bogaudio aus, wenn der Feedback Regler auf 30% steht....

Anhang anzeigen 188920
Danke dir, Daniel. Ein Oszilloskop habe ich natürlich auch am Start.
 
Der Bass wurde übrigens mit NI Massive X gemacht.
@imtakt : Könntest du das Rätsel deiner Aussage noch lösen? Ich finde es etwas seltsam und zugleich schade, wenn man aus dem Nichts in einem Thread auftaucht, Behauptungen aufstellt und nicht auf Nachfragen reagiert. Der Bass der Bassline stammt nicht von NI Massive X, sondern zu 100% komplett aus einem analogen Modularsystem samt analoger FX-Kette.
 


Zurück
Oben