Wer ist "sweetspottiger" und wer klingt ab Initsound gut?

Scenturio

au͘͏͡d̛̀i̛͝a͞ţ͏u͏r ̷͜et ̶͟͝a͡l͜t͢͡͠e͜͠ŗa ͝p͢a̛rs
MOD: Thema mal abgetrennt, da kein Bezug zu Moog Muse gegeben.
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Hier geht es darum, ob komplexere Synths "sweetspottig" sein können, und welche Poly- oder Monosynths schon ab "Init" oder mit wenigen Einstellungen "gut" klingen.

Je mehr Möglichkeiten, desto weniger Sweetspot ?
muss das eigentlich wirklich so sein? Ich stelle mir einen Juno-60 vor, mit:
  • 2-3 Envelopes zusätzlich
  • 2-3 LFOs zusätzlich
  • vollwertigem 2. Oszillator (kann ja in der Standardeinstellung wie der Sub-Osc klingen)
  • einem Schalter für Sync und Potis für X-Mod, Filter-FM und/oder Ringmod
  • kleine Modmatrix, um die LFOs und Envelopes Zielen zuzuweisen
oder eine entspr. Erweiterung bei einem Prophet-5.

Das wäre in meinen Augen vermutlich immer noch Sweetspottig, aber dennoch mit stark erweiterten Möglichkeiten. Auf der anderen Seite stehen Synths (z.B. Hydrasynth, Rev2, in Teilen sogar der Polybrute, vielleicht auch der Schmidt), die im "Grundzustand" nicht sehr sweetspottig sind, die man aber mit mehr oder weniger Arbeit in unterschiedliche Klangbereiche bringen kann. Was ich sagen will: Ich denke, es ist eher eine Sache der Abstimmung, als der reinen Flexibilität der Klangerzeugung.

EDIT: Beiträge in den "anderen" Muse-Thread verschoben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was bitte soll das für ein Synthesizer sein, der in allen Einstellungen schön klingt?
Das hat doch keiner gesagt. Aber es kann Synthesizer geben, die schon ab Initsound (plus ggf. ein wenig Spielerei mit dem Lowpass und den Standard-Envelopes) "schön" klingen, und solche, bei denen man erst 10 Minuten schrauben muss, bis es "schön" klingt. Was gut klingt, ist dabei natürlich immer Geschmackssache. Ich bin allerdings der Meinung, dass sich Funktionsumfang und viele/einfach zu erreichende Sweetspots nicht unbedingt ausschließen.
 
Das hat doch keiner gesagt. Aber es kann Synthesizer geben, die schon ab Initsound (plus ggf. ein wenig Spielerei mit dem Lowpass und den Standard-Envelopes) "schön" klingen, und solche, bei denen man erst 10 Minuten schrauben muss, bis es "schön" klingt. Was gut klingt, ist dabei natürlich immer Geschmackssache. Ich bin allerdings der Meinung, dass sich Funktionsumfang und viele/einfach zu erreichende Sweetspots nicht unbedingt ausschließen.
Für mich ist die Aussage der Muse sei kein Sweetspot Synth schon sehr eindeutig.
 
Für mich ist die Aussage der Muse sei kein Sweetspot Synth schon sehr eindeutig.
Klar, das hab ich nicht bestritten. Es gibt bei den komplexeren Synths dennoch welche, die mehr und welche, die weniger sweetspottig sind - und das auch nur als Gedanke zur (ironischen) Aussage von Kevinside, und damit im Hauptthread natürlich Offtopic, weil es nicht konkret um den Muse geht. 🤷‍♂️
 
Das hat doch keiner gesagt. Aber es kann Synthesizer geben, die schon ab Initsound (plus ggf. ein wenig Spielerei mit dem Lowpass und den Standard-Envelopes) "schön" klingen, und solche, bei denen man erst 10 Minuten schrauben muss, bis es "schön" klingt. Was gut klingt, ist dabei natürlich immer Geschmackssache. Ich bin allerdings der Meinung, dass sich Funktionsumfang und viele/einfach zu erreichende Sweetspots nicht unbedingt ausschließen.
ähm, die gibt es doch. Jeder meiner Synths im Studio klingt im Initsound schon schön. Außer die modularen Kisten, da kommt natürlich erst mal gar nüscht 😉
 
Jeder meiner Synths im Studio klingt im Initsound schon schön.
cool - magst du die mal aufzählen?

ich kenne einige Synths, die ich grundsätzlich mochte, aber die nach meinem Geschmack "ab Init" noch nicht besonders gut klingen:

eher mau ab Init und weniger Millimeter davon entfernt:

- Hydrasynth
- Deepmind
- Prophet Rev2
- Prophet 12
- Super-6
- Nymphes (den ich grundsätzlich für sweetspottig halte, aber die ungefilterten Oscs "eiern" wegen der zweifelhaften Stromversorgung)
- Polybrute
- 3rd Wave (hätten sie mal Sawtooth statt das gewählte Wavetable für den Initpatch genommen)

bei den oberen 4 muss man imho mehr schrauben, bis es angenehm klingt, bei den unteren 4 weniger ...

... aber das wäre vielleicht eher ein Thema für einen anderen Thread: Welche Synths klingen "ab init" gut, und wie viel muss man schrauben, bis sie gut klingen? ;-)
 
Hm, nach deiner Vorgabe der Reglereinstellungen würde ich mal
folgende rauspicken. Hab es eben mal fix durchgespielt. Super-6, OB 6, Sub 37, Matriach, Perfourmer, Pro 3, Iridum, Mother 32. Den „init“ vom Arp 2600 und Leipzig V3 finde ich auch ganz schön. Bei allen anderen Kisten musste ich dann schon mehr schrauben. Aber wie gesagt, die Geschmäcker sind verschieden.
 
Super-6: Grenzfall, die reinen Oszillatoren klingen m.E. eher dünn, aber mit etwas Filter geht das schon.
OB-6: ja, dürfte beim Prophet-6 und Prophet-5 ähnlich sein.
Sub 37: hatte nur den Sub Phatty, aber klar. Monosynths scheinen es da teilweise etwas leichter als Polys zu haben ...
Matriarch: kann nur für die Grandmother sprechen, aber Zustimmung.
Perfourmer: ebenfalls Zustimmung.
Pro 3: Glaub ich
Iridium: kann ich nicht beurteilen, aber interessant.
2600: würde ich auch eher auf der "schöneren" Seite sehen, aber wie gesagt: Monosynths würde ich da getrennt betrachten.
Leipzig V3: glaube ich unbesehen. Dürfte aber auch für Minimoog, Behringer Model-D, SE-02, Voyager usw. gelten.

(Ich trenne das Thema mal komplett aus dem Muse-Ding raus, passt da nicht wirklich rein)

Polysynths, die ich als sweetspotlastiger empfunden habe:
- Prophet 5
- Juno 6/60
- Alpha Juno
- Peak/Summit
- AN1x
- JP-8000

Bei den Monosynths gibt es natürlich auch solche und solche (auch wenn hier mangels Speicherbarkeit "Init" schwerer zu definieren ist):

2600 (auch Behringer): eher auf der schöneren Seite, auch wenn man die Oscs natürlich erstmal stimmen muss.
Den Odyssey fand ich übrigens im Vergleich weniger "sweetspottig" als den 2600er.
Dreadbox: NYX und Typhon klingen schon bei einfachen Patches ziemlich gut.
SE-02 und Behringer Model-D ebenfalls.
Behringer Neutron: finde ich persönlich recht sweetspottig, das gilt auch für Pro-1 und Kobol
Pittsburgh Taiga: kann viel, aber man muss schon etwas drehen, bis es schön klingt
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Waldorf ist nicht sweet-spottig. Eigentlich kein Synth von Waldorf, den ich kenne.

Das mit dem Init-Sound halte ich allerdings für nicht zielführend. Erstens setzt es voraus, dass der Synth Presets und Speicher besitzt. Zweitens klingt ein sinnvoll programmierter Init-Sound erst einmal neutral und langweilig. Bei jedem Synth.

Die beiden Synths, mit denen man nach meiner Erfahrung am einfachsten schnell zu gut klingenden Ergebnissen kommt - und zwar ohne Init-Sound und direkter Speicherbarkeit - sind der alte Roland Juno 6 und der moderne Yamaha Reface CS.
 
Waldorf-Wavetable-Synths hätte ich auch mit in die Liste der "nicht sweetspottigen" aufgenommen. Vielleicht beim Iridium/Quantum besser? Im Direktvergleich finde ich übrigend den 3rd Wave da gefälliger als den "M".

Das mit dem Init-Sound halte ich allerdings für nicht zielführend. Erstens setzt es voraus, dass der Synth Presets und Speicher besitzt.
Ja, das hatte ich ja auch so halb angemerkt ... bei meinen Postings haben sich die Themen "Initsound" und "Basissound bestehend aus 1 Osc plus maximal Cutoff mit simpler Decay-Envelope" etwas vermischt.
Auch startet nicht jeder programmierbare Synth bei "Init" mit ungefiltertem Sawtooth "ohne alles" - und es gibt natürlich Synths, bei denen man den Initpatch frei einstellen kann.

Zweitens klingt ein sinnvoll programmierter Init-Sound erst einmal neutral und langweilig. Bei jedem Synth.
Wenn man mal von "1 Osc Sawtooth ohne Filter und mit Gate-Envelope" ausgeht: Jein: Es gibt durchaus Unterschiede, die Parameter dürften im Wesentlichen sein:
- startet der Osc phasenstarr bei Note-On?
- gibt es subtile Tonhöhenschwankungen pro Note-On?
- gibt es Schwankungen während eine Note gehalten wird (hallo Dreadbox)?
- gibt es bei Polysynths Unterschiede (Pitch, Pegel, Cutoff bei max) zwischen den Stimmen?
- wie sieht die Schwingungsform ansich aus? Mathematisch idealer Sawtooth oder Minimoog, Malevolent, Jupiter?

Mehr oder weniger neutral und langweilig ist das, aber ich kenne durchaus Synths, bei denen es ab da reicht, Cutoff auf Velocity oder so zu legen (oder einfach den zweiten Osc dazuzunehmen) und man hat ein Arpeggio-Patch, das man gerne hört. Bei anderen Synths klingt das immer noch grausam. 🤷‍♂️

Die beiden Synths, mit denen man nach meiner Erfahrung am einfachsten schnell zu gut klingenden Ergebnissen kommt - und zwar ohne Init-Sound und direkter Speicherbarkeit - sind der alte Roland Juno 6 und der moderne Yamaha Reface CS.
Was natürlich zum großen Teil daran liegen dürfte, dass die Parameter bei beiden Geräten beschränkt sind. Ich habe auch einen Reface CS und zähle den nicht so wirklich zu den sweetspottigen Synths - aber da es eine überschaubare Anzahl Parameter mit sinnvoll gewählten Bereichen gibt, kommt man dennoch relativ schnell zum Ziel.

Anders, aber ähnlich: Arturia Minifreak. "From Scratch" auch nicht wirklich sweetspottig ausgelegt, aber da es eine überschaubare Anzahl Modelle und Parameter gibt, kommt man mit etwas Einarbeitung schnell in die Bereiche, wo es gut klingt. Beim JD-08 (und auch beim Hydrasynth) hatte ich da mehr zu tun.
 
aber da es eine überschaubare Anzahl Parameter mit sinnvoll gewählten Bereichen gibt, kommt man dennoch relativ schnell zum Ziel.
Das ist für mich die Definition eines Sweetspot-Synths.

Die Waldörfer sind ja deswegen nicht so einfach in den Sweetspot zu bringen, weil da die Parameter eben jeweils über einen sehr weiten Bereich einstellbar sind, sodass viele extreme und experimentelle Einstellungen möglich sind, während die einfachen Sounds, die bloß "schön klingen" wollen, etwas schwerer zu finden sind.

Aber zum Beispiel ein schön sämiges breites Sägezahn-Pad stelle ich Dir auf jedem polyphonen Waldorf in kürzester Zeit ein. Wenn man einmal weiß wie, ist es einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was bitte soll das für ein Synthesizer sein, der in allen Einstellungen schön klingt? Sowas gibt es nicht. Es gibt noch nicht mal ein gemeinsames Verständnis darüber, was überhaupt Schönklang ist.

Naja, schon. Aus tontechnischer Sicht könnte es ein verwertbares Signal beschreiben, das ohne viel Bearbeitung eingesetzt werden kann. Diesen "Grundsound" kann man schon am Init-Sound ausmachen und nach 5 min Spiel mit Filter und Envs.

Habe es noch nicht erlebt, dass die Enttäuschung in der Tiefe lag.

Es ist eher so, dass die Tiefe noch einiges wettmacht.
Access Virus wäre so ein Beispiel, der trotz recht dünnem Sound auf OSC Ebene doch noch toll klingen kann.

Auf Softwareseite vlt sowas wie Serum.
Klingt dünn, die Tiefe macht es etwas besser und letztendlich war das Tool dann doch erfolgreich, klingt aber nicht kompromisslos gut
 
Sagen wir mal so, die gesamte Rolf Wöhrmann Hardware Linie (Quantum, Iridium runtergebrochen bis zum Nave Software Synth) ist absolut vieles, aber definitiv kein Sweetspot Synth...
 
Mit der Boutique 101 von Roland kann man klanglich auch kaum was falsch machen. Sie klingt oft sehr gut beim herumprobieren.
 
Ich gebe zu; Ich habe da auch eine ganz persönliche Meinung bezüglich dieser Thematik...

To be honest.. Wenn ich nach meiner Definition von Sweetspot Synth gehen würde, bleiben für mich die besten Erfahrungen mit den Clavia (Nord Keyboards) Synths...
Egal wie ich bei den Nord Leads rumgedreht habe (und das habe ich...es war gerade zu erotisch...)
Der Klang war immer druckvoll und sehr gut im Mix verwendbar... Egal wie schrecklich das Ergebnis des Sounds letztlich war...
 
Mit der Boutique 101 von Roland kann man klanglich auch kaum was falsch machen. Sie klingt oft sehr gut beim herumprobieren.
ja, bei Synths die nicht viel können ist das kein Wunder. Das Ding ist für einen bestimmten Musikstil ausgelegt und da klingt alles so wie es soll. Man kann mit dem aber
halt dann nichts schrulliges oder spezielles machen. Es ist schon so, daß je mehr geht desto mehr auch dabei sein wird was dem einen oder anderen Synthusiasten gefällt oder auch net.
 
ja, bei Synths die nicht viel können ist das kein Wunder. Das Ding ist für einen bestimmten Musikstil ausgelegt und da klingt alles so wie es soll. Man kann mit dem aber
halt dann nichts schrulliges oder spezielles machen. Es ist schon so, daß je mehr geht desto mehr auch dabei sein wird was dem einen oder anderen Synthusiasten gefällt oder auch net.
Hm, ich würde bezweifeln, dass ein Roland Sh-101 für einen bestimmten Musikstil ausgelegt gewesen wäre. Ich denke eher, dass es um eng eingegrenzte musikalische Einsatzzwecke ging, wie Lead- und Basssynth. Man hat den Synth ja auch von Indie über Punk und Wave zu Techno in allen möglichen Stilen genutzt.
 
Hm, ich würde bezweifeln, dass ein Roland Sh-101 für einen bestimmten Musikstil ausgelegt gewesen wäre. Ich denke eher, dass es um eng eingegrenzte musikalische Einsatzzwecke ging, wie Lead- und Basssynth. Man hat den Synth ja auch von Indie über Punk und Wave zu Techno in allen möglichen Stilen genutzt.
ja das stimmt. Ich meinte eigentlich auch für einen bestimmten Zweck. Also er ist begrenzt meinte ich. Was natürlich nicht heisst daß sein Repertoire klein wäre. Ich merk das ja an der BS2 was da alles geht.
Aber es ist halt auch so daß diese immergut klingende auch irgendwas fehlt. Also ich wollte nicht ausschließlich mit den Immergutklingenden Musik machen (müssen). Und jetzt setze ich sogar noch einen drauf
und sage daß ich keinen Synthie besitzen würde und wenn ich die Wahl hätte zwischen einen Immerguten und einem Allesklinger, dann würde ich den Allesklinger nehmen.
"Weil mit dem kommste eigentlich an jedes Ziel
außer halt an ganz steril
" ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, bei Synths die nicht viel können ist das kein Wunder. Das Ding ist für einen bestimmten Musikstil ausgelegt und da klingt alles so wie es soll. Man kann mit dem aber
halt dann nichts schrulliges oder spezielles machen. Es ist schon so, daß je mehr geht desto mehr auch dabei sein wird was dem einen oder anderen Synthusiasten gefällt oder auch net.

Kannst auch Synths nehmen, die nen Randomizer an Bord haben. Pulse haut da schön was raus, andere, wie der opsix, nicht so.
 
Kannst auch Synths nehmen, die nen Randomizer an Bord haben. Pulse haut da schön was raus, andere, wie der opsix, nicht so.
Na ja, aber 90% der Sounds, die der Waldorf Pulse im Random-Mode raushaut, sind auch einfach nicht zu brauchen, weil dieser Random-Mode nicht sehr intelligent arbeitet.

Der Pulse ist ein Synth, dem man schnell gute Sounds entlocken kann, wenn man ihn ganz genau kennt. Aber der Weg führt darüber: ihn ganz genau zu kennen - nicht unbedingt, den Random-Mode zu nutzen.
 
nicht unbedingt, den Random-Mode zu nutzen.
Der Random Mode ist Einzigartig und einer der Gründe warum ich den Pulse liebe. Vieles von dem was der ausspuckt hat aber weder Hand noch Fuß
und klingt oft einfach nur strange. Wenn man gut ist kann man dann aus diesen Ansätzen mehr machen.
 
Tolles thema:
Ich finde bei hierbei geht es um eine Kombination von verschieden Einflussfaktoren.

Erfahrung:

Spielt eine Rolle.
Ein minimoog ist für die meisten hier ein einfacher Synthesizer. Man kann einen sehr großen Teil, um nicht zu sagen alle, Einstellungen ungefähr vorhersehen.
Auch bei einem Juno.
nan ist schließlich bei allen anderen Synth die man so hatte durch deren Möglichkeiten gezogen. (Außer vielleicht 3. oszillator)
Für jemanden der vorher nur ab und zu mal mit einen sh09 herumgespielt hat, wird ein minimoog auch erstmal nicht so sweetspotig sein. 3 osc, fm und die verschiedenen modschalter. Er wird Dinge einstellen, die wir intuitiv überspringen und schnell richtig stellen.
Das lässt sich eben auch auf komplexere synth übertragen.

Geschmack/Eigenklang:

Findet man die einfachen Sachen schon sehr schön, so wirkt sich das auch auf den empfundenen Sweetspot aus.
Schweben die oszillatoren von alleine schon schön, resoniert das Filter wunderbar oder klingt die Sättigung gut, gefiltert durch den eigenen Geschmack, hat das ebenso Einfluss darauf. Denn bei jedem Patch das man baut, werden sich diese Eigenschaften positiv auswirken, normalerweise. Bei einem va oder digitalen können es auch andere Dinge sein.

Bedienung, Parameterisierung und Konzept:

Ich nehm nochmal den minimoog. Stellen wir uns vor der minimoog würde in einen grauen Kasten gesteckt und die Bedienung würde über ein Display von statten gehen, mit nur 2 Encodern, durch blättern und blättern im Menü.
Man dreht an der Resonanz, wir gehen zum cutoff, dann tracking umschalten, zum filteramount, wieder zur Resonanz, usw.
Ich denke dass der sweetspot als höher empfunden wird, wenn Anpassungen verschiedener Parameter schnell von der Hand gehen.
Auch bei einem ob6 kann man sich in nicht so schöne Regionen begeben Das ist aber mit einem Knopfdruck oder dem Anpassen weniger Parameter sehr schnell erledigt.
Eine gute Kalibrierung oder Parameterisierung spielt hier auch eine Rolle.
Wenn die Hüllkurven Segmente sich in bestimmten Bereichen nicht gut Dosieren lassen oder zu grob gerastert sind, nervt das oder man muss sich mit Annährungen abfinden. Ich muss Sequential hier mal hervorheben. In der Hinsicht ist das Trio ein echter Traum.
Auch die Begrenzung von Modulationsstärke oder den Wertebereich können sich positiv auswirken, um unschönen Zusammensetzungen aus dem Weg zu gehen.

Ausstattungsumfang:

Umso komplexer ein Synth, desto mehr Spielraum für unschöne Ergebnisse, durch exponential wachsende Kombinationsmöglichkeiten wird es ab einem gewissen Punkt unmöglich, das Endergebnis vorherzusagen. Also experimentiert man, durch "try and error".
Einfache Synth müssen aber auch nicht sweetspottig sein.
Man denke an den timbre wolf oder den minibrute 1. Bei Letzterem war das Mischen der einzelnen formen nicht sehr ergiebig.
Ich finde ihn immer noch toll, aber nicht sweetspottig.

Zusammenfassend:

Um so mehr mich der Grundklang anspricht, desto höher ist der sweetspot für mich.
Pro 3 gegen Waldorf Q.

Um so mehr Erfahrung ich sammel und je mehr Zeit ich in einen Synth stecke, deso sweetspotiger kommt er mir vor.
Blofeld, evolver, polybrute, ion, analog four.

Um so schneller und zielführender das Konzept und die Bedienung ist, desto schneller finde ich mich rein und kann Markel korregieren.

Umso einfacher der Synth desto weniger kann ich falsch machen.


Ich will auch nochmal an den labyrinth erinnern. Ein kommerzielles Instrument eines east coast herstellers.
Wie schwer haben sich Tester getan? Wie stark hat er polarisiert? Wie schlecht waren die Demos?

Der labyrinth ist vielleicht nicht der best klingenste Westcoast synth, aber wie ergiebig ist er denn wirklich. Da ein solcher Synth immer noch eher die Ausnahme ist, muss man erstmal lernen diesen einzusetzen.
Mittlerweile gibt es super demos.
 


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