Welchen "Billigsynth"?

Moogulator schrieb:
Zu Könnern kann ich nichts sagen, ich habe ihn seit der Messe leihweise hier, Test im Synthesizer-Magazin und bei amazona.de hab ich allerdings schon geschrieben. Daher ist meine "Meinung" sicher schon bekannt.
mir nicht, da ich aus ungarn dazu kein zugriff habe. es wäre interessant, mal ein referat über den test zu lesen..
 
Moogulator schrieb:
schwurbelt, ist eher weichspüler, so wie der jp8000 auch. nichts für klicksounds, eher für flächen.
Aha, das ist doch mal eine Aussage. Ich fand den Amazona-Artikel übrigens sehr interessant. Du sagst, dass Presets "immer" "nicht besonders" sind, das finde ich nicht ganz fair, denn mit Presets versuchen die Hersteller ja meist, einen Überblick über die Möglichkeiten eines Synthesizers für die vermeintliche Zielgruppe zu geben, und bei einigen Synths funktioniert das m.E. auch ganz gut. (Z.B. die Presets bei meinem neuen Mopho Keyboard geben doch einen recht guten Überblick über die Möglichkeiten dieses Synthesizers. Ich kann da nicht meckern, auch wenn ich letztendlich jeden einzelnen Sound für mich anpassen bzw. "from scratch" programmieren muss.)

Beim GAIA hatte ich allerdings nach den Hörbeispielen im Netz auch den Eindruck: entweder dieser Synth klingt sehr bescheiden oder die Presets sind einfach nachlässig programmiert (und die Sounds obendrein schlecht aufgenommen).

Toll finde ich beim GAIA die Benutzeroberfläche. Wenn sich dahinter statt der 3 Layer eine einfache, sechsstimmig polyphone, real-analoge Klangerzeugung verbergen würde, wäre das für mich ein großartiger Synthesizer.
 
Es kann auch sein, dass du meine Sounds scheiße fandest, denn ich habe nicht so viele Presets verwendet in dem Demo. Da ging auch wirklich mehr, aber die Presets waren unvorführbar bis auf wenige Ausnahmen.

Sounds im Gerät sind ein bisschen für den Laden, damit es eben nicht leer ist und für alle, die nicht willens oder in der Lage sind, was selbst zu machen. Ich habe doch eher viele belanglose Presets gehört in den meisten Teilen. Bestenfalls klingen sie so, dass sie spannend sind aber zu viel passiert, um es wirklich einzusetzen, aber man hört "och, das geht auch". Wie immer nimmt man eine scheinbare gefühlte Menge Mensch und greift dabei in die Klischees der letzten 2 Jahre, um zu zeigen: Das was grade geht, geht damit halt auch.

Habe selbst schon solche Sounds gebaut. Wenn du einfach baust, was du selbst gut findest oder kreativ, schicken sie dir nen Zeigefinger ins Haus. So ist das, wie bei Musik allgemein. Wenn du in einem Cafe´Musik machst und nicht nerven sollst machst "man" auch andere Musik oder du fährst dein Ding und bist erstmal die Gruppe der total anderen Ecke los. Egal, was es ist. Aber das will allen gefallen. Das ist auch ok. Es gibt aber Unterschiede. Teilweise bei Herstellern, teilweise nur bei bestimmten Modellen, die besonders komisch sind, es gibt auch recht spannende Presets. Das will ich auch nicht verschweigen. Aber ist doch eher selten. Das hat verschiedene Gründe.

Wieviele Presets hast du schon in deinen Sachen verwendet? Was machst du für Musik?..
Also ich finde da oft viel so, wo ich sofort auf FLUTEN klicke.
Ich wäre sicher, dass es immer schwer ist, weil das sowas von Geschmackssache ist. Aber es gibt ein paar, die wirklich da etwas mehr investiert haben oder eine gute Community hinter sich haben. die Nord Synthesizer zB, da gibt es viel Zeug..

Aber ich würde dabei bleiben, dass die meisten Presets vielleicht auch weil sie schnell gemacht sind und die Möglichkeiten nicht immer alle ausloten doch eher selten wirklich super sind. Bei Novation habe ich allerdings deutlich mehr wirklich brauchbare Sounds gehört. Würde ich selbst zwar nicht einsetzen, aber sind eindeutig besser. Gibt noch mehr. Aber wie dem auch sei. Ich würde meine Songs dann doch lieber mit eigenen Sounds bestücken, selbst Auftragskram.
 
Prog Change auf 1 via MIDI erreicht ein Sampleklavier in des Gaias GM tonerzeugung.
Man kann aber auch mit PW ganz passbale Klaviere bauen ;-)
 
Moogulator schrieb:
Es kann auch sein, dass du meine Sounds scheiße fandest, denn ich habe nicht so viele Presets verwendet in dem Demo. Da ging auch wirklich mehr, aber die Presets waren unvorführbar bis auf wenige Ausnahmen.

(...)

Wieviele Presets hast du schon in deinen Sachen verwendet? Was machst du für Musik?..
Also ich finde da oft viel so, wo ich sofort auf FLUTEN klicke.
Ich wäre sicher, dass es immer schwer ist, weil das sowas von Geschmackssache ist. Aber es gibt ein paar, die wirklich da etwas mehr investiert haben oder eine gute Community hinter sich haben. die Nord Synthesizer zB, da gibt es viel Zeug.

(...)
Nein, ich meinte nicht Deine Sounds von amazona.de, die habe ich mir noch gar nicht angehört (nur den Artikel gelesen), sondern die von der Roland-Webseite:
http://www.rolandmusik.de/produkte/GAIA/index.php?demos
Klingt doch äußerst bescheiden, oder?

Zum Thema "Presets":

Ich benutze gerne YetAnotherOrgan und VA Strings im NM G2 mit nur geringen Modifikationen. Das sind einfach so Brot- und Butter-Klänge, die man im Rock-/Pop-Bereich immer wieder brauchen kann, auch die DX7/Rhodes Geschichten, die bei den Werks-Presets des NM G2 dabei sind, benutze ich manchmal.

Ansonsten habe ich beim NM G2 bisher immer nur eigene Patches verwendet. Dieser Synthesizer bietet dafür ja auch wirklich alle Möglichkeiten.

Beim Mopho Keyboard habe ich gleich zu Anfang alle Presets durchgehört und mir diejenigen, die mir gefielen, in die Bank C abgespeichert und dann alle anderen auf "Basic Patch" gesetzt. Nun bin ich dabei, die Presets, die ich mag, nach und nach auf meine Bedürfnisse anzupassen. Ich finde das Modifizieren von Presets grundsätzlich eine gute Methode. Warum alles aus dem Nichts entstehen lassen, wenn man nur ein paar Modulationen ändern muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen? Nun mache ich ja auch keine rein elektronische Musik, brauche also in der Regel keine "neuen" Sounds, sondern einfach einige wohl vertraute klassische Synth-Klänge mit klar definierter musikalischer Funktion.

Was mir dann noch fehlt, patche ich "from scratch". Es waren beim Mopho z.B. kaum streicherartige Klänge, die mir gefielen, es gab keine flötenartigen Sounds usw. Sowas patche ich dann von Grund auf.

Wenn jemand einen monophonen Analogsynthesizer wie den Mopho mit 400 Presets ausliefert, wäre es schon komisch, wenn gar nichts Brauchbares dabei wäre, zumal die musikalischen Einsatzmöglichkeiten eines solchen Synths ja längst bekannt, wohl vertraut und im Übrigen ausgesprochen endlich sind.
 
rein von Preis her würde ich Blofeld (desktop) und Roland Gaia zulegen,man muss ja nicht beide sofort kaufen.
Wäre nicht ein waldorf Q was für Dich - dazu noch eine Midi keyboard ?
 
MLaca schrieb:
tadaaaaa der roland gaia kam mit mir nach hause. für den nl2x rack hätte es nicht gereicht (erst recht nicht, wenn ich dazu rechne, ich hätte auch ein effektgerät kaufen müssen).

Effektgeräte sind nie Fehlkäufe, wenn man sie über Aux Send/Return am 'Mischpult einschleift und für alle Instrumente zur Verfügung stellt. Und kosten auch nicht die Welt. Selbst Zoom oder Behringer geht und ist benutzbar.
 
Moogulator schrieb:
Die Presets sind, wie immer, nicht besonders oder sogar Müll.

hmm das verstehe ich nicht ganz. dafür werden doch extra leute angestellt. außerdem sollen presets ja auch soviele gruppen wie möglich ansprechen, da können doch nicht alle müll sein? doch, de fecto ist es oft so. aber warum?
 
eisblau schrieb:
Moogulator schrieb:
Die Presets sind, wie immer, nicht besonders oder sogar Müll.

hmm das verstehe ich nicht ganz. dafür werden doch extra leute angestellt. außerdem sollen presets ja auch soviele gruppen wie möglich ansprechen, da können doch nicht alle müll sein? doch, de fecto ist es oft so. aber warum?

Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Ich fand beispielsweise 90% der Blofeld Presets für mich nicht brauchbar. :schulterzuck: Das ist halt so. Dafür ist es ja auch ein Synthesizer. Selbst ist der Mann. Wenn jemand ne Preset-Tröte braucht, bei der viele brauchbare Sounds dabei sein müßen, muß er sich ne Tischhupe a la Roland JV oder Yamaha Motif oder Korg M holen.
 
MLaca schrieb:
mein vertrauen in waldorf synths ist leider gebrochen.

Der Blofeld ist für den Preis einfach ein Kompromiss das muß man sehen. Mich würden da einige Dinge stören:

-Für die Masse an Parameter zu kleines Display und zu wenig Regler , darunter leidet die Ergonomie.
-Keine Möglichkeit über Usb-Stick Samples reinzuladen
-Keine Einzelausgänge
-Teilweise harscher Sound was die Einsatzmöglichkeit einschränkt
-für Live zu schwacher Sound
 
übrigens: hab grad mal den gaia mit dem jd-990 soundmässig verglichen - hätte es lieber sein lassen sollen :sad: der gaia klingt flach, hat keinen punch, klingt nach plastik (zwar nicht soooo schlimm) und ist "leise" verglichen mit dem jd-990. der alte hat kräftigen druck im sound und klingt um einiges edler und einfach besser, als der kleine jüngling. habe zwar den jd-990 ziemlich teuer erstanden, bin mir aber sicher, der war und ist jeden pfennig wert!
 
Roland Gaia = Duplo Spielzeug

57Duplo2680.jpg


und ein Beweis dafür das die Entwicklung bei Roland stagniert oder wie erklärt sich der Umstand das der im Jahre 1997 erschiene Yamaha An1x deutlich besser klingt:


In allen anderen Branchen findet ständige Weiterentwicklung statt, vegleicht mal das Iphone mir der ersten Generation von Handys oder Playstation1 mit PS3, nicht so so in der Musikelektronik dageht es auch schon mal in die andere Richtung.


Irgendetwas stimmt da nicht........
 
Karmaloge schrieb:
Roland Gaia = Duplo Spielzeug

und ein Beweis dafür das die Entwicklung bei Roland stagniert oder wie erklärt sich der Umstand das der im Jahre 1997 erschiene Yamaha An1x deutlich besser klingt:


In allen anderen Branchen findet ständige Weiterentwicklung statt, vegleicht mal das Iphone mir der ersten Generation von Handys oder Playstation1 mit PS3, nicht so so in der Musikelektronik dageht es auch schon mal in die andere Richtung.


Irgendetwas stimmt da nicht........

also das würde ich nicht so ganz behaupten, aber stimmt schon, dass die älteren synths viel besser klingen. die frage stellt sich automatisch: wieso? ist die immer grössere integration (alles in einem chip) schuld daran? klar, der gaia kostet einen bruchteil dessen, was mal der jd-990 gekostet hat, aber auch die flagschiffe der hersteller sind nicht mehr so punchig wie die maschinen von den 80-ern und 90-ern. man sollte nicht immer den herrstellungskosten den vorrang bieten. wir mögen zwar schwierige zeiten leben, aber muss denn immer alles auf kosten der qualität geschehen? ich würde gerne mehr bezahlen, wenn ich bloss die bessere qualität bekäme. wenn die hersteller wissen, welche alten produkte heiss geliebt waren/sind, wieso werden die nicht wieder hergestellet? jetzt mal nicht unbedingt komplette synths, aber z.B. erweiterungskarten (ich denke hier mal konkret an roland vintage board für den jd-990 - alle wollen das ding haben, es gibt den aber nicht mehr neu, bloss den unbrauchbaren kram, wie latino usw. - warum?).
 
eisblau schrieb:
hmm das verstehe ich nicht ganz. dafür werden doch extra leute angestellt.

Afaik hielt sich das Budget dafuer in Grenzen...

außerdem sollen presets ja auch soviele gruppen wie möglich ansprechen, da können doch nicht alle müll sein? doch, de fecto ist es oft so. aber warum?

Ist an sich nur bei groesseren Firmen der Fall, ansonsten ist Auslese eher eine Frage der Belegschafft...
 
Warum?

Gute Frage. Die technischen Möglichkeiten haben sich ja grundsätzlich verbessert. Nur, leider: Gegenläufig zu den (prinzipiell vorhanden und sogar gewachsenen) Möglichkeiten sind die Entwickler/Produktentwicklungsetats bei den Herstellern äußerst stark gesunken! Synthesizer bringen heute und in den Nullerjahren nur noch einen Bruchteil der Stückzahlen, die in den 80er- und 90er Jahren abgesetzt wurden.

Das erklärt vielleicht auch, warum der Oasis mehr oder minder in seiner Entwicklung stecken geblieben ist. Und man bedenke, dass eine Neuentwicklung wie der Alesis Fusion Synth (trotz recht kleiner Entwicklermannschaft) Alesis beinahe vollständig in den Abgrund gerissen hat.

Diesem Risiko gehen die Hersteller aus dem Weg. Ich glaube, so einfach und so traurig beantwortet sich deine Frage. Schon der Waldorf Blofeld (nebst Wiederbelebung von Waldorf) ist ein echtes Husarenstück. Wir sind sozusagen Fans einer sterbenden Branche...
:mad:

(so, und nun geh ich Fußball kieken)
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Und man bedenke, dass eine Neuentwicklung wie der Alesis Fusion Synth (trotz recht kleiner Entwicklermannschaft) Alesis beinahe vollständig in den Abgrund gerissen hat.

Ist die Info belegbar?
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Warum?

Gute Frage. Die technischen Möglichkeiten haben sich ja grundsätzlich verbessert. Nur, leider: Gegenläufig zu den (prinzipiell vorhanden und sogar gewachsenen) Möglichkeiten sind die Entwickler/Produktentwicklungsetats bei den Herstellern äußerst stark gesunken! Synthesizer bringen heute und in den Nullerjahren nur noch einen Bruchteil der Stückzahlen, die in den 80er- und 90er Jahren abgesetzt wurden.

Das erklärt vielleicht auch, warum der Oasis mehr oder minder in seiner Entwicklung stecken geblieben ist. Und man bedenke, dass eine Neuentwicklung wie der Alesis Fusion Synth (trotz recht kleiner Entwicklermannschaft) Alesis beinahe vollständig in den Abgrund gerissen hat.

Diesem Risiko gehen die Hersteller aus dem Weg. Ich glaube, so einfach und so traurig beantwortet sich deine Frage. Schon der Waldorf Blofeld (nebst Wiederbelebung von Waldorf) ist ein echtes Husarenstück. Wir sind sozusagen Fans einer sterbenden Branche...
:mad:

(so, und nun geh ich Fußball kieken)

ich denke, es werden eher viel mehr synthies verkauft, als damals, schon wegen den preisen. ausserdem meinte ich keine neuentwicklungen, sondern die leicht modifizierte neuauflage von ehemals star-synthesizern (jd-800, wavestation und was weiss ich). die hersteller werden doch wohl die schalt- und baupläne besitzen..
die branche wird schon nicht sterben, schliesslich wird ja musik gemacht und gehört :) und immer mehr menschen kommen wieder auf den geschmack von hardware synths.
 
Was du bei den meisten DSP basierten HW Synths bezahlst ist die Software, die HW des Blofeld Racks duerfte in der Herstellung keine 150 Euro kosten. In der Beziehung sind die aktuellen Gebrauchtpreise von JD990&Co wahrscheinlich ein Geschenk, die haben in der Herstellung sicher deutlich mehr gekostet...
 
Summa schrieb:
Was du bei den meisten DSP basierten HW Synths bezahlst ist die Software, die HW des Blofeld Racks duerfte in der Herstellung keine 150 Euro kosten. In der Beziehung sind die aktuellen Gebrauchtpreise von JD990&Co wahrscheinlich ein Geschenk, die haben in der Herstellung sicher deutlich mehr gekostet...

das ist mir schon klar, wie gesagt, ich frag mich bloss, wenn die user über die heutigen synths quängeln, wieso dann die hersteller dann nicht das geben, was das volk wünscht? wäre eine offizielle "rumfragerei" seiten herstellers so ne blöde idee? oder sind die herren da zu eigenwillig und sch@issen auf die meinung der musiker?
 
Wuerdest du den damaligen Neupreis von ca. 1500 Euro fuer 'nen JD990 ausgeben?
 
Was werden Hersteller und Vertrieb an einem Gaia verdienen ? Die ganzen Gehälter müssen irgendwie bezahlt werden und die Entwickler sind da wahrscheinlich nicht der größte Teil.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein "extended Gaia" in der Klasse 1.5 k€ genau die Wehwehchen nicht hat, die beim 600 Öre Teil stören, da muss doch alles kostenoptimiert = qualitativ suboptimal sein.

Andererseits: Hersteller :roll: Die schaffen´s ja auch, Digitalausgänge zu verbauen und dann kein WC Sync zu implementieren, nichtmal optional. Oder Platz im Gehäuse lieber frei zu lassen, als die durchaus nicht unüblichen 16 Controller für 16 Steps ala Groovebox zu verbauen (aber dann interne Sequencer in dem Synth). Das war bei mir auch schon das ein oder andere Mal der Grund, den Kauf erstmal nicht zu tätigen, weil ich lieber 500 Euro draufgelegt hätte als mich für den geboteten Preis dauernd über Unvollständigkeiten zu ärgern.

Naja, wir Musiker sind nu auch eine sehr inhomogene Zielgruppe mit ner Menge Individualisten, da will jeder was anderes und ein gemeinsamer Nenner ist schwer zu finden ^^.
 


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