Umfrage: Doppelst / stackst du Sounds?

Doppelst / stackst du Sounds?

  • Mache ich nie - habe ich mich nie damit beschäftigt

    Stimmen: 4 8,0%
  • Mache ich nie - ein Synth muss so wie er ist gut klingen

    Stimmen: 4 8,0%
  • Mache ich hin und wieder mal

    Stimmen: 19 38,0%
  • Mache ich oft, gehört dazu, um neue Klänge zu entdecken

    Stimmen: 20 40,0%
  • Mache ich immer, bin Klangalchemist

    Stimmen: 3 6,0%

  • Umfrageteilnehmer
    50
K-PAT schrieb:
Ich denke es kommt dabei auf die Musikrichtung an.
so isses, aber auch bei Techno können geschichtete Layer ziemlich cool sein.
Es kommt ja immer darauf an, was man wie schichtet, jeder hat da so seine eigenen Methoden.
 
Trotzdem wäre es natürlich im Sinne des threads, wenn aktive Soundalchemisten
ihre Schichtkuchenrezepte mit uns Unwissenden teilen
(sofern sie damit nicht irgendwelche Signature Sound Geheimnisse mit gefährden;-) )
 
fanwander schrieb:
Ein warm und obertonschwacher Sound eines Analog Synths wird mit einem zweiten High Pass Sound gestackt, indem einfach nur um dessen Sizzle ergänzt wird. Das klingt dann immer noch wie aus einem Guss.

Glaubst du, dass die DM Sounds zum Großteil aus mehreren Synths zusammengesetzt sind oder sind das einfach so geniale Programmierer?
 
Glaube nicht an diese extreme Stack-Theorie, bei DM, so unendlich viel ist das nicht, es ist aber - besonders in den 80ern - schlicht gute Sounds und das Sampling und FM und so weiter kreativ und gut genutzt.

Ein Stilmittel ist ein Stilmittel. Layern ist weder gut noch böse, es ist aber einer von vielen Wegen.


Generell:
Und - doppeln und leicht ändern und doppeln bzw weiter geänderte Sounds doppeln und auch extrem verschiedene Sounds doppeln macht verschiedene Sachen - Der TX816 war nahezu dafür gemacht extrem zu schichten, da man damit wirklich komplexe und dennoch nicht zu fette Sounds erhalten konnte. Wer das mal mit nem Matrix 12 macht, wird irgendwann an eine unendlich fette Wand stoßen.

Mein Spaß bei FM Sounds war da immer am größten, und manchmal habe ich auch FM und superklasssische Analoge zusammengeschoben, um den alten Charakter etwas aufzuwerten, nicht wirklich um ihn zu fetteln. Einige Sounds im MS2000 oder Microkorg zB leben aber von der sehr konsequenten Doppelschicht-Idee, ebenso die JV's und JD's der 90er.

And One haben so lange Casios und Co geschichtet, weil sie den NitzerEbb Sound haben wollten. Dafür hätten sie genau ein System 700 gebraucht und hätten genau das bekommen. Aber deren Weg hat sie inspiriert und sie haben eben was anderes daraus gemacht.

Übrigens noch ein kleines Hoch auf Alan Wilder, aber ich denke nicht fürs Schichten, sondern einfach für's toll produzieren.
 
Da man Samplern eher ein "statisches" Klangbild unterstellt, schichte ich im Schwerpunkt dort.
da geht es weniger um den üblichen Pseudo-Chorus via Detune, sondern eher um identische Samples mit unterschiedlichen Start- und Loop-Punkten und Loop-Längen zu versehen.
Evtl. noch die einzelnen Layerschichten mit variierenden leichten LFO Modulationen und Panorama Verteilung, da fängt dann z.B. eine Fläche mit 4 Ebenen richtig an zu Schweben.
 
Beim Sampling hat man ja auch in der Regel so den üblichen Signalweg mit dabei, also Hüllkurven, Filter, LFO usw. dann kann man Samples noch zur Granularsynthese einsetzen, was wunderbar für schön obertonreiche Pads, Soundtexturen usw ist.

Mit Stacken ist aber hier auch der Sound von zwei oder mehr unterschiedlichen Instrumenten gemeint? Bei den Synths hat man ja sowieso meist Layer, Unisono usw mit dabei, also alles um schon da den Sound extrem fett zu machen, wenn man denn das will. Dann kommen noch die FX dazu wie Multiband Envelope Filter, Tube Saturation, Mulitband Kompressor, Distortion, Bitcrusher, Delays, Reverbs usw die man ja auch meist zur Klangformung einsetzt. Man hat also extrem viele Möglichkeiten an einem Klang zu schrauben.

Ist doch schön dass man soviel Möglichkeiten hat einen Klang zu formen, das bringt Vielfalt. Wer will schon immer und immer wieder die selben Sounds hören?
 
fanwander schrieb:
Oder kurz zusammengefasst: Roland D50.

Ja, oder JD800. Gibt auch noch andere, die prinzipiell auf dieser Methode aufgebaut sind. Meiner Erfahrung nach sind 4 Layers auch das maximal Vertretbare, danach wirds dann doch Mulm und man greift dann besser zu anderen Mitteln. Es geht ja primär darum, ein klangliches Ziel zu erreichen. Wenn die Resourcen eines Instrumentes maßlos verbraucht werden, dann erklärt das, dass man sich besser woanders umschaut. Immerhin kostet Layern ja Polyphonie.
 
Ich habe das frueher oefters mal gemacht, da habe ich auch noch sehr viel mit Effekten gemacht. Irgendwann geht das aber alles irgendwie immer in die gleiche Richtung, d.h. man fuegt ein Delay und ein Layering und was weiss ich noch einfach schon aus Prinzip ein, bevor man ueberhaupt beurteilt hat, ob das noetig ist. Inzwischen gehe ich eher den anderen Weg und reduziere.

Zudem habe ich eh so einen "Einzel-Instrument"-Fetisch. Ich liebe es z.B. wenn in einer Rock-Band nur ein Gitarrist ist, und wenn dann im Solo auch im Hintergrund keine Rhythmus-Gitarre zu hoeren ist, sondern nur der Bass und das Schlagzeug. Auch bei klassischer Musik (die ich eigentlich weniger hoere) finde ich es viel schoener, ein kleines Trio oder Quartett zu hoeren, statt einem Orchester mit 100 Mann. Genauso finde ich es inzwischen auch bei elektronischer Musik oft interessanter, wenn es wenige Synths sind, aber jeder seine klare Aufgabe hat, und gut heraushoerbar ist.

Ist aber wie alles Geschmacksache, und haengt in einigen Faellen sicherlich auch ein bisschen von der Musikrichtung ab.
 
ZH schrieb:
... ob das noetig ist.

Das ist der wichtigste Hinweis in dieser Thematik.

"A String section doesn't make your song more important." ist eine alte Weisheit. Sich jedoch der Möglichkeiten klar zu sein und sie dann einzusetzen, wenn man es für nötig hält - das ist es.

Ein schönes Beispiel ist David Fosters "Water Fountain". Eine recht simpel gehaltene instrumentale Ballade mit nur ein paar wenigen Instrumenten im Arrangment. Da die Nummer aber eine gewisse Tiefe im Ausdruck hat, lässt sich das bei Bedarf nach mehr Pathos entsprechend umsetzen. Also hat er ein großes Orchester genommen. Beide Versionen bei youtube zu hören.

Und genau so kann man Layer und Stacks bei synthetischen Instrumenten betrachten, wo man aus einem feinen Pinselstrich eben was mit größerer Dimension macht. Wenn man's braucht. Oder auch weil man's kann :)
 
Diese 5 Tipps (für Gitarristen) finde ich auch ganz interessant

1 Do No Harm

Some guitarists reflexively layer guitars, but don’t ask themselves whether it’s really necessary. A friend, Avid’s Mark Williams, once said, “As soon as you put on that second guitar part, you’re going in the wrong direction.” That’s not always true, but I know what he means. A single guitar part has definition, and can stand out in a track as a distinct sound. Layers are more indistinct, as the additional parts can “step on” each other. Sure, there are situations where layering is great, but Jimi Hendrix almost never layered—except for doing overdubs as a sort of counterpoint lines. One guitar part said what needed to be said. So if a part doesn’t need to be layered, don’t.

2 Go Small

Paradoxically, layering can actually provide “smaller” sounds that sit better in the background— particularly with power chords. To do this, layer by overdubbing the same sound, using the same guitar, and panned to the same position. The parts will tend to blur into more of a texture, and, if mixed at moderate levels, that texture will sit in a track as a more background than foreground part. To place the part even further back, roll off the highs a bit for warmth, and pull back a little on the low end to leave more room for the bass and kick drum to give the textured part its own sonic space.

3 Churn It Up

Taking the aforementioned “small” approach, you can mix the guitar tracks up, and not roll back highs and lows, if there aren’t a lot of other instruments playing. This gives you a full, churning sound. Check out Never Mind the Bollocks, Here’s the Sex Pistols for a great example of how this kind of layering can drive a song when mixed high.

4 Go Big

For this, set up different layered sounds—like splitting a guitar into two cabs, miking each one separately, and then panning them opposite of each other (of course, this is very easy to do in the virtual world with amp sims). Layering in this manner preserves the distinct nature of each sound, and lets them stand on their own—yet the two parts will multiply into something bigger. Often, when mixing with other instruments— such as piano—I’ll pan one amp cab left and the other to center, with the left piano panned center and right piano panned right. This makes for a big, distinct soundstage.

5 Celebrate Differences

If you really want to push a chorus, don’t reach for another overdub of fuzzed-out power chords. Instead, grab an acoustic guitar and layer it instead (see screen shot above). The percussive, bright nature of the acoustic will serve as a perfect complement to the distorted power chord sludge. Combining clean acoustic and distorted electric guitars worked for Led Zeppelin, and it can work for you, too.

(http://www.guitarplayer.com/miscellaneo ... tars/21790)
 
Moogulator schrieb:
Glaube nicht an diese extreme Stack-Theorie, bei DM, so unendlich viel ist das nicht, es ist aber - besonders in den 80ern - schlicht gute Sounds und das Sampling und FM und so weiter kreativ und gut genutzt.

...

Übrigens noch ein kleines Hoch auf Alan Wilder, aber ich denke nicht fürs Schichten, sondern einfach für's toll produzieren.

Sorry das ist keine Theorie, sondern sind Aussagen von Bandmitgliedern und Produzenten. Einfach mal Robcast + Martin Gore googlen beispielsweise. Das ist ein aktuelles Interview in dem er unter anderem gefragt wird wie beispielsweise die Sounds in Policy of Truth zustande kamen.

Worauf Gore antwortete, das sind Samples vom irgendwelchen obskuren Asiamusic Sample CDs gelayert mit anderen Synths.

Das soll nur ein Beispiel sein.

Und ja Alan Wilder ist ein Gott.

Sorry für OT.
 
Normale Synth Klänge langweilen mich zu Tode, außer vielleicht hardcore schräg verdrehtes FM oder moduliertes Waveshaping ala Buchla. Bei mir ist quasi alles an Sounds recorded, reshaped und massiv gelayert und dann über den Sampler neu zusammengesetzt. Ich suche in jedem Sound einen anderen Sound. Mein innerer Sounddesign Dämon weigert sich Synths einfach so zu verwenden. Geht nicht... kann ich nicht. Ich habs schon mal irgendwo gesagt, an den Stellen wo Synths für mich anfangen interessant zu klingen, hab ich die so kaputt verstellt das man sie nicht mehr Tonal spielen kann.

Achso: Synth Sounds die reale Instrumente emulieren find ich besonders schlimm. :kaffee:
 
intercorni schrieb:
Schon damals hat Roland mit dem D50 perkussives mit Loops gestackt, daher geschichtet und es als LA Synthese verkauft.

Das war zunächst aus der Not eine Tugend gemacht. Sample Speicher war teuer, also musste es ein kleiner tun. Basierend auf der Erkenntnis, dass das initiale Tonereignis prägend für das Hörerlebnis ist und der Rest im zeitlichen Verlauf eher eine Waveform darstellt, wurde das einfach als Komponenten angesehen und für ein Gesamtresultat zusammenmontiert.

Hintergrund war immer noch die Nachbildung akustischer und elektrischer Instrumente.

Dass sich der ganze Spaß dann auch noch weiter treiben ließ und man munter gelayert hat und damit Sachen wie Staccato Heaven und Fantasia rauskamen, war der Fantasie von Leuten wie Eric Persing geschuldet. Prinzip lautete also aus wenig viel rausholen, mit guten Ergebnissen, die vor allem mit Effekten am Ende der Kette aufgehübscht sind.

Hinsichtlich dem Ziel, passable akustische und elektrische Instrumente hervorzubringen, ist man eher gescheitert.

Da die Idee generell neu war damals, ist eine Namensschöpfung wie LA Synthese alleine aus Vermarktungsgründen (Identitätsschaffung) sowohl ok als auch notwendig gewesen.
 
Speedy75 schrieb:
Moogulator schrieb:
Glaube nicht an diese extreme Stack-Theorie, bei DM, so unendlich viel ist das nicht, es ist aber - besonders in den 80ern - schlicht gute Sounds und das Sampling und FM und so weiter kreativ und gut genutzt.

...

Übrigens noch ein kleines Hoch auf Alan Wilder, aber ich denke nicht fürs Schichten, sondern einfach für's toll produzieren.

Sorry das ist keine Theorie, sondern sind Aussagen von Bandmitgliedern und Produzenten. Einfach mal Robcast + Martin Gore googlen beispielsweise. Das ist ein aktuelles Interview in dem er unter anderem gefragt wird wie beispielsweise die Sounds in Policy of Truth zustande kamen.

Worauf Gore antwortete, das sind Samples vom irgendwelchen obskuren Asiamusic Sample CDs gelayert mit anderen Synths.

Das soll nur ein Beispiel sein.

Und ja Alan Wilder ist ein Gott.

Sorry für OT.

Danke, nee ist nicht OT - war ja Thema und gehört auch zu Layering.
:nihao:
 
Stacking bzw. Verdoppeln des selben Sounds mache ich nicht. Wozu auch?

Wird dies absolut synchron mit dem selben Ton durchgeführt, dann wird das Ergebnis einfach nur lauter.
Wird dies zeitlich leicht versetzt durchgeführt, dann entsteht dabei ein Delay.

Das sind Effekte, die ich mit anderen Mitteln deutlich leichter durchführen kann.

Handelt es sich dagegen um verschiedenen Sounds, so reden wir hier doch eigentlich schon von einem Arrangement und dann MUSS man diese Frage auch mit einem klaren "Ja" beantworten, wenn Multitimbralität im Spiel ist.
 
DerGanner schrieb:
Handelt es sich dagegen um verschiedenen Sounds, so reden wir hier doch eigentlich schon von einem Arrangement und dann MUSS man diese Frage auch mit einem klaren "Ja" beantworten, wenn Multitimbralität im Spiel ist.
es ging wohl eher darum, wobei man auch sehr ähnliche Klänge mit etwas anderen Hüllkurven und Filtereinstellung gut stacken kann.
 
Im Nord-Lead 4,den ich via Octatrack per Midi Ansteuer, schichte ich in der Regel die Sounds.
Speziell bei FX-Sounds und die Mutations/Randomize-Funktion des Lead 4 ist das recht cool.
Ich nutze das aber von meinem Gefühl her fast zu wenig.
Auch geschichtete Pads mit leicht differenzierten Attack/Release Zeiten finde ich so auch recht cool.
Lg
 
Bernie schrieb:
DerGanner schrieb:
Handelt es sich dagegen um verschiedenen Sounds, so reden wir hier doch eigentlich schon von einem Arrangement und dann MUSS man diese Frage auch mit einem klaren "Ja" beantworten, wenn Multitimbralität im Spiel ist.
es ging wohl eher darum, wobei man auch sehr ähnliche Klänge mit etwas anderen Hüllkurven und Filtereinstellung gut stacken kann.

Klar, ähnlicher Klang, bei leicht anderer Anspieldynamik (ADSR) und anderem Frequenzbereich (Filter).
Die nächste Entsprechung mit 'echten' Instrumenten ist da meiner Ansicht nach ein "Stack" aus zwei Violinen, einer Bratsche und Violoncello, also einem typischen Streicherquartett, wie man es z.B. auch angedeutet als Preset im JV 880 finden kann. Die Übergänge zwischen den Begrifflichkeiten sind da für mich doch ziemlich fließend und keineswegs klar abzugrenzen.
 
Mir ging es auch gar nicht um die eine Definition oder den einen richtigen Weg, sondern Tipps, auf was man alles so achten kann,
va wenn man das mit verschiedenen Synths macht oder auch, welche Synths ganz toll zusammen klingen und zusammen eine schönen neue Ästhetik ergeben ...
solche Sachen.

Vielleicht inspiriert es ja die eine oder den anderen, die/der sich grade nichts neues leisten will, Vorhandenes auf neue Weise zu nutzen.
 
Hin und wieder mache ich das mit SY35 und Virus B.
Ich hatte eigendlich nur was zum Ansteuern für den Virus gesucht, dachte dann aber, warum in ein MIDIBoard inverstieren wenn es auch ein "billiger" Synth sein könnte.
Dann hab ich mal nur so rumprobiert und da mein 35er die Macke hat, daß er entweder nur "keinen Ton" oder "voll offen" abgeben kann (stört nicht weil ja mit dem Mischer zu regeln) hatte ich den eben offen als ich rumgebastelt habe.
Ich fands cool, beide Sounds auf einmal zu haben und nutze das seither öfter mal weil es z.B. bei nem Arpegg auf dem Virus gleich noch ne schöne Fläche dazusteuert.
Kommt aber immer auf die Idee an die man da gerade hat - manchmal paßt es - manchmal eben nicht.
 


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