Überrascht Analogklang noch?

Analog kann nix, was noch überrascht..?

  • stimmt.. ist dennoch fein

    Stimmen: 32 24,2%
  • stimmt.

    Stimmen: 12 9,1%
  • nö, da geht noch was..

    Stimmen: 70 53,0%
  • schwachsinn, das einzeln zu sehen, nie analog pur.. aber auch..

    Stimmen: 18 13,6%

  • Umfrageteilnehmer
    132
@7/8

Könntest du als Kenner beider Welten (digital modular und richtig modular) mal kurz die typischen pitfalls eines digital modularen Systems , gerade in Bezug auf Workflow erläutern ?
 
Alles Quatsch man nimmt genau das was einen antörnt und was in den Geldbeutel passt. Das ist jedem selbst überlassen, da zählt nur das Ergebnis, wenn Software zufriedenstellt,why not ?
Wer Analoge Hardware kaufen will soll es doch tun.
 
mink99 schrieb:
Ich hab nochmal nachgedacht ....

In einem anderen Fred kam das Beispiel von dem Test, dass Geiger anders spielen, wenn sie wissen, dass sie auf einer Stradivari spielen. Ich bin auch überzeugt, dass Geiger anders spielen, wenn sie glauben zu wissen, dass sie auf einer Stradivari spielen. (Eine hinreichende Qualität der Nicht-Stradivari vorausgesetzt) Auf die Synthesizer - Welt übertragen heisst das : Auf einem Minimoog spiele ich unbewusst anders als auf einer Emulation. Wenn ich in der Lage bin, dieses Spiel zu reproduzieren (Live oder CD) ist es hinwiederum egal...

Also :

Analog - Digital bei gleichem Input gleichwertiger Output

aber Analog schafft unbewusst anderen (höherwerigen ?) Input
den ich dann aber wiederum gleichwertig digital reproduziern kann.

Mink

ähh, aber die geiger KÖNNEN ja die stradivari anders SPIELEN.

wahrscheinlich halten die die geige dann (minimal) auch ein bischen anders und wie sie den bogen führen wird auch (minimal) anders sein.
unterschiedliche haltung und bogenführung , druck auf die saiten usw beinflusst den klang der geige sicher.

haltung und handführung hat aber auf deinem keyboard keinen einfluss auf den klang des modularsystems

grüsse

moroe
 
haptik hat einfluss auf die kreativität... da reicht es ja schon wenn man mit dem echten synthie mehr spaß hat als mit seinem virtuellen ebenbild und schon ist man kreativer, sei es beim sounddesign oder was die musik anbetrifft.... dem geiger wird es nicht anders gehen, wenn er von der billiggeige auf ein museumsstück wechselt.

btt:
analog ist geil! :)
 
man bekommt halt einfach nie genug vom analog sound der oldtimer synths.Einige neue gehen auch
aber bei denen bin ich bis jezze nur vom vermona lancet richtig überzeugt weil der klingt wie 70er Jahre
in allen einstellungen.Langweilig wir der Kram nie man kann ja schliesslich durch layern unendlich viel
neu erfinden...man wir einfach nie satt bis zur beerdigung und das ist es...schöne Frauenkörper werden ja schliesslich auch nie
langweilig.
 
moroe schrieb:
mink99 schrieb:
Ich hab nochmal nachgedacht ....

In einem anderen Fred kam das Beispiel von dem Test, dass Geiger anders spielen, wenn sie wissen, dass sie auf einer Stradivari spielen. Ich bin auch überzeugt, dass Geiger anders spielen, wenn sie glauben zu wissen, dass sie auf einer Stradivari spielen. (Eine hinreichende Qualität der Nicht-Stradivari vorausgesetzt) Auf die Synthesizer - Welt übertragen heisst das : Auf einem Minimoog spiele ich unbewusst anders als auf einer Emulation. Wenn ich in der Lage bin, dieses Spiel zu reproduzieren (Live oder CD) ist es hinwiederum egal...

...

ähh, aber die geiger KÖNNEN ja die stradivari anders SPIELEN.

wahrscheinlich halten die die geige dann (minimal) auch ein bischen anders und wie sie den bogen führen wird auch (minimal) anders sein.
unterschiedliche haltung und bogenführung , druck auf die saiten usw beinflusst den klang der geige sicher.

haltung und handführung hat aber auf deinem keyboard keinen einfluss auf den klang des modularsystems

grüsse

moroe

Doch, sehr wohl. Nicht die eigentliche handführung, aber die handfuhrung als resultat des spielens auf der tastatur.

Ein altes abgerocktes Pratt Read reagiert anders als ein neues, tolles gutes Fatar. Allein wie die anschlagstärke umgesetzt wird , also wie fest man drücken muss, bis der Gate reagiert, beeinflusst das Spiel, selbst bei nicht anschlagsdynamischen. Nicht den Grundsound, aber die rhythmische Gestaltung. Wenn ich die Tasten mit nem Hammer klopfen muss, gehe ich anders z.b mit kurzen attack Werten um , als wenn diese einen subtileren Zugang hat.
Und die Modulation ist auch je nach Gerät unterschiedlichen. Mit einem arp ppc pitche ich anders als mit einem korg Joystick und wieder anders mit einem normalen pitchwheel oder mit den nicht sich zurückstellenden Controllern des Pro One.

Ich wollte auch das Beispiel genau andersrum verstanden wissen, ein Geiger könnte das qualitativ gleich hochwertige Ergebnis auch auf einer nicht Stradivari erzielen, er tut sich aber leichter mit dem original. Und so ist es auch mit original vs Emulation bei Synthesizern.
 
olduser schrieb:
Alles Quatsch man nimmt genau das was einen antörnt und was in den Geldbeutel passt. Das ist jedem selbst überlassen, da zählt nur das Ergebnis, wenn Software zufriedenstellt,why not ?
Wer Analoge Hardware kaufen will soll es doch tun.
ich stimme dir absolut zu.
Beim Musik machen gehts um den fun.
Und wenn mans am output messen will:
also die Leute die ich kannte die richtig Musik machen konnten,
konnten das auf jedem mist von nem synth oder sonstigen Instrument ! ...punkt
...könnte da ein paar geschichten erzählen.
Man muss gar nichts haben ausser Kreativität und inspiration.
mich selbst inspiriert grad die MPC und gesprächsaufnahmen aus youtube, nur so.....


Alles quatsch ? Nein ! die diskussion hat ein thema ;-)
Ich möchte nicht so rüberkommen das ich gebetsmühlenmässig behaupte man muss nen modular haben.
die diskussion heisst: "überrascht Analogklang noch"
Mein Punkt in diesem thread ist: wenn man die Klangkapazität von analogem Klang bewerten will,
sollte man auch ganz stark die klangmöglichkeiten von modernem Hardware Modular miteinbeziehen.
( was heute allerdings absolut analog UND digital bedeutet )
 
Seit wann ist Überraschung im Gear?

Überraschung entsteht durch den kreativen Gebrauch. Wer lange genug hinsitzt, findet irgendwann was Neues raus, sei es an der Modularwand oder am DX7.

Ausserdem -was ist überhaupt "Analogklang", wo doch diverse analoge Instrumente als "nicht analog klingend" bewertet werden? :selfhammer:
 
mink99 schrieb:
@7/8

Könntest du als Kenner beider Welten (digital modular und richtig modular) mal kurz die typischen pitfalls eines digital modularen Systems , gerade in Bezug auf Workflow erläutern ?
sagen wir ich habe digital modular auch schon kennengelernt ;-)...mehr nicht.
in digital kommt sync und vor allem FM nicht so kernig . Das ist so das was alle sagen.
Kann man leicht austesten wenn man 2 VCOs aus nem digitalen in ein gutes ! analoges filter patcht.
1 VCO (Sinus) als FM modulator auf dem filter. NM1 ist ideal dafür.


haptik war ein stichwort.
finde letztendlich gehts mir nur darum: haptik.
der fallstrick wäre da beim softy wie beim DSP modular dass man die Knöpfe bzw. controller immer neu mappen muss.
Im hardware modular sind es immer dieselben knöpfe die dieselben parameter verändern.
D.h. jede minute am gerät, geht einem das gerät mehr und mehr in fleisch und blut rüber.
Jede disskusion über klang und was ist gut ? was ist besser ? beiseite gelassen,
.........was am ende zählt ist die haptik. ! ..zumindest für mich


ein weiterer unterschied ist das eigentlich das ganze modulare zeugs in DSP und soft, soweit ich es gesehen hatte und mich erinnere,
sehr konservativ parametrisiert ist. Alles an oldscool orientiert. Kommt alles von moog und co. statt buchla und serge.
Im heutigen modernen harware modularen hats module die viel mehr zugriff erlauben, viel grössere ohne aliliasing nutzbare frequenzbereiche, moderner parametrisiert sind, den missbrauch der module erlauben.
.......ohne dass man G2-Tim heissen muss :lol:


jede plattform hat ihre stärken und schwächen.
die schwäche bei software für mich ist, dass sie nen PC benötigt = Maus in der hand halten, in bildschirm gaffen
sorry, möchte hier keine monologe führen. finde aber´s thema spannend...und bin vielleicht immer noch zu sehr verklebt mit dem modularen.
 
siebenachtel schrieb:
ein weiterer unterschied ist das eigentlich das ganze modulare zeugs in DSP und soft, soweit ich es gesehen hatte und mich erinnere,
sehr konservativ parametrisiert ist. Alles an oldscool orientiert. Kommt alles von moog und co. statt buchla und serge.
Für den DSP-basierten Nord Modular G2 kann man dies so nicht stehen lassen, zum einen finden sich dort etliche Module, die nicht "oldschool" sind, zum anderen lassen sich Module wie der Waveshaper auf "buchla und serge" zurückführen. Schließlich ist es auch ohne die – bewundernswerten! – Kenntnisse von Tim möglich, z.B. die Fähigkeiten eines "Complex Waveform Generators" nachzubauen: zwei Oszillatoren, zwei VCAs, ein Waveshaper, mehr braucht es nicht.
 
siebenachtel schrieb:
.......ohne dass man G2-Tim heissen muss :lol:
Ist das jetzt mein Name? :lol:

Die grosse Krux bei digitalen Modularsystemen, und mitunter der Grund, warum bei mir neben den zwei G2x auch ein analoges Modularsystem steht, ist dass bei digitalen Modularsystemen das Aliasing buchstäblich an jeder Ecke lauert. Aliasing ist ja beileibe kein neues Problem, und es gibt ja schon lange bewährte Techniken um es zu minimieren resp. garnicht erst entstehen zu lassen. Nur lassen sich diese Techniken oft nur innerhalb einer Festarchitektur wirklich effektiv implementieren. Um z.B. wirklich gute Osc-Sync hinzubekommen, muss der Slave-Oszillator über die Phasenlage des Masters Bescheid wissen, der Sync-Impuls alleine (wie bei Analog) reicht da nicht. Auch der von serge beschriebene "Complex Waveform Generator"-Nachbau in Digital würde je nach Parametrisierung leider ziemlich arg aliasen, da (ironischerweise) gerade die ge-anti-aliasten steilen Wellenformflanken der Quell-Oszillatoren im Waveshaper schnell viel inharmonischen Müll erzeugen. Ich habe zwar letzthin (nach Jahren des Kopf-gegen-die-Wand-schlagens :oops:) auf dem G2 ein wirklich brauchbares Anti-Aliasing-Verfahren zusammengeschustert, welches die Wellenform auf einer fixen und relativ tiefen Frequenz (weit unter 100Hz) generiert (wo das Verhältnis zwischen Nutzsignal und Aliasing entsprechend viel besser ist) um dann mithilfe von steilem Filter und "missbrauchter" Delay-Linie :lol: so quasi Pseudo-bandlimitiertes-Resampling auf die gewünschte Tonhöhe zu betreiben. Ist aber ein DSP-hungriges Gebastel und nicht ohne seine eigenen Tücken (mag z.B. nicht superschnelle superweite Tonhöhenmodulationen, für schnelle Vibratos reicht's aber allemal).
Ein diesbezüglich gutes digitales Modularsystem müsste Oversamplen bis der Arzt kommt. Wenn ich ein digitales Modularsystem mitentwickeln dürfte, dann wäre eine Kerneigenschaft, dass jedes Modul einerseits einen Oversampling-Button hat, nicht nur multiplikativ (x2, x4, x8, x16) sondern auch fraktional (/2, /4, /8, /16), um so auch jede Art von "Control Rate" zur Verfügung zu stellen. Andererseits würden alle Modulations-Inputs über sich automatisch anpassende Upsampling/Downsampling-Interpolation verfügen (kein Problem, der Compiler weiss ja was die Quelle für eine Samplerate hat), damit zwischen unterschiedlich clockenden Modulen keine Artefakte entstehen.

Ich liebe beides -analog und digital Modular. Das sind prima Verbündete im Sounddesign.
 
Tim Kleinert schrieb:
Auch der von serge beschriebene "Complex Waveform Generator"-Nachbau in Digital würde je nach Parametrisierung leider ziemlich arg aliasen, da (ironischerweise) gerade die ge-anti-aliasten steilen Wellenformflanken der Quell-Oszillatoren im Waveshaper schnell viel inharmonischen Müll erzeugen.
Zum einen wird der Waveshaper von einem Sinus gespeist, daher wird's erst bei FM unangenehmer. Zum anderen fallen solche Artefakte im Kontext eines Stückes meiner Erfahrung nach nicht so sehr auf. Schließlich und endlich aber produziert schon das Vorbild ordentlich Aliasing – sowohl beim 259e als auch beim 261e sind beide Oszillatoren digital, beim 259e auch noch die Waveshaper, der beim 261e analog ist.

Nun könnte man das Ganze natürlich dadurch auf die Spitze treiben, indem man das Aliasing noch originalgetreu nachbaut…

Aber ich habe den Nord Modular G2 (wie auch die erste Generation) nie als Emulationsmaschine begriffen, mit der man den Klangcharakter eines anderen Instrumentes bis in den letzten analogen Oberton nachbauen kann, sondern als Möglichkeit, mir die Konzepte & Architekturen verschiedener Synthesizer zu eigen machen zu können – ob's nun der Waveform Generator von Buchla war, oder der allen Stimmen gemeinsame Ringmodulator der polyphonen Yamaha-CS-Serie. Wenn's dann mal irgendwo zirpte oder zwickte – egal.
 
ich sehe es so dass es völlig egal ist wie ein patch auf dem papier aussieht,
es wird auf verschiedenen plattformen verschieden tönen.
Mehr als das, auch rein innerhalb der analogen welt funtionieren gewisse (simple) patches nur auf ganz bestimmten modulen.
Insofern war das beispiel mit dem "complex waveform generator" wirklich sehr theoretisch aus meiner sicht.


ich kann ein einfaches beispiel geben bezüglich analoger realität:
rekursive modulation von nem sinus generator ( VCF).
Bekomme für mich unglaubliche Klänge hin mit nem Mankato. ( der 8 pahsen outs hat)
Hatte aber für den vergleich auch beim mankato mit nur einem out gearbeitet, also Klangquelle= modulator.
Generell haben sSM filter bei mir nen guten sinus, motm440 wird weithin sehr geliebt.
aber keiner, weder motm440, noch SSM ( mit SSM2040IC, Fonik in meinem fall) haben "geklungen" über die rekursive modulation.
NM1 auch nicht, G2 bin ich nicht sicher ob ichs dort auch getestet hatte, wenn ja, hats auch nicht geklungen.
Auch auf allen analogen VCOs hats nicht geklungen, die digitalen im modular sind auch abgekackt, wie IIRC eben auch die DSP basierten.
das patch funktioniert genau auf einem modul. ....eines meiner absolut wichtigsten patches. kann man massiv ausbauen.
Zusätzlich muss so ein sinus auf 20khz hochdrehen, besser 24 khz, Das meine ich mit "parametrisierung ".
( andernfalls ist der tonale umfang zu klein )



mir ghets nicht um X vs. Y, Ich denke nicht in so begriffen.
Mir gehts darum dass es im Bereich der analogen schaltungen bewegung gegeben hat die letzten 4 jahre oder so.
Viel davon fand im dIY bereich statt und ist entsprechend noch nicht wirklich so bekannt wie ich stark den eindruck habe.
( bzw. sind die lezten jahre einige der alten schaltungen das erste mal einer masse an nicht elektronik spezialisten zugänglich geworden )
( mein buchla/ serge beispiel war sehr plakativ gewählt, auch in bezug zur ganzen synthentwicklung und nicht in bezug wo analog heute steht.)


das jede plattform ihre stärken hat ist doch völlig klar.
...und wird entsprechend auch im einzelnen zu anderen klängen und vorgehensweisen inpirieren.
sorry, schon wieder so lang
 
siebenachtel schrieb:
G2 bin ich nicht sicher ob ichs dort auch getestet hatte, wenn ja, hats auch nicht geklungen.
Die G2-Filter schmieren bei Selbstoszillation und rekursiver Filter-FM gerne völlig ab, d.h. bleiben schnell mal in äusserst grässlich klingenden statischen Kreisch-Zuständen hängen, aus denen man sie nur befreien kann indem man die Resonanz runterdreht. Der "Noise+BP"-Modus des Nord Wave macht Ähnliches (bei Osc-Mod), nur zusätzlich mit Boxen- und Ohren-gefährlichen Lautstärke-Peaks. :shock: Filter-Selbstoszillation in Kombination mit Filter-FM ist ohnehin eine der grossen verbleibenden Achillesfersen von DSP.
 
mal ehrlich, hab mir gestern einen microzwerg bei ebay erstreigert und der ist so wild und hat soviel druck, ich glaube nicht das der retrologue oder die diva das hinbekommt dieses verhalten. dieser sound, da klingen die sehr ähnlich aber der microzwerg ist doch nmochmal dicker denk ich.
 
Giftnudel schrieb:
rekursiver Filter-FM

Was ist das für eine Schaltungsmethode? VCF.AUDIO.OUT->VCF.CV.IN ?
ja

richtig "kommen" tuts nur auf octatur sine wellen mit schaltungen die mit SSM2164 aufgebaut sind. imho
bei allem andern was ich probiert habe blieb das grosse AHA erlebnis aus.
wobei ich bei den tests natürlich nicht mit octatur gepatcht habe, sondern einfach dem einen out den die jeweiligen filter oder vCOs hatten
hat auf nicht SSM2164 schltungen nie wirklich "getönt". Das war also einer der punkte.
octatur ermöglicht erst die vielfalt der möglichen wellenformen die man generieren kann, bzw. überhaupt der patches.
........falls jetzt also jemand findet es tönt nicht bei seinen versuchen.......liegts vielleicht am aufbau der schaltung, nicht dem patch ;-)
 
Ich denke man sollte nicht unbedingt in Kategorien, wie "Analog" und "Digital" oder gar "Hybrid" denken, sondern eher in "langweilig","gut" und "Alter Schwede!" - Wenn mit "Analoge" Geräte wie der MacBeth M5, der GRP A4 + A8 oder gar der Schmidt Synthesizer gemeint sind, dann sind die Geräte sicherlich überraschend! Speziell der Schmidt zeigt doch, dass Analog noch lange nicht ausgereizt sein muss! GRP und MacBeth dagegen zeigen, dass nicht alles nach Moog, Oberheim, Roland oder Yamaha klingen muss und trotzdem geil sein kann. Es stellt sich aber die Frage, was "Analogklang" denn eigentlich ist? Wo hört dieser Begriff auf? Erzeugt z.B. der Jomox Sunsyn "Analogklang" oder ist er, wegen der zusätzlichen RCO's schon Hybrid und macht deshalb "Hybridklang"?? Oder wie sieht es da mit dem Prophet 12 aus? Ich mache das ja eher so, dass ich höre, welches Gerät einen "stabilen" und "griffigen" bzw. "festen" Klang hat und was damit alles machbar ist. Es muss ein Klang sein, der nicht nebulös, unwirklich oder irgendwie "wie weiter weg" und "nicht ganz zwischen den Boxen / Kopfhörern" klingt. Das ist schwierig zu beschreiben. Erstaunlich oft sind es dann tatsächlich Analoge bzw. Hybrid-Synth's die das können, aber eben nicht nur! Radikal Technologies Accellerator bspw. passt auch genau in meine "Idealvorstellung" ist aber volldigital. U-he's DIVA gar, ist nur ein Plug-In, klingt aber verdammt analog... eine sehr schwierige Frage :roll:
 
Marius Seifferth schrieb:
Speziell der Schmidt zeigt doch, dass Analog noch lange nicht ausgereizt sein muss
bei meinem tiefstem Respekt vor den ingenieurstechnischen Fähigkeiten von Herrn Schmidt; konzeptionell ist dieses Teil derart hausbacken und altmodisch, ist einem unsäglichen siebzigerjahre AkkordBräätzmusikertum verhaftet, dass es mich wundert, dass niemand in seinem Bekanntenkreis dem Herrn Schmidt mal gesagt hat, dass Musiker heutzutage ganz anders tickenund ganz andere Instrumente bräuchten.
 
Nun, ich empfinde die die Art wie die Oszillatoren direkt mit Modulatoren verknüpft sind und auch das Klangspektrum, welches der 4. Oszillator hinzufügt nicht gerade Altbacken - jedenfalls hab ich das so bei noch keinem 70er Jahre Moog/Oberheim/Roland etc. gesehen. Hinzu kommt, wie die Filter miteinander verschaltet sind. Da sieht doch sogar ein Xpander/Matrix 12 blass gegen aus. Die kurzen Impressionen die man jedenfalls auf der Musikmesse hören konnte, klangen alles andere als Altbacken oder nach 70er.

"AkkordBräätzmusikertum" ist für mich allerdings Wort des Monats :lollo: auch wenn ich mir nicht ganz im klaren darüber bin, was damit eigentlich ausgedrückt werden soll :eek:
 
fanwander schrieb:
Marius Seifferth schrieb:
Speziell der Schmidt zeigt doch, dass Analog noch lange nicht ausgereizt sein muss
bei meinem tiefstem Respekt vor den ingenieurstechnischen Fähigkeiten von Herrn Schmidt; konzeptionell ist dieses Teil derart hausbacken und altmodisch, ist einem unsäglichen siebzigerjahre AkkordBräätzmusikertum verhaftet, dass es mich wundert, dass niemand in seinem Bekanntenkreis dem Herrn Schmidt mal gesagt hat, dass Musiker heutzutage ganz anders tickenund ganz andere Instrumente bräuchten.

Mir fällt da gerade wieder ein, dass es so ein kurzes Feature in einem Onlinemagazin gab, in dem es um Musiker und Synthesizer geht. Jedenfalls war dort in einem "Anthony Rother" zu sehen und er erzählte dort, wie er zum Waldorf Wave kam. Am Ende erwähnte er jedoch auch, dass der Schmidt wohl einer seiner nächsten Synths werden wird. So viel also zum Thema "Die Musiker ticken ganz anders" 8) wenn ich den Link wieder finde, werde ich ihn nachreichen.
 
dbra schrieb:
Was bitte ist AkkordBräätzmusikertum? :)
Yes, Schulze, Foreigner, Saga,... All die Helden von gestern, die in NAMM-Show-Videos von Moog nur die Cutoff-Frequenz ganz aufreißen zwei VCOs parallel auf Sägezahn stellen, und dann behaupten, dass der Synth toll klingt, obgleich das null über den Synth aussagt. Den gleichen Sound kann man auch mit einem Casio SK-1 kriegen, wenn man die Wellenform sampelt.
 
Blicken wir doch einmal hinter die Kulisse des Vintage Analogsynthsizers, warum Instrumente wie Jupiter 8, Pro One oder Minimoog so beliebt sind. Weil sie Vintage sind?
Nein! Weil sie extrem übersichtlich sind, einem leicht verständlichen Aufbau aufzeigen: hier zwei Oszillatoren, da ein Filter, Hüllkurven, fertig. Das kennt man und da ist es egal, ob der Musiker vor einem Moog oder einem Roland steht.
These: viele sind zwar technikbegeistert, steigen aber schnell aus, wenn das oben besprochene Prinzip der verinnerlichten Signalführung verlassen wird. Reizwort DX7.
Oder noch besser: Buchla. Denn nur so lassen sich die allermeisten wirklich grottigen Soundbeispiele auf youtube & co erklären. These: der Musiker ist schnell überfordert und möchte gar nix neues. Darum auch die grosse Nachfrage nach den alten Kisten bzw den Nachbau, gilt übrigens auch für MS20 mini oder die kleinen Analogen von Arturia. Alle sehr erfolgreich weil einfach. Liegt hier nicht der Hund in der Suppe begraben? Schreit man nicht viel zu oft nach neuen Instrumenten? Aber will sich eigentlich gar nicht auf neues einlassen?
 
intercorni schrieb:
Blicken wir doch einmal hinter die Kulisse des Vintage Analogsynthsizers, warum Instrumente wie Jupiter 8, Pro One oder Minimoog so beliebt sind. Weil sie Vintage sind?
Nein! Weil sie extrem übersichtlich sind, einem leicht verständlichen Aufbau aufzeigen: hier zwei Oszillatoren, da ein Filter, Hüllkurven, fertig. Das kennt man und da ist es egal, ob der Musiker vor einem Moog oder einem Roland steht.
These: viele sind zwar technikbegeistert, steigen aber schnell aus, wenn das oben besprochene Prinzip der verinnerlichten Signalführung verlassen wird.
Das kann man dann auch noch um den Aspekt ergänzen, dass gerade die Instrumente als "super klingend" bezeichnet werden, bei denen die Parameterdimensionierung ganz besonders gut gelungen ist. Mir ist das am SH-7 aufgefallen, der mit seinen Parameterdimensionen (zB Envelopeamount) nur ein bisschen über das bei der SH-Serie übliche hinaus geht, und dann ist man (= auch ich) schnell dabei, dem Gerät einen "weniger runden Sound" zu bescheinigen.

Schreit man nicht viel zu oft nach neuen Instrumenten? Aber will sich eigentlich gar nicht auf neues einlassen?
Grundsätzlich ist das sicher nicht unzutreffend, aber man muss auch sehen, dass es kein Gerät gibt, das "Neues" mit einer guten Bedienoberfläche vereinen würde. Ds schlimme ist ja, dass auch die Hersteller, wenn sie was "Neues" anbieten, dem Neuen keine "catchy" Bedienoberfläche spendieren. Ich hab zB eine Wavedrum von Korg. Oder ein Pearl SC-40. Beide haben wirklich großartige Sounds, aber in beiden Fällen ist der Bedienzugriff so grottenschlecht - man kanns kaum glauben. Warum nur?
 


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