Schade finde ich bei dem Konzept des Synths, dass nicht einmal ein kleines numerisches Display vorhanden ist : so sehe ich keine Möglichkeit den Wert eines Parameters eines gespeicherten Patches zu erkennen.
Das dachte ich auch bisher immer. Was bei mir passiert ist, seit ich den UDO habe:
Der genaue Wert eines Parameters wird nebensächlich. Das habe ich als sehr befreiend empfunden.
Die Sicherheit durch präzise Wertelisten ans Ziel zu kommen wird abgelöst durch die Sicherheit "gut genug" zu hören und Fader-/Kippschalterpositionen als Bilder und Handbewegungen zu erleben.
Statt virtuell "Sicherheitshäkchen" hinter Zahlenlisten in Submenüs von Klang-Patches zu setzen, spiele ich einfach nur an Fadern und Knöpfen bis zur Genugtuung.
Dann mache ich nen Snapshot davon (Als eines von 128 Patches speichern). Fertig. Das macht mir so viel Spaß, dass ich meine NMG2E für Vieles fast gar nicht mehr nutze – obwohl man da ja ganz genau sieht, was man tut!!
Man ist beim UDO extrem schnell, direkt und lustvoll-haptisch/körperlich im Erstellen von Sounds. Irgendwie lenken einen diese genauen Werte nur ab. Mir persönlich macht das "Sehen, was die Hände und die Fader tun" viel mehr Spaß, als durch 10-20 Menüs zu scrollen, Parameter anzutippen und Encodervalues auf bestimmte Zahlen einzustellen.
Sicher: es wäre schön spontan gesetzte Modulationen, die nicht am Panel angeboten werden, einsehen zu können. (Jeder Source kann fast jeder Fader als Mod-Target zugewiesen werden). Aber seis drum – das Haptische beim Synthsoundbauen ist für mich viel wertvoller (geworden?), als Wertepräzision.
Das heißt natürlich nicht, dass das bei dir, lieber Deep6, genauso passieren/sein wird/sollte/muss, wie bei mir.
Wollte nur berichten, dass der UDO – auch weil er mehr Fader und Kippschalter als Potis und LED-On/Offs hat – meine Art Synthssonds zu hören und zu begreifen sehr bereichert hat.
Mit dem UDO fühl ich mich nicht wie einer der "Männer, die auf Ziegen oder Displays starren", sondern wie einer, der ein Musikinstrument spielt