So, wo jetzt die ersten ihre UDOs haben und die Maschinen verteilt werden, wirklich ausgeliefert.
Wie ist es denn? Also mit Abstand und so?
So, nun kann ich auch eine Meinung zum Super 6 abgeben. Natürlich absolut subjektiv und im Rahmen meiner begrenzten Erfahrung.
Erst mal Danke für Eure positiven Feedbacks die mir den nötigen kleinen Ruck gegeben haben, den Super 6 zu holen (Soljanka, Juno69...)
Danke auch für die Videos und den inzwischen publizierten Test. Well done - da merkt man die Arbeit und auch die Faszination dahinter
Ich hatte auch mit dem Hydrasynth geliebäugelt und wie es manchmal das Schicksal will ... ein paar Tage nachdem ich den UDO gekauft hatte, wurde mir ein Hydra gebraucht angeboten.
Da ich bereits dem Wahnsinn bzw. GAS verfallen war und das Ferienbudget dank Corona ungebraucht, steht nun auch ein Hydra hier. Das ergibt einen interessanten Vergleich, da ich somit beide gleich lange kenne.
Das wichtigste als erstes: ich bereue keine Sekunde den UDO gekauft zu haben!
Er gefällt mir als Gesamtprodukt, als rundes Paket sozusagen. Ganz im Gegensatz zu einem Roland JD-XA beispielsweise, der genau diesen Eindruck eines konsequent durchdachten Produkts bei mir schuldig bleibt.
Hinter dem Super 6 steht ein eindeutiges Konzept und das merkt man.
Alles ist im direkten Zugriff, der Sound das Herausstellungsmerkmal und Kompromisse sind nicht überall verteilt, sondern wurden offensichtlich bewusst entschieden.
Er wurde als Instrument und nicht als Maschine gebaut (soweit das Sinn für Euch macht)
Das Interface ist etwas gewöhnungsbedürftig. Kein Kenner wird grössere Schwierigkeiten haben, aber ein paar "britische Schrulligkeiten" hat er schon.
Tragisch ist das nicht, denn die Herstellungsqualität ist subjektiv super. Mal sehen, was die Zeit zeigen wird.
Jedes Poti, jeder Schalter passt und ist griffig. Das gerade der Poti in der Mitte (Mod Amount) Spiel hat, ist mir ein Rätsel.
Wie auch immer - es gibt genug Synths wo das nie und nimmer auffallen würde. Hier kommt es rüber wie ein Fremdkörper.
Auf der Seite der überstehenden Tastatur, wurden Metalelemente eingesetzt um diese im (Tour-)Alltag zu schützen. Nettes Detail.
Das gesamte Userinterface folgt dem Grundsatz möglichst direkt, möglichst analog.
Der Hydrasynth, mit seinem ausgezeichneten Userinterface, ist dazu im Vergleich sehr digital.
Bei der Benutzung sieht man beim Hydra alles, beim Super6 hört man es.
Den Sound empfinde ich als Traum.
Kann er alles? Nein, aber er hat eine eindeutig grössere Bandbreite als diejenige die man auf der Basis der bekannten Demos erwartet.
Allerdings hat sein Sound auch einen spezifischen Klang. Er ist erkennbar.
Er klingt eindeutig besser, wenn man ihn direkt hört bzw. die Reduktion des Sounds durch MP3, Youtube hört man - kein Witz. Beim Super 6 schwingt etwas mit, dass ich bis jetzt nur bei analogen gehört habe.
Ich habe hier auch einen AN1x stehen. Der klingt beispielsweise auf seine Art immer gut, auch als mp3/192. Aber dieses gewisse Etwas im Klang hat er nicht, also fällt es bei der Audio-Kompression auch nicht weg.
Bei Moogs ist mir das sehr aufgefallen - beim Super 6 auch - und das obwohl er hybrid ist. Ich behaupte mal, dass der Ursprung dieses genialen Grundsounds die hohe digitale Auflösung und das sehr schöne Filter ist.
Sein Grundsound gefällt mir auch besser als derjenige des Prophet 12 der mich seltsamerweise kalt gelassen hatte (obwohl er mir als Objekt bzw. sein Design mir gefällt).
Der Hydra klingt toll - keine Frage. Die Klasse des Super6 hat er für mich aber nicht.
Die Effekte sind ein Kompromiss. Sie sind eher als einfache "Sounderweiterer" gedacht und nicht als Produktions- oder Soundelement.
Für mich klingen sie gut, aber sie sind beschränkt.
Da ist der Hydra eine ganz andere Hausnummer: die Effekte sind Bestandteil des Sounds, haben eine grosse Bandbreite und können mit moduliert werden.
Wenn man allerdings hochwertige Effekte hinter den UDO hängt.... boah....
Auch wenn der Super6 erstaunliche Bässe hinbekommt, das Bissige liegt ihm weniger.
Auch Bässe sind in seiner Welt differenziert. "Differenziert" oder "präzise" trifft seinen Sound besser, als "Hifi" oder "samtig". Diese Adjektive passen für manche Patches, aber nicht generell.
Somit lassen sich schöne Depeche Mode-artige Bässe basteln, "knarzig" scheint aber nicht so recht vorgesehen
Meine SE-02 und Pulse2 bringen mehr Fundament, fürs "schräge" wäre Arturia eher ein Kandidat.
Hingegen "kalt" klingt der UDO definitiv nicht für mich. Eher so eine Mischung zwischen "sauber" und "warm" (macht das Sinn?).
Ich kann mir den Super6 sehr gut in Arrangements vorstellen, denen er vermutlich eine edle Note geben wird, ohne sich unbedingt "hervorzudrängen".
Für elegante Leads und Pads ist er auffallend prädestiniert.
Es gibt Synthis die beeindrucken mit komplexen Sounds. Das ist auch eine Qualität.
Der Super6 beeindruckt und inspiriert bereits bei ganz einfachen Sounds. Und das ist vermutlich das beste Kompliment das ich UDO machen kann.
Insgesamt entspricht er genau meinen Hoffnungen: Der bleibt da!
Ich hoffe, meine subjektive Beschreibung ist nachvollziehbar