NickLimegrove
Flexiganer
Jetzt mal eine etwas tiefergehende Frage, die wohl auch mit MIDI zutun hat.
Es geht darum Patterns abzuspeichern und zwar digital. Wenn ich hier schon ein voll-digitales Gerät vormier hab, dass seine Patterns digital auf analogem Tape oder noch besser auf eine digitale Speicherkarte schreibt, dann muss es doch prinzipiell möglich sein, diese Patterns auch auf einem PC zu managen.
Paar Gedanken dazu:
* generell würde ich aus eigener Erfahrung sagen: man neigt, gerade "am Anfang" dazu, das Speichern von Ideen überzubewerten. Im dem Sinne, dass man z.B. ständig neue Patterns auf seiner 707 baut (was ja auch sehr Spaß macht, zweifellos), und jedes Mal denkt: "super, das muss ich unbedingt archivieren für dann, wenn ich mal einen Track daraus baue". Nur ist halt eben sehr fraglich, wann das denn genau sein wird, und ob nicht (1) dieser archivalische Berg viel schneller wächst, als man ihn abtragen kann, und ob nicht (2) letzten Endes bei den Tracks, die dann wirklich mal entstehen, tatsächlich auf diesen Fundus zurückgegriffen wurde, oder ob dort nicht vielmehr frische Ideen zum Einsatz kommen, die im "Flow" entstanden sind.
* die Sache mit den Tape-Backups (bei Geräten, die kein SysEx können, wie eben die TR-707) ist m.E. einfacher als man denkt. Es ist halt ein mehr oder weniger langer Schnipsel Audiosignal, den du in deinem Recher aufnimmst und von dort aus wieder abspielst. Vom Prinzip her nichts anderes als das, was du jeden Tag ohnehin machst. Und das Kabel, das du ggf. dafür anschaffen musst (kleine Klinke auf große), wirst du irgendwann auch noch für andere Zwecke gut gebrauchen können.
* Eine Alternative zum Programmieren direkt auf der 707 ist natürlich das Programmieren am Rechner oder anderem Sequenzer, also ohne Clock-Sync, sondern im "Expander"-Modus, also als Empfängerin von MIDI-Noten. Damit hättest du das Problem des Archivierens gelöst -- weil deine Patterns, so wie wahrscheinlich viel anderes Notenmaterial auch, in deiner DAW liegen. Und du hättest weitere Vorteile: (1) es wird deutlich einfacher, dasselbe Pattern auch mal mit einem anderen Klangerzeuger abzuspielen. Die 707 folgt ja schon den üblichen Konventionen bei der Zuordnung von Noten und Sounds. Schickst deine Patterns dann zur Abwechslung mal an ein VSTi, oder einen Sampler, oder einen 808-Clon, oder was auch immer du dir noch so anschaffen willst. Und (2) wird es dir möglich, viel komplexere Patterns, oder komplexere Abfolgen (einfacher) Patterns zu programmieren. Man programmiert einfach anders, wirst du sicher merken. Zudem kannst du (3) MIDI-Effekte deines Sequenzers zum Verwursten deiner Patterns nehmen, und (4) das ganze Spielchen vom Muten und Ent-Muten der einzelnen Instrumente wird bedeutend einfacher: brauchst du mal 4 Takte keine Clap, programmierst du das einfach entsprechend ein, und lässt die knarzigen Fader der 707 links liegen. Der puristische Spaß bleibt verglichen mit dem Programmieren am Gerät natürlich etwas auf der Strecke -- aber beide Ansätze haben ihre Berechtigung.
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