the taurus is back

ppg360 schrieb:
Was bekommt man bei Moog für 3.000 Euro? Einen Oszillator, vielleicht...

Beim LP kriegt man schon ein wenig mehr dafür. Deswegen glaube ich, dass es durchaus möglich wäre für diesen Preis einen 6-8 stimmigen "BP" (ich darf's nicht mehr ausschreiben ;-) ) mit 5 Oktaven anzubieten. 200- 300 Euro leg ich dann noch für einige CV Buchsen drauf.
 
mira schrieb:
ppg360 schrieb:
Was bekommt man bei Moog für 3.000 Euro? Einen Oszillator, vielleicht...

Beim LP kriegt man schon ein wenig mehr dafür. Deswegen glaube ich, dass es durchaus möglich wäre für diesen Preis einen 6-8 stimmigen "BP" (ich darf's nicht mehr ausschreiben ;-) ) mit 5 Oktaven anzubieten. 200- 300 Euro leg ich dann noch für einige CV Buchsen drauf.

Das stimmt natürlich, ich war in Gedanken auch mehr im modularen Sektor. Da hat Moog eindeutig den Trend verpennt und anderen das Feld überlassen, zumal in den letzten Jahren alles, was irgendwie modular war und den Namen "Moog" trug, nicht unbedingt zur Hebung des Ansehens beitrug (man denke an Don Martin´s Moog-Hoaxes -- hieß so nicht auch ein Zeichner beim MAD-Magazine? -- und die ewig langen Wartezeiten bei Mike Buckis Moog CE).

Nein, Moog hat da eine eigentlich typisch deutsche Haltung an den Tag gelegt: Wir sind ganz toll, wir sind ganz weit vorne, wir wissen alles besser, wir sind die Könner und alle anderen sind doof, und plötzlich guckt man blöde, wenn alle, die man vorher für nicht ganz zurechnungsfähig oder für nicht ganz ernstzunehmende Konkurrenz gehalten hat, an einem winkend und mit fliegenden Fahnen vorbeiziehen und einem die Butter vom Brot nehmen. Dann wird panisch irgendwas Neues Altes auf den Markt geworfen, und am Ende geht´s in die Hose. Und irgendwas Altes neuaufzugießen ist für mich immer nur ein Zeichen für völligen Verlust von Inspiration und Durchblick. "Ach ja, komm, den Taurus, den findense doch alle irgendwie noch immer dufte, gibt´s bestimmt noch ein paar Deppen, die viel Geld dafür auf´n Tisch hauen... bevor uns gar nix mehr einfällt..." Dann lieber gar nichts machen und ein, zwei Jahre in die Entwicklung von etwas wirklich Interessantem investieren. Das macht die Konkurrenz ja genauso: Der Prophet 08 ist auch nicht wirklich bloß ein Neuaufguß des Prophet-5, das geht doch um einiges weiter.

Da finde ich den mehrfach geäußerten Wunsch nach einem polyphonen analogen doch wirklich deutlich sinnstiftender. Aber auch da hat Moog den Trend verpennt, denn mit Sicherheit wird ein polyphoner Moog mehr als doppelt so teuer wie ein Prophet 08 oder ein Andromeda. Steht ja schließlich auch "Moog" drauf... ob der *Sound* den Preis dann noch wert ist, wage ich zu bezweifeln. Das wird sich preislich eher in den Gefilden von Studio Electronics abspielen.

So kann´s einem gehen,

Stephen.

PS: Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin seit beinahe zwanzig Jahren Mini Moog-Besitzer und schätze dieses Instrument über alle Maßen, genauso wie meinen Prodigy. Leider sind beide, was ihre Flexibilität angeht, ihren Zeitgenossen ARP Odyssey und 2600 bei weitem unterlegen. Vom Pro One mal ganz zu schweigen, oder dem SEM. Das ist der konzeptionelle Konservativismus, der sich wie ein roter Faden durch´s Moog´sche Gesamtwerk zieht: Im Prinzip sind alle Geräte Spin-Offs des Mini Moog-Designs, ohne wirklich viel an Neuem ergänzt zu haben. Der Polymoog war nichts Halbes und nichts Ganzes, und selbst der ach so gewaltige Memorymoog ist m. E. auch nicht spektakulärer als ein OB-Xa oder ein Prophet-5. Nicht schlecht, aber auch nicht besser.
 
Ich habe kein Problem damit, wenn alte Tools neu aufgelegt werden. Ist mir sogar lieber, als ein neuer verkrampfter Versuch, unbedingt auf Deubel komm raus was Neues zu erfinden. Es gibt positive Anspekte für konservative Sachen! Und ne Menge guter Beispiele für Verschlimmbesserung wegen dringend intergrierter Granatenideen, die lediglich ner Sektlaune eines Nerd entsprungen sind. Mir ist auch die Firmenleitung schnurz, ich will die ja nicht heiraten, das gilt ebenso für den Hersteller meines Autos sowie die Fluggesellschaft, die mich ans Meer bringt. Das Tool alleine reicht mir! Ich glaube ich genüge denen auch als zahlender Kunde, die interessiert ja auch nicht, mit welcher geistigen Größe ich meinen Mülleimer leere :D
 
ppg360 schrieb:
Dann wird panisch irgendwas Neues Altes auf den Markt geworfen, und am Ende geht´s in die Hose...

Innovativ sind sind schon, wie ich finde. Immerhin haben sie mit dem Voyager an die "gute alte Zeit" angeknüpft. Den empfinde ich nicht nur als ein Neuaufguß des Mini, hat doch einige neue sinnvolle Features. Genauso der LP. Scheint ein Verkaufsschlager zu sein, hat m.E. einen eigenen Klangcharekter, zudem ist der Markt mit analogen monophonen dünn gesät, sieht man mal von den modularen ab. Der Gitarre ist auch kein alter Aufguß, nur über das Instrument ans sich kann man sich streiten. Bei dem Preis kann man sich wirklich fragen, ob es in die Hose geht? Aber egal, das Ding interesiert mich nicht.

Da finde ich den mehrfach geäußerten Wunsch nach einem polyphonen analogen doch wirklich deutlich sinnstiftender. Aber auch da hat Moog den Trend verpennt, denn mit Sicherheit wird ein polyphoner Moog mehr als doppelt so teuer wie ein Prophet 08 oder ein Andromeda.

Ich selbst besitze zwar nur den Voyager, und bin auch nicht mit moog verheiratet, trotzdem muß ich daran interessiert sein, dass es eine Firma, deren Produkte ich neu erworben habe, noch lange gibt, zumal man ja mit weiteren Updates rechnen kann. Verhält sich auch in anderen Bereichen so.

Das andere ist, dass die bisher erschienenen mehrstimmigen Instrumente meinen Vorstellungen nicht entsprechen. Der Andromeda ist bestimmt sein Geld mehr als wert, nur hätte ich einen Horror, mich da einarbeiten zu müssen. Ich mag einfach keine Instrumente, die mir derart die Bedienung aufzwingen. Klanglich würde er mir sogar einigermaßen gefallen, aber löst auch keinen aha-Effekt aus.

Der P08 gefällt mir klanglich überhaupt nicht, ich mag das Filter nicht, der Sound klingt irgendwie dünn (habe u.a. deshalb den Polyevoler wieder verkauft). Charakter würde ich ihm nicht abschreiben, nur ist es eben nicht der, auf den ich stehe. Und irgendwie finde ich es auch von Dave Smith nicht innovativ, seine "Bestände" an Curtischips in verschiedenen "Verpackungen" unter's Volk zu bringen. Klingt doch alles irgenwie evoler-like im Gegesatz zu seinen früheren Produkten, denen man einen eigenen Charakter zuschreiben kann, selbst beim ProOne vs. P5.

Viele Firmen bleiben nicht mehr übrig. Deswegen würde ich von moog ja den großen Wurf erwarten. Bin auch gerne bereit für gute Verarbeitung und ein diskretes klangbestimmendes Innenleben einen Aufpreis zu zahlen. Irgendwann versiegt auch mal dieser Wunsch, die Musik hängt ja schließlich nicht nur von der Technik ab... :roll:
 
Hi zusammen,
jetzt muss ich auch mal einen Kommentar abgeben, manche von euch können sich anscheinend nicht vorstellen, mit welchen Sachen ein kleiner Hersteller zu kämpfen hat.
Ersteinmal müssen die Gehälter der Angestellten gezahlt werden, das heisst, unbegrenzte Gelder für innovative Entwicklungen sind schon mal gar nicht vorhanden. Falls es jemand mitgekriegt hat, wir haben eine Finanzkrise (künstlich gemacht oder echt ist jetzt mal Wurst). Das wiederum bedeutet, dass es gar nicht so leicht ist, von einer Bank Geld zu bekommen und ein paar Entwicklern ihr Gehalt für ein oder zwei Jahre zu bezahlen. Wenn es dann soweit ist mit dem neuen Produkt, läuft man immer noch Gefahr, dass es schwer ist, es an den Mann zu bringen (siehe Piano Bar). Wenn Kunden ständig nach polyphonen Moogs fragen und der Hersteller in Zugzwang kommt, ist die Gefahr groß, dass man aus China oder sonstwo ein vorhandenes System, welches sich nicht unter dem Namen ChingWangWusiDong verkaufen lässt, unter dem Namen Moog anbietet.
WOLLT IHR DAS WIRKLICH?
Ein Freund entwickelt schon seit vier Jahren einen polyphonen Synth und ich weiss, welche Probleme da auf einem zukommen. Leider gibt es die besten Bausteine, die vor dreißig Jahren entwickelt wurden, nicht mehr und einen polyphonen Synth ohne Curtis Chips zu machen, ist eine megagroße Herausforderung. Wenn ich dann in Foren lese, was so ein Synth kosten darf, ist es klar, dass sich niemand an ein solches Projekt wagt. Ich war am Anfang skeptisch, was den LP angeht - aber der Kleine ist anscheinend doch ein guter Wurf geworden.
Den Taurus I Sound finde ich jedenfalls absolut genial.
Have fun,
Rudi
 
Hallo Rudi!

lintronics schrieb:
manche von euch können sich anscheinend nicht vorstellen, mit welchen Sachen ein kleiner Hersteller zu kämpfen hat.
Doch, ich glaub schon, aber Musiker müssen immer mosern, warum auch nicht. Man kann auch nicht behaupten dass die Kritiker prinzipiell Unrecht hätten. ;-)
Aber davon abgesehen ist es völlig klar dass eine Firma schauen muss wie sie ihr Geld verdient, und warum nicht ein altes Konzept wieder aufwärmen wenn es doch eine Nachfrage dafür gibt? Cash Cows braucht man nun mal.
Ich nehme es Yamaha auch nicht übel dass sie Motifs bauen. ;-) Übel nehme ich denen höchstens dass sie keinen richtigen FMler mehr bauen, geschweige denn endlich mal einen beknopften FMler. :)
 
lintronics schrieb:
Wenn Kunden ständig nach polyphonen Moogs fragen und der Hersteller in Zugzwang kommt, ist die Gefahr groß, dass man aus China oder sonstwo ein vorhandenes System, welches sich nicht unter dem Namen ChingWangWusiDong verkaufen lässt, unter dem Namen Moog anbietet.
WOLLT IHR DAS WIRKLICH?

Wenn Kunden ständig danach fragen, wäre es doch die beste Steilvorlage, so ein Produkt anzubieten. Ich sehe das gerade als ein Vorteil an, viele kleine Hersteller wissen nicht einmal das und Marktanaysen, die den Namen verdienen, werden sowieso nicht durchgeführt.

Aber auch Dave Smith ist eine kleine Firma, er hat nun einmal einen Sack voll Curtischipse aufgekauft, baut was drumherum und kreiert damit so lange Produkte, bis sie weg sind. ;-)
Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen "analoge Chipbausteine", wichtig ist, was hinten rauskommt. Der Memorymoog wäre ja so ein Beispiel. Von mir aus kann das Teil auch in China gebaut sein, wenn moog seinen Qualitätssegen dazu gibt. Aber es ist auch nicht einfach, dort Hersteller zu finden und mit denen zu kommunizieren. Die Frage ist auch, ob es sich überhaupt lohnt. Nur moog selbst wird wissen, warum eine Nachfrage nach einem Gitarre größer sein soll, als nach einem Mehrstimmigen.

Wenn es möglich ist, mehrere moogs zu einem polyphonen Sound zu kaskadieren, müßte es doch möglich sein, die hierfür wesendlichen Platinen in ein Gehäuse zusammenzufassen und als ein Instrument anzubieten. Die billigere Variante wären dann Chips, so wie es der Mitbewerber macht. Der Chip ist ja auch nicht alleine klangbildend, man könnte ja z.B. ein ladder-Filter (Sparversion) separat für alle Stimmen einbauen, um doch noch moog hinten rauszustoßen. Preislich gibt auch Kollege Smith den Rahmen vor. Ein "analoger" mopho kostet 379,--, ein P08 mit Köppen en masse 1.400,--, beides Racks, also durchaus vergleichbar. Ich möchte damit nicht die Moogpreise vorgeben, sondern einfach darauf hinweisen, was geht und wieviel eine analoge Stimme im Verhältnis zu 8 kosten.

Aber wie gesagt, es sind ja nur Vorschläge, ich fänd es als Firma prima, wenn sich Kunden die Finger wundschreiben und Vorschläge unterbreiten.
Das ist kostenloses und wertvolles Kapital. Ob eine Umsetzung dessen gewollt - und betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, muß die Firma selbst entscheiden. Wer erst jetzt in der Finanzkriese beginnt, eine Neuentwicklung auf Pump auf die Beine zu stellen, hat es in der Tat schwer.

Und noch ein, aus meiner Sicht wichtiger Punkt: Die potentielle Käufergruppe, die moog noch aus alten Zeiten kennt, stirbt
irgendwann mal weg oder sie haben andere Interessen. Diese Gruppe ist finanzkräftiger als die Jungen, die mit Software gross geworden sind und sie braucht nicht erst überzeugt zu werden. Ich zähle mich auch dazu. Ich hatte mir den Y'ger blind bestellt, weil ich den Mini D von früher kannte. Mir reichten die Hörbeispiele, andere haben sogar auch darauf verzichtet.
Ein großer Teil der jungen Generation drehen auch schon 200 Euro mehrmals um, bevor sie den Betrag ausgeben.

Nun, das soll's aus meiner Sicht erstmal gewesen sein. Jetzt sind andere dran. Gruss, mira
 
Jörg schrieb:
Doch, ich glaub schon, aber Musiker müssen immer mosern, warum auch nicht. Man kann auch nicht behaupten dass die Kritiker prinzipiell Unrecht hätten. ;-)

Mosernder Musiker im Internetforum: "text text text text text ...."
Mosernder Musiker im Studio: "Das Bier ist alle."

:D
 
Naja, die poly-Analogen sind sowas wie die Königsdisziplin. Wenn die Leute das haben wollen, dann ist es ein Wunsch (Nachfrage) und wenn Moog dies dann macht (Angebot) und der Preis stimmt oder die Leistung, dann ist das so, wie unser Schweinesystem halt funktioniert. Moog ist keine deutsche Firma und mich pers. verbindet eigentlich auch nicht so viel mit den Leuten dort, ich habe etwa so wie mit ihnen zu tun wie mit China ;-)

Will sagen: Die meisten werden das egal finden, wer es baut. Wenn es gewünscht ist, kommt es irgendwann und wer es macht, kriegt den Zuschlag. Wir reden bei sowas aber über eine Minderheit. Analoge Polyphone sind eben keine Massenware. Der Andromeda war ja auch schnell wieder vom Markt. Das ist eben ein besonderes Teil und der Preis wird sich auf dem Markt sicher nach oben begeben. Er war ja eh viel zu billig mit seinen 2k€.

Ich denke auch, man wird prüfen wie das Ding klingt und was es kann und wie sinnvoll die Oberfläche ist und dann nimmt man es, egal aus welchem Land er kommt. Man kann natürlich sagen: Ich will kein China oder USA oder so, es ist aber heute wie wenn man einen rein deutschen Schuh will oder deutsche Bananen. Korg Synthesizer kommen auch aus China. Man kauft sie, weil sie gut sind oder billig oder beides, ich würde gern noch nen Hunderter für bessere Qualität draufpacken. Das gilt besonders für die Tribes, die super sind - Es gibt kaum etwas ähnliches - Aber man nimmt es, weil es andere eher noch schlechter gemacht haben. Sehen wir mal von Elektron und wenigen anderen ab. Aber die 3€ für gute Wandler und keine Röhren und dafür einen wenigstens neutralen Sound wäre ich bereit zu investieren, ebenso für einen besseren Prozessor etc, dyn. Pads und eine Reihe Regler.

Will sagen: Wer das auch anbietet, kriegt auch Kunden, vermutlich weniger und das Teil darf und muss dann auch teurer sein.

Das ist eine Randgruppe einer Randgruppe. Die meisten wollen explizit Bilig-Billig. Deshalb bekommen sie das auch.

Kaskadieren halte ich für uncool. Wer stellt sich denn wirklich 5 Moogs hin? Das ist doch vollkommen unpraktisch in der heutigen Welt. Wir sind doch nicht mehr in den 80ern. Wenn es eben nicht kommt von Moog, kommt es von anderen. Und sehr viele halten halt an ihrem LAMM oder so fest, weil der eben gut ist und wer jünger ist, hat vielleicht einen Andromeda oder wer jung und reich ist hat nen Omega 8 (tolles Teil, mit Wechselfilter).

Und jetzt könnte Moog abräumen, da alle anderen Hersteller aufgegeben haben. Es gibt keinen neuen Polyphonen mehr in analoger Bauweise - Und mal OHNE den ganzen Sparkrams. Nee, stimmt natürlich nicht es gibt www.sequencer.de/syns/davesmith Dave Smith Instruments / DSI, es gibt SE. Jomox und Alesis haben halt aufgegeben. Das ist also keine große Auswahl, und das ist auch ein Markt. Hier muss man eben auf eine gewisse Zeit spielen.

Oberheim hatte ja auch schon früh gezeigt, dass Curtis auch supergeil klingen kann. Ist doch alles egal, wie und womit.

Das interessiert keine Sau, wenn es tut was es soll.
Beim P08 ist ja schon sehr viel billiger gearbeitet worden. Die Potis fühlen sich etwas wackelig an, da würde ich dann doch eine Nummer höher gehen, besonders von Moog wird man das verlangen. Aber man kanns ihnen zutrauen, nicht? Das Ding wird, wie alle Moogs, nicht billig sein. Aber wenn es taugt..

Viele sind wohl immernoch gewöhnt, dass Synthesizer Studioinstrumente für Profis sind, sind sie nicht mehr. Es ist ein Massenmarkt für Hobbymusiker und das ist ein Segment. Die Euphorien und Moden haben das etwas verstreut. Es wird sich aber wieder einpendeln und normalisieren.

Der jetzigen Synth-Gegeneuprophrie und der übertriebenen Recording-Europhorie kommen auch andere Zeiten entgegen. Der Synthesizer kann ja auch mal als ganz normal gelten und wird aber immer noch nicht so behandelt. Es ist also immernoch was nicht normal.

Moog kann selbst entscheiden, was sie bauen können und was sich rechnet. Das werden wir sehen. Ich halte zur Zeit es nicht für dumm, wenn man auf Poly setzt, da es schlicht wenige Konkurrenz gibt..

Es gibt heute auch eine andere Gruppe: Die Softwarenutzer stellen nicht selten doch auch fest, dass analog eine Qualität sein KANN. Zumindest ist das noch so. Das spielt sich aber nunmal nicht im Billigsektor ab. Das ist wie bei den Kompressoren und so: Die normalen und mittleren kann man mit Software besser und billiger ersetzen, die teueren und guten lohnen sich immernoch. Aber eben nicht für jeden. Ich zB hab sowas nicht. Ich will es auch nicht, solang ich nicht Kohle zu viel hab ;-)

Aber für EINEN guten Synthesizer kann man buhlen. Das wird schon auch gewollt. Ich kenne junge Produzenten. Die haben nur Soft und einen oder 2 Synths. Diese sind ihre gute Klangquelle, der Rest geht mit Software. Man hat dann halt nen Andro, nen wasauchimmer, nen Moog und ne Sherman oder so.. Und das wird wieder in den Rechner geleitet. Man arbeitet mit Reaktor und mit dem Moog oder dem wasauchimmer. Und natürlich mit dem, was hier vielfachst im Forum zu lesen ist und auch sonst vorkommt: SH101 und Matrix 12, Jupiter 8 und so. Die sind ja alle noch im Einsatz. Nicht grade für die originellen Sounds, aber malsehn. Also, Synthesizer sind nicht out, sie haben nur eine andere Funktion. Es geht mehr hin zu wenigen sehr guten und sehr sehr bedacht gewählten Instrumenten.

Das kann dann auch schon mal ein Virus sein.

Die haben alle Geld, wenn sie es wollen. Ich war nie reich, ich habe alles was ich wollte. Und warum sollte das bei anderen anders sein?

Ja, sie drehen um, aber homogene Massen gibt es nicht und die Schichten sind komplexer als nur ü40 = Moog und u40 = Software.

Wer nicht alles nur zum angucken hat, der wird einfach musikalisch kaufen, sprich: Man wird das berühmte Set Computer mit DAW, Software, 1-3 gute Synths nutzen. Mehr braucht man doch heute nicht. Oder nicht?

Und nochwas: Viele haben auch schon früher mit einer kleinen Hand voll Synthesizern gearbeitet oder nur mit einem einzigen. Man braucht kein Museum für Musik. Das muss auch mal inden Kopf rein.

DEN Synthesizer kann auch Moog bauen, oder wer den Mut hat.
Ich denke, es dauert aber nicht mehr so lange, bis die digitalen so gut sind, dass Analog nicht mehr notwendig ist.

Wenn die soweit sind und ihre Sachen für bezahlbar spreaden, ist die Polyanalog Ära dann auch Geschichte und wird halt "aufgetragen" und ein bisschen rumgereicht und hier und da wegen ihres Eigenlebens und so genutzt - aber parallel zu den neuen und die Chance der Analogen liegt immernoch und nur im Sound. Nutzt das! Ich werde wohl auch nicht unbedingt analog arbeiten, wenn es nicht mehr nötig ist. Das hat rein musikalische Gründe.

Und so denken die dann auch. Das ist also nix für Technikerseelen. Das ist was für Musiker. Die muss man auch ansprechen.
Das ewige Vintage interessiert kaum wen und der Name Moog wirkt etwas abgetragen. Das man damit hochaktuelle Musik machen kann hat man wohl vergessen? Wo ist nur die Musik? Das ist doch der GRund dafür gewesen. Und sie ist ja da. Das muss jetzt nurnoch ankommen und umgesetzt werden in Wort und Tat.

Oder kauft hier jemand 3 OSCs aus bester deutscher Landhaltung?..
JEde Soft hat 3847 mal mehr und morgen noch 2983298 dazu.
Wer sie zuerst sinnvoll anordnet und bereitstellt hat gewonnen. Namen und so spielen sicher auch eine Rolle, siehe NS10M oder S1000 - Das war beides nicht geil, aber Standard - Gab damals auch fast nur bessere ;-)

Wie auch immer: Willkommen im Marktwirtschaftssystem in einer globalen Welt.

Schau auf Kunden und du weisst, wass sie brauchen. Wenn das nicht geht, aufhöern und Hartz IV. So hart ist das nunmal. In den USA haben sie nicht mal Hartz IV.
 
Mal Butter bei die Fische: Wie sollte denn der polyphone Moog sein? Und jetzt nicht allgemein antworten "So wie der ..., aber mit/ohne ..."

Keyboard, Rack - Ausführung
Polyphonie
Klangerzeuger - Anzahl, Schwingungsformen, Besonderheiten
Filter
Verstärkerstufe(n)
Hüllkurvengeneratoren
Steueroszillatoren - Anzahl, Schwingungsformen, Besonderheiten
Modulationswege - Quellen, Ziele, Besonderheiten
MIDI
Speicher
Preis
Besonderheiten

Wenn's geht, schön strukturiert der Reihe nach und auf den Punkt ausformulieren. Dann man los, ihr Experten.
 
Nikolausi schrieb:
Mal Butter bei die Fische: Wie sollte denn der polyphone Moog sein?

mein wünsche wären

- mit keyboard

- 6 stimmen, verstärker und filter pro stimme

- modulationsoszillator: mit sample und hold sowie random wellenformen, midi sync

- keyboard: routing keyboard velocity auf envelope amount und attack von filter(n) und verstärker(n) sollte möglich sein

- er sollte polyphonic aftertouch haben, damit sollten modulier bar sein: ein lfo, filter cutoff, oscillator pitch und verstärker

dann fänd ich das spannend. wichtiger als der preis scheint mir noch größe und gewicht. für den live-einsatz entscheidender faktor.
 
Sonst nichts?
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Eine kurze Analyse des aktuellen Synthesizermarktes und der anzusprechenden Zielgruppe wäre zusätzlich noch interessant. Wer traut sich?
 
hinsichtlich der details für die struktur im übrigen überlasse ich gern kompetenteren das feld.

dies sind nur meine persönlichen wünsche an einen polyphonen synthesizer.

wenn das zu teuer (>5000 €) und zu schwer würde, habe ich dafür verständnis. dann gehöre ich nicht zur zielgruppe, warte weiter auf dies

http://infiniteresponse.com/

und begnüge mich auch in zukunft mit der (prinzipiell hier ja allgemein als klanglich minderwertig erkannten) software.
 
Hab soo viel geschrieben, aber dann bittesehr

Aber wenn es sich lohnen würde, würde ich es auch hinschreiben.
Das Instrumente wie Andromeda, Memorymoog und Oberheim Xpander da quasi vorher angeschaut wurden setze ich aber vorraus. Sie sind das, wo es nicht mehr "drunter" geht, also keine Fiesematenten™ mit einigen "Glitches".

Die Essenz aus diesen ist sowas wie der Prototyp. Es ist vermutlich wegen der Einzigartigkeit eine schwierige Sache, da man ja ein größeres Publikum erreichen muss. Und heute muss es wegen der Marktlage einen bestimmten Preis haben. Ich hingegen würde klar mehr zahlen, da ich weiss dass es nicht realistisch ist zu bekommen, was ICH will, wäre das Ding natürlich schnellstens eingeordnet im Preis. Aber ich finds jetzt schon doof, weil es dann wieder ein gespare an den guten Dingen gäbe. Schade. Mein Dings ist zu teuer, aber ich hätte da weit mehr Ideen, wie sowas aussehen könnte.

Ich pers. brauche keine Riesepolyphonie und wünschte mir im Formfaktor was, was mit 3-3,87845 Oktaven Umfang und unbedingt mit Arper und Modulationssequencer a la MS2000 / Electribe ausgestattet ist. Also modern und in Sachen MIDI den VA's in nichts nachstehend. Dazu kommen einige neuere Features, die ich gut finde, die ich aber jetzt aus Platzgründen nicht liste, Kleinigkeiten. Nicht jedoch sowas wie "noch 4 LFOs zu den 3847 anderen". In Zeiten von SoftwareLFOs halte ich diese aber für potentiell machbar, sie wären aber auch keine LFOs, sondern Steueroscs und HauptOScs zugleich. (Hier begänn eine Strukturliste -- Zu lang)

Perfekt wäre natürlich ein modulares System mit Modulen, welche in der Art des G2 verkoppelt werden können und natürlich endlich sind. Dabei können ENVs, MG's digital/per Software erzeugt sein. Das kriegt man heute ja hin. Die Kurven müssten aber passen und überzeugen.

Auch hier gäbe es 2 Konzepte, die gehen:
1) Gutes vollständiges System, was in 90% der Fälle ausreicht, etwas direkter in der Bedienung daher, weil keine Rücksicht auf Modularität zu legen ist
2) Eine Modularversion mit einigen Basisbediensektionen, die durch ein geschicktes Routingsystem aber quasi auf ein solches Formfaktorfeld zu bringen ist.
3) As seen as G2, nur leicht verbessert. Ggf. mit ein paar Knopfpresets und 16er Lauflicht/Regler/Displaystruktur - Ist durch geschickte Anordnung und Knpofwahl nicht deutlich aufwendiger.

Diese Varianten sind nur mal so als Typberater gedacht. Sie werden vermutlich je komplexer sie sind von weniger Leuten gekauft, weil nur ich das geil finde ;-)

Das meiste ist natürlich obligat. Speicher ist heute kein Problem in Sachen Anzahl - Wenn sowas 1000 Speicherplätze hat, dann ist das heute kein Akt mehr. Es ist also etwas, was sich bei den meisten Sachen selbst beantwortet.
Auch bei den meisten obiger "wieviele LFOs, wieviele ENVs"- Fragen, ebenso bei Kurvenformen und VCA-Kennlinen etc.

Preis: Ist mir fast egal, wenn es das Ding wirklich gibt und es unbedingt klanglich überzeugen darf. Wenn es genau mein Ding wäre auch gern 10000€. Dann verkauf ich alles Analoge und vielleicht auch alles Digitale. Dann aber auch perfekt.

Da "mein" System alle anderen Fragen implizit beantwortet: Es ist klar, dass sie begrenzt werden müssen, die Module in Anzahl - sprich: Man hat halt 4-16-XY Filter oder wie man es auch immer hinbekommt. Gerne unterschiedliche Typen und Beschaltungen. Gerne variabel und gern in Flankensteilheit und Charakteristik und Ansteuerung variabel.
ASICS, FPAA, was auch immer. Umsetzung und Technik ist mir Schietegoool.
Muss nur klingen und wenn es die wichtigsten Filtertypen hinkriegt, dann wäre das nett - Aber besser ein Filterdesigner oder ein generisches System. Jomox hatte mal ein BISSCHEN so einen MÖGLICHEN Ansatz.

Wenn es oberhalb des Andromeda, JP8/6, Matrix 12 Sunsyn oder Memorymoog liegt wäre es auch interessant für Leute, die schon "sowas" haben. Ich nenne genau diese Modelle, da sie bereits für bestimmte Dinge stehen. Aber ich sehe da nur schwer einen echten Markt, wenn der Preis die 3k€ übersteigt. Ich denke eher, die maulen noch bei 2-2,5k€ - Aber da wirds dann wohl liegen und schon schwer Randgruppe sein.

Reduktion ist dabei aber auch nicht unbedingt ein Problem. Das Wesentliche muss rein. Was das genau ist, kann man diskutieren. Ich rede jetzt NICHT als jemand, der Rücksicht auf Praxis macht. Das ist mir als User egal, wie realistisch das ist. ;-)

Wir reden ja über analog! Das ist also wohl was, wo man diese und jene Dinge zwangweise weglassen wird und so kann und muss das gute Stück mit 6-16 Stimmen auskommen und vermutlich mit einer klaren Struktur aufwarten. Es ist also keine Revolution. Sprich: Was ich sage wird nicht kommen ;-) Der Doof braucht einfach und kriegt das auch, sowas gewinnt stets und Modular ist der breiten Masse nicht vermittelbar. Man kann jedoch Templates und Anpassungen machen, die ein "Doofen-Interface" aufsetzt und über eine Reihe Regler realisiert und sich nach außen wie ein Standard Jupiter Dings oder so verhält.

Wer träumen will:
Hier wären Impuls-Random Generatoren und so weiter interessant und hier hätte ich eher ein Hybridsystem im Kopf. Da wo es analog sein muss, ist es das, der Rest kann digital sein und noch mehr durch digitale Dinge auffüllen. Das kennt man zB vom Q+, der hat halt 8 Analogfilter und kann aber digitale nutzen, wenn die nicht reichen.

Wenn das Teil eine vernünftige livetaugliche Sequenceroberfläche a la Monomachine, Electribe MX etc. hätte, wäre es sogar perfekt, weil es ne Menge Schlepperei sparte. USB, Samples und so wäre dann sogar die Featuritis-EWS, hier kann man dann weiterspinnen mit Granularkram und Variphrase, FM mit Phasenstarre, Mehrstufenhüllkurven und so weiter.

Die andere Seite wäre aber auch leicht geklärt: Das Ding muss klingen und kann auch so simpel sein wie ein Jupiter 6 bis Andromeda. So ein Ding fehlt ja generell.

Aber hier unterscheide ich auch deutlich von dem, was ICH will und von dem was realistisch ist und von dem, was der Markt hergibt.
 
Nikolausi schrieb:
Eine kurze Analyse des aktuellen Synthesizermarktes und der anzusprechenden Zielgruppe wäre zusätzlich noch interessant. Wer traut sich?

Ich nicht.

Mein Gefühl wäre allerdings, dass so ein Instrument (außer Sammlern und HipHop Produzenten, die schon alles haben) vor allem Musiker ansprechen würde, die sehr viel Zeit mit diesem einen Instrument verbringen wollen, also üben.

Es sollte deshalb nicht nur klanglich schön sondern auch expressiv zu spielen sein und zwar gerade im Hinblick auf die Möglichkeiten der Polyphonie.

Anderes - Features, Automatisierung aller Arten, Sequencing - lässt sich doch mit separater Hardware oder mit Software ebenso machen.
 
Expressivität und MIDI / Steuerung sind über JAHRE vernachlässigt worden. Da wüsste ich auf Anhieb Dinge, die natürlich auch nicht Marktkompatibel sind, aber die ich geil fänd.

Tasten - Warum nicht Sensoren, die auch die Position auf der Taste ermitteln können, Drücke und wahrscheinliche Bewegungsrichtungen, Reibung und Materialien in den Klang umsetzen kann? Alles brüllt nach Controllern - Ich will das auch. Es wäre ausreichend wenn die da sind. Tastaturen gibt es auch "normal", aber hier wäre ne Menge offen. Da geht auch viel. Sowas stellt aber keiner her, daher wäre es sehr teuer und exotisch.

Wie auch immer, malwieder würde es keiner bauen und zu teuer sein.

Ebenso gibt es 'zig. Teile, die ich gut fänd, auch billigere Sachen, man orientiert sich eben sehr am Gewesenen.

Nur mal als ein Beispiel, um zu verdeutlichen, dass die Massenmarktmacht diese Dinge verkrüppeln würde und dann wieder so ein Ding rauskommt, wo man am Prozessor spart oder an FX oder sowas, nur weil das Ding pro Gerät 10€ mehr gekostet hätte und eben keiner 3k€ ausgibt.

Nen Jupiter 8 für 200€ geht so einigermaßen und da überlegen sichs die Leute nochmal, ist halt schon dagewesen ;-)
Zu sehr gestern ist halt auch langweilig. Nicht ohne Grund wollen so viele Nichtemulationen. Und deshalb gibt es so viel Software, weil das billiger ist sowas anzubieten. Analog ist die teuerste Technik und der Aufwand ist vergleichsweise hoch. Da wird es also immer einen Bremser geben, sofern es nicht coole neue Techniken gibt, die effektiv viel anbieten und durch Massenproduktion und ein paar "Doofengeräte" sich finanziert. Das ginge vermutlich nur so. Die 3 Idealisten, die das dann rausbringen verkaufen und leben dann von dem Massenteil. Der Andro ist auch Ergebnis von ein paar Freaks, können wir dankbar sein!! Kommt auch nur 1x in 10 Jahren vor, sowas.

So genug dauergelabert. Ich werd aber dennoch keine Liste machen, ich glaube das war jetzt umfang/aussagereich genug.

Sprich: Das wird erstmal nix. Ein einfacher V'ger-Struktur-Poly-V'ger wäre aber denkbar. Sowas wollen auch mehr als man denkt. Abwägen müsste man dann zwischen Preis und Features. Vermutlich wäre "Another Jupiter 8" bereits ausreichend für den Markt. Als Dauerangebot von einer Firma wie Moog ginge das auch. 5-8 Stimmen und ab dafür. Kostenplanung für ne Menge Jahre und Verkauf einer Grundplattform von Filtern & Oscs, sowie Zerrstufen, Sättigung und Co wäre wohl der Schlüssel und man verkauft die auch anderen Anbietern. Dann rechnet sich das auch eher noch. Braucht man aber guten Kredit ;-)
 
Moogulator schrieb:
Hab soo viel geschrieben, aber dann bittesehr

Ich hatte eigentlich gehofft, eine ganz konkrete Darstellung der Eigenschaften zu bekommen (daher ja die Liste als Hilfestellung) und keine Abhandlung mit individuellen Wünschen und Gedanken, da diese mehr über den Schreiber, nichts jedoch über das Gerät sagen. Eine Beurteilung der Marktlage und Betrachtung des potentiellen Käufers wäre, so wie ich es nachgeschoben habe, natürlich Grundvoraussetzung für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik. Sonst heiße Luft.
 
Ich bin eigentlich gar nicht so superscharf auf analoge Polyphonie. Für z.b. schön lebendige Pads bieten doch die meisten Digitalsynths heutzutage alles, was das Herz begehrt, für weniger Geld und auf weniger Raum. Analoge Duophonie (à la Roland SH-7 oder ARP Odyssey - aber MIDI-steuerbar), mit schön vielen Routings, Filter-FM, einem schönen Ringmodulator, Crossmodulation oder Sync... das fände ich viel reizvoller. Gibt es sowas eigentlich? Man stelle sich vor, der Voyager wäre über MIDI duophon spielbar. Ich wär sofort dabei.

Edit: Eigentlich sollte ich mich "duozelle" nennen...
 
Nikolausi schrieb:
Eine Beurteilung der Marktlage und Betrachtung des potentiellen Käufers wäre, so wie ich es nachgeschoben habe, natürlich Grundvoraussetzung für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik.

auf basis anekdotischen materials? oder erwartest du jetzt empirie von teilnehmern des synthesizerforums?
 
Aber selbstverständlich. Wenn ich so über Monate die diversen Expertenmeinungen lese, ist das sicherlich nicht abwegig. Der in deinem Beitrag verborgene Aussage, es handele sich bei den Forumteilnehmern durch die Bank um Dummschwätzer, muß ich entschieden widersprechen.
 
Nikolausi schrieb:
Moogulator schrieb:
Hab soo viel geschrieben, aber dann bittesehr

Ich hatte eigentlich gehofft, eine ganz konkrete Darstellung der Eigenschaften zu bekommen (daher ja die Liste als Hilfestellung) und keine Abhandlung mit individuellen Wünschen und Gedanken, da diese mehr über den Schreiber, nichts jedoch über das Gerät sagen. Eine Beurteilung der Marktlage und Betrachtung des potentiellen Käufers wäre, so wie ich es nachgeschoben habe, natürlich Grundvoraussetzung für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Thematik. Sonst heiße Luft.

Hab ich in den Sätzen schon gemacht. Mich interessiert die Marktlage nicht, da diese ein solches Schiff nur alle 5-10 Jahre hergibt. Das kommt aber auf die Möglichkeiten an. Das ist doch absurd, LFOS zu zählen. Du weisst doch, wie man heute Synthesizer baut und wie man mit sowas umgeht und die Marktlage kennst du vermutlich auch eher besser als wir oder ich. Daher mach ich nur mich glücklich und wenn einer fragt, kriegt er nen cooles Konzept gegen Denkgebühr. Meine Wünsche haben natürlich nix mit dem Vorschlag zu tun, ich bin mir ja klar, dass meine Sache Randgruppe ist.

Ich will Randgruppenmusik mit Randgruppeninstrumenten ;-)
Neja, also ich kriegs auch so hin, solange. Es wird sicher keine große Firma machen, sondern eine kleinere Gruppe oder wenige Personen, die da auch Idealismus drin haben. Das ist eben so.

Da der Andro und andere so nicht lange überlebt haben und auch ein Kampf war, dass sie überhaupt rauskommen, ist also das rel. schwer.

Musste mit klarkommen. Hier ist keiner Marktspezialist, hier wollen Musiker Tröume abladen oder einfach nur ein nettes Instrument. Das ist sicher gelegentlich erstaunlich schnörkellos.



Duophonie: Gibt es in neueren Teilen nicht. Es gibt nur Ansätze.
Könnte man aber mit einem Modularsystem umsetzen. Technisch ist das nicht sooo schwer. Ggf, sogar per OS Update zu erledigen.
 
Nikolausi schrieb:
Aber selbstverständlich. Wenn ich so über Monate die diversen Expertenmeinungen lese, ist das sicherlich nicht abwegig. Der in deinem Beitrag verborgene Aussage, es handele sich bei den Forumteilnehmern durch die Bank um Dummschwätzer, muß ich entschieden widersprechen.

Was sollte das bringen? Ganz ernsthaft? Sollen Musiker jetzt den Markt analysieren und soweit runterdudeln, dass es geht und dann an XY verkaufen? Das macht keiner - Analog ist vorbei. Das ist so. Es kommt bestenfalls wieder, wenn es unaufwendig in einer Art Analog-DSP umzusetzen ist. Eher aber wird der VA so gut, dass sich das nicht unbedingt lohnt. Derweil arbeiten klar Kleinsthersteller an dem Kram, wie man sieht. Die kriegen aber keinen Poly zusammen. Ist denen zu viel und zu teuer, kauft keine Sau.

Also, what use? Welchen Zweck hat das, wenn wir hier konkret Nichtträumer wären? Ich bleibe da gern lieber bei meinen abstrakten Wünschen und hoffe, dass sie ein Verrückter mal umsetzt. Bis dahin kocht man mit Standard-Wasser 1.0

Mit dumm hat das nix zu tun. 99% der Leute hier können sowas nicht bauen oder beurteilen. Es spielt also keine Rolle, was wir realistisch oder unrealistisch fordern. Ich sag ja selbst, dass Roland keinen Jp8 bauen würde. Es wäre neben Retro auch noch viel zu teuer und randgruppig. Heute! Wir reden über ein altes Ding. Auch mit 5 LFOs wäre es halt ein Jp8 mit 5 LFOs. ;-)

Ich denke aber ernsthaft, dass ein normaler Analogpolysynth von 1-2 Herstellern diese Chance hat, die wird es deshalb auch geben und stets am grade so machbaren finanziellen Rand. Mit den üblichen Features.
 
Ich meine hier den Tenor bemerkt zu haben, Moog solle doch bitte schön mal einen polyphonen Synthesizer bauen. Wer so was formuliert, hat sich sicherlich vorher konkrete Gedanken über die technische Ausführung und die kaufmännische Realisierbarkeit gemacht. Am Ergebnis dieser Gedanken bin ich interessiert. Da kann man dann ja endlich dem blöden Arsch bei Moog mal sagen, was tatsächlich gebacken ist. Der Blödmann.
 
Moogulator schrieb:
Ein einfacher V'ger-Struktur-Poly-V'ger wäre aber denkbar. Sowas wollen auch mehr als man denkt. Abwägen müsste man dann zwischen Preis und Features. Vermutlich wäre "Another Jupiter 8" bereits ausreichend für den Markt. Als Dauerangebot von einer Firma wie Moog ginge das auch. 5-8 Stimmen und ab dafür. Kostenplanung für ne Menge Jahre und Verkauf einer Grundplattform von Filtern & Oscs, sowie Zerrstufen, Sättigung und Co wäre wohl der Schlüssel und man verkauft die auch anderen Anbietern. Dann rechnet sich das auch eher noch. Braucht man aber guten Kredit ;-)

so ähnlich stelle ich mir das auch vor. Wenn er denn klingen würde, wäre das Thema für mich mit dem P08 erledigt. Ist aber leider nicht.
Als "Innovation" könnte man auch Module anbieten, die man integriert. Oder eine Röhre im Signalweg. Waldorf hat mit dem Stromberg solche Ideen, vielleicht bleibt's bei der Idee ;-)

Nikolausi schrieb:
Mal Butter bei die Fische: Wie sollte denn der polyphone Moog sein? Und jetzt nicht allgemein antworten "So wie der ..., aber mit/ohne ..."

Warum sollten wir im Detail einen Synth beschreiben? Jeder hat andere Ideen, das verwirrt doch nur. Soll sich moog doch mal was überlegen. Wenn Sie wissen, wie man das obere Segment im Gitarrenmarkt aufrollt, müßten Sie auch ein Gespür dafür haben, was der Synthmarkt will. Die alten Flagschiffe sind rar und teilw. anfällig, ein neuer Poly wäre m.E. schon überfällig. Preis ca. wie V'ger oder leicht darüber wäre o.k. featuremäßig auf LP-Basis, hab ich alles schon gesagt. Und wenn die es nicht bringen, dann isses mir irgendwann auch egal.
 
Also ich hab nix durchkalkuliert. Könnte man tun, wird aber wohl die wenigsten hier ansprechen.

Schlimmstenfalls addiert man die Hardware im V'ger Rack minus Gehäuse mal 4-8 und hat grob den Preis. ;-) Liegt dann etwa bei dem eines Omega 8 plusminus X.

Mit ASIC ist dann der Einstieg teuerer, aber nach Entwicklungskosten-Reinholdings dann sehr günstig. Das ist not my phuakin' Job.

Der Omega 8 mit seinen 4.5k€ stellt zzt wohl diese Schallmauer nach oben dar und wird sicher nicht gekauft wie sau. Aber über die Zeit gibt es genug Abnehmer für so einen guten Standardsynth "Poly". Es ist eben, weil es immer mal gefordert wird und 1-2 Hersteller das hinkriegen könnten. Das ist dann Jahrelang auf dem Markt. Das rechnet sich als mit guter Kalkulation und geschickter runterkomprimierung der Bauteile. Halte ich für nicht billig, aber machbar. Moog ist eh nicht billig.

Ich wollte als Kind immer ein fliegendes Auto, was auch unter Wasser fahren kann - superschnell ("das fährt unendlich") und so weiter, hab ich nie durchgerechnet. Wollt ich einfach nur. Und technisch war es auch nicht ganz trivial, aber naja. Ein Experte für Fliwatüts bin ich aber auch nicht weniger / mehr als hier.

Ich denke, es werden sich nur wenige melden zu konkreten Zahlen und marktlage, zumal sie von dir dann eh einen aufn Sack kriegen "alles falsch, link zu falsch und intelligenz und BWL-Grundregeln oder so). Aber wenn dir dran liegt, kann man/du das ja durchgehen. Billig wird das nicht, zumal die Produktion auch erheblich von Dingen abhängt wie Absatzzahl und verwendeter Technik. Also: ASIC oder was? Welche Stückzahl? Bauteilkosten? Arbeitskosten? Promo / Verkauf? Machste mal als Hausaufgabe, wir sagen dann nachher im Chor: Zu teuer, fehlt nen LFO, Du Eumel - Geh bei die Omma.

Marktwirtschaft suxx. Und die alten Dinger tun's solang auch erstmal.

So, und jetzt schweig ich wohl besser wirklich. Wenn ich's aushalte.
 
Ein polyphoner Moog wäre schön. Aber ein brandneuer Micromoog-ähnlicher Apparat wäre mir persönlich lieber. Also mit den folgenden Merkmalen:

Ein Oszillator
Ein Sub-Oszillator
Ein Rauschgenerator
Wilde Modulationsmöglichkeiten per Knopfgedöns
MIDI
Holz oder Furnier an die Seiten gepappt
Gute, non-wackly schwarze und weiße knobs die man zum Spaß auch abnehmen kann und vertauschen
Schönes Filtergedöns
Guter Bassklang
Gute Mitten
Zwuipende Höhen
300-400 Pfund teuer maximal
Keine Wandwarze
Keine Programmierbarkeit/Speicherbarkeit erforderlich
Bereits im Hause Moog getestet und alles funktioniert einwandfrei

... Und ich bin dabei.

:supi:
 


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