Switch von Windows (Ableton) auf Linux (Ardour oder Bitwig): was ist zu beachten?

_thomas_

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Es gibt eine ganze Melange an Dingen die mich gerade an Windows nerven. Das soll aber kein Windows-Bashing-Thread werden bitte. Hier geht's um den Umstieg auf Linux.
  • Was mich schon länger nervt ist, dass Ableton seit längerem eine Prozesserauslastung jenseits von Gut und Böse erzeugt. Für nix. Ursache? Unklar. Auch ein nacktes Ableton läuf bei mir mit sieben Prozent Prozessorauslastung. Ein paar Samples reichen und ich liege bei 50%. Völlig verrückt. Seit wann das so ist kann ich nicht sagen. Früher (TM) war das nie ein Problem. Aber ich habe drei Instanzen auf drei PCs, alle auf Windows und alle zeigen das gleiche Verhalten. Das macht mir einfach keinen Spaß mehr. Ich bin nur Hobbyist, daher habe ich bisher damit gelebt. Aber:
  • Ich richte mir gerade mein Home-Office ein und habe keine Lust fünf Rechner auf dem Tisch stehen zu haben. Diese werden alle virtualisiert und dann in einer Proxmox oder VMWare (nun Broadcom) -Umgebung gehostet. Dienstlich läuft also alles virtualisiert. Privat, im Wesentlichen dann Ardour oder Bitwig plus Pure Data und SoundCollider, läuft dann alles direkt auf dem Host-System.
  • Es gibt weitere Gründe, warum ich Windows loswerden möchte. Das hat aber nichts mit dem Thema hier zu tun.
  • Somit kann ich Platz- und Ressourcenschonend privat und beruflich auf einer Hardware (die ziemlich potent ist) arbeiten.
Leider muss ich mich dann von meinen geliebten Valhalla und Fabfilter-Plugins verabschieden. Aber das nehme ich in Kauf. Die kann ich ja vielleicht verkaufen. Mit Sicherheit werde ich entsprechende Plugins auch für Linux finden. Vielliecht benötige ich die auch gar nicht mehr. Als Hobbyist ist das wahrscheinlich eh alles etwas überkandidelt. Mal schauen, wie es mit Ardour läuft. Ansonsten werde ich halt in Bitwig investieren.

Ein paar Instrumente werde ich vermissen. Klavier und Percussion. Aber auch dafür wird sich eine Lösung finden, denke ich. Ansonsten mache ich sowieso das Meiste mit Mikro + X selbst weil darin der Spaß für mich liegt.

Als Audio-Interfaces nutze ich Focusrite Scarlet und ein Behringer UMC1820. Das Scarlet nutze ich allerdings hauptsächlich.

Von DAW/DSP/Audiozeugs unter Linux habe ich wirklich keine Ahnung.
  • Worauf habe ich da zu achten?
  • Werden die beiden Audio-Interfaces unterstützt?
  • Welche Distribution macht am meisten Sinn?
Ich tendiere zu Mint. Aber auch davon gibt es zwei Varianten. Oder lieber eine Real-Time-Umgebung? Womit ich mich aber nur theoretisch auskenne.

Tipps und Anregungen sind willkommen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Worauf habe ich da zu achten?
Aktuelle Distribution wo das Paket (Programm) jackd installiert ist, das richtet bei der installation automatisch deinen Benutzer zu RT-Audio ein, und das gewünschte Audioprogramm installieren. Sehr viele (unnötige) Informationen findest du hier:
Focusrite Scarlet
Je nach Modell, sieht aber gut aus. Du kannst geoffrey, den Linux ~Treiber Entwickler für Focusrite Produkte, direkt fragen:

Behringer UMC1820
Sollte, ja. Siehe:

Welche Distribution macht am meisten Sinn?
Welche dir am meisten zusagt und das macht was du willst.
Eine spezielle Audiodistributionen wie
oder
oder ...
sind auch ohne Installation bootbar (Liveboot). Da kannst du alles mal "in echt" testen. Wenn dir die gefällt kannst du sie installieren.

Interface:

==> Meta:
<==

DAW:
==> Meta:
<==
 
Oder lieber eine Real-Time-Umgebung? Womit ich mich aber nur theoretisch auskenne.
Der Kernel ist seit ca. 20 Jahren durch Patches zu 100% echtzeittauglich. Seit vielen Jahren sind viele rt-Patches im offiziellen Kernel enthalten. Jetzt ist er zu 100% im offiziellen Kernel enthalten. Keine Panik!
Es gab einen Artikel bei Gearnews zur ersten hilfreichen Übersicht:
 
Als ich nach längerer Pause wieder Musik machen wollte, musste ich feststellen, das alle meine Windows Software / Hardware nicht mehr so einfach lief. Unter anderem auch Live mit Scarlett 1820. Ich bin dann auch (X)Ubuntu umgestiegen, was für mich einfach war, da ich Jahre zuvor alle Rechner in der Firma von Win auf Linux umgestellt hatte. Mit Ardour, QTractor und anderen Linux Daws bin ich nicht warm geworden, Auf das JACK Gefrickel hatte ich keine Lust, da ich mehrere Rechner mit jeweils unterschiedlichen Soundkarten betreibe, und das unter ALSA einfach problemlos(er) ging. Jetzt bei Bitwig stehengeblieben und keine Probleme mehr. Das gute ist, dass ich die bestehende Installation problemlos auf andere Rechner klonen kann und dann sofort loslegen. Ich hab mich nie um einen RT Kernel bemüht und tzrotzdem eine Latenz, die ich unter WIN nie erreicht habe, trotz gleicher Hardware.

Ich verwende aber kaum Plugins, daher kann ich auf diesem Feld keine Erfahrung vorweisen.
 
Danke für eure Tipps und das Teilen eurer Erfahrungen!

Also:
  • das ALSA und Jack-Geraffel muss ich mir noch genauer ansehen. Je nachdem, was die geringere Latenz hat (und die Interfaces unterstützt) würde ich eben die entsprechende Bibliothek wählen. Wobei die Latenzen unter Windows für die Audio-Interfaces schon gut waren mit ca. 4 ms. Das war/ist jetzt nicht so das Problem.
  • Real Time Kernel ist dann wohl kein Thema da bereits vorhanden.
  • Die passende Distribution spielt damit eigentlich auch keine Rolle mehr. Was fehlt muss ich halt nachinstallieren. Da bringt mir AV Linux MX oder Ubuntu Studio wahrscheinlich nichts anderes, als dass sie die entsprechende Software an Board haben. Welche ich aber zu einem großen Teil gar nicht benötige. AV Linux scheidet eigentlich sowieso aus da es nur einen Maintainer gibt wie es ausschaut.
Oder habe ich doch Vorteile durch z. B. Ubuntu Studio?
 
Hab noch nicht alles gelesen.

Ich empfehle irgendwas Ubuntu basiertes. Ubuntu oder Mint z. B. Mit Mint machst du nichts falsch. Es gibt auch Ubuntustudio, aber das kannst du auf jeder Ubuntu basierten Distro ganz easy nachinstallieren aus den Repos und das dazugehörige Script optimiert dann auch gleich deine Audio Einstellungen.

Von Realtimekermel rate ich erstmal ab. Brauchst du vermutlich ohnehin nicht und koennte instabiler laufen.

Was fuer einen Rechner hast du und wieviel RAM? Bitwig ist ziemlich hungrig....

Ich empfehle Reaper oder Renoise und Plugdata.

Wenn du es dir schwer machen willst, kannst du auch Ardour nehmen.

AV Linux wuerde ich auch nicht fuer den Anfang empfehlen. Das benutzt derzeit den Enlightenment Desktop. Wuerd ich auf jeden Fall vorher mal anschauen.

Valhala und ich glaub auch Fabfilter läuft mit Yabridge und Wine.

 
Ubuntu ist etwas aktueller als Mint und kommt mit Snap und Gnome. Mint hat Cinammon.

Ich nutze derzeit Ubuntu und finde Gnome ziemlich super. Mint hat eher ein Windows feeling.
 
das ALSA und Jack-Geraffel
Ist egal bzw. wird wohl der Standard pipewire mit WirePlumber werden.
ALSA=~Treiber, jack/pulseaudio/pipewire/... = Soundserver.
Je nachdem, was die geringere Latenz hat (und die Interfaces unterstützt)
Latenz ist ALSA kommuniziert direkt mit dem Modul.
Jack/pulseaudio/pipewire/... sind quasi Patchbay für ALSA.
Real Time Kernel ist dann wohl kein Thema da bereits vorhanden.
Ja. Und wenn du willst installierst du einen deiner Wahl, es gibt ja nicht nur einen. Bald evt gar keinen mehr da ja offizieller Kernel RT ist. Hmmm
Die passende Distribution spielt damit eigentlich auch keine Rolle mehr.
Nimm das was du willst. Noch besser: Teste ohne zu installieren verschiedene Live Distributionen. https://distrowatch.com/search.php#advanced
Ubuntustudio/AVLinux wäre evt. nett um die verschiedene Programme mal anzu -schauen -hören. Und da wäre AVLinux nett da viele aktuelle Audioprogramme. Es geht dabei ja nicht um installieren sondern anschauen1

Man hat keine Vortele wenn man Ubuntustudio/AVLinux nimmt außer vorinstallierte Programme und konfiguriertes System.
Das kannst du aber auch leicht selber machen.
 
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Jedenfalls: Nur Mut!

Ein aktuelles Linux mit Pipewire bietet ziemlich viel "out of the box". Installier einfach mal Ubuntu Studio (oder so ähnlich) im Default und probier wie weit du kommst, bevor du mit Spezialitäten wie RT Kernel, Jack und so anfängst. Die Audio-Interfaces sollten in einer aktuellen Distribution beide gut mit Pipewire funktionieren. Der Vorteil von Pipewire ist gerade, dass es normalerweise einfach funktioniert. Darum hat Pipewire in aktuellen Distributionen Jack abgelöst.

Als DAW finde ich Bitwig prima, könnte auch zu deinem Ableton-Hintergrund passen.
 
Leider muss ich mich dann von meinen geliebten Valhalla und Fabfilter-Plugins verabschieden.

Mit Yabridge könnten die laufen. Bei vielen Plugins funktioniert es, bei mir so ca. 60%. Vielleicht hast Du ja Glück, ansonsten gibt es noch das hier , damit habe ich aber keine Erfahrung, aber er scheint damit zB. Ableton und auch NI Plugins vernünftig zum Laufen zu bekommen.
 
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