ich hatte den normalen Minilogue (ohne XD) und fand die Tastatur für polyphones Spiel viel zu schlecht (den Monologue behalte ich allerdings, bei einem Monophonen habe ich da aber andere Ansprüche).
Das gleiche gilt für den MS20 mini.
Zu den hier angesprochenen Geräten, die ich schon mal im Studio hatte, kann ich sagen:
Deepmind: Tastatur ist in Ordnung, die Bedienung geht weitaus leichter von der Hand, als es aussieht - die wichtigsten Sachen sind direkt über Regler erreichbar, alles andere hat man meist über Buttons direkt unter dem passenden Regler im Zugriff. Das Display ist groß genug, dass die Übersicht nicht verloren geht.
Die Hüllkurven (drei vollständige ADSR!) sind zwar über nur ein Reglerset bedienbar, allerdings stellt das Display die aktuelle Einstellung der gewählten Hüllkurve grafisch gut dar.
Und noch ein nicht zu unterschätzender Vorteil: Das Expo-Verhalten (quasi die "Krümmung" der Phasen) der Hüllkurven lassen sich mit den Reglern auch verstellen.
Aufgrund des zu simplen zweiten Oszillators würde ich hier allerdings auch zum 12er raten, weil es bei vielen Sounds wirklich nicht schaden kann, den Klang zu doppeln.
BassStation II:
Nicht nur die Hüllkurven (hier gibt es zwei ADSR) sind über nur ein Reglerset steuerbar, auch die meisten Oszillator-Regler müssen sich Osc 1 und 2 teilen (man schaltet über einen Kippschalter um).
Das kann schon mal etwas fummelig werden.
Ansonsten ist das Gerät sehr empfehlenswert für einen Mono.
Roland SE02:
mag ich gerne, der Sound ist für einen monophonen sehr "füllig" und durch die Modulationsmöglichkeiten vielseitig.
Die etwas kleinen Regler sind (für mich) noch ok.
Hier "stört" mich eigentlich nur die Speicherbarkeit: Viele kleine Knöpfe, und man weiß nie wo sie stehen.
Will man einen Klang gezielt aufbauen, muss man erst einmal alle Regler anfassen.
Und das ist aufgrund der Größe und Haptik der Regler anstrengender als z.B. beim Poly-D oder anderen "Fullsize"-Synths.
mfb Dominion Club:
ähnliche Größenklasse (aber bessere Regler), zwei analoge Oszillatoren plus ein digitaler mit FM-Character.
hier gibt es auf Programm 0 einen manual-Mode, mit dem man zum Erstellen neuer Patches starten kann.
Ich mag ihn ganz gern, der Sound ist anders als der SE02/Moog, aber auch ziemlich fett!
Wenn man den Klang generell mag, sind natürlich auch die größeren mfb eine Überlegung wert.
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Peak:
hatte ich noch nicht in der Hand, warte aber auf den
Summit.
Wenn das Budget da ist, könnte sich das lohnen (kann ja nicht mehr ewig dauern). Nach allem was ich darüber gehört habe, kannst Du mit den Geräten wohl kaum etwas falsch machen - beim Peak brauchst Du halt eine Tastatur dazu (gilt nat. auch für SE02 & co. - die allerdings etwas preisgünstiger sind).
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Minilogue (XD):
mir waren die Hüllkurven etwas zu eingeschränkt (nur eine vollwertige ADSR), und die Tastatur wie gesagt auch.
Der Sound ist allerdings gut, und bei dem Preis kann man sich dazu natürlich eine Tastatur in Normalgröße kaufen.
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Poly-D:
Speicherbarkeit vermisse ich nicht; mit etwas Übung lässt sich vieles schnell wieder hindrehen.
Die Paraphonie ist allerdings Geschmackssache: Am Anfang fand ich das Feature cool, in der Praxis nutze ich sie in der Produktion allerdings kaum.
Wenn man (wie ich) vom Klavier kommt, und auch mal was mit zwei Händen spielen möchte, sollte es schon ein richtiger Polyphoner mit mindestens 6 Stimmen sein.
In Deiner Situation würde ich wohl den Deepmind12 nehmen, da er quasi alles in einem Gerät bietet, was für den Anfang gewünscht ist:
- Analog, hört man auch
- brauchbare Tastatur
- viele Regler (Menü übersichtlich, da groß und grafisch)
- "Roland"-Sound (ähnlich Junos) aber mehr Möglichkeiten (da z.B. umfangreiche Modulationsmatrix)
- anständige und vielseitige Effektsektion (muss man selbst einschätzen, was man davon wie einsetzt). Mit den Effekten sind sehr vielseitige Klänge möglich.
Etwas hochpreisigere Alternativen (mit Tastatur) wären dann noch:
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Prologue
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Prophet Rev2 (habe ich seit kurzem hier, und ist für meine Ansprüche schon eine Luxusmaschine)
Digitale VAs habe ich hier mal weitgehend ausgelassen, Analog ist schon etwas anderes (finde ich). Ich hatte z.B. den Sledge hier - Schrauben und Jammen mit Arpeggiator hat Spaß gemacht, aber der Klang hat mich überhaupt nicht überzeugt.
Als Anfänger könnte man über einen Roland SH201 nachdenken - die Kiste ist imho unterbewertet. Die Verarbeitung ist haptisch nicht oberste Klasse, aber - gerade für den Einstieg - sehr übersichtlich.
Den Gaia hatte ich nie, sofern der Sound mit dem SH201 vergleichbar ist, könnte ich ihn wohl auch empfehlen. Würde aber dazu raten, ihn vor dem Kauf anzutesten.