SerErris
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Der Pro1 hat genau einen Envelope (Filter) der den Sound direkt beeinflußt. Wo gibt es da eine Varianz? Das macht zugegeben bei einem Monosynth überhaupt keinen Sinn..Was Varianzen in den Envelopes betrifft, der schon angesprochene Relic hätte dies gehabt. Behringer macht es wahrscheinlich im Pro One Clone und in einigen VSTs gibt es das eh schon. Von Synths mit Modulationsmatrix mal abgesehen, wo der User das pro Sound einbauen kann (aber i.d.R. nicht pro Envelope und zyklisch mit der Stimmenzuordnung wiederkehrend, sondern nur zufällig). Und sogar schon alte Roland-Kisten hatten Analog Feel.
Hier kommt es drauf an, wie Sequential das genau implementiert und wie echt es dann klingt. Bei Slop hatten sie es schon nicht geschafft, dass es mit den 6 Stimmen im Einklang durchläuft.
Für die VSTs die ich kenne finden drei Sachen statt:
1. OSC detune (die sind alle etwas gegeneinander verstimmt) - macht z.B. Diva so. Dadurch kann man die Streuung der VCO chips sehr gut nachempfinden.
2. OSC drift. Das ist meines erachtens etwas was es nicht so richtig in der analogen welt gibt. Zugegeben gibt es OSC drift (also die verstimmen sich) aber es gibt es eben nicht so in der kürze der Zeit, daß man das bemerken würde während des spielens. In den Implementationen (auch z.B. im Summit) ist das aber quasi ein LFO, der den OSC permanent verstimmt. Das gibt es so meines erachtens in der Physik nicht.
3. Filter varianz - hierbei wird die Filterfrequenz etwas variiert, so daß die Einstellung bei jedem Filter eine etwas andere öffnung erzeugt.
Ich habe noch keinen VST gesehen, wo die Zeiten der ADRs gegeneinander verschoben währen (also quasi jeder Envelope sich etwas anders verhält). Aber genau das passiert in einem analogen synth, weil man die nie so genau aufeinander abstimmen kann.
Der Prophet 5 (und das wurde auf Gearsluts schon von Sequential genau erklärt) macht nun die folgenden Dinge mit dem Vintage Knopf:
1. OSC detune
2. Filter varianz
3. Envelope Varianz
4. Envelope Charakteristik (e.g. Kurve)
Bei allen vier parametern werden Tabellen verwendet und jedem OSC, jedem Filter, jeder Hüllkurve entsprechende Offsets hinzugerechnet. Die sind aber je Oscillator bzw. je Filter und je Hüllkurve immer gleich. Es werden also nicht zufällig irgendwelche Werte genommen. Und der Vintage Knopf ist nun so designed, das bei Stellung 3 die Varianzen und Kurven in etwas dem rev3 entsprechen. Bei 2 rev2 und bei 1 rev1. rev4 ist hingegen neu und relativ tight (weniger varianz).
Wie gesagt, ich kenne kein VST (lasse mich aber natürlich gerne Informieren), welches das so macht.
Und die meisten Synth machen eine zufällige Abweichung dazu, so daß jeder Ton (auch bei Mono und immer dem selben OSC) dann immer verschieden klingt. Das ist aber dann nicht mehr realistisch, denn so hat das nicht stattgefunden. So instabil waren die Bauteile auch damals nicht, daß die einen vollkommen instabilen Klang erzeugt hätten. Denn dann hätte man quasi ja permanent eine Art Vibrato in einem einzelnen Oscillator gehört und der Filter hätte geeiert und einen reproduzierbaren tighten sound hätte man auch kaum hinbekommen (Envelopes).
Das nur zur Ausführung was laut Aussage von Sequential der Vintage Knopf tut.
Würde ich einen Prophet 5 verkaufen (egal welche rev): Nein auf keine Fall. Habe ich das Glück einen Vintage zu besitzen - nein auch nicht. Also freue ich mich über den Rev4. Das ist ein Prophet 5 und wie schon geschrieben - der ist genauso eng dran an einem Prophet 5 rev2 wie ein rev2 von einem anderen rev2. Dazu waren die einfach schon zwischen zwei modellen zu unterschiedlich. Serienstreuung war damals viel höher, weil einfach alle Komponenten in einem Rev2 eine viel höhere Toleranz und Streuung hatten.
Warum das bis heute (meines Wissens nach) niemand so vollständig implementiert hat, sondern im Grunde alle bei den OSC aufgehört haben, verstehe ich nicht.
Der Summit ist schon einen Schritt weiter und erlaubt zumindest den Filter Cutoff zu variieren, je Filter. Er hält auch die Stimmen stabil, definiert also einen Offset je OSC, je Filter. Aber die Envelopes sind fest und immer gleich. Da wird nichts variiert.
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