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Vicente Amigo
Guest
Genau das rafft ja anscheinend kaum Jemand.
Man kann einen einzelnen statischen Ton eines Originals nicht von der Software unterscheiden.
Sobald ich aber direkt an den Reglern drehe, enstehen beim Moog kleine Artefakte und Veränderungen und genau das macht diesen real-analogen Klang aus.
Weil sich oft bei einer mehrfach wiederholten Bewegung des Potis, die kleinen Veränderungen immer wieder etwas anders darstellen, während die Software das immer exakt identisch nachrechnet.
Der Klang des Original analogen Instruments ist dadurch einfach etwas angenehmer, lebhafter und wärmer, das man auch im direkten Vergleich hören kann, jedoch auf einem Oszilloskop fast identisch ausschauen würde.
Ja, das moderne LED-Licht mag den Raum auch erhellen, aber ich bevorzuge bei einem romantischen Dinner immer noch echte Kerzen.
Für die Meisten hier klingt doch eine Stradivari so, wie jede andere Geige auch und ein großer K-132 Steinway&Sons ist doch für viele Forumsuser auch nur ein Klavier.
Jeder bessere Konzertpianist würde aber Welten zwischen den unterschiedlichen Flügeln hören, und mit geschlossenen Ohren und verbundenen Augen schon alleine vom Spielgefühl her sofort spüren, was er da unter sich hat.
Es gibt Organisten, die bei ihren Auslandstourneen gleich mehrere B3s vorher anspielen und die Beste davon dann auswählen.
Und jetzt komme dem professionellen Geiger, dem Pianisten oder Organisten mal mit deinem Spruch, das deine Plug-Ins dem realen Instrument in etwa ebenbürtig wären.
Man könnte im Theater bei einem Klavier-, Geigen- oder Orgelkonzert ja einfach nur ein Notebook auf die Bühne stellen und mit einem Masterkeyboard ansteuern -der Witz wäre dort sicherlich ein Dauerbrenner und das schallende Gelächter könnte man noch in 100 Jahren in der ganzen Milchstraße hören.
Was ist mit der Schnittstelle Lautsprecher?
Vollanaloges und Digitalemuliertes müssen immer erst durch dieses Nadelöhr.
Das trifft auf Klavier, Geige, Konzertflügel usw nicht zu.
Da ist also ein struktureller Unterschied, deshalb finde ich es müssig hochwertige analoge Synthesizer mit klassischen Instrumenten auf eine Stufe stellen zu wollen. Anstatt ständig die Unterschiede zwischen Digital und Analog abzuarbeiten könnte man ja mal dazu übergehen und die positiven Gemeinsamkeiten hervorheben. Fetzt halt nicht, weil man sich nicht mehr abgrenzen kann und sich ja auf Augenhöhe begegnen müsste. Is so!
Von dem abgesehen sind im Theater digitale Systeme mittlerweile Alltag und es wurden sogar schon midifizierte Klavierflügel gesichtet.
Und was der wesentliche Unterschied bzw die gemeinsame Stärken zwischen zb Moog Modularisten und dem professionellen Klassischen Instrumentalist usw sein dürfte ist die Spielstärke, das musikharmonische Verständnis und vor allem: die Lebenszeit die investiert wurde um das Instrument zu erlernen.. von nix kommt nämlich nix. Die Professionalität des Konzertsolisten besticht nicht dadurch das er eine teure Stradivari hat, sondern das er maximalLebenszeit investiert hat überhaupt Geige spielen zu können, dadurch privelegiert ist und - erst dann- eine Stadivari von einem KunstMäzen zur Verfügung gestellt bekommt. Ein Geigenprofi holt auch aus einen mittelmässigen Instrument noch das volle Pfund heraus. Davon kann man ausgehen.
Muchos Saludos
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