PWM Malevolent - semimodularer Synth mit Minitasten

Klingt nicht wirklich schlecht - ist jetzt halt nichts, was man mit einem Neutron o.ä. nicht auch hinbekäme. Ich geh da schon mit, das vielen dieser Kisten irgendwie das Alleinstellungsmerkmal fehlt. Aber klar: Variationen über das Thema "monophon, subtraktiv, analog" sind begrenzt; an den Enden des Spektrums sitzen Geräte wie 0-Coast oder Lyra-8 und dazwischen verschwimmt es halt irgendwann. :dunno:
Es gibt analog schon Innovationen. Diese sind aber selten (und selten gut).

Sehr gute Beispiele gibt es vor allem im Eurorackformat: Zb.
Jornalogue Generate 3, Pittsburgh Primary Oszillator B, 5-Pulser von Ian Fritz, Rossum Trident. Oder einfach Analoges TZFM. All das gibt es noch nicht Einzelinstrumenten. (Ausnahmen: Folder in diversen Instrumenten wie Arturia und Implexus)



).
 
an den Enden des Spektrums sitzen Geräte wie 0-Coast oder Lyra-8 und dazwischen verschwimmt es halt irgendwann.
ich zucke immer zusammen wenn die Lyra als Synthesizer bezeichnet wird.. durch das Fehlen eines Filters sind bei der Lyra die Klangformungs-Möglichkeiten m.E. doch recht eingeschränkt. Würde sie eher als Drone-Box bezeichnen, aber ich will hier keine Diskussion anfangen.....
 
Buchlabongos werden auch schnell langweilig und Filterfahrten sind mit LPGs schwierig. Einen Synth ohne Filter zu verkaufen ist sicher nicht einfach, das Wavefolder oder FM Depth das in etwa gleiche Ergebnis bringen müste man erst kommunizieren. Somit spielt sich Innovation oder wenigstens andere Konzepte als klassisch subtraktiv weitgehend in der modularen Ecke ab.
 
Ja gut, die Übergänge sind sowieso fließend. Mir fiel gerade kein besseres Beispiel im nicht-Modularbereich ein. ;-)
Wenn man rein analog bleiben möchte, sind die Möglichkeiten halt schon irgendwo beschränkt. Dinge wie lineare FM mit mehreren OPs, Granluar, Karplus-Strong etc. gehen idr. digital besser oder sowieso nur digital.
(Persönlich bin ich daher ja für eine gesunde Mischung und hybide Ansätze ...) Die Stärke des klassischen analogen Synthese liegen für mich da doch eher im "Schönklang"-Bereich - das sind die einfachen und klassischen Freuden eines Juno oder Minimoog (oder Vermona oder Dreadbox, you name it). Den nötigen Kontrast hole ich mir dann vom MEGAfm, Hydrasynth oder "M" - und was da im Analogbereich noch übrigbleibt, ist das klassische Gefiepe durch (semi)Modularstöpselei oder ab und zu ein randseitiger Filter wie der des MS20 ...

Es bleibt die Frage: Wo sind die innovativen vollanalogen Kistchen und gibt es für diese überhaupt eine (technische und verkaufstaktische) Nische?

Und um die Kurve zum Topic zu kriegen: Im Endeffekt ist es wohl wie mit den 50 Marmeladensorten im Supermarktregal: Der/die eine greift zum Leipzig v3, der andere zum Malevolent und der dritte zum Erebus. Man muss sie nicht alle haben, aber so 2-3 Lieblingssorten hat doch jede(r).
 
das Wavefolder oder FM Depth das in etwa gleiche Ergebnis bringen müste man erst kommunizieren.
wobei sich mir die Frage stellen würde, ob eine Analogkiste mit Wavefoldern, die "in etwa" das gleiche Ergebnis bringen, nun besonders innovativer wäre? 🤔
 
Also ich hab den Malevolent hier vor mir seit gestern.
Mein erster Eindruck der Haptik war, alles andere als ein primitives billiges Plastikspielzeug.
Bei den magnetbesfestigten Seitenteilen war mehr als ein Staune "ach so geht das" nicht der Fall.
Um gleich wieder Schnappatmungsanfällige zu beruhigen, nein die Patchbuchsen sind mit dem Panel verschraubt und machen einen durchweg soliden Eindruck.
Toll , nichts wackelt und auch alle 34 Drehregler laufen angehm sanft und gleichmässig. Keines hat eine Mittenrasterung, was bei manchen Einstellungen von Vorteil sein
könnte aber gut, geht schon in Ordnung.
Ich hatte eher Regler der Volcafgrösse erwartet, aber diese hier sind etwa grösser und angenehm geformt.
Die grünfarbige Beschriftung des normalisierten Signalweges an den Patcheingängen wirkt durchaus gedämpft angenehm und erinnert mich daran, dass meine Apollo-Errungenschaft mir klarere Vorteile verschaffen dürfte.
Das beiligende Manual ist doch etwas arg dürftig. Zwar gibt es weniger zu sagen als mehr zu erahnen wie was funktioniert. Es ist ja nicht der erste Synth.
Nur Midikanal 1 weiss ich mitllerweile, der Joystick hat einen Pushtaster fürs Key.-bzw ArpeggioHold....danke Youtube.
Wie ich die Tastatur transponiere und eine Arpeggiofunktionen geschalten werden, hab ich auch raus gefunden.War echt nervig und unverständlich, dass die paar Funktionen nirgends beschrieben sind aber "very britisch" eben. Na gut( hoch2) :)

Einiges hab ich mit dem MordaxData schon angeschaut.
Man kann mit Shape alle 3 Wellenformen falten sowie das auch LFO muodulieren und nicht nur die Pulsweite regeln.
Glide wurde scheinbar rotstiftgeopfert und auch das negative Anwenden von Hüllkurven geht ohne externe Hilfe erstmal nicht. Man hat ja was im rack dafür.
Ausserdem fällt mir sofort auf, man kann überall in den Signal eingreife.
Alle Wellenformen einzeln, je Oscilator einen Ausgang mit allen zZ eingeschalten Wellenformen ( aber inverter Saw ) , einen Mixerausgang mit der Summe beiderOsciatoren zuzüglich Noise und externem Signal , PreFilter Out so zusagen und auch vor dem VCA kommt man rein.
Ganz links ein Midi/USB Midi/ Key zu CV/Gate mit Velocity Converter machen dern ersten Eindruck vom Malevolent rund.
Auch das Keytracking geht bei meinem Teil in Ordnung,wenn man bedenkt was man vor sich hat.
Also ein Doepfer DarkEnergy2 braucht wesentlich länger als Negativbeispiel.

Soweit fürs Erste. Ich denke mal, der Malevolent kann durchaus als wirklich intressanzt und gelungen betrachtet werden.
Auf diese Vorurteile wie "äh schon wieder Einer...zwei Oscilatoren 3 Wellenformen, paar Patchpunkte und LFO mit Hüllkurve, was kann der schon!?
Er kann alles und lässt alle Eingriffe zu wenn was fehlt oder nicht passt.
 
Ich würde ihn jetzt nicht für fast 600€ kaufen, aber ich finde ihn schon interessant, weil er schön "böse" aggressiv klingen kann, etwas spezielles wie früher der MS 20.
 
Mal ganz ehrlich gesagt, in der Preisklasse hätte ich eher mal wieder was Neues mit den Features Malevolent von Arturia oder Behringer erwartet.Moog nicht so unbedingt.
Was gibts noch ? Korg ja eventuell.

Vom Sound her, eine Oscilator Sägezahn und Dreieck dazu reicht und der Malevolent geht richtig gut ab im Bass.
Irgendwie, hier interagiert Alles mit Allem .Irgendwie oft auch unerwartet. Die Pegel , Filter mit Hüllkurve und Drive.
Er ist definitiv nicht schnell entdeckt und ausgereizt.
Kann auch durchaus sein,dass hier beim Entwickler mehr Glück als Verstand im Zusammenspiel und Wirken der Komponenten war.
Der MS20 Mini erinnert mich am ehesten ansatzweise an den Malevolent , auch in der Preisklasse .

Aber wesentlich "lebendiger" , ungenauer oder "analoger" wenn man so will ist der Malevolent.
Eigentlich ums abzuschliessen könnte er von Korg sein um würdig an den Ms20 Mini azuschliessen.
Von Korg wäre das eventuell so ein NoBrainer Mitnahmeartikel für Viele. Wenn ich sehe , was BAX für B-Waren hat oder HieberLindberg , unverständlich.
 
Buchlabongos werden auch schnell langweilig und Filterfahrten sind mit LPGs schwierig. Einen Synth ohne Filter zu verkaufen ist sicher nicht einfach, das Wavefolder oder FM Depth das in etwa gleiche Ergebnis bringen müste man erst kommunizieren. Somit spielt sich Innovation oder wenigstens andere Konzepte als klassisch subtraktiv weitgehend in der modularen Ecke ab.
Naja, der 0 coast verkauft sich sehr gut.

Wavefolder und so geschichten gehören in jeden synth azch mit filtern.

Viele konzepte sind heute langweilig.

Synton syrinx war damals schon besonders. Ems auch.

Man könnte durch die modulare entwicklung super interessante und tolle synth bauen.

Moog machts mit den kleinen, dfam, subharmon. 0 coast ist top. Arturia hat auch einen.

Der synthmarkt expandiert stetig und die neuen und viele alte synthliebhaber wollen einfach den standard. Eben auch in form von klassikern.

Es ist doch tatsächlich so, dass die kassiker sogar mehr innovation zeigen, als heute die Synthesizer.

Jupiter 6 mit gefenseitigem sync der oszillatoren. Der xpander steckt heute noch fast alles in die tasche.

Synthesemöglichkeiten bleiben nahezu unangetastet, nur Bedienung oder performancemöglichkeiten entwickeln sich.

Es gibt kleine ausnahmen. Der polybrute hat einen wavefolder und 2 filter sind auch nicht selbstverständlich.

Vollanalog wären sicher noch tolle und überraschende konzepte möglich. Man braucht nur in den modularbereich zu schauen.

Hybrid wäre auch viel möglich. Evolver ist immer noch nicht veraltet und sehr frisch.

Einen polyphonen 0 coast würde mir auch gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@reznor machst Du eigentlich die Leerzeilen selbst in Deine Posts oder passiert das hinterher irgendwo?
 
Auf SuperBooth habe ich erfahren,dass es ein Firmware Update auf Nachfrage gibt. Damit wird ein fieser MidiBug behoben,eine Glidefunktion implementiert und am SnycIn über eine bestimmte Funktion kurzzeitig ein Tunertone zum stimmen der Oscilatoren ausgegeben. Tolles Teil.
 
Also - ich habe den zurzeit hier (Demovideos kommen die Tage) und kann mich dem Urteil nicht so ganz anschließen. Das Teil hat definitiv Charakter und ist eher auf der rauschenden Seite (ähnlich / bzw. etwas mehr als ein Korg MS-20 Mini). Das Filter geht klanglich stark in Richtung Wasp (die Doepfer-Variante) mit etwas MS-20-Flair. Es kippt sehr schnell ins Chaotische. Auch muss man bei dem Malevolent tierisch mit den Pegeln aufpassen, sonst wird es schnell massiv übersättigt, was aber durchaus seinen Charme hat - gerade zum Andicken von Sounds.
Es ist zum Glück (!!!) kein weiterer Moog-Clone. Davon gibt es auch echt schon mehr als genug. Auch Roland ist davon weit entfernt.
Jetzt zum Schatten: Den Preis finde ich gemessen an der Verarbeitungsqualität schon recht hoch. Die Regler haben manchmal einen recht eigenwilligen Weg und auch die Oszillatoren sind bei 12 (oder Linksanschlag) nicht in Tune. Macht nichts, kann man easy nach Gehör nachjustieren.
Die Hüllkurven haben dafür aber einen recht guten / weit reichenden Weg und sind auch für Bässe, Drums und selbst Flächen geeignet. Man braucht hier schon etwas länger bei der Einstellung, aber es ist definitiv möglich.

Fazit: Viel Charakter, der sicherlich seine Liebhaber finden wird. Für HiFi-Enthusiasten auf der Suche nach einen Moog- oder Roland-Ersatz ist das eher nichts.
blieb er?
 
Wieso bringen so viele kleine Firmen immer nur Sachen der Gattung schräg, noise, kratz, schrabbel, knurz, verstimmt, usw. auf den Markt und versuchen uns das als besonders innovativ zu verkaufen?
Anscheinend ist Niemand mehr in der Lage, einen wirklich gut klingenden Synthesizer zu bauen.
Die hochwertigeren Bauteile können ja nicht so viel teurer sein.
Ich sehe das etwas anders, ..toll klingend dafür aber ohne "echten" Charakter können sehr sehr viele..

aber interessant klingend, mit Charakter eher wenige..VÖLLIG kaputter Sound hingegen macht für mich auch eher kein Sinn,
aber Charaktersound mit etwas mehr "Anspruch" schon & für alles andere kann ich! zur Not auch n Plug mit Controller anwerfen.
 
12.30 min / Lead kommt verdammt! Cool!
Naja, schön, dass ein Influencer entdeckt, dass Schwebung durch Filter in Übersteuerung so klingt. 75% allen Techno's der letzten 30 Jahre basieren darauf Tiefpass-gefilterte Sounds in der Eingangsstufe eines Mixers zu verzerren, und dieser kenntnisverschonte Käppiträgerbubi meint, das Teil vor seiner Nase hätte den Stein der Weisen erfunden.
 
also mal, ...auch DAS kann sehr unterschiedlich klingen, und entweder es "zündet" gefühlsmäßig oder nicht.

Es ist in etwa das gleiche wie wenn -jemand- mir sagt (wie so ofte), ja aber moment mal..das kannste doch mit Synth XYZ genauso machen..

JA, das kann ich ganz sicher, aber ob! es mir dann genauso viel gibt steht auf einem ganz anderen Blatt!
Naja, schön, dass ein Influencer entdeckt, dass Schwebung durch Filter in Übersteuerung so klingt. 75% allen Techno's der letzten 30 Jahre basieren darauf Tiefpass-gefilterte Sounds in der Eingangsstufe eines Mixers zu verzerren, und dieser kenntnisverschonte Käppiträgerbubi meint, das Teil vor seiner Nase hätte den Stein der Weisen erfunden.
& keine Ahnung was der kenntnisverschonte Käppiträgerbubi da irgendwo sagte, davon! mal ab, hab ich nicht gesehen, und mache meine Meinung über den Sound und das was es mir! gibt nicht davon abhängig.
 
Korg MS20 "Fehlkonstruktion", auch so! ein Fall..

Für mich! persönlich mit das interessanteste was es so auf dem Markt seit Ewigkeiten gibt..warum?! weil es mir! was gibt was andere
selten schaffen, egal! in welcher Preisklasse.
 
Fazit, hab grad so gut wie keine Kröten aber dafür die Möglichkeit ihn die Tage mal für ne ganze Weile zu testen..mach ich gerne mit "Bericht" dann. ;-)
 
Was kostet der Spezi überhaupt? Den Schönheitspreis hat er schon von mir. Und Sound ist auch fädd.
 


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