Wo wir gerade von "Form" sprechen, möchte ich kurz meinem Missfallen über das Gendern Ausdruck verleihen, welches meiner Ansicht nach von einer Verachtung der deutschen Sprache zeugt.
Wenn ich mich in Gesellschaft von Menschen befinde, die sich durch Nichtgendern verletzt fühlen (oder, wie hier, nicht sicher bin bzw. davon ausgehe), dann gendere ich (aus Faulheit nicht durchgehend, das geb ich zu). Selbstverständlich - ich verletze niemanden wissentlich.
Die deutsche Sprache fühlt sich deshalb von mir nicht verachtet, da bin ich mir ziemlich sicher - die verändert sich ja ohnehin ständig, seit Jahrhunderten schon.
Erst in dem Moment, wo ich mich dem kategorisch verweigere und vielmehr von Waffengewalt fantasiere oder solche Erwägungen gutheiße, fange ich an, zu verachten - und zwar Menschen, Anstand, moralische Werte und so.
Sprache ist wichtig (weil sie eben auch ein Werkzeug der Annäherung sein kann), aber Menschen sind wichtiger.
Gendern ist schon aus dem Grunde diskriminierend, weil die Leute *außen permanent unberücksichtigt bleiben.
So sehr ich viele deiner Beiträge sonst schätze, aber DIESES Witzchen ist nun echt abgestandener als jeder "Jump"-Sound.
Und wer Gendern und unsere (zugegeben unlogischen und für Außenstehende verwirrenden) drei grammatischen Geschlechter und Gendern in einen Topf wirft, tut das entweder mit Absicht oder hat (wie offenbar die englische Schülerin) irgendetwas Wesentliches nicht verstanden. Es wäre die Aufgabe von Sprachlehrer:innen (ich mach das jetzt extra!) gewesen, nicht ins selbe Horn zu tuten, sondern wirkliche Erklärungen abzugeben.
Tut mir leid, wenn ich jetzt drei Menschan ans Bein gepinkelt habe, die ich sehr schätze (zwei davon besonders). Aber das wollte ich so nicht stehenlassen (den ersten Offtopic-Post in der Richtung hab ich per PN beantwortet und sehr nette Antworten bekommen).
Können wir uns jetzt bitte wieder um gerechte Vergütung von Musikschaffenden kümmern? Ich bin für PNs immer offen.
Danke!
Schöne Grüße
Bert