Net-Label Wieso?Weshalb?Warum?

Braucht die Welt Net-Label??

  • Ja, unbedingt. Ich hab ne ordentliche Linksammlung und bezahle auch gerne Geld für Downloads.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ja, aber nur for free.

    Stimmen: 0 0,0%
  • Hä, was solln der Stuss?

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0
Ich bin von Netlabels begeistert. Bin ohnehin ein Fan von Downloads, weil mich ja doch die Musik interessiert und weniger die Verpackung (als Künstler sieht man das evtl. anders).

Für meinen Podcast schaue ich wöchentlich auch in 20 bis 30 Netlabel rein, ob's hier neues gibt. Und natürlich filtere ich passend zum Podcast. Da hört man auch schon viel "Mist" (extrem subjektiv ;-)), aber wie sonst soll man Neues finden? (Echte) Netlabel sind deswegen interessant, weil sich hier Künstler tummeln, die erstmal nur Spaß an ihrer Musik haben und diesen Spaß mit anderen teilen wollen. Sobald es in Richtung Geldverdienen geht, und hier haben einige Leute doch eine völlig falsche Vorstellung davon, was die Qualität und Güte ihrer Musik oder das Potential einer Spartenmusikrichtungen angeht, da scheinen einige den Spaß am Musizieren in den Hintergrund zu stellen und fangen an ökonomisch über ihre Musik zu denken. Sammelbecken wie Musikzeit haben m. E. damit dann ein Problem, weil es zu einer Inflation an Veröffentlichungen kommt.

Wenn Musiker Netlabel dazu nutzen, eine Verbreitungsplattform für ihre Musik zu haben und sich musikalisch in verschiedene Richtungen ohne Zwänge ausleben zu können, finde ich das ideal.

Und natürlich soll mein Podcast, den ich mit freien aber auch kommerziellen Musiken füttere, ein entsprechender Filter sein, der Interesse für Künstler und deren Musik weckt, eventuell dann auch als Ausgangspunkt für die Entdeckung von Netlabeln mit gefälligem Repertoire dient.

Gruß, Stefan
 
Illya F. schrieb:
Aber da verlässt du dich dann halt auf jemand anderen.

Ansonsten verlässt du dich auf den Zufall. Denn alles zu hören ist keine Option. (Es wird mehr veröffentlicht, als du hören kannst.)

Generell sehe ich allerdings bei allen "Filtern" zwei Probleme:
- Freaktum. Da werden dann Tracks gelobt, die man nur als völliger Insider und Freak nachvollziehen kann.
- Bestechlichkeit. Sobald ein Filter eine gewisse Erfolgsquote hat, d.h. viele Leute sich auf ihn verlassen, wird er von persönlichen und/oder Wirtschafts-Interessen korrumpiert.
 
Zolo schrieb:
Deswegen sag ich ja das Hardware fast die Perfekte Auswahl ist. Sie selektiert mir nur die Sachen, wo Leute wirklich dahinter stehen und daran glauben weil ein enormes Risiko dahinter steckt.

Viel Aufwand ist natürlich kein Garant für gute Musik - aber darum gehts ja nicht. Es geht um die vorselektion. Ich persönlich stöber gerne durch was wieder neues aufm Hardwaremarkt rausgekommen ist. Digital wäre es mir einfach zu viel zum durchstöbern. Thats it.

Netlabels und digitale Labels haben ihre Daseinberechtigung. Und es gibt viel Fans die genau davon angesprochen werden. Aber ich behaupte das sie eben Hardware so wie sie jetzt sind, niemals ersetzten werden können.

1. doch es geht um gute musik und die letzte cd mit wirklich guter musik hab ich vor jahren gekauft. wenn ich im mediamarkt durch die cd abteilung latsche kann ich nur durch die bank weg "kotzt mich an, hab ich kein bock drauf, boah... der trottel ist ja immernoch nicht tot." usw. sagen. aktuell kauf ich maximal dvd's und dann auch nur wenn ich weiss das ich den film mehrmals sehen werde.

2. doch... optische medien sind zum untergang verdammt. das wird passieren, sobald die entsprechenden filter dafür vorhanden sind. erste versuche gibts auf soundcloud und last.fm zu bestaunen. cd's, vinyl, dvd's und blueray werden irgentwann den stellenwert in der gesellschaft haben, den heute ne vhs kassette oder ein tonbandgerät hat. sobald die meisten haushalte breitband internet haben und ne multimedia-pay-station drunter wird der verbraucher seine mucke per klick kaufen, oder halt weiter illegal saugen. was eh schon in massen passiert und immer so war... halt nur nicht übers netz. ich weiss auch nicht vor wieviel jahren jemand das letzte mal mit ner kommerziell produzierten cd zu mir gekommen ist und mir die "zum anhören" in die hand gedrückt hat. die kommen aktuell alle mit festplatten, mp3 player und links.

mfg

dein böses orakel.
 
Fetz schrieb:
Ansonsten verlässt du dich auf den Zufall. Denn alles zu hören ist keine Option. (Es wird mehr veröffentlicht, als du hören kannst.)
He he.. Ne, schon klar Carsten. Nur, wenn ich die "zufällige" Auswahl selber treffe, denke ich, dass dann noch eine Chance besteht etwas zu hören was eben nicht jemand anderes schon im Vorfeld aussortiert hat. Und auch, wenn es eben nur rein zufällig ist. :D

Ist das jetzt von mir aus zu schräg gedacht ?
 
ich denke auch, ein problem ist das überangebot.
früher im plattenladen wars immer schon schwer, aber heute ist es quasi unmöglich, den überblick zu behalten, sofern man das überhaupt will....
und ich denke, es wird immer schwiriger, aus der immer breiter werdenden masse herauszuragen.
erstmal scheint es so, als würde das internet neue wege eröffnen usw. aber gleichzeitig ist auch die zahl der "veröffentlichungen" stark gestiegen, im prinzip bleibt doch alles beim alten......
 
CO2 schrieb:
ich denke auch, ein problem ist das überangebot.
früher im plattenladen wars immer schon schwer, aber heute ist es quasi unmöglich, den überblick zu behalten, sofern man das überhaupt will....
und ich denke, es wird immer schwiriger, aus der immer breiter werdenden masse herauszuragen.
erstmal scheint es so, als würde das internet neue wege eröffnen usw. aber gleichzeitig ist auch die zahl der "veröffentlichungen" stark gestiegen, im prinzip bleibt doch alles beim alten......


Beim "Alten" bleibt es leider nicht. Früher hatte nämlich Radio, Zeitschrift und TV den "Job" übernommen, eine vertrauenswürdige Auswahl zu treffen und die in den Sendungen und Magazinen zu vermitteln. Zwar gibt es nach wie vor die Magazine, nur ist die Vertrauenswürdigkeit abhanden gekommen. Jeder weiß, dass die wöchentlichen Zeilen und Audio Streams z.B. bei Spiegel Online von den Redaktionen nicht frei bestückt werden, sondern die Firmenlobbies ihre Finger drin haben. Somit hat sich die Sache eher verlegt auf Mundpropaganda sowie einige beharrliche Idealisten, die oft unter Einsatz persönlicher finanzieller Mittel ihre Fanzines auflegen oder Internetradio produzieren. Ich selber etwa habe so drei bis vier Freunde, die mich regelmäßig mit Tipps versorgen, und das dürfte für viele Kollegen hier ebenso gelten.

Allerdings sind Tipps von anderen Leuten mit Vorsicht zu genießen. Ich lese gelegentlich gehypte Hinweise und toll toll toll Sachen, dann nehme ich mir die Zeit und höre rein und das Audio ist leider echt Müll. Ok, da muss man wohl durch, um die Nadel im Heuhaufen zu finden. Bei myspace ist es ähnlich, jedoch bin ich dort sehr häufig absoult angenehm überrascht über super Sachen, die Leute da im Player haben.

Doch das ist alles aus der Perpektive des Musikkonsumenten.

Für Musiker sieht die Sache dann nochmal anders aus. Leider schlechter. Denn um wahrgenommen zu werden, braucht man eine Menge Know How und vor allem Geduld. Und Fleiß. Und Glück. In dieser Reihenfolge.
 
ja, mit "es bleibt beim alten" meinte ich auch nicht, das es in irgendeiner weise besser geworden wäre, eher im gegenteil.
 
Es gibt nach wie vor die gleichen Probleme aus Musikersicht:
Zugang und Verfügbarkeit.

Die vielen Releases gab es früher auch schon, die Absprachen ebenso und diese "Vettern"-und "Mauschel"-Sachen auch.

Nur durch verlustfreies Kopieren ist was dazu gekommen. Aus meiner Erkundung kaufen sich die Leute lieber das, womit sie sich noch profilieren können, dh: Lieber die CD der bekannten Acts kaufen und den Rest klauen.
 
Und genau das passiert dank digitalen Medien: Es gibt keine Begrenzung, vorauswahl und Limitiertung mehr weil es kein Geld und kein Risiko kostet. Also wird der Markt völligst überschwemmt.

Das kommt aber nicht nur durch die Netlabels, sondern weil heute jeder mit einem Computer irgendetwas zusammen friemeln kann, was als Musik durchgeht. Und es kommt auch dadurch, das der Qualitätsanspruch praktisch durch den Kellerboden geballert ist.
Bei vielen Konsumenten besteht keine wirkliche Leidenschaft mehr für Musik.
"Track A von Gruppe B hört sich ganz gut an, aber bezahlen ? Nö, so gut sind die auch nicht, gibt ja noch tausend andere die ähnlich klingen."

Musik die Anspruch hat, den der Künstler auch vermitteln kann, sollte auf jeden Fall etwas kosten. Ich habe auch weder Zeit noch Lust mir tausende Tracks anzuhören. Ich habe auch noch kein Netlabel gefunden das 1. die Musik hat die ich mag und 2. ansprechende Qualität bietet.
Ich will auch nicht verhehlen das ich 95 % von dem was ich hier von Mitgliedern gehört oder empfohlen bekommen habe, nicht meine Welt ist.

Ich denke aber auch das das greifbare Medium am Ende ist. Musik ist zu einem billigen Massenprodukt verkommen und das soetwas nie gut für die Qualität ist, sollte klar sein. Ich meine, da wird auf Künstlerseite teilweise über hochauflösende Wandler, Preamps und analog vs. virtuell gesprochen und das Ergebnis wird dann oft über 30 Euro Kopfhörer und mit 128kbs konsumiert.
Das sind eben die Nachteile von Digitalisierung und Internet. Der Glaube das sich Qualität immer durchsetzt, ist schon zigmal wiederlegt worden. :sad:
Es gibt einfach zuviel von "billig billig und schonmalgehört".
:gaehn:
 
Na-und? Dann müssen die Sachen eben auch musikalisch gut sein ;-)
Es sagt ja nur aus, dass Gear keine Rolle spielt. Noch nie war Gear so unwichtig wie jetzt. Aber eine gute Musik ist eine gute Musik. Die gibts sicher mehrfach und es gibt eben sehr viele Leute, die auch gute Musik machen können. Vielleicht macht man da nur das, was eigentlich immer schon natürlich war: Gemeinsam oder in einer kleinen Gruppe für und miteinander Musik und man kann sich's auch anhören, solang nicht im Park noch ein paar Hippiehobbytrommler dazu können und sinnfrei "Tappiti Tap Tapiti" spielen und Billy Boy der Bongokönig sein wollen, ohne zu prüfen, ob die Hörer das auch so sehen.

Es verkommt nichts, ich sehe hier überall eine lebendige Musikgemeinde, die Spaß dran haben. Nur wird man nicht mehr hofiert, nur weil man einen ARP besitzt oder ein Macbook und damit umgehen kann. Das kann heute fast jeder.

Wer in einer halbwegs Großstadt sitzt, wird das schnell wissen und erfahren und wenn man gut drauf ist auch nutzen..
Mal hören, mal machen oder so.

Und auch mal jemandem ne selbstgebastelte Speicherkarte abkaufen oder so.

Das Gejammer über 128bps und so: Wie dem auch sei, es ist ja nicht so, dass man das machen muss und zudem gibts es eben auch Leute, denen Musik nicht das wichtigste ist oder auch solche, die mit dem Handy hören. Soll man die alle verurteilen? Manche finden Sportergebnisse spannend und andere eben Musik - Auch sitzt das Geld heute nicht mehr so locker.
Sogar hier im Forum kann man das gut beobachten, besonders die Billigheimer schauen sich ein 200€ Ding 8378374mal an und kaufen dann. Und? Verurteilen? Nö, Prio ist halt wohl so und vielleicht ist das einer, der sonst auch nicht reicht ist, Künstlertyp™ oder so. Man kann schon, wenn man will und so ist das auch mit Netlabels, es gehört dazu und Bezahlnetsachen? das sind idR ja bessere Bandpages mit Paypal und gut is. Wenn es gut ist, kauf ich's auch. Doof ist nur, dass man damit nicht angeben kann. So'ne Depeche Mode CD macht scheinbar mehr her als irgendein cooles Projekt aus dem urbanen Berlin oder Gummersbach Mitte.
 
Moogulator schrieb:
Doof ist nur, dass man damit nicht angeben kann. So'ne
Depeche Mode CD macht scheinbar mehr her als irgendein cooles Projekt aus dem urbanen Berlin oder Gummersbach Mitte.

Noch nie hab ich in all den Mp3 Diskussionen das Argument gehört, daß man Mp3's nicht wieder verkaufen kann. Das Geld ist weg. Hardware kannste irgendwann zu einem Bruchteil des Preises verkaufen - immerhin 8)
 
Ich meinte aber was anderes: Nämlich, dass die Leute lieber bei den bekannteren Acts kaufen und die unbekannteren lieber beklauen oder umsonst. Auf einem Konzert kauft man auch eher was von den bekannteren Leuten als den nicht sooo bekannten,

der Aspekt "Wiederverkauf" ist ganz nett. CDs kann man halt verkaufen, mp3's wären dann vermutlich illegal, außer du löscht sie und verschiebst sie so gesehen nur. Aber das wird in der Praxis sicher nicht passieren. Sind wir ehrlich: die meisten holen sich das irgendwo. Ich zB schau mir oft das Zeug bei Youtube an und kauf mir das Album, wenns mir gefällt, ansonsten schau ich's mir aber auch dort nicht mehr an, wenn ichs halt nicht mochte.

Hab wegen Last.FM und Youtube schon das ein oder andere gekauft.
 


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