Pepe
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Da der Musikmesse 2015 News Thread ein wenig vom Thema abdriftet, schreibe ich mein Messe-Fazit in diesen neuen Thread.
Ich arbeite zwar in einem Musikladen, aber der ist so klein, dass wir da nicht viel an Tasteninstrumenten vor Ort haben. Und Synthesizer im Regelfall gar nicht. Die Musikmesse ist also immer wieder eine willkommene Gelegenheit, um die ganzen Sachen anzutesten, die man nur vom Bild kennt. Dieses Jahr war ich ganz privat da und habe einige Tasteninstrumente und Synthesizer anspielen können, die mich seit langem interessieren. Im Fall von Waldorf wollte ich zum Beispiel wissen, warum die bei dem Schraubervolk so beliebt sind. Lustigerweise kann ich persönlich kein Argument für deren Produkte erkennen. Ich war zutiefst enttäuscht. Das ist ja mal so gar nicht der Sound, der mir gefällt. Waldorf und ich werden wohl nie Freunde. Aber es gab ja noch andere Hersteller und die eine oder andere angenehme Überraschung.
TOP
Moog Sub37 - Einfach schön, das Teil. Gutes Konzept, sehr umfangreich in der Klanggestaltung und überzeugt mich auch klanglich.
KORG ARP Odyssey - Auch, wenn ich einen Oktavwahlschalter wünschenswert finde, ist das Remake gut gelungen. Im Kurzvergleich zum Original schneidet die neue Mini-Variante überraschend gut ab.
FLOP
AKAI Timbre Wolf - Alle haben sich darüber lächerlich gemacht. Ich tu das jetzt auch. Was für ein Schrottding. Das wird (hoffentlich) nie Kult.
Roland (generell) - Bei Roland ist alles im grünen Bereich. Im wörtlichen Sinne. Die Dinger fasse ich nicht an. Erst recht nicht, weil mich davon nichts reizt. Ich glaube, ich werde alt.
Waldorf Streichfett - Das Teil ist doch ein schlechter Witz. Ich finde die "Streicher"-Grundsounds schon misslungen, der Ensemblechorus ist "so naja" und der Phaser klingt grauenhaft. Ich finde überhaupt nicht, dass das Gerät ein gutes Stringmachine-Feeling erzeugt. Ich habe nach zwei Minuten die Nase voll gehabt.
Waldorf Blofeld (Keyboard) - Und wieder frage ich mich, ob ich alt werde. Ich bin jetzt 34. Das Ding finde ich überhaupt nicht gut. Bedienung geht gerade noch, aber der Klang ist meines Erachtens zu glatt und steril. Damit könnte ich nichts anfangen. Ich habe viele der Presets durchgesteppt auf der Suche nach brauchbaren Sounds. Ich fand da kaum was. Warum ist das Gerät so beliebt?
Yamaha (generell) - Muss ich dazu was schreiben?
Enttäuschungen
KORG KROSS - Mensch, ist das Ding langweilig! Total abgespeckt und das merkt man total. Klanglich eigentlich okay, aber ich würde es nicht kaufen wollen. (Den KingKORG oder KRONOS habe ich leider nicht antesten können.)
Studiologic Sledge - Ich habe den getestet, weil hier immer wieder mal Loblieder darauf gesungen werden. Ich kann nicht erkennen, was daran außergewöhnlich sein soll. Ich fand den nicht per se schlecht, aber toll finde ich den nicht.
Waldorf Zarenbourg - Sieht schick aus und hat auch ein paar nette Sounds auf Lager. Aber Piano geht anders, liebe Leute! Die Klavierklänge sind für'n Hintern.*
positive Überraschungen:
BOSS SY-300 - Gitarrensynthesizer für Standard E-Klampfe ohne Spezialpickup. Das Ding hat ein ultraschnelles und präzises Tracking. Unglaublich! Das hätte ich in der Form nie für möglich gehalten. Die Presets sind größtenteils Mist, aber mit ein wenig eigener Klangschrauberei hat man als Gitarrist jetzt ein fantastisches Werkzeug. Ist aber etwas zu teuer für meinen Geschmack. Bei dem Preis hätte auch "Roland" draufstehen können.
KORG Havian - Stagepiano mit Begleitautomatik. Ich habe nur den Klang der normalen Sounds getestet. Angenehmer, runder Klang und viele hübsche Sounds an Bord. Das Ding hatte ich gar nicht im Fokus, gerade wegen dem (affigen) Namen. Ist durchaus empfehlenswert.
sonstige Highlights:
Mellotron (original) - Wahnsinn! Ich durfte mal ein paar Töne auf dem originalen Kasten spielen. Den hätte ich zu gerne mitgenommen.
Minimoog (am SynMAG Stand) - Endlich kann ich sagen, dass ich auch mal einen originalen Minimoog gespielt habe. Schade, dass es nur ganz popelige Kopfhörer gab, die den Klanggenuss erheblich beeinträchtigt hatten.
KORG MS-20 (am SynMAG Stand) - Ich hatte vor mehreren Jahren für ein paar Tage einen MS-20 auf der Durchreise hier, aber es war gut, jetzt noch mal an einem originalen Modell die Parallelen und die Unterschiede zum MS-20 mini überprüfen zu können. Und siehe da: diese Sache mit dem Filter-Cutoff beim Drehen des Sustain-Knopfs macht das Ding in der Originalschaltung auch genau so! Da habe ich mich also immer über etwas geärgert, was beim Original schon Standard ist. Wieder was gelernt. Der MS-20 auf der Messe hat aber einen ganz anderen Filtersound als mein mini. Echt heftig, wie der Klang differiert.
*Es ist generell heftig, wie schlecht so manche Klavierklänge auch bei renommierten Herstellern wie Kawai und Kurzweil sind. Ich habe viele Digitalpianos angetestet und zumindest über Kopfhörer (und das waren nicht die schlechtesten!) haben mich die allermeisten gar nicht überzeugen können. Dabei habe ich von den teureren Kawai Pianos deutlich mehr erhofft.
Ich arbeite zwar in einem Musikladen, aber der ist so klein, dass wir da nicht viel an Tasteninstrumenten vor Ort haben. Und Synthesizer im Regelfall gar nicht. Die Musikmesse ist also immer wieder eine willkommene Gelegenheit, um die ganzen Sachen anzutesten, die man nur vom Bild kennt. Dieses Jahr war ich ganz privat da und habe einige Tasteninstrumente und Synthesizer anspielen können, die mich seit langem interessieren. Im Fall von Waldorf wollte ich zum Beispiel wissen, warum die bei dem Schraubervolk so beliebt sind. Lustigerweise kann ich persönlich kein Argument für deren Produkte erkennen. Ich war zutiefst enttäuscht. Das ist ja mal so gar nicht der Sound, der mir gefällt. Waldorf und ich werden wohl nie Freunde. Aber es gab ja noch andere Hersteller und die eine oder andere angenehme Überraschung.
TOP
Moog Sub37 - Einfach schön, das Teil. Gutes Konzept, sehr umfangreich in der Klanggestaltung und überzeugt mich auch klanglich.
KORG ARP Odyssey - Auch, wenn ich einen Oktavwahlschalter wünschenswert finde, ist das Remake gut gelungen. Im Kurzvergleich zum Original schneidet die neue Mini-Variante überraschend gut ab.
FLOP
AKAI Timbre Wolf - Alle haben sich darüber lächerlich gemacht. Ich tu das jetzt auch. Was für ein Schrottding. Das wird (hoffentlich) nie Kult.
Roland (generell) - Bei Roland ist alles im grünen Bereich. Im wörtlichen Sinne. Die Dinger fasse ich nicht an. Erst recht nicht, weil mich davon nichts reizt. Ich glaube, ich werde alt.
Waldorf Streichfett - Das Teil ist doch ein schlechter Witz. Ich finde die "Streicher"-Grundsounds schon misslungen, der Ensemblechorus ist "so naja" und der Phaser klingt grauenhaft. Ich finde überhaupt nicht, dass das Gerät ein gutes Stringmachine-Feeling erzeugt. Ich habe nach zwei Minuten die Nase voll gehabt.
Waldorf Blofeld (Keyboard) - Und wieder frage ich mich, ob ich alt werde. Ich bin jetzt 34. Das Ding finde ich überhaupt nicht gut. Bedienung geht gerade noch, aber der Klang ist meines Erachtens zu glatt und steril. Damit könnte ich nichts anfangen. Ich habe viele der Presets durchgesteppt auf der Suche nach brauchbaren Sounds. Ich fand da kaum was. Warum ist das Gerät so beliebt?
Yamaha (generell) - Muss ich dazu was schreiben?
Enttäuschungen
KORG KROSS - Mensch, ist das Ding langweilig! Total abgespeckt und das merkt man total. Klanglich eigentlich okay, aber ich würde es nicht kaufen wollen. (Den KingKORG oder KRONOS habe ich leider nicht antesten können.)
Studiologic Sledge - Ich habe den getestet, weil hier immer wieder mal Loblieder darauf gesungen werden. Ich kann nicht erkennen, was daran außergewöhnlich sein soll. Ich fand den nicht per se schlecht, aber toll finde ich den nicht.
Waldorf Zarenbourg - Sieht schick aus und hat auch ein paar nette Sounds auf Lager. Aber Piano geht anders, liebe Leute! Die Klavierklänge sind für'n Hintern.*
positive Überraschungen:
BOSS SY-300 - Gitarrensynthesizer für Standard E-Klampfe ohne Spezialpickup. Das Ding hat ein ultraschnelles und präzises Tracking. Unglaublich! Das hätte ich in der Form nie für möglich gehalten. Die Presets sind größtenteils Mist, aber mit ein wenig eigener Klangschrauberei hat man als Gitarrist jetzt ein fantastisches Werkzeug. Ist aber etwas zu teuer für meinen Geschmack. Bei dem Preis hätte auch "Roland" draufstehen können.
KORG Havian - Stagepiano mit Begleitautomatik. Ich habe nur den Klang der normalen Sounds getestet. Angenehmer, runder Klang und viele hübsche Sounds an Bord. Das Ding hatte ich gar nicht im Fokus, gerade wegen dem (affigen) Namen. Ist durchaus empfehlenswert.
sonstige Highlights:
Mellotron (original) - Wahnsinn! Ich durfte mal ein paar Töne auf dem originalen Kasten spielen. Den hätte ich zu gerne mitgenommen.
Minimoog (am SynMAG Stand) - Endlich kann ich sagen, dass ich auch mal einen originalen Minimoog gespielt habe. Schade, dass es nur ganz popelige Kopfhörer gab, die den Klanggenuss erheblich beeinträchtigt hatten.
KORG MS-20 (am SynMAG Stand) - Ich hatte vor mehreren Jahren für ein paar Tage einen MS-20 auf der Durchreise hier, aber es war gut, jetzt noch mal an einem originalen Modell die Parallelen und die Unterschiede zum MS-20 mini überprüfen zu können. Und siehe da: diese Sache mit dem Filter-Cutoff beim Drehen des Sustain-Knopfs macht das Ding in der Originalschaltung auch genau so! Da habe ich mich also immer über etwas geärgert, was beim Original schon Standard ist. Wieder was gelernt. Der MS-20 auf der Messe hat aber einen ganz anderen Filtersound als mein mini. Echt heftig, wie der Klang differiert.
*Es ist generell heftig, wie schlecht so manche Klavierklänge auch bei renommierten Herstellern wie Kawai und Kurzweil sind. Ich habe viele Digitalpianos angetestet und zumindest über Kopfhörer (und das waren nicht die schlechtesten!) haben mich die allermeisten gar nicht überzeugen können. Dabei habe ich von den teureren Kawai Pianos deutlich mehr erhofft.