Minimoog Model D Rückkehr 2022

Vielleicht weil manche Firmen einfach keine Lust haben jahrzentelang immer exakt den selben Kram zu bauen? Nicht dass Roland jetzt der Innovationsweltmeister wäre, aber 50 Jahre am Stück *exakt* das selbe Ding?
Wenn die Leute 50 Jahre exakt das selbe haben wollen, warum nicht? Der Microkorg wird auch kaum verändert, obwohl ihn kaum einer haben will.
 
Ist es politisch korrekt, heutzutage noch einen Synthesizer aus echtem Holz in den Verkehr zu bringen?
Und muss ich damit rechnen, dass sich daran ein Klimaaktivist mit Sekundenkleber festklebt?
Das sind doch Fragen die man sich, angesichts des heutigen Zeitgeistes, einfach stellen muss.
Die Frage ist zwar klar als Sarkasmus erkennbar - aber tatsächlich heißt der aktuelle Zeitgeist Holz als Werkstoff absolut gut, weil dieser:

  1. nicht aus einer endlichen Ressource stammt sondern nachwächst
  2. durch seine CO2-Speicherung klimapositiv wirksam ist
  3. deutlich weniger energieintensiv in der "Herstellung" bzw. Bearbeitung ist als z.B. pulverbeschichtetes Stahlblech oder gar Aluminium
  4. in der Entsorgung nachhaltiger als Kunsstoffe oder verarbeitete Metalle ist.

Falls sich also mal an Klimaaktivist an einem Synthesizer festklebt, dann eher an einem Roland-Plastebomber oder am Moog Voyager Aluminium 😉
 
Innovation ist eine Sache. Die Attraktivität der Geräte eine Andere. Der One ist teuer, also überwiegend für Leute interessant, die Geld damit verdienen. Der V-Synth ist mittlerweile Altbacken und nach wie vor hässlich..

Korg Prologue ist innovativ, preislich attraktiv und schön. Minilogue XD auch. Dort sind zwar Innovationen in kleinen Schritten vorhanden, aber dennoch.
 
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Innovation ist eine Sache. Die Attraktivität der Geräte eine Andere. Der One ist teuer, also überwiegend für Leute interessant, die Geld damit verdienen. Der V-Synth ist mittlerweile Altbacken und nach wie vor hässlich..

Korg Prologue ist innovativ, preislich attraktiv und schön. Minilogue XD auch. Dort sind zwar Innovationen in kleinen Schritten vorhanden, aber dennoch.
Ich verstehe nicht so ganz was du sagen möchtest.
Altbacken und hässlich sind für mich in einer Diskussion um technische Geräte keine wirklichen Argumente.
Altbacken,.... ich sage nur Minimoog.
Und der V-Synth ist auch schon 2003 erschienen, also von daher altbacken, ja, und? Als der rauskam konnte der Sachen, die konnte sonst kein anderes Gerät. War trotzdem kein Erfolg.
Und der Prologue mit seinen User- Multi-Engine-Oszillator bestätigt ja auch meine These.
Der war innovativ, hat sich schlecht verkauft und wird nicht mehr hergestellt, obwohl er für das was er konnte sehr günstig war.
 
Ich verstehe nicht so ganz was du sagen möchtest.
Altbacken und hässlich sind für mich in einer Diskussion um technische Geräte keine wirklichen Argumente.
Altbacken,.... ich sage nur Minimoog.
Dem Minimoog wird ja nicht nachgesagt, dass er innovativ ist.

Und der V-Synth ist auch schon 2003 erschienen, also von daher altbacken, ja, und? Als der rauskam konnte der Sachen, die konnte sonst kein anderes Gerät. War trotzdem kein Erfolg.
Und der Prologue mit seinen User- Multi-Engine-Oszillator bestätigt ja auch meine These.
Der war innovativ, hat sich schlecht verkauft und wird nicht mehr hergestellt, obwohl er für das was er konnte sehr günstig war.
Der V-Synth ist 20 Jahre alt. So können wir auch über den Erfolg vom DX7 reden.

Der Prologue hatte Probleme mit der Stimmstabilität, was ihn den Ruf etwas versaute und weshalb er sich nicht so gut verkaufte. Dieselbe Technologie im XD plus paar Extras und minus Kinderkrankheiten, sind aber ein Verkaufsschlager.
 
Als der rauskam konnte der Sachen, die konnte sonst kein anderes Gerät.
Exakt ... Der durchschnittliche Musiker hatte jedoch erst einmal keine Idee, wie er diese neuen Möglichkeiten sinnvoll einsetzen könnte. Das ist eine Binsenweisheit, aber: Es fehlt einfach oft die Fantasie für das Neue.
Noch dazu war die Speicherstruktur- und Verwaltung der Samples des V-Synth nicht wirklich Benutzerfreundlich und hat den Ideenfluss und die Freude daran eher behindert. Vielleicht nur meine persönliche Sichtweise, aber so hab ich es empfunden.
 
Dem Minimoog wird ja nicht nachgesagt, dass er innovativ ist.
...und genau deshalb erfolgreich, wie die ganzen Behringer Klone, vermutlich der OB 8X, die Korg Klone usw.
Sogar Dave Smith, der ja immer gesagt hat, wieso sollte er was altes originalgetreu nachbauen, hat letztendlich den Prophet 5/10 neu aufgelegt, weil es die Kundschaft so wollte und weil es seinen Lebensunterhalt finanziert.
Ich bilde mir ein Herbert Grönemeyer hätte sinngemäß irgendwo mal gesagt, dass das konservativste im Musikbusiness das Publikum sei. So ähnlich scheint es mir bei Synthliebhabern auch zu sein.
 
Vielleicht weil manche Firmen einfach keine Lust haben jahrzentelang immer exakt den selben Kram zu bauen? Nicht dass Roland jetzt der Innovationsweltmeister wäre, aber 50 Jahre am Stück *exakt* das selbe Ding?
Also, wenn ich eine Firma hätte würde ich dich nicht als CEO anheuern :cool:
Ich glaube, dass so ziemlich jede Firma der Welt gerne Geld verdient. Sogar Roland!
Warum denn nicht das selbe Ding 50 Jahre bauen, wenn es sich verkauft? Hätten ja noch Midi einbauen können oder sowas.
Der Minimoog wird (mit Unterbrechungen) seit 50 Jahren gebaut, Die Sgt.Peppers seit 55 Jahren gepresst und die Bibel ist seit ca 2000 Jahren in der Spiegel Bestsellerliste.
so what?
Ich verstehe Roland immer noch nicht.....

tr
 
...und genau deshalb erfolgreich, wie die ganzen Behringer Klone, vermutlich der OB 8X, die Korg Klone usw.
Sogar Dave Smith, der ja immer gesagt hat, wieso sollte er was altes originalgetreu nachbauen, hat letztendlich den Prophet 5/10 neu aufgelegt, weil es die Kundschaft so wollte und weil es seinen Lebensunterhalt finanziert.
Ich bilde mir ein Herbert Grönemeyer hätte sinngemäß irgendwo mal gesagt, dass das konservativste im Musikbusiness das Publikum sei. So ähnlich scheint es mir bei Synthliebhabern auch zu sein.
Also könnte man meinen, dass die Menschheit keine weiteren Instrumente benötigt :guckstdu:
 
Ich glaube, dass sich für wirkliche Innovation im Synthesizer-Bereich nur relativ wenige Musiker interessieren. Der "Synthesizer" als Musikinstrument hat sich mehr oder weniger als subtraktiv aufgebauter Klangerzeuger etabliert mit der Struktur VCO-VCF-VCA sowie einer Hand voll Hüllkurven und Envelopes. Damit geht es bei der großen Masse der Synths immer auf die Blaupausen Moog Modular/Minimoog, ARP 2600/Odyssey, Sequential Prophet, Roland Jupiter 8 usw. zurück.

Was darüber hinaus geht, hat es immer schwer, bestenfalls DX7 und Derivate sowie PPG und Derivate könnte man noch als ähnlich erfolgreich (und ähnlich klassisch/alt) ausmachen.

Das ist halt so und der Minimoog D ist in der Beziehung eben die größte Ikone. Von daher verstehe ich absolut die Faszination und halte auch den Preis für gerechtfertigt. Darüber muss ich aber nicht blind für die offensichtlichen Nachteile und Unzulänglichkeiten werden.
 
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Also das Synclavier und der Fairlight wurden doch in einigen wegweisenden Produktionen verwendet...Und nicht zu vergessen die Emulator Serie.
Und wer kennt nicht den Roland D-50 oder Korg M1 und Wavestation...
 
Also das Synclavier und der Fairlight wurden doch in einigen wegweisenden Produktionen verwendet...Und nicht zu vergessen die Emulator Serie.
Und wer kennt nicht den Roland D-50 oder Korg M1 und Wavestation...
Aber diese sample-basierten Sachen sind durch die heutigen DAWs eigentlich eingeholt und als selbständige Musikinstrumente weitgehend obsolet bzw. nur noch von Nostalgie-Wert.
 
Hmm ne; Siehe Prophet X und Waldorf Quantum und mehr...
Und warum sind solche Workstation Konzeote wie beim Fantom, Montage und Kronos noch immer sehr erfolgreich und beliebt?
 
Hmm ne; Siehe Prophet X und Waldorf Quantum und mehr...
Und warum sind solche Workstation Konzeote wie beim Fantom, Montage und Kronos noch immer sehr erfolgreich und beliebt?
Ja, sind diese Synths denn wirklich so beliebt und erfolgreich?

Korg hat den Kronos im Prinzip lange nicht weiterentwickelt, während sie dauernd Wiederauflagen alter Konzepte auf den Markt werfen.

Außerdem binden alle diese Synths das alte VCO-VCF-VCA-Konzept ja intuitiv und sinnvoll mit ein.
 
Vorallem wenn man bedenkt, dass der Minimoog aus ausrangierten Komponenten entstanden ist... Moog selber hatte ihn ja nicht geplant...
 
Man könnte natürlich sagen, dass es äußerst innovativ war, die wichtigsten Komponenten eines bis dahin fast reinen Studio-Gerätes in einem "Mini-Gehäuse" unterzubringen und so für den Live-Musiker attraktiv zu machen.
Nicht nur das: Die Innovation bestand vor allem darin, die Signalpfade zu identifizieren, die sich in der Praxis bewährt haben, und diese als unsichtbare Festverkabelung mit Schaltern anzubieten.

Dieses Wissen darum, welche Verkabelungen & Einstellungen sinnvoll sind, gab es damals ja nur in den Köpfen derjenigen Wenigen, die ein Moog-Modulsystem bedienen konnten – was ja nicht gleichbedeutend war mit "Modulsystem besitzen". Man bedenke: Es gab damals noch nicht mal Bedienungsanleitungen für diese Schrankwände.
 
Hattest du denn auch zufällig Erfahrungen mit dem Voyager Old School machen können? Das ist bis heute der einzige moderne Moog, der für mich attraktiv wäre.
Ich hatte mal den Voyager OS (eben mit Slewrate-Mod), sogar eine kurze Zeitlang neben der Minioog-Reissue.
Ich fand ihn überhaupt nicht so flepp wie ppg360 und Hazel Caden - es ist schon ein typischer Moog mit dem erwarteten Grundsound, und die Überschneidungen mit dem Minimoog sind schon sehr groß (allerdings hab ich in den 80ern viele Metalkonzerte besucht).
Andere Leute hören gewichtigere Unterschiede, und dir traue ich solch gute Ohren auch zu, also solltest du wirklich nach einer Gelegenheit zum selbst Ausprobieren suchen.

Minderwertige Synthesizer sind das jedenfalls alles nicht, die spielen alle in einer sehr hohen Liga (in dem "Lingus"-Video sieht man sogar einen in unseren Nerdkreisen eher ungeliebten Sub Phatty, und das sind wirklich alles Vollblutmusiker).

Bei mir war es tatsächlich dieser besagte Manfred-Mann-Sound, der die Waagschale mit dem Minimoog letztlich schwerer gemacht hat - den kann der OS nicht.
Lustig übrigens, dass Manfred Mann der Erste war, den ich mit einem Voyager auf der Bühne gesehen hatte, ganz zu Anfang mal.

Ein sehr guter Freund von mir, der über ein sehr gutes Gehör verfügt, hat übrigens kürzlich seinen Voyager, den er recht früh nach Ersterscheinen gekauft hatte, zugunsten des Studio Electronics SE-1 verkauft. Der gefiel ihm besser - und er hatte seinen Voyager GELIEBT!
Jeder hört anders und hat andere Präferenzen - alles prima!

Schöne Grüße
Bert
 
Hattest du denn auch zufällig Erfahrungen mit dem Voyager Old School machen können? Das ist bis heute der einzige moderne Moog, der für mich attraktiv wäre.
Der hat keinen Speicher - ist daher ohne "Schritte" - das ist der große Unterschied - ihm fehlen natürlich alle "Menü-Funktionen". Heute quasi selten - weil nicht neu.
 
Ich glaube, dass sich für wirkliche Innovation im Synthesizer-Bereich nur relativ wenige Musiker interessieren. Der "Synthesizer" als Musikinstrument hat sich mehr oder weniger als subtraktiv aufgebauter Klangerzeuger etabliert mit der Struktur VCO-VCF-VCA sowie einer Hand voll Hüllkurven und Envelopes.
(…)
Was darüber hinaus geht, hat es immer schwer, bestenfalls DX7 und Derivate sowie PPG und Derivate könnte man noch als ähnlich erfolgreich (und ähnlich klassisch/alt) ausmachen.
Ich sehe die – sagen wir mal – "Vorherrschaft" der klassischen subtraktiven Struktur als sinnvolles Ergebnis der Synthesizer-Evolution: Es hat sich über die Jahrzehnte in der Praxis herausgestellt, dass selbst interessanteste nicht-subtraktive Syntheseverfahren von einer nachgeschalteten subtraktiven Filtereinheit profitieren. Deshalb finden sich diese Dinger überall, nicht aus Mangel an Innovationen.

Zwei Beispiele:
- Wolfgang Palms neuartige Wavetable-Synthese wurde erst durch nachgeschaltete Filter mit dem PPG Wave 2 klanglich deutlich universeller einsetzbar und einfach zu bedienen. Die Filter fügten den Wavetables eine weitere Klangdimension hinzu, die erstens gut klang, zweitens bekannt war und somit drittens die neuartigen Wavetable-Klänge besser beherrschbar machte. Mittlerweile kommt selbst ein FM-Synthesizer nicht mehr ohne Filtersektion aus, als jüngstes Beispiel mag der Korg Opsix dienen. Ein Filter macht jeden Klang auf ganz grundlegende & einfache Weise handhabbar: hell-dunkel, weich-scharf.

- Frühe Sampler wie Ensoniq Mirage oder Emulator II hatten nicht zuletzt deshalb Filter, um das Verhalten akustischer Instrumente besser abbilden zu können, ohne teuren Speicherplatz für längere Abklingzeiten (hm…klingt nach Atomkraftwerk) und Velocity-Layers verbraten zu müssen: Ein Klaviersample wurde so schnell wie möglich geloopt, das sekundenlange Verklingen bei gehaltener Taste bzw. Pedal-Spiel wurde per sich über dem gelooptem Klang langsam schließendem Tiefpaßfilter simuliert. Und der brilliantere Klang bei härterem Anschlag wurde per Velocity-Steuerung der Cutoff-Frequenz emuliert.

- Und Granularsynthese mit nachgeschaltetem resonierendem Bandpaßfilter ist etwas Feines, besonders zur Weihnachtszeit und mit Spekulatius.
 
Zum musizieren braucht man Inspiration. Manchmal kommt die einfach von einem Synth, der einen zu Ideen verleitet. Das können dann Features sein, oder manchmal einfach die Symbiose aus Ästhetik, Features, und der Qualität des Gerätes und Klang.

Es gibt halt Synths die mich inspirieren und welche, mit denen ich nicht so gerne arbeite. Heißt nicht, dass die letzteren schlecht sind, aber sie tun es nicht für mich. Wenn man das richtige Tool für den Job gefunden hat, dann sollte der Preis nicht zum größten Problem werden.

Für mich macht es nicht die Masse, die ich mir dafür kaufen könnte. Das ist kein Argument, denn der Sound ist auch nur eines der Dinge auf die es ankommt.
 
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