Mein Ratcheting-und-OR-Gatter-Kasten hat gestern den Werkbanktest erfolgreich hinter sich gebracht,
Praxistest unter Realbedingungen folgt dann die Tage.
Worum gehts überhaupt?
Ich hab in meiner Clock-Zentrale Folgendes fest verbaut drin: E-RM MIDIClock, Kenton MIDIThru-5 (plus einen "losen" weiteren, wenn mal mehr Geräte versorgt werden müssen), je einen Döpfer A160-1, -2 und -5. Dazu ein passives Modul, mit dem die einzelnen Teilerausgänge eines Clockdividers auf einen Drehschalter gelegt werden können, so dass man mittendrin einfach per Schalterdrehung umschalten kann. Da ist dann auch noch ein Abschwächer integriert, der die Ausgangsspannung runterregeln kann.
Ein Ausgang der MIDIClock versorgt über das MIDIThru die MIDI-Sync-fähigen Gerätschaften mit der genauen Uhrzeit
. Der zweite Ausgang steht auf DIN Sync und versorgt die drei Döpfer-Module.
=> Der A160-2-Clockdivider steuert Sachen an, die kein MIDI verstehen, oder wenn MIDI mal aus anderen Gründen nicht praktikabel ist - z.B. den ARP 1601, die beiden Korg SQ-1 oder auch mal einen Keystep, wenn ich den für ganz langsame Flächen
ganz weit runterclocken muss, während die anderen Sequencer mit "normalem" MIDI-Tempo laufen.
=> Der A160-5-Clockmultiplier soll Ratcheting machen. Das tut er aber nur, wenn am CV-In eine Steuerspannung (die z.B. vom A160-1-Clockdivider kommt und über das o.g. passive Drehschalter-Modul eingestellt werden kann) anliegt.
Nun soll er aber nicht im Dauerfeuer ratchen, sondern dazwischen auch das "ganz normale" Gate-/Triggersignal durchlassen. Tut er aber nicht, wenn keine CV anliegt. Dann kommt hinten
gar nix raus, auch nicht ein durchgeschleiftes Eingangssignal. Und für genau diesen Zustand wollte ich einen
workaround.
Lösungsansatz meinerseits:
=> Gatesignal zweimal parallel zur Verfügung stellen und eines davon direkt in Eingang A eines OR-Gatters, die Kopie an den Clockmultiplier und dessen Ausgang dann in Eingang B des OR-Gatters.
Außerdem idealerweise nicht als Modul ins Case, sondern als separate Kiste. Und, weil dafür praktischer, nicht mit +/- 15 V symmetrisch, sondern mit einfachem 9-V-DC-Netzteil speisbar.
Ich hab dann das
CGS39 Quad Logic Gate folgendermaßen umgestrickt:
In das erste der vier Gates hab ich den o.g. "Abzweig" implementiert und die beiden TL074 durch LM324 ersetzt, weil die mit 9V asymmetrisch betrieben werden können.
Die anderen 3 OR-Gatter sind im Prinzip "normal" aufgebaut.
Überall mussten ein paar Widerstandswerte angepasst werden, d.h. die 100k zwischen +V und den Gattereingängen am 4071 wurden auf 1M erhöht (sonst werden die Eingänge auf Dauer-An hochgezogen).
Mit dieser Konfiguration bekomme ich an den Ausgängen ca. 4,7 V Gate-bzw. Triggersignal, was für meine Modular-ADSRs und auch die im MFOS Ultimate reicht (die brauchen so 2 - 2,5 V).
Für den TTSH müsste ich damit vermutlich erst noch durch den Gatebooster - was mich erinnert, endlich mal die für den TTSH vorgesehene 4-Oktaven-Tastatur mit Gatebooster, 2 LFOs und Portamentoschaltung und Einschliefmöglichkeit für einen MIDI-Sequencer zu
troubleshooten .