Die Tascam 38, die ich jüngst zum Zwecke des Überdudelns von Bändern erwarb, muß erst einmal auf den OP-Tisch:
Der Antriebsriemen für den Capstan war dermaßen ausgeleiert... daß da nichts Schlimmeres passiert und der Motor durchgebrannt ist, grenzt schon an ein Wunder.
Der linke Führungsarm wird unter Spannung gehalten durch eine selten bescheuerte Dämpferkonstruktion aus Bindfaden, Zugfeder und Umlenkrolle mit Trägheitsschmiermittel drin -- dieser Faden hat am Ende eine mikroskopisch kleine Messinghülse draufsitzen, mit der die Konstruktion in einer Klappe eingehakt wird. Diese Messinghülse war irgendwann mal abgerissen (was, neben dem Riemen, die Maschine wohl außer Betrieb ge- und in den Dornröschenschlaf versetzt hat). Was für ein Glück, daß ich diese winzige Hülse im Inneren der Maschine wiedergefunden habe. Nach der ersten Montage auf dem Faden ging die Klappe dreimal, dann machte es "ping!", und die Hülse verschwand wieder im Inneren des Gerätes... jetzt muß ich mir was Dauerhafteres einfallen lassen, denn ein drittes Mal werde ich diese Hülse garantiert nicht mehr wiederfinden.
Die Köpfe sehen noch ganz anständig aus - ich glaube, viele Betriebsstunden hat die 38 nicht auf dem Buckel, da sie Zweitgerät neben einer Teac 85-16 war, aber trotzdem stand sie zehn Jahre in einer Garage und war dementsprechend verwahrlost. Ich habe sie gereinigt und entmagnetisiert.
Zum Glück riecht nichts angebrannt oder nach verschmorten Elektronikbauteilen -- ich hoffe also, daß sie mit dem neuen Riemen und der eingehängten Dämpfungsmimik wieder elektronisch soweit fit ist, daß ich die Bänder überspielen kann. Lediglich den Abstand zwischen Bandspulen und Frontplatte muß ich in den Griff kriegen -- ich habe das Gefühl, daß vor 30 Jahren mal einer an der Maschine gebastelt hat und dabei anschließend die Frontplatte nicht sorgfältig montiert hat.
Stephen