Kaufberatung VA Synth 500 €

Die werden nachgeschmissen. ASR 10, Emu...bekommt man alles schon für 300-400 Euro, wenn überhaupt. Es ist ein Drama :)
 
Gorescore schrieb:
Wieviel muss ich den für nen gebrauchten und gescheiten Sampler zusammenkratzen ?

Den TX16W könnte man schon für 25 Euro schießen. Ist allerdings von der Bedienung her ein qualvolles Ding und auf 1,5 MB RAM limitiert. Damit kommt man nicht weit, es sei denn, man möchte nur mit kurzen Samples arbeiten.

Also, Festplatte und ordentlich RAM sollte er schon haben, wobei ich 32 MB RAM für die absolute Untergrenze halte. Da kann man gebraucht schon was für 200 Euro bekommen, z.B. einen gut ausgestatteten EMU E64 oder 6400 u.ä.

Aaaber! Nach meiner Erfahrung unterschätzt man, wenn man nur auf die Sampler-Specs schaut, schnell die Vorzüge von neuen Geräten. Bei den Yamaha-Samplern (A3000, A4000, A5000) dauert das Laden von Samples eine Ewigkeit (sehr lästig!), die Akais haben keine Filter beziehungsweise, die neueren Akais sind wieder ziemlich teuer, und die EMUs sind mitunter im RAM limitiert (also: auf ein gut ausgebautes Exemplar achten!), wobei ich die Preis-/Leistungsmäßig am Gebrauchtmarkt für sehr gut halte. Der Ensoniq ASR ist als Sampler schon richtig gut, vor allem wegen seiner guten Effektsektion, nur muss man hier bereits 350,- bis 400,- Euro einplanen.

So - und wenn ich das jetzt mit dem irrsinnigen Spaß, den ich gerade mit meinem Alesis Fusion habe, vergleiche, dann sehen alte Geräte irgendwie alt aus. Sorry. Bei mir mutiert der Sampler von meinem Alesis Fusion gerade zu einem superfix bedienbaren "Morphing-Sampler", wo ich gerne Vierfach-Layers dynamisch überblendbar gestalte und mit diversen Klangformungsoptionen verfeinere. Nicht wenige meiner SY99-Sound klingen, nach dem Absampeln auf der Fusion, sogar besser.

Dazu kommt, Samples werden automatisch von der 80 GB-Festplatte nachgeladen, und zwar fix, es gibt allerhand gute Klangformungsmöglichkeiten, eine traumhafte Modulationsmatrix mit bis zu 32 parallelen Modulationen, 8 LFOs, 8 Hüllkurven u.a., schöne Filter und die Möglichkeit via USB die Daten und Samples mit dem Computer zu tauschen. Außerdem kann ich die Samplesounds mit anderen Syntheseverfahren mischen. Auch nicht übel.

Das Hammerfeature schlechthin sind für mich aber die Hüllkurvenoptionen beim Fusion. Ich hätte heute keine Lust mehr, ohne diese zu sampeln.

//* Schwärmmodus: off *//

Okay, man kann auch mit einer 200-Euro-Investition in einen Sampler weit kommen. Aber so viel Spaß am Sampeln wie heute mit der Fusion hatte ich noch nie.

Früher hatte ich (auf einem EMU-Sampler) eine Riesenscheu, Multisamples zu erstellen - heute freue ich mich darauf, einmal, weil es schneller und bequemer geht (bzw. mir so vorkommt), und dann, weil ich den Klang so wunderbar verbiegen und in neue Dimensionen vorstoßen kann. Und, auch nicht übel, auf der Fusion habe ich (real!) über 200 polyphone Stereo-Sampler-Stimmen zur Verfügung.
:huepf:
Okay, jetzt schwärm ich schon wieder.

Aber, was soll ich machen, es ist einfach nur geil. Von der Klangqualität her ist die Fusion super - und die von mir angesprochene Sache mit den Hüllkurvenoptionen muss man einfach mal ausprobiert und gehört haben. Ist irgendwie schwer zu erklären.

Um den Ratschlag zum Thema Sampler ein wenig objektiver hinzubekommen:

Ich würde sagen, dass der alleine der Sampler von der Fusion locker 400,- Euro wert ist, auch verglichen mit den teils beschämend günstigen Gebrauchtsamplern. Den Rest der Kiste (FM, Virtuell-Analog, HD-Aufnahme usw.) bekommt man praktisch gratis. Jedenfalls, wenn man den aktuellen Gebrauchtpreis sieht (550,- Euro). :D
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Nicht wenige meiner SY99-Sound klingen, nach dem Absampeln auf der Fusion, sogar besser.

Wie jetzt, nur absamplen und nicht nachbauen, reicht die FM im Fusion dafuer nicht ;-)
 
Lothar Lammfromm schrieb:
die Akais haben keine Filter
da bist du glaube ich falsch informiert. ok, in den älteren akais (s1k bis s3k) gibts serienmäßig nur jeweils einen lowpass pro stimme, aber dass akais gar keine filter haben - das stimmt nicht.
 
Klar kann man den SY 99 lieber mit FM nachbauen. Für mich ist die Fusion ja gerade ein SY im neuen Gewand, mit Eckdaten der heutigen Zeit.

Filter hatten die Akais natürlich auch.

Aber trotzdem hat er ja recht. Egal wie rum man es dreht. Als Sampler, oder FM oder HD Rekorder, oder VA....
Die Fusion ist sensationell günstig und schwärmen brauche ich nicht mehr. Weiß sowieso jeder :) Da die Samples dynamisch sehr schnell nachgeladen werden, ist wirklich eine Sache, die sich täglich als wahre Freude herausstellt.
 
Waldorfer schrieb:
Klar kann man den SY 99 lieber mit FM nachbauen. Für mich ist die Fusion ja gerade ein SY im neuen Gewand, mit Eckdaten der heutigen Zeit.

Selbst wenn man den Klang mal ausser acht laesst, wird das schon rein von den technischen Gegebenheiten extrem eng. Die Echtzeitkontrolle per Controller ist bei den alten Kisten zwar noch nicht ganz auf der Hoehe der Zeit, die FM von TG/SY99&77 ist aber nicht zu verachten.
 
Das sag ich auch nicht. Trotzdem bekomme ich die FM Sounds recht nahe nachgebaut.
Trixen muss man hauptsächlich mit den anderen Hüllkurven und den Pan Vorgaben des SY.
Also verachten tu ich den SY nicht. Unterm Strich war das der Synth der mit am meisten zum Einsatz gekommen ist. Den jetzt Verurteilen hieße, sich selber in die Fr.... zu hauen :)
 
Summa schrieb:
Lothar Lammfromm schrieb:
Nicht wenige meiner SY99-Sound klingen, nach dem Absampeln auf der Fusion, sogar besser.

Wie jetzt, nur absamplen und nicht nachbauen, reicht die FM im Fusion dafuer nicht ;-)

Die einfache Erklärung ist, dass das Nachbauen eines FM-Sounds via FM i.d.R. deutlich länger braucht. Das ist aber nicht die ganze Erklärung.

<b>Lang ausholende Erklärung</b>

FM-Sounds samplen: Ist das nicht ein wenig doof? Tjanun, wie soll ich sagen? Also, am Anfang war das nur ein Experiment, um zu sehen, was mit dem Fusionsynth so alles geht - und wie sich meine SY99-Sounds mit bzw. ohne Effekte auf ihm anhören, ob sie sich mit Samplen gut nachbauen lassen usw. Ähem: Die ersten Sounds waren ziemlich grässlich, mal abgesehen davon, dass hier die Klangdynamik fehlte. Das erste, selbst gesampelte E-Piano war ein Misserfolg auf der ganzen Linie, aber immerhin habe ich den Fusion als Sampler besser kennengelernt.

Und dann. Ich wollte den Sampler im Fusion noch besser kennenlernen und habe weitergemacht, zumal mir auch nicht in den Kopf wollte, dass das Absampeln von FM-Sounds sowas von schlecht geht. Am nächsten Tag, die nächsten drei (nachträglich gelayerten) gesampelten FM-Sounds waren erneut relativ schlecht. Aber hey, ein Aufwärtstrend war erkennbar! Und ein Sound klang hinterher total anders, weil er mit den Syntheseoptionen des Fusion verbogen wurde, inkl dynamischer FM-Modulation der Samplewellenformen. Der war schon ganz gut.

Nächster Tag. Erstes größeres Erfolgserlebnis! Dann habe ich versucht, mit Layern noch mehr rauszuholen, z.B. einblendbare Klangvariationen, sowie Umschaltungsoptionen - und voila! Das Sampeln wurde dank Übung immer einfacher, geradezu bequem. Und die Ideen zur Klangverbiegung wurden umfangreicher - der Fusionsampler ist zugleich ein guter Synthesizer. Ich habe mich in den nächsten Wochen da richtig reingekniet - und bin immer noch nicht am Ende der modulierenden, klangverbiegenden Möglichkeiten.

Inzwischen ist das FM-Sounds absampeln am Fusion für mich zur einer Art Sucht geworden, auch deshalb, weil die Ergebnisse inzwischen gut sind und teils <i>sensationell gut</i> sind.

Ich habe mir inzwischen ein paar Techniken zurechtgelegt bzw. erarbeitet, die nur mit Sample-Synthese funktionieren, und je größer mein Wellenformenvorrat ist, umso besser undf flexibler fallen die Ergebnisse aus!

Mal ein konkretes Beispiel:

1. Man nehme einen SY99-FM-Flächensound, in dem eine SY99-Filterfahrt enthalten ist.

2. Den Klang multisample man a) in Stereo und b) mit 5 Sekunden pro Einzelsample. Lange Loops, die alternierend geloppt werden.

3. Spielt man dieses Multisample sehr lang, klingt es wegen der Looptechnik ziemlich "eierig" bzw. wie ein ewig laufender auf- und ab-schwellender Flächenfiltersound.

4. Dieses Mutisample eignet sich dann i.d.R. bestens für

a) zum Druntermischen bzw. Ergänzen anderer Pad-Sounds. Das ist bequem und - oft - effektvoll. Mit einem nachgebauten FM-Sound ist das nicht das Gleiche, erstens, weil ich ihn erst auf der Mix-Ebene mit anderen FM-Sounds kombinieren könnte (okay: geht auch), zweitens, weil die Klangformung eines "fertigen" bzw. gesampelten FM-Sounds am Fusion einfach etwas anderes darstellt. Und m.E. ziemlich flexibel ist!

b) für einen sehr geilen, brutalen EBM-Effekt-Trick: Da das Multisample bereits in sich extrem viel Filterbewegung hat, hat man den/die Fusionfilter frei, um sie via Knöpfe dynamisch zu spielen. Man multipliziert quasi die im Sound verfügbaren Filter. Was ja schon mal nicht schlecht ist. Und jetzt kommt es: Im Fusion kann man ja zwei, drei oder vier Inserteffekte hintereinanderschalten. Nimmt man mehrere Verzerrer bzw. Ampsimulationen hintereinander, was diesen Fusionsynth-Effekten ohnehin gut tut, so erhält man - zusammen mit den Filterfahrten im Multisample, unfassbar geile Brüll- und Kreischsounds. Die Verzerrer vom Fusion mögen es offenbar, wenn sie vom Filter gekitzelt werden. Ein unschuldiges Multisample mutiert zum Monster! Zudem ist das zugleich ein sehr flexibles Monster, deshalb, weil der Klang inkl. Filter via Drehregler drastisch verändert werden kann. Habe ich schon erwähnt, dass die Effektparameter der Insert-Effekte ebenfalls modulierbar sind und auf die Regler gelegt werden können?

c) einfach als ergänzende Klangfarbe bzw. allgemeine Wellenform. Dazu kann man z.B. nur einen Teil des Multisampleklangs verwenden, sodass es nicht mehr wie eine Fläche tönt. Der Samplestart ist zudem beim Fusion modulierbar - womit sich ein einzelnes dynamisches Multisample zu "mehreren" Klängen wandelt. FM-Sample-Sounds sind für Synthesezwecke ohnehin recht ideal. Immer nur Naturinstrumente oder analoge Kisten absamplen: Das wäre zuwenig!

d) wird es speziell nur für die Releasephase eines Klangs eingesetzt, indem man dieses Multisample via "Trigger on key up" einsetzt. Das macht einen gelayerten Sound i.d.R. "spaciger", weil eine bestimmte Klangkomponente erst beim Release zur Geltung kommt. Man kann das aber auch nutzen, um z.B. speziell klingende Hallfahnen auf Samplebasis zu erzeugen bzw. einzusetzen.

(Rubrik: Kurze Fragen, lange Antworten :D)
 
Das Hammerfeature schlechthin sind für mich aber die Hüllkurvenoptionen beim Fusion. Ich hätte heute keine Lust mehr, ohne diese zu sampeln.
Ich wollte zwar eigentlich nicht diesen zum neuen Fusion-Thread mutierenden VA-Frage-Thread füttern, aber ich würde gerne wissen was Du damit genau meinst. Die 8 Hüllkurven pro Program ansich oder irgendwas direkt im Sampler, was ich noch nicht "gefunden" habe?
 
Ich geb's auf, hier laufen zu viele Leute mit 'ner rosaroten Brille rum ;-)
 
@Lammfromm

Eigentlich ging es bei der Diskussion darum SY99 Sounds abzusampeln und nicht darum gesampelte FM-Sounds als Unterbau zu verwenden.
Sicher kann man alles moegliche sampletechnisch positiv verwerten, aber beim nachbauen von dynamisch spielbaren FM-Sounds sind zumindest bei gut programmierten Sounds sehr viele nichtlinerare Klangveraenderungen im Spiel, das bekommt man auch durch unzaehlige Layer nur extrem schlecht realisiert.
 
So nachdem sich die 14 Stunden Stress heute etwas gelegt haben.
@ Lothar_ Das "Problem" ist, dass diese Sachen natürlich viele "Klangerzeuger" bieten - inkl Efffektsimulation.
Ich mag nun gerade die FM Sounds ungesampelt. Diese Dynamik im Sound ist natürlich mit Layering und zum kreieren neuer Sounds mittels Sampling irgendwie beizukommen, aber gerade die einfachen "morphigen" FM Sounds, machen für mich diese Synthese aus. Die entwickeln teilweise eine lebendigkeit, die Sampling einfach nicht hinbekommt. Und zwar Basic. Ohne zu überladen zu sein - schlicht aber dennoch mit viel Charakter.
 
Happy schrieb:
Vom Alesis Ion würde ich die Finger lassen.

Warum? Ich war am Samstag bei JustMusic in Hamburg und habe neben Virus TI, etc. auch den ION angestest und muss sagen, dass ich mit ihm nach kurzer Zeit genau "die" fetten trockenen Bässe hinbekommen habe, wie ich sie schon lange suche (NitzerEbb-, Mentallo&TheFixer-, DanceOrDie-Style). Glasklarer voll in die Fresse-Sound mit echt guten Filtern und keinerlei unangenehmen Nebengeräuschen wie beim Virus TI. Beim Virus hatte fast jeder Sound obenrum so ein leichtes Säuseln (ist das das ominöse Schwurbeln?). Weiterhin fand ich den Arpeggiator und die äusserst einfache und effektive Bedienung am ION genial. Auch das die 8 Stimmen "immer" vorhanden und nicht von der DSP-Beanspruchung abhängig sind, finde ich klasse. Nur das fehlende Delay in der Effekt-Sektion und das nicht so kontrastreiche Display finde ich etwas schade (wobei das beim Micron ja verbessert wurde). Ansonsten finde ich den ION gerade auch wegen seinem kleinen Neupreis von 666€ den anderen VAs weit überlegen und er trifft halt "genau" meinen Geschmack bei den Bässen und vielen anderen Sounds (im Virus und im Blofeld gab es nicht einen Bass-Sound, der mich derart inspiriert oder umgehauen hat).

Leider wird der ION ja nicht mehr gebaut und das Gerät bei Just Music scheint einer der Letzten überhaupt zu sein. Man findet ihn momentan echt selten im Netz und das spricht doch auch für ihn.

Der Micron ist preislich mit ca. 350€ noch viel interessanter, aber mit nur einem Modulationsrad und nur einem Drehregler finde ich ihn dann doch etwas limitiert - es sei denn, man nutzt eine BCR2000 oder einen ähnlichen Controller mit ihm zusammen (wollte ich mir eh für den MicroQ zulegen). Die Programmierung über PC+Editor wäre mir da zu nervig, da dies, glaube ich, auch nicht in Echtzeit geschieht - oder? Dennoch - falls ich demnächst keinen gebrauchten ION ergattern sollte, ist der Micron klanglich auf jeden Fall DIE Alternative. Dazu dann noch irgendwann ein MicroKorg und der Gerätepark ist komplett :)
 


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