ich habe mir nun doch mal testweise die Version mit großer Tastatur gegönnt - bisher bin ich vom Sound recht angetan - mit den beiden unterschiedlichen Filtern hat der was eigenes (teilweise geht das auch etwas in Richtung MS20). Synthesemäßig vermisst man kaum was: FM, Sync und Ringmod sind möglich, Filter-FM fehlt allerdings.
Bisher bin ich allerdings auf ein paar Dinge gestoßen, die mich etwas stören:
- anscheinend gibt es keinen Midi Local-Off-Modus (oder ich bin zu blöd, ihn zu finden). Im Zusammenspiel mit der DAW wird das problematisch: wenn man eine Spur mit dem eigenen Keyboard einspielen will, kommen sich die doppelten Events hörbar in die Quere.
- Der Arpeggiator gibt seine generierten Noten grundsätzlich aus (ich habe keine Möglichkeit gefunden, dies abzuschalten). Mit der DAW eine Arpeggiosequenz einzuspielen, ist daher leider ebenfalls umständlich, wenn man nur die gedrückten Tasten aufzeichnen möchte.
- Ein "auto"-Modus für Sync hätte ich ebenfalls gut gefunden: ich spiele gerne den Arpeggiator direkt am Gerät, möchte ihn dann aber auch zur DAW syncen - da spart man sich dann ein paar Klicks ins Menü.
- Die Regler reagieren teilweise etwas verzögert und beim schnellen Drehen hörbar abgestuft. Beim Editieren stört das nicht wirklich, aber leider scheint das auch für das Pitch-Wheel zu gelten: Auf den meisten anderen Synths kann ich bei einem eingestellten Pitchbend-Bereich von +-12 einer Oktave trotzdem halbwegs zielsicher einen um zwei Halbtöne gepitchten Ton treffen - mit dem Uno-Synth schieße ich aber fast immer über das Ziel hinaus.
- Die Oszillatoren lassen sich mit jeweils einem Regler zunächst leicht verstimmen; im weiteren Reglerwert wird dann halbtonweise verstimmt - das hat den Nachteil, dass ich oktavierte Oszillatoren nicht mehr um wenige Cent gegeneinander verstimmen kann - einen Fußlagenumschalter habe ich auch im Menü nicht gefunden.
- Die FX sind Mittelklasse, würde ich sagen: Drive klingt recht gut, die Modulationseffekte (Chorus, Phaser und Flanger) finde ich noch ganz brauchbar (davon den Phaser am wenigsten), aber das Reverb gefällt mir nicht wirklich - da bin ich von Summit oder Hydrasynth vielleicht etwas zu verwöhnt ... es spielt meiner Meinung nach in etwa in der Liga des Rev2-Reverbs. Wenn man die Höhen stark wegnimmt, wird es brauchbarer. Das Delay ist "okayer" Durchschnitt.
Mein Eindruck bisher: Für etwas abgefahrenere und angezerrte Sounds und Spielereien mit Filtern und Resonanz eignet sich der UNO Synth Pro gut; bei zurückhaltenderen Klängen fällt es mir schwerer, die Sweetspots zu finden (aber Pads & co mache ich sowieso mit anderen Synths).
Die Bedienung geht trotz nur weniger Potis und Matrixkonzept doch recht flott von der Hand (ich bevorzuge hier nach wie vor den "Jump"-Modus statt "Catch" und "relative"), manchmal greift man allerdings daneben, wenn man nicht in dem Bereich ist, in dem man dachte das man wäre ...
Die Bedienung über Display und Menü ist etwas fummelig aber leidlich ergonomisch, da der "Back"-Button nicht weit vom Daumen liegt, wenn man den Encoder/Button neben dem Display bedient.
Ich bin noch nicht ganz sicher, ob er sich in mein Setup einfügt - ich habe vor, dieses Jahr noch den AS Leipzig V3 anzutesten; einer von beiden wird dann vermutlich nur bleiben.