XCenter schrieb:
Ja, wenn er denn mal eine Diskussion zulassen würde und eine einfache konkrete Frage beantworten würde. Mit locker machen hat´s auf meiner Seite doch nun wirklich nichts zu tun, wenn ich wiederholt betone, dass es mir nicht um einen Angriff oder sonstwas auf "mein" Genre geht. Ich will nur wissen warum es das und anscheinend
nur das sein muss. Wenn ich mich noch lockerer machen soll brauche ich ja garnix mehr posten.
Sorry, ich speichere das dann jetzt wie vom Autor gewünscht unter "undifferenziertes Gesabbel" ab. Hätte nur gedacht, dass da mehr hinter steckt. Oft genug nachgehakt und um Aufklärung gebeten hab ich ja. Ganz locker...
Voila:
Hi,
damit wir heute alle noch mit einem kuscheligen Gefühl in die Heia gehen, hier also die Antwort auf die Frage. Sie lautet: 42 (@ moogulator: ist das schon zitatpflichtig?). Vielleicht habe ich die Frage nicht verstanden? Also gehen wirs noch mal durch: ich habe nix gegen EM, mag aber gewisse Untergattungen nicht. Übrigens mag ich auch keine Blasmusik (94 %), das gehört aber eher nicht in den Bereich der EM; deswegen habe ich dieses Beispiel weggelassen (wenn Du DAS unter gezielt verstehst, ok). Die sogenannte Berliner „Schule“ bietet sich an, da die Mehrheit hier sie kennt und selbst praktiziert. Und zufällig kann ich mit dieser nicht viel anfangen. Aber – und das hatten wir ja auch schon geklärt – jeder darf in seiner Bude machen was er will. Wenn er sich in die Öffentlichkeit damit begibt, muß er sich natürlich gewisse Kritik gefallen lassen. Aber das hatten wir auch schon.
Ich habe auch nichts gegen Improvisation (bei diesem Punkt bin ich eingestiegen und war wohl auch Initiator für das „ich-bin-jetzt-aber-doll-beleidigt“-Hin-und-Her). Und der soziale Aspekt ist doch auch gut.
Achja, mein Einstieg: ich antwortete auf das Statement (nun mal ganz frei wiedergegeben), dass die Studierten nicht so doll im Improvisieren sind (nebenbei: impliziert das, dass die Nicht-studierten besser sind?). Daraufhin erwähnte ich nur die TATSACHE, das bei den meisten Jam-Sessions der BS auch nicht viel mehr herauskommt; und schon war der Bienenschwarm aufgescheucht.
Irgendjemand wollte noch Hörbeispiele für „gute“ Musik. Muß jeder, der Musik kritisiert es besser machen? Muß jeder, der die Entscheidungen seiner Volksvertreter kritisiert in die Politik gehen? Trotzdem, zum Thema Improvisation muß ich – so leid es mir tut – auch wieder auf Stockhausen zurückgreifen: hör Dir mal „aus den 7 Tagen“ an. Da haben sich die Musiker für ein Weilchen in die Pampa zurückgezogen und improvisiert. Ist schon bisserl älter, steckt aber heute noch einige in den
Sack. (@ Elektrokamerad: man verzeihe mir diese Vereinfachung). Und es ist auch einigermaßen anhörbar und man kann – vielleicht gerade als BS-Musiker – viel daraus ziehen.
Dann sympathisiere ich noch mit John Cage. Ich sehe ihn weniger als Musiker, denn als Ideenmensch. Hört Euch z. B. Ryoanji von ihm in unterschiedlichen Einspielungen an (Mein Favorit die Einspielungen auf dem Schweizer HatArt-Label.
Ihr werdet staunen wie unterschiedlich diese klingen - was aber weniger durch Improvisation erklärt werden kann, als viel mehr durch die Vorgaben, die Cage lieferte. (siehe auch "aus den 7 Tagen")
Über CAN brauche ich hoffentlich nicht viel zu sagen. Der Sänger Damo Suzuki improvisierte seine Texte usw. usf.
Eigentlich habe ich nur zusammengefasst, was in den letzten Folgen so passiert ist. Ich hoffe, dass die erwünschte Antwort dabei ist.
Nicht nur genreübergreifend denken, sondern auch Mut haben selbst was in die Richtung zu machen. Engagiert Euch in Vereine für Neue Musik oder pilgert doch einfach mal nach Donaueschingen. Für die Berliner ist es vielleicht sehr weit, aber horizonterweiternd. Das – liebe Leute – soll keine Beleidung sein, sondern ein durchaus wohlgemeinter Vorschlag.
ICH wundere mich immer wieder über die a) mögliche Vielfalt der Musik und b) wie wenig sie doch erforscht ist!
Und das bei den Mitteln, die gerade uns EMlern heutzutage zur Verfügung stehen.
Ist bisserl persönlicher geworden, aber vielleicht funkts beim einen oder andern.
Gruß