Ehemaliges Studio für Elektronische Musik des WDR

Ich muss auch mal dieses Studio hier posten, weil ich es für ein positiv-produktives (und sich scheinbar finanziell selbst tragendes) Beispiel halte. Man kann die Studios mieten.

Willem Twee Studios - welches in dieser Form erst seit 2015 existiert. Und was für tolle Betreiber / was für ein entspannter Umgang mit diesem Thema / Ansatz.
Finde ich sehr sympathisch.

https://youtu.be/6KQ9se5PHQg


 
Indessen, nicht die Produktionsmethoden, sondern die sie bestimmenden Kompositionsmethoden machen das „Gesicht“ einer Musik aus. Eimert/Humpert – Das Lexikon der elektronischen Musik, Seite 340
 
Falls es nicht klar geworden ist, ging es mir darum, den Aufbau und das Betreiben eines Studios aus dieser Frühzeit der Elektronik - fast nur durch eine Eigeninitiative von ein paar wenigen Personen zu beleuchten.
Welche Musik dort komponiert wird, liegt natürlich nur an den MusikerInnen / KomponistInnen.

Und ob die Kompositionen im WDR-Studio losgelöst von den Produktionsmethoden entwickelt worden sind, wurde bereits in einem Post weiter oben bezweifelt.
 
Frage: Was schlagen Sie vor, wie wir zwischen Elektronischer Musik und musikalischem Abfall unterscheiden sollen?
Stockhausen: Die meiste Elektronische Musik ist Abfall: Das steht außer Frage. Die untalentiertesten Komponisten sind in Studios aufgetaucht, weil sie keine Chance hatten, irgendwo anders zu komponieren, und so sitzen sie also in den Studios herum und sagen sich: »Nun gut, schau Dich um, versuch Dein Glück« - und da sind sie also. Denn sie glauben mehr an die Mittel als an sich selbst: sie meinen, wenn sie moderne Mittel verwenden, so würde das Ergebnis interessant sein wegen der Mittel - was ein fürchterlicher Irrtum ist.

Karlheinz Stockhausen, „Texte zur Musik 1970 – 1977“, Band 4
Ausschnitt aus „Frage und Antworten zu den ‚Vier Kriterien ...’“

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Eimert wurde der erste Leiter des Studios für elektronische Musik. Werner Meyer-Eppler war Dozent am Institut für Phonetik und Kommunikationsforschung der Bonner Universität. Er hatte 1949 als erster den Begriff „elektronische Musik“ im Untertitel eines seiner Bücher verwendet (Elektrische Klangerzeugung. Elektronische Musik und synthetische Sprache). Nach einer Bestandsaufnahme der bis dahin entwickelten elektronischen Musikinstrumente in diesem Buch entwickelte Meyer-Eppler in seinem Bonner Institut experimentell eines der grundlegenden Verfahren der elektronischen Musik, nämlich die kompositorische Musikgestaltung unmittelbar auf Magnettonband.
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Im Jahre 1962 wurde Herbert Eimert pensioniert. Sein Nachfolger in der künstlerischen Leitung des Studios wurde 1963 Karlheinz Stockhausen.
 
Wenn es doch um die Komposition geht, warum sollte man sich für einen Raum voll mit alten (veralteten!) Geräten interessieren?
Ich glaube die wären im Deutschen Museum besser aufgehoben.
 
Weil Komposition und Realisation an diesem historischen Ort stattfanden, sollte das in der von Volker Müller enworfenen und von mir ergänzten Form stattfinden, wobei die musikalischen Aspekte im Vordergrund stehen sollten, aber das ist meine Meinung. Darin unterscheidet sich der Vorschlag von einem technischen Museum, wie dem Deutschen Museum in München und Bonn.
 
Nein, beide Gruppen sind nicht mehr interessiert - dh es ist wie vorher, ob der WDR die Reste des Studios auf den Müll wirft oder rumschimmeln lässt ist noch nicht klar - denn die haben so viele Regeln wie eine Behörde, die auch durch die GEZ Basis begründet sein könnten. Daher wird es vermutlich kaum was geben, ob Besuche möglich sind, kann man nur Volker Müller fragen.

Aktuell dürfte es mind bis August nicht möglich wegen Corona, es ist nämlich sehr eng da.
Und somit würde ich für 2020 eher mal sagen - schwarz ist die Farbe in der man in dieser Reihe am besten sieht.

Es gab einige Artikel dazu, aber sie sind alle mit Rückbezug auf die Nichtannahme des Mödrath-Angebots. Später haben sie sich dann auseinander geschrieben. Neuere Berichte danach gibt es noch nicht. Ich kann mir auch vorstellen, dass wir nie wieder was davon hören, Herr Müller ist auch nicht so jung und kann das nicht mehr so lange so intensiv betreuen, ich wünsche ihm und allen die da sich engagieren viel Kraft - es wäre etwas, was wirklich Bedeutung hat für unsere elektronische Musikkultur.

Das schreib ich während da einer mit holländigem Happy Hardcore am Fenster vorbeidonnert, das meine ich damit nicht! :)
 
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Schade, das sich da nichts tut, das ist doch Weltkulturerbe.
Hey, und der Ingmar im Club Camouflage! :)
 
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Weltkultur ist es nur wenn es nicht Elektronik ist. Das kommt nicht in die Medien. Grundgesetz. Aber vielleicht erbarmt sich ja jemand und es kommt klar mit deren Regeln. Ich glaub aber es wird so quasi unter der Hand versacken, weil die Reglen alles unmöglich machen. Wenn das passiert ist was mit den Regeln nicht so gut.

Ok, bisschen emotional, aber es wirkt schon so, dass das noch immer ein Faktor ist. Mal sehen, ob das noch stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte auch gut sein, dass sich durch die Corona-Krise das finanzielle Möglichkeitsfenster für die nächsten Jahre geschlossen hat...
 
Natürlich - denke das ist bereits sonst schon klein, weil das Interesse an dem Thema winzig ist - ich sag mal : Popmusik wie zB Depeche Mode ist erst kürzlich mit Preisen ausgestattet worden, weil elektronisch, in dieser Ernst-Szene ist das alles noch viel viel schlimmer. Da ist Elektronik noch immer ein wenig böse, es muss ja alt und traditionell sein. Das ist natürlich überzeichnet, aber diese Leute sollten mal drüber nachdenken, weil ich der Meinung bin, dass dieses Studio und die Musik quasi der Urtyp und Prototyp dessen ist, auf dem die Elektronische_Musik™ fußt. Das sollte man nicht so wegwerfen.
 
Eine neue Hoffnung:

Kölner Stadtanzeiger von heute, 27.8.2020:
Zuflucht für eine Legende - Stadt Köln plant Haus der Musik, in dem auch das Studio für Elektronische Musik Platz finden soll
...
WDR stellt für Transport, Einbau und Inbetriebnahme einmalig EUR 500.000 in Aussicht, die Betriebskosten ab 2022 von ca. EUR 760.000 Sollen hälftig von Stadt und Land getragen werden.
...

geplanter Ort: Köln Ehrenfeld, Heliosgelände, also auch noch sehr gut mit ÖPVN erreichbar.
 
Habt Ihr jetzt die Zeitung per SMS verschickt? Aber falls es da eine Link gibt, wäre ich auch interessiert.
 
Ich nutze kein Smartphone, kannst mir aber eine E-Mail schicken.
SMS ist eine Basisdienstleistung seit GSM und jedes Balla-Balla Telefon muss das können. Mit einem Click den Link im Browser öffnen, das geht natürlich nicht auf einem der alten Knochen. Da muss man dann eben abtippen.
 
Eine dreiviertel Million € jährlich für Betriebskosten?
Da würden mich schon mal die Details interessieren, wie man auf diese Summe kommt.
 
Vermutlich werden Bandmaschinen eingemessen, kompetente Leute beschäftigt, die mehr sagen können als "macht Pfiouuu" und so weiter.
Das bedeutet in solchen Kreisen oft eher echte Einstellungsverhältnisse und so weiter.

Die Sachen stehen aktuell sehr eng in einem Keller in Ossendorf (Köln).
 
Eine neue Hoffnung:

Kölner Stadtanzeiger von heute, 27.8.2020:
Zuflucht für eine Legende - Stadt Köln plant Haus der Musik, in dem auch das Studio für Elektronische Musik Platz finden soll
...
WDR stellt für Transport, Einbau und Inbetriebnahme einmalig EUR 500.000 in Aussicht, die Betriebskosten ab 2022 von ca. EUR 760.000 Sollen hälftig von Stadt und Land getragen werden.
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geplanter Ort: Köln Ehrenfeld, Heliosgelände, also auch noch sehr gut mit ÖPVN erreichbar.

Da sind die Rundfunkgebühren, die an den WDR gehen, doch mal gut angelegt.
 


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