Ehemaliges Studio für Elektronische Musik des WDR

Finde die Berichterstattung seitens der Medien übrigens immer noch sehr schwach zu dem Thema. Außer Deutschlandfunk Kultur interessiert sich wohl auch niemand von den „Größeren“ dafür. Und es bohrt auch niemand nach (Stichwort Journalismus), was denn der aktuelle Stand dieser Komission ist. Oder habt ihr noch was mitbekommen?
 
Das ist schade, aber aus deiner Sicht natürlich verständlich.
Damit, so muss hier allerdings leider konstatiert werden, ist eine angemessene Weiterführung des Studios mangels Interesse sowohl seitens des potenziellen Publikums als auch der potenziellen Stützen eines solchen Vorhabens wohl kaum möglich.
Schade. Aber gut, dass ich zumindest einmal da war (und nicht dazwischengequatscht habe, soweit ich mich erinnere).

Schöne Grüße,
Bert
Wenn das Studio, so wie ich hier schon mehrfach ausgeführt habe, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, ist sicherlich ein entsprechendes Interesse seitens der Interssenten für die Elektronische Musik vorhanden. Die 9 Besuche rekrutierten sich zum größten Teil aus Forumteilnehmern und Freunden, die interessierten sich aber nicht für die Elektronische Musik, hatten keine bis gar keine Ahnung, um was es dabei geht und wollten lediglich ein bisschen antike Technik befummeln.
 
Auch das ist schade, zumal du auf mehreren anderen Treffen dieser Art offensichtlich Spaß hattest ...
Alles sehr nette Menschen, aber irgendwann ist's auch mal gut, ganz abgesehen davon, dass unsere musikalischen Interessen inkompatibel sind. Je älter man wird, ich bin Jahrgang 1949, umso wichtiger erscheint es mir, die Lebenszeit sinnvoll zu verbringen.
 
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Das Ziel ist der Weg, habe ich schon immer so empfunden (mal mehr mal weniger). Darum geht es und nicht um die eingesetzte Technologie die ist Nebensache. Wenn es also um die Veranschaulichung geht, sollte die Komposition doch eigentlich im Vordergrund stehen und nicht die Technik.
 
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in der Rückschau ist es aber für mich eine verlorene Lebenszeit.

je mehr ich von deiner einschätzung der lage lese, desto weniger verstehe ich, warum überhaupt irgendjemand noch will, dass diese räume bestehen bleiben und der öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten.

wenn in der vergangenheit der mitarbeiter keine ahnung gehabt und alles falsch erklärt hat, und die bislang dort einkehrenden besucher sich überwiegend nur für die technik interessierten und noch nicht mal die musik anhören wollten, dann gehört das ding doch geschlossen.

auch für die paar wenigen mitbürger, die das eigentliche thema verstehen könnten, braucht man eigentlich kein museum. denn komponist oder konzeptkünstler sein oder werden zu wollen wird nun wahrlich nicht durch museumsbesuche und vorbilder ausgelöst, man muss so oder so seinen ganz eigenen weg finden.

für musikwissenschaftler und journalisten langen dann kataloge und eine website.
 
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Die Forumteilnehmer sind nicht die Zielgruppe und Herr Müller nicht der richtige zukünftige Vermittler, ist ja nach eigener Bekundung nur Toningenieur ohne Kompetenz, etwas zu Denk- und Kompositionsweise zu sagen. Ein Tonband auflegen und über zwei Maschinen ein langes Echo herzustellen, hat nichts mit der Elektronischen Musik zu tun. Er imitiert mehr oder weniger gut das, was Heinz Schütz (Tontrickstudio) ihm mal gezeigt hat, einen Film dazu habe ich in meinem Archiv. So geht das nicht.
 
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oder einfach mal ein gutes buch über semantik, grammatik, mathematik oder philosophie lesen.

es muss ja nicht von [hier beliebige gottheit einfügen] sein.
 
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"ritardando, ritardando!"



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"ich versuchs ja, ich versuchs ja..."
 
Ich würde mir die Bücher von Stockhausen ja auch ausleihen, aber die haben die Bibliothek hier um die Ecke dicht gemacht, also so im Umkreis von 5 Kilometern. Kann man sich nicht mit den Gedankengängen von Stockhausen irgendwie online beschäftigen? Ich habe momentan auch leider kaum Geld, von daher ginge das gar nicht anders. Ja ist doof, weiß ich ja selber. Das muss ja alles auch nicht gleich sofort abgehen, so mit der Zeit reicht auch.
 
tja, damals war das noch neu für die öffentlichkeit, heute ist das nur noch langweilig. :D

solche methodiken wie "transformation von einem zu einem anderen bekannten klang aus der natur" habe ich mir als 15 jähriger selbst erarbeitet, ganz ohne lexika und museen und im prinzip auch ohne vorbilder.

ganz einfach weil in den 80igern in jedem zweiten haushalt die technik dafür grundsätzlich zur verfügung stand, so dass man damit herumspielen konnte - in den fünfzigern war das nicht der fall.

in dem kaegi video geht es gleich ganz nur um physik und er reproduziert hier auch nur wissen, was zu diesem zeitpunkt bereits 100 jahre alt war.

und du wunderst dich, dirk, dass studenten oder museumsbesucher sich hauptsächlich für die technik interessieren? stockhausen persönlich hat mehr über methoden und form gesprochen wie über die sinnstiftung oder bedeutung seiner werke.

geht ja auch kaum anders in einer umwelt, in der überall journalisten lauern, deren erste frage ist "und? wie wirds gemacht? wo kommt der ton raus? wo muss der stecker rein? und das haben Sie selbst gebaut, ja?"
 
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Kann es sein, dass man den technischen Teil aus der Komposition bei Stockhausen eigentlich weg lassen müsste, weil ja die Technologie eigentlich nur Mittel zum Zweck war? Leute das ist ne Frage wissen tue ich das nicht.
 
tja, damals war das noch neu für die öffentlichkeit, heute ist das nur noch langweilig. :D

solche methodiken wie "transformation von einem zu einem anderen bekannten klang aus der natur" habe ich mir als 15 jähriger selbst erarbeitet, ganz ohne lexika und museen und im prinzip auch ohne vorbilder.

ganz einfach weil in den 80igern in jedem zweiten haushalt die technik dafür grundsätzlich zur verfügung stand, so dass man damit herumspielen konnte - in den fünfzigern war das nicht der fall.

in dem kaegi video geht es gleich ganz nur um physik und er reproduziert hier auch nur wissen, was zu diesem zeitpunkt bereits 100 jahre alt war.

und du wunderst dich, dirk, dass studenten oder museumsbesucher sich hauptsächlich für die technik interessieren? stockhausen persönlich hat mehr über methoden und form gesprochen wie über die sinnstiftung oder bedeutung seiner werke.

geht ja auch kaum anders in einer umwelt, in der überall journalisten lauern, deren erste frage ist "und? wie wirds gemacht? wo kommt der ton raus? wo muss der stecker rein? und das haben Sie selbst gebaut, ja?"
Die Technik war immer Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck. Wer wie du lediglich den reinen technischen Aspekt im Fokus hat, dem mögen die damaligen technischen Möglichkeiten heute langweilig erscheinen. Aber dabei sollte es bei einem Besuch des Studios nicht gehen, das geht an der historischen Bedeutung, so wie sie hier mehrfach erwähnt wird, vorbei. Vielmehr scheint es sinnvoll zu sein, aus welchem musikalischen Grund man sich von der instrumentalen Musik hin zu Elektronischen Musik orientierte. Das hat Karlheinz Stockhausen in diversen Schriften im Detail ausgeführt, ebenfalls die der jeweiligen Komposition grundlegende Idee und Verfahrensweise, ohne jedoch einen Oszillator, Impulsgenerator oder ein Filter elektrotechnisch zu erklären. Dem wurde in den von mir besuchten Vorführungen nicht gerecht, zum Teil wurden von Herrn Müller sogar kompositorische Grundlagen und Verfahrensweise völlig falsch dargestellt, obwohl Literatur dazu sich im Bücherregal befindet. So wurde ein falscher Eindruck vermittelt, als sei das Studio für Elektronische Musik lediglich eine Spielwiese für experimentierfreudige und technisch interessierte Komponisten gewesen. So ein Blödsinn.
 
Dann war offensichtlich die falsche Zielgruppe ins Studio gekommen, und der falsche Erklärbär war am Start gewesen.

Wenn sich jemand darum kümmern würde (jemand mit entsprechendem Sachverstand - wie gesagt, ich wüsste da jemanden), an den richtigen Stellen nach Publikum zu fischen und diesem dann vor Ort die relevanten Eindrücke zu vermitteln, wäre das Studio plötzlich wieder einen Schritt weiter von der Abwicklung entfernt.
Dirk, meinst du nicht, dass eine solche Tätigkeit beglückender und zielführender sein könnte, als der falschen Zielgruppe immer wieder zu sagen, dass sie alle doof sind?
Es gibt Dinge, die erhalten werden sollten, und dafür müssen Leistungen erbracht werden.
Das weiß ich aus meiner mehrjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für den Erhalt eines lokalen frühmittelalterlichen Kalkbergwerks (und das ist in wahrlich schlechterem Zustand als das Studio, und die im Weg stehenden behördlichen Windmühlen sind zahlreicher).

Schöne Grüße,
Bert
 
besucher sich überwiegend nur für die technik interessierten und noch nicht mal die musik anhören wollten, dann gehört das ding doch geschlossen.
na, aber gerade eben dann nicht

So ein Museum ist doch gerade für die Leute interessant, die sich für die Technik interessieren. Wenn ich mich nur für die Musik interessiere kann ich mir die Platte kaufen.
 
Ich sag's ja: In einem solchen Museum könnten und sollten beide Interessen zusammengeführt werden und Synergien gefördert werden (Feuer weitertragen statt Asche bestaunen und so...).
Technik gegen Musik, E-Musik gegen U-Musik, instrumentale Musik gegen Elektronische Musik, Kenner gegen Laien - so wird das nichts, Freunde.

Schöne Grüße,
Bert
 
Dann war offensichtlich die falsche Zielgruppe ins Studio gekommen, und der falsche Erklärbär war am Start gewesen.

Wenn sich jemand darum kümmern würde (jemand mit entsprechendem Sachverstand - wie gesagt, ich wüsste da jemanden), an den richtigen Stellen nach Publikum zu fischen und diesem dann vor Ort die relevanten Eindrücke zu vermitteln, wäre das Studio plötzlich wieder einen Schritt weiter von der Abwicklung entfernt.
Dirk, meinst du nicht, dass eine solche Tätigkeit beglückender und zielführender sein könnte, als der falschen Zielgruppe immer wieder zu sagen, dass sie alle doof sind?
Es gibt Dinge, die erhalten werden sollten, und dafür müssen Leistungen erbracht werden.
Das weiß ich aus meiner mehrjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für den Erhalt eines lokalen frühmittelalterlichen Kalkbergwerks (und das ist in wahrlich schlechterem Zustand als das Studio, und die im Weg stehenden behördlichen Windmühlen sind zahlreicher).

Schöne Grüße,
Bert
Das ist die von Herrn Müller selbstgewählte Bühne, eine neue Heimstatt und offizielle Begehungen stehen zurzeit nicht an. So wie ich es hier mehrfach ausgeführt habe, scheint mir die Leitung durch einen Musikwissenschaftler mit Unterstützung durch einen Toningenieur und Servicetechniker die sinnvolle Alternative zum momentanen Zustand zu sein. Zu meinem Lebensunterhalt, ich beziehe keine keine Rente/Altersversorgung, arbeite täglich mehrere Stunden, oft sogar am Wochenende als Korrektor für diverse Online-Magazine im Musikinstrumentenbereich, die verbleibende Zeit verbringe ich gerne mit meiner Frau oder Freunden, bügle meine Oberhemden, spüle das Geschirr, sauge Staub oder schreibe irgendwelches dummes Zeug auf meiner Facebook-Seite.
 
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Alles gut, du brauchst dich doch nicht zu rechtfertigen!
Jeder wählt sich seine Bühne selbst, und das ist auch gut so.

Schöne Grüße,
Bert
 
Hast du denn inzwischen den Vortrag von Karlheinz Stockhausen, den Link dazu hatte ich dir damals ja zugeschickt, bis zu Ende angehört? Damit kann man sich ganz gut der Thematik annähern. Ich befürchte, die wenigsten Besucher damals haben sich die Mühe gemacht, hat sie einfach nicht interessiert. Dafür hat man dann Fotos von den Geräten, um zu zeigen, dass man da war und was man für ein Experte ist (fotografierte Kompetenz).
 
Die Technik war immer Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck. Wer wie du lediglich den reinen technischen Aspekt im Fokus hat

ich hatte eigentlich gerade genau das gegenteil gesagt.

aber vielleicht unterschätzt du den zusammenhang zwischen technologie und philosophie auch einfach.

niemand, nicht mal der halbgott stockhausen, hätte sich ein konzept überlegt, ohne dabei auch darauf zu achten, ob es überhaupt umsetzbar ist.

du gehst offenbar davon aus, dass sich die "elektronische musik" auch ohne elektronik entwickelt hätte oder hätte entwickeln können.

das geht an der historischen Bedeutung, so wie sie hier mehrfach erwähnt wird, vorbei.

wer legt denn fest, welche bedeutung das studio hat?

das ist doch immer nur subjektiv.

So ein Blödsinn.

ja, das glaube ich dir gerne, dass es auch leute wie müller gibt, die es dann auch noch falsch erklären. dann ist es sicherlich am wenigsten hilfreich.

dennoch bin ich mir nicht sicher, ob man aus einer minderheitsposition heraus für ein museum kämpfen sollte, das voraussichtlich von kaum jemanden verstanden werden wird.
 
dennoch bin ich mir nicht sicher, ob man aus einer minderheitsposition heraus für ein museum kämpfen sollte, das voraussichtlich von kaum jemanden verstanden werden wird.
Nimm einfach mal zur Kenntnis, dass ein paar technisch interessierte Forumteilnehmer hier nicht die Zielgruppe für ein angedachtes neues Zuhause des Studios sind. Vieles lässt sich verstehen, wenn es richtig vermittelt wird, Bereitschaft dazu voausgesetzt, was hier zum größten Teil ganz offensichtlich nicht der Fall war. Darüber hnaus empfehle ich dir die von mir angesprochenen "Texte zur Musik" von Karlheinz Stockhausen.
 
na, aber gerade eben dann nicht

So ein Museum ist doch gerade für die Leute interessant, die sich für die Technik interessieren. Wenn ich mich nur für die Musik interessiere kann ich mir die Platte kaufen.

was ist denn an uralter technik interessant?

Nimm einfach mal zur Kenntnis, dass ein paar technisch interessierte Forumteilnehmer hier nicht die Zielgruppe für ein angedachtes neues Zuhause des Studios sind.

das bestreite ich nicht.

die personen allerdings, die bislang die einrichtung besucht haben, und deren haltung du auch kritisierst, sind ja nach dieser definition genau so wenig zielgruppe der einrichtung.

oder mit anderen worten: es gibt noch gar keine zielgruppe.

man will also eine einrichtung eröffnen, mit deren hilfe man etwas kommunizieren will, wozu niemand in der lage ist, und was auch niemanden interessiert.
 
Wenn man das musikwissenschaftlich korrekt aufzieht, Demonstrationen von bestimmten Verfahrensweisen und die daraus gewonnene Musik in mehrkanaliger Ausführung bietet - das alles kann man spannend und unterhaltsam machen (Die Sendung mit der Maus), wird es ein breites Spektrum von Besuchern geben. Das nennte man im Museumsbereich "Abteilung Kommunikation und Vermittlung".
 
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Ich stelle mir zu dem Studioraum einen zusätzlichen Konzertraum mit mehrkanaliger Beschallungsmöglichkeit und optimalen Hörbedingungen und Lichtverhältnissen vor, wo täglich die Klassiker des Kölner Studios und weitere Ausnahmeproduktionen der Elektronischen Musik dargeboten werden, das selbstverständlich mit entsprechender Einführung: morgens für Schüler/Schulklassen und (Musik-) Studenten, nachmittags und abends dann für das interessierte Fach-/Konzertpublikum. Vielleicht an einem Tag "Spielwiese", eine regelmäßige Veranstaltung für Live-Elektronik. Da lassen sich sicherlich viele interessante Ideen zusammentragen.
 


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