Stue
Maschinist
Eine ganz außergewöhnliche Kiste, der PX - bin auch anfangs mit ihm nicht warm geworden. Hatte ihn wieder verkauft, dann aber letztes Jahr wieder gekauft. Ist bei mir so auch noch nie passiert - außer beim Roland D-50, den ich mir vor einigen Jahren aus nostalgischen Gründen wieder gekauft hatte. Bin vom Setup her auch eher stabil, wenige Verkäufe.
Wie ist der PX von den Funktionen her ausgelegt? Für diejenigen, die den PX nicht so gut kennen, die m.E. wichtigsten Merkmale:
Der PX wurde und wird wie ich finde weiterhin oft falsch verstanden; Sequential hat hier in der Vermarktung leider auch nicht gut agiert und dadurch für nicht erfüllte Erwartungen bei so manchem Käufer gesorgt.
Gerade die Einschränkungen, z.B. in der Sample-Bearbeitung, machen für mich die Kiste aus. Er einnert mich an meinen alten Ensoniq-Sampler, den ich dafür im Übrigen weggegeben hatte. Im Vergleich dazu sind die Möglichkeiten irre - davon hätte ich zu meinen aktiven Band- und Studiozeiten nicht mal zu Träumen gewagt.
Der PX möchte keinen ausgefuchsten Sampler mit Wave-Ansicht etc. ersetzen, auch keine Workstation. Auch wenn ich mir von Hause aus anderes Sample-Material gewünscht hätte, bietet das vorhandene vielfältige Möglichkeiten für cineastische und atmosphärische Sounds, schöne Flächen/Pads, Piano-artige Melodie-Lines & Chords, wabernde Leads oder krasse Effekte - und das alles in stereo. Es ist beim PX die Summe der Features mit all seiner Einschränkungen/Limitierungen, die ihn zu etwas Einzigartigem in der Synth-Landschaft machen.
Bleibt natürlich die Frage, ob er ins eigene Setup passt. Bei mir klar JA, er bereichert m.E. jedes Setup aus z.B. einem analogen Poly, einem analogen Mono hervorragend und verbreitert die Klangpalette enorm - auch wenn bereits ein interessanter digitaler Synth mit an Bord sein sollte. Aber kommt halt wie immer darauf an, was man musikalisch möchte und was schon vom Equipment her an Bord ist - und ganz wichtig, ob man sich auf den PX einlassen und sich mit ihm beschäftigen möchte.
Klasse, dass Dave Smith mit Sequential damals den Mut aufgebracht hatte, eine solche Maschine auf den Markt zu bringen.
Wie ist der PX von den Funktionen her ausgelegt? Für diejenigen, die den PX nicht so gut kennen, die m.E. wichtigsten Merkmale:
- Sample-Oscillatoren mit 16 Bit und 48 kHz (wie seinerzeit Sequential Prophet 3000). Das von Haus aus inkludierte und durch die Community ergänzte Material (insbes. die Single Cycle Waves) alleine eröffnet Jahre neuer Erkundungsmöglichkeiten & Abwechslung. Aber auch das Sampeln eigenen Materials wird belohnt, die Stretch-Funktion ist super praktisch (z.B. zur Nutzung der mitgelieferten VS-Schwingungsformen).
- Neben dem Evolver der einzige mir bekannte Sythesizer mit einem echten Stereosignalweg mit analogen Filtern, hier 16 cremig klingende SSI2144 Chips 8-stimmig stereo, 16-stimmig mono und 32-stimmig mono ungefiltert. Das Filter ist zwar eher auf der "braven" Seite, zählt allerdings m.E. zurecht in den Testberichten des PX zu den bestklingenden Filtern, die Sequential verbaut hat - gerade für polyphone Synths eine gute Wahl.
Für diejenigen, die nicht so tief in der Materie stecken: Es handelt sich um die Neuauflage des von Dave Rossum entworfenen SSM2044 Filterchips, der damals u.a. in Fairlight II, E-mu SP 2000, PPG Wave 2.2 und 2.3, Korg Mono/Poly eingesetzt wurde. Dave Rossum hat das neue, deutlich verkleinerte Design mitentwickelt, der authentische Filterklang wurde bewahrt. - Kombination der Sample-Einheit mit den digitalen Oscillatoren und der klassischen Synth-Engine, am ehesten vergleichbar mit der des Prophet REV-2. Oscillator-Design wie bei Prophet 12/Pro-2, aber mit weniger Schwingungsformen (hier: Sägezahn, Rechteck, Super Saw und - für das Konzept wichtig bzw. zur Andickung von Samples - Sinus).
- Viele Modulationsmöglichkeiten, insbes. "Shape Mod". Damit können alle vier Schwingungsformen der digitalen Oscillatoren moduliert werden. Auch "Wave Reset" ist an Bord, was für viele Typen von Bass-Sounds nützlich ist. Beide Oscis lassen sich als Modulationsquellen und -ziele für FM nutzen. Die Sample-Oscis können ebenfalls zur Modulation eingesetzt werden, was tolle Ergebnisse bringen kann.
- Im Mixer kann alles im Stereopanorama flexibel verteilt werden. Die FX-Engine ist auf vergleichsweise gutem Niveau für Effekte "in the box", insbes. die Modulationseffekte sind hier sehr gut, aber auch Delay und Reverb sind gut einsetzbar.
- Sehr gute Hardware und bis jetzt bestes User Interface von Sequential mit OLED Zentral- und Zusatzdisplays, gewohnt solider Verarbeitung, gutes Fatar TP/9S Keyboard mit gut zu dosierendem Aftertouch und den beiden aus Pro2/12 etc. bekannten ebenfalls gut steuerbaren Touch-Slidern. Alle Anschlüsse in bühnentauglicher Qualität an Board, die ein solches Flaggschiff komplett machen.
Der PX wurde und wird wie ich finde weiterhin oft falsch verstanden; Sequential hat hier in der Vermarktung leider auch nicht gut agiert und dadurch für nicht erfüllte Erwartungen bei so manchem Käufer gesorgt.
Gerade die Einschränkungen, z.B. in der Sample-Bearbeitung, machen für mich die Kiste aus. Er einnert mich an meinen alten Ensoniq-Sampler, den ich dafür im Übrigen weggegeben hatte. Im Vergleich dazu sind die Möglichkeiten irre - davon hätte ich zu meinen aktiven Band- und Studiozeiten nicht mal zu Träumen gewagt.
Der PX möchte keinen ausgefuchsten Sampler mit Wave-Ansicht etc. ersetzen, auch keine Workstation. Auch wenn ich mir von Hause aus anderes Sample-Material gewünscht hätte, bietet das vorhandene vielfältige Möglichkeiten für cineastische und atmosphärische Sounds, schöne Flächen/Pads, Piano-artige Melodie-Lines & Chords, wabernde Leads oder krasse Effekte - und das alles in stereo. Es ist beim PX die Summe der Features mit all seiner Einschränkungen/Limitierungen, die ihn zu etwas Einzigartigem in der Synth-Landschaft machen.
Bleibt natürlich die Frage, ob er ins eigene Setup passt. Bei mir klar JA, er bereichert m.E. jedes Setup aus z.B. einem analogen Poly, einem analogen Mono hervorragend und verbreitert die Klangpalette enorm - auch wenn bereits ein interessanter digitaler Synth mit an Bord sein sollte. Aber kommt halt wie immer darauf an, was man musikalisch möchte und was schon vom Equipment her an Bord ist - und ganz wichtig, ob man sich auf den PX einlassen und sich mit ihm beschäftigen möchte.
Klasse, dass Dave Smith mit Sequential damals den Mut aufgebracht hatte, eine solche Maschine auf den Markt zu bringen.
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