m i c h a
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Ah, ok, konnte ich ja nicht wissen. Die Stichworte, die ich da genannt hatte, sind im Grunde das klassische Besteck, um Samples vielfältig zu variieren. Das reicht dann von einfachen Polierarbeiten, also ein bisschen brillanter oder dumpfer klingen lassen, bis zur völligen Verfremdung, bei denen man das ursprüngliche Sample nicht mehr wiedererkennt. Pr_x bietet 2 OSCS, denen man Samples zuordnen kann, das bringt also ein einfaches Layer zustande, solche Klangschichtungen kennst du ja von Workstations bereits. Sowas bietet sich an, wenn man in Komponenten denkt und dem einen Sample OSC etwa einen "normalen" Sound zuordnet, und dem zweiten einen Effekt, etwa ein Rainstick oder Windspiel, was dann dazu rumflirrt. Den Parametersatz nimmt man dann, um die zunächst starren Samples in Bewegung zu bringen. 4 LFOs etwa ist schon eine Ansage, wenn man denen z.B. 4 verschiedene Tempi und Verlaufsformen gibt. Kurz gesagt: Die Ausstattung beim Pr_X ist ordentlich erwachsen, da lässt sich eine Menge mit machen. Hängt allenfalls am Sample Content, gibt manche Samples, die eben ganz besonders geeignet sind, sie wie "Waveforms" zu benutzen, wodurch aus einem einzigen Sample unzählige Varianten zu machen sind. Bei Klaviersamples etwa kommt man nicht ganz so weit. Zwar gibts da auch einige interessante Optionen, man lässt etwa den Attack weg bzw. den Sound langsam einschwingen, das klingt nach Skyscraper (ein sehr resonanter durchdringender Ton), aber ansonsten sind derart charakterintensive Samples nicht ganz so vielseitig zu verwenden.
Falls dich das Thema in der Tiefe interessiert, ich hatte mal einen 5-teiligen Sampling Workshop bei Amazona veröffentlich, da stehen eigentlich alle Grundlagen drin und es geht teils durchaus auch schon ins Detail. Suchbegriff dort "Modern Sampling", Teil 1 bis 5.
Dankeschön für diese Erklärung! : )