intercorni schrieb:
Der Pro 12 verfolgt ein ganz anderes Konzept, einen völlig anderen Aufbau und muss daher völlig anders klingen. Das war so auch gewollt.
Ah ja. Das hat Dave Smith Dir höchstpersönlich so erklärt, ja?
Oder wem quatscht Du jetzt dumm nach?
Ich bin wirklich erstaunt darüber, welches engstirnige schwarz-weiß-denken hier von vermeintlich *erfahrenen* Leuten verbreitet wird.
Nicht diejenigen, die den P12 Sound kritisieren, sind die, die noch nie einen P5 gespielt haben, sondern es ist genau umgekehrt:
Diejenigen, die den P12 Sound hier unreflektiert loben, haben mit aller Wahrscheinlichkeit in ihrem Leben noch keinen P5 unter den Fingern gehabt.
Jedes Stagepiano, jedes PlugIn, welches erscheint und eine Rhodes-Emulation aufweist, wird wie selbstverständlich mit dem Original verglichen. Bei jeder D6 Emulation wird sich der Mund fusselig diskutiert, ob es denn auch authentisch sei. Selbst wenn eine Orgelemulation heutzutage das Feature "Sustainpedal" bekommt, gibt es genügend Leute die "bäh" schreien, weil eine B3 schließlich so etwas nicht hat(te) (so geschehen im Nordforum). Wenn man leise anfragt, ob eine Orgelemulation nicht vielleicht auch (zeitgemäß) Velocity - abschaltbar (!!) - implementiert bekommen könnte, wird man nahezu gesteinigt.
Wieso also wird die Erwartung, daß heute ein VA-Synthesizer auch *authentisch* nach Analogsynthesizer klingen sollte, als so abwegig betrachtet?
Der Prophet VS und der Prophet 2000 waren völlig andere Konzepte, haben also bis auf den Namensprefix nichts mit den Prophets 5,6,10 und sogar T8 zu tun. Die dagegen waren alle rein substraktive Konzepte.
Und ja, selbst wenn Michael Burman einen Sarkasmus smiley hinter seine Aussage hängt, natürlich erwarte ich von einem heutigen Prophet 8 oder 12 mit substraktiver Synthese (und nicht mit einem "ganz anderen Konzept" lieber intercorni), daß sie *mindestens* den Standard erreichen, den ihre Vorbilder hatten und darüber hinaus - dem Fortschritt entsprechend - erweiterte Features aufweisen.
Warum stehen in den Konzertsälen von heute keine elektronischen Flügel? Weil sie dem Qualitätsstandard eines akustischen Konzertflügels eben noch nicht gerecht werden. Der Pianist will sein Instrument eben spüren und wer einmal an einem Konzertflügel gesessen hat, weiß, was ich meine. Dito mit Geige, Cello, Vibraphon und und... Und wer wirklich mal einen alten Prophet5 oder einen Oberheim gespielt hat, sollte das vielleicht auch nachvollziehen können.
Das eigentlich Traurige ist, daß es heute immer weniger Leute gibt, die diese (mal dagewesene) Qualität von den Herstellern einfordern.
Andererseits, im Zeitalter von mp3 und Musikhören auf plärrenden Handys, wiederum verständlich.
LG
Bernd